Magister Domus Augusti - Officium

  • Wenn auch überraschend schnell kam die Antwort Quartos.
    Ich glaubte leichte Unsicherheit in ihrem Blick zu sehen, die aber gleich wieder verflog...


    Man würde sich beraten müssen, bevor etwas beschlossen wurde.

  • Fabia wunderte sich, dass nicht nach ihren Qualitäten gefragt wurde, aber sie verstand den Wink des Magisters und erhob sich.
    "Dann danke ich, dass ihr mir Gehör geschenkt habt. Vale Senator, vale Magister."
    Sie nickte beiden zum Abschied zu, lächelte freundlich und verließ das Officium und den Palast. Ein sonderlich gutes Gefühl hatte sie irgendwie nicht dabei, aber sie hoffte, dass sie zumindest einen guten Eindruck gemacht hatte.

  • Für Quarto lagen die Qualitäten der Bewerberin offen zutage und nachdem sie gegangen war, sagte er:
    “Die Tochter von Helvetius Geminus. Ich denke, wir können ihre Einstellung nicht ablehnen und als Magistra Scrinorum bringt sie auch schon Erfahrung mit.


    Wusstest du, dass der Senator eine Tochter hat? Sie sieht ihm…. ähm…. gar nicht ähnlich.“

  • Ich lächelte auf seine Worte.


    Ich muss sagen, ich kenne den Senator nicht gut und kann deshalb nichts in der Sache sagen. Aber wenn es dich so verwundert, dass er eine Tochter hat, wird es schon etwas besonderes sein...


    Aber ich kam liebr zurück zur Sache:


    Nun es ist nicht zu leugnen, dass sie die Voraussetzungen zu diesem Beruf mitbringt.
    Dennoch würden mich einige Sachen noch interessieren, betreffend ihrer Arbeit in der Regioverwaltung: Weißt du wie lange sie schon dort tätig ist und ob der Comes und die Curia Provoncialis mit ihrer Arbeit zufrieden war? Wenn nicht würde ich diese Informationen gerne noch einholen.

  • “Nun… ja, dass stimmt, dass wäre natürlich noch interessant zu wissen. Ich werde Octavius Detritus, den Comes der Regio Italia in den nächsten Tagen einmal aufsuchen und ihn um eine entsprechende Auskunft bitten.
    Aber ich sehe es richtig, dass du keine grundsätzlichen Bedenken hast, oder?“

  • ...trafen die beiden Herren sich im Officium des Magister Domus Augusti wieder.


    Nachdem er Decimus Maior begrüßt hatte, berichtete Quarto:
    “Ich habe mit dem Comes gesprochen und ihn um Auskünfte über Helvetia Fabia gebeten. Sie ist wohl noch nicht sehr lange in seinen Diensten, dennoch sprach er sehr gut über sie, meinte, dass er niemals Grund zu Klagen gehabt hätte und dass sie einen ehrenwerten Lebenswandel führe. Runderherum also sehr positiv, weshalb ich denke, dass wir ihre Einstellung jetzt besiegeln sollten.“

  • Ich nickte.


    So soll es sein, ich werde sie in der Kanzlei unter meine Obhut nehmen. Desweiteren kann ich alle Papiere vorbereiten, wenn du es noch nicht getan hast.
    An dir liegt es nur den Princeps zu benachrichtigen, sobald er aus Germanien zurück ist.

  • Mattiacus setzte sich.


    "Nun, in letzter Zeit treten verschiedene Männer an mich heran, die sich alle um den Posten des Advocatus Imperialis interessieren. Wie es bei Bewerbern so ist, haben alle hervorragende Zeugnisse abzuliefern und preisen ihre Kompetenz. Ich vertröste die meisten und sage, dass ich das nicht alleine entscheiden kann bzw. der Princeps einen geeigenten und fähigen Mann ernennen wird. Aber du bist ja mit für die Personalangelegenheiten verantwortlich und ich nehme an, der Princeps möchte gerne auch meinen Rat dazu hören.
    Bei mir sind Spurius Sergius Sulla und Manius Tiberius Drusus vorstellig geworden."

