Magister Domus Augusti - Officium


  • “Mein Eindruck ist, dass gewissen Kreisen daran gelegen ist, dass diese unerfreuliche Geschichte möglichst viel Aufmerksamkeit erregt. Wer diese Leute aber sind, dass vermag ich auch nicht zu sagen, ebenso wenig wie mir ihre Motive deutlich sind.


    Eine Kopie würde mir genügen. Mein Scriba könnte sofort eine Abschrift fertigen.“

  • Zitat

    Original von Manius Matinius Fuscus
    Er überlgete kurz. "Nein, noch nicht. Ich wollte ihn bei der Feier, beziehungsweise im Anschluß daran über die Neuigkeit bezüglich des Patriziers informieren. Ansonsten ist er auf dem selben Stand. Er versprach sich der Sache anzunehmen, wollte aber nicht genauer darauf eingehen, welcher Mittel er sich dabei bedienen würde." Was wohl bei den Prätorianern nicht unbedingt ungewöhnlich war.


    “Mmmh… gut.


    Was deine ursprüngliche Frage betrifft, so sehe ich nun deinen Zwiespalt. Aber ich halte es für ratsam, bis auf weiteres unnötige Aufmerksamkeit zu vermeiden. Darum wäre es gut, wenn du deinen üblichen Pflichten als Quaestor Principis auch hinsichtlich des Volkstribuns nachkommen würdest. Alles andere würde die Untersuchungen des Princeps Praetorii nur unnötig erschweren.“

  • Einen Moment dachte er nach und nickte schliesslich. "Ich werde mein Bestmögliches tun." Und er hoffte, er konnte die Objektivität bewahren. "Ich hoffe, es wird gelingen." Dann sah er ihn fragend an. "Hast Du sonst noch etwas?"

  • Zitat

    Original von Lucius Aelius Quarto
    “Mein Eindruck ist, dass gewissen Kreisen daran gelegen ist, dass diese unerfreuliche Geschichte möglichst viel Aufmerksamkeit erregt. Wer diese Leute aber sind, dass vermag ich auch nicht zu sagen, ebenso wenig wie mir ihre Motive deutlich sind.


    Eine Kopie würde mir genügen. Mein Scriba könnte sofort eine Abschrift fertigen.“


    "Ja, so könnte man es in der Tat ausdrücken", stimmte Macer dem Eindruck Quartos zu. "Wenn nicht der Praefectus Praetorio im Senat persönlich Bericht erstattet hätte, könnte man fast annehmen, der Aufstand in Hispania solle durch Briefe wie diesen größer dargestellt werden, als er eigentlich ist."


    Macer konnte sich allerdings nicht vorstellen, welchen Zweck das haben sollte. Stattdessen reichte er Quarto den Brief, damit vor Ort eine Abschrift erstellt werden konnte.

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Ja, so könnte man es in der Tat ausdrücken", stimmte Macer dem Eindruck Quartos zu. "Wenn nicht der Praefectus Praetorio im Senat persönlich Bericht erstattet hätte, könnte man fast annehmen, der Aufstand in Hispania solle durch Briefe wie diesen größer dargestellt werden, als er eigentlich ist."


    Macer konnte sich allerdings nicht vorstellen, welchen Zweck das haben sollte. Stattdessen reichte er Quarto den Brief, damit vor Ort eine Abschrift erstellt werden konnte.


    “Ich danke dir.“, sagte Aelius Quarto und nahm den Brief entgegen. Dann schnippte er ein wenig ungeduldig wirkend mit den Fingern und unterstützte dies mit einem gerufenen: “Schreiber!“


    Fast sofort eilte ein Scriba herbei.


    “Eine Abschrift davon und zwar sofort. Es eilt. Das Original geht zurück an Senator Purgitius Macer hier vor mir und er ist ein geschäftiger Mann.“


    Diesen Palastschreibern musste man immer gehörig Beine machen, wusste Quarto aus leidvoller Erfahrung.