  • “Ich werde den Kaiser über die Ernennungen im Palast natürlich bei Gelegenheit informieren. Aber er möchte künftig nur bei der Besetzung von Abteilungsleitern vorab behelligt werden. Diesen Posten besetze also ich, natürlich in Absprache mit dir.


    Sergius Sulla sagtest du?“, wiederholte Quarto den ihm wohlbekannten Namen. “Schau an! Man hatte länger schon nichts mehr von ihm gehört, seit seine große Führsprecherin…“
    Die letzten Worte gingen etwas unter, weil er begonnen hatte, sich mit der Hand durch den Bart zu streichen.
    “Welche Qualitäten und Qualifikationen nannte er dir gegenüber, weshalb man ihn zum Advocatus Imperialis ernennen sollte?“

  • Mattiacus zuckte kurz mit der Augenbrauhe bei Quartos Gemurmel. Er erahnte, was Quarto sagen wollte, aber das tat jetzt für ihn nichts zur Sache.


    "Er hat den Cursus Iuris bestanden, er zeigte mir seine Leistungen in der Verwaltung des Reiches und hat mir sogar von seinen Erfahrungen als Advocatus berichten können."

  • Quarto überlegte einen Moment lang, bis er meinte:
    “Oh ja, an diesen Prozess kann ich mich erinnern. Wie hieß noch der Angeklagte? Skeld, Skjeld, oder so ähnlich. Ein Angehöriger der Flotte. Sergius Sulla hatte damals die Verteidigung übernommen und sein Mandat niedergelegt, nachdem die Anhörung vorbei war, aber noch vor Verkündung des Urteils. Der Angeklagte wurde dann freigesprochen!
    Kein Ruhmesblatt für einen Anwalt, einen Sieg vor Gericht so wegzuwerfen. Ich würde mich nicht damit zu brüsten wagen.


    Oh ja, ich kenne diesen Sergier sehr gut und ich kannte seinen verstorbenen Vater. Sergius Stephanus war einer meiner Trauzeugen und ich habe ihn sehr geachtet und geschätzt. Doch was für den Vater galt, dass gilt nicht für den Sohn.


    Ich erinnere mich nur zu gut an Sullas Lügen und Verleumdungen über mich und andere und diese seltsame Geschichte, damals, mit dem Verräter Laeca. Nein, dieser Mann mag die formalen Voraussetzungen erfüllen aber er ist keinesfalls geeignet das Imperium vor Gericht zu vertreten!“


    Eine kurze Pause trat ein, bevor Quarto weiter sprach.


    "Was gibt es über diesen Tiberius zu sagen? Ich weiß von ihm, dass bei den Wagenrennen die richtige Farbe unterstützt.“
    Jetzt lächelte der Magister Domus Augusti wieder.
    “Was gibt es sonst noch?“

  • "Er sprach mich in der derzeit laufenden Verhandlung gegen Avarus an. Er ist einer der Nebenkläger. Ansonsten ist er aber ein Neuling auf dem juristischen Parkett. Mit dieser Nebenklage versucht er wohl nicht nur die Patrizier wieder zu Ehre zu verhelfen, sondern auch sich auf diesem Gebiet einige Lorbeeren zu verschaffen."

  • “Nun, dass ist doch schon einmal etwas. Du musst wissen, dass ich künftig nicht mehr gewillt bin Frauen und Männer in den Dienst am Kaiserhof zu berufen, die nicht über einschlägige Erfahrungen verfügen. Magistratus in einer nicht unwichtigen Provinzstadt Italias ist eine solche Erfahrung, die ich positiv vermerke.


    Den Cursus Iuris hat er erfolgreich absolviert, nehme ich an? Meinst du denn, dass seine mangelnden praktischen Erfahrungen vor römischen Gerichten zu verschmerzen wären und seine fachliche Qualifikation ausreicht?“

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