    Danach wandte er sich wieder seinem hochrangigen Besucher zu.
    “Ja, es ist eine merkwürdige Angelegenheit. Ich habe immer mehr den Eindruck, dass dieser Pompeius Strabo nur eine Figur in einem größeren Spiel ist. Dieser kleine Aufstand hat doch keinerlei Aussicht auf Erfolg. Seien wir ehrlich, diese Sache mit Sertorius vor zwei Jahren oder die Rebellion dieses abtrünnigen Legaten, wie war noch gleich sein Name… Naja, auf jeden Fall waren das Bedrohungen ganz anderen Ausmaßes.
    Bei dieser Sache habe ich immer mehr das Gefühl, dass in Wahrheit ein ganz anderer Plan verfolgt wird, ich kann ihn nur noch nicht erkennen.“

  • "Corduba wäre ein sehr seltsamer Ort, um seine Spielfigur zu platzieren", warf Macer ein. "Aber du hast Recht, die Sache wirkt sehr konstruiert. Warum ein ehemaliger Quaestor und warum eine kleine Stadt wie Corduba? Wenn das ein Spiel ist, dann macht eine Seite sehr seltsame Züge."


    Der Gedanke kreist im Kopf des Senators. Was wäre, wenn sie alle nur Figuren wären in einer Welt, die von außen gesteuert wird? Wenn das ganze Imperium Romanum nur in den Köpfen von Spielern zu deren Unterhaltung existieren würde? Aber er verwarf diesen Gedanken schnell wieder. Das konnte nicht sein, es gab nur ein römisches Reich und zwar jenes, in welchem er lebte. Er selber, nicht irgendeine Figur. Und trotzdem konnte er sich Quarto nur anschließen, dass Strabo in dem Aufstand wie eine Marionette wirkte. Sein Spieler musste aber ebenso real sein wie er selbst.


    "Du hast eine Ahnung, um was es größeres gehen könnte und wer dahinter steht?"

  • “Nein, wie gesagt, ich sehe da auch nichts deutlich. Vordergründig könnte man annehmen, dass es um die Person des Proconsuls geht. Der Angriff des Tribunus Plebis Terentius im Senat war sehr forsch und man hatte den Eindruck, dieser Aufstand würde ihm genau die Munition liefern, die er bedurfte. Aber andererseits muss dies auch nichts bedeuten und vielleicht hätte jeder andere Volkstribun ähnlich, wenn auch mit anderen Worten gehandelt.
    Wenn es wirklich einen großen Plan dahinter gibt, wohlmöglich eine richtige Verschwörung, dann wird ihr Ziel kaum die Statthalterschaft von Hispania sein. Wenn man so etwas anfängt, dann geht es immer um die ganze Macht.“


    Wie so oft sah der Magister Domus Augusti also die Regentschaft des Hauses Ulpia bedroht und damit auch seine eigene Stellung.

  • Zitat

    Original von Lucius Aelius Quarto
    “Nur noch dies: Halte mich in dieser Sache über das Weitere auf dem Laufenden.“


    "Das werde ich, Senator," meinte er und erhob sich dann. "Bis zum nächsten Mal. Und danke fürs zuhören! Vale bene!" Damit verließ er nachdenklich das Officium.

  • Zitat

    Original von Manius Matinius Fuscus
    "Das werde ich, Senator," meinte er und erhob sich dann. "Bis zum nächsten Mal. Und danke fürs zuhören! Vale bene!" Damit verließ er nachdenklich das Officium.


    “Vale bene! Ich danke dir für deinen Besuch.“, verabschiedete Aelius Quarto den Quaestor und wirkte dabei nicht weniger nachdenklich.

  • Zitat

    Original von Lucius Aelius Quarto
    “Nein, wie gesagt, ich sehe da auch nichts deutlich. Vordergründig könnte man annehmen, dass es um die Person des Proconsuls geht. Der Angriff des Tribunus Plebis Terentius im Senat war sehr forsch und man hatte den Eindruck, dieser Aufstand würde ihm genau die Munition liefern, die er bedurfte. Aber andererseits muss dies auch nichts bedeuten und vielleicht hätte jeder andere Volkstribun ähnlich, wenn auch mit anderen Worten gehandelt.
    Wenn es wirklich einen großen Plan dahinter gibt, wohlmöglich eine richtige Verschwörung, dann wird ihr Ziel kaum die Statthalterschaft von Hispania sein. Wenn man so etwas anfängt, dann geht es immer um die ganze Macht.“


    Wie so oft sah der Magister Domus Augusti also die Regentschaft des Hauses Ulpia bedroht und damit auch seine eigene Stellung.


    Macer hörte den Ideen bedächtig zu, schüttelte dann aber den Kopf. "Nein, also dass Cyprianus Teil dieses Spiels sein könnte, das glaube ich nun wirklich nicht. Keine Frage, seinem Kopf entspringen zuweilen sehr unkonventionelle Ideen und sein Umgangston ist manchmal deutlich zu rüde und verbal gewalttätig, aber dass er sich für eine derartige politische Intrige einspannen ließe, das glaube ich nicht."


    Wahrscheinlich glaube er es schon deshalb nicht, weil er sich dann auch eingestehen müsste, sich sehr in seinem Klienten getäuscht zu haben. Dass er inzwischen häufiger einmal auf eigene Rechnung agierte war ihm schon klar und nahm er ihm auch nicht übel, aber manches machte ihm schon mehr Sorgen.


    "Aber ich hoffe natürlich auch, dass der große Spieler hinter allem vielleicht doch bald ins Licht tritt und seine Pläne offenbart, sofern es ihn denn gibt. Es kämpft sich leichter, wenn man in offener Feldschlacht antreten kann."

  • Zweifelnd runzelte Aelius Quarto bei den Worten des Senators die Stirn.
    “Darauf darf man kaum hoffen, denke ich. Denn wenn jemand Prominentes in irgendeiner Form mit diesem Aufstand zu tun hat, dann wird dieser immer versucht sein, diese Verbindung verborgen zu halten.


    Aber für den Moment bleibt uns, die wir zum Kaiser und zu Rom in fester Treue stehen, ohnehin nur, den Einsatz der Prätorianer abzuwarten und zu hoffen, dass die örtlichen Aufrührer gefangen werden.“

  • "Daran habe ich wiederum keinen Zweifel, dass die Prätorianer Erfolg haben werden", entgegnete Macer. "Corduba wird wohl in jedem Fall schon bald vergessen sein. Entweder war es nur ein kleiner Aufstand ohne Folgen, oder wir werden den nächsten größeren Schritt bald woanders erleben."


    Er dachte einene Moment nach, vielleicht erklärte das den Brief.


    "Vielleicht möchte der seltsame Schreiber des Briefes auch nur, dass genau das nicht passiert. Dass Corduba nicht bald vergessen sein wird, sondern auch in Zukunft Beachtung findet, egal wie die Sache endet."

  • Aelius Quarto nickte nachdenklich.


    “Ja, diese Schlussfolgerung erscheint mir logisch. Genau so könnte es sich tatsächlich verhalten.“


    Während er dies sagte, näherte sich ihm sein Scriba. Der verbeugte sich, murmelte, er sei mit dem Kopieren des Briefes fertig und reichte Quarto das Original.
    Dieser gab es an seinen Besucher weiter. “Ich danke dir, Senator.“

  • "Ich habe zu danken," entgegnete Macer, während er den Brief annahm, "dass du dich dieser Sache angenommen hast. Ich hätte den Brief nur ungerne völlig unbeachtet gelassen, dafür erscheint er mir dann doch zu wichtig. Nun kann ich mir sicher sein, dass seinem Inhalt die angemessene Behandlung zukommt."


    Er verschloss die Schriftrolle wieder mit einem Band und steckte sie wieder in die Ledertasche, die er unter der Toga trug.


    "Man sollte viel häufiger in kleiner Runde über solche Sachen reden. Der Senat ist nicht immer der geeignete Platz dafür.


    Nun ja, ich möchte dich nicht länger aufhalten, du hast sicher viel zu tun."


    Macer erhob sich, um sich zu verabschieden.

  • “Ich danke dir für deinen Besuch und würde mich über einen regeren Austausch auch sehr freuen. Wir sollten das in der Tat einmal wiederholen.“


    Mit diesen Worten erhob sich auch Aelius Quarto.


    “Ich wünsche dir noch einen guten Tag und der Götter Segen. Vale!“, verabschiedete er Purgitius Macer.

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