Decius betrat die Taverna und suchte sich einen freien Platz. Dann bestellte er einen Becher Cervisia: Vor seinem endgültigen Dienstantritt wollte er noch einmal etwas ordentliches Trinken.
Ein Besuch in der Taverna
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Nachdem Decius einige Becher Cervisia getrunken und sie auch bezahlt hatte, erhob er sich und trat den Heimweg an. Er musst enun mal schauen was sich in der Castra getan hatte und für welchen Dienst er nun wohl eingeteilt worden war.
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Zusammen mit Balbus kam Fabia von den Trajansmärkten in diese Taverna. Sie hatte ziemlichen Durst und war soeben von einem gut aussehenden Mann eingeladen worden. Soetwas schlug man sicher nicht ab. Zusammen mit Balbus steuerte sie einen Tisch an, an dem gerade jemand gegangen war, und setzte sich dann.
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Als sie sass, setzte er sich ihr gegenüber. Er winkte die Bedienung her.
"Was darf es sein?" fragte die junge Frau.
Balbus schaute Fabia fragend an.
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"Oh..hmm....ich hätte gern einen Becher Fruchtsaft", sagte Fabia schließlich, als sie sich endlich zwischen Wasser und Fruchtsaft hatte entscheiden können. Dann sah sie mit geröteten Wangen zu Balbus. Was würde er sagen? Worüber würden sie sich unterhalten? Fabia fiel gerade erst auf, dass das hier ihr erstes Treffen mit einem Mann war - allein.
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Nachdem er der Bedienung mitgeteilt hatte, was er haben wollte, machte diese sich auf den Weg.
Er wandte seinen Blick Fabia zu.
"Ich hoffe, der Fruchtsaft hier ist noch so gut wie früher." sagte er in Ermangelung einer besseren Eröffnung.
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Fabia sah ihn an und machte dann eine Bewegung, die man mit viel Fantasie als Nicken oder aber auch als Schulterzucken auslegen konnte.
"Ich weiß nicht... Als ich das letzte Mal hier war, muss ich so sieben oder acht gewesen sein. Seitdem hat sich vieles verändert. Nicht nur die Einrichtung ist anders, sondern auch der Inhaber hat gewechselt", sagte sie.
"Bist du in Rom geboren worden?" -
Er hörte ihr interessiert zu.
"Ja, ich wurde hier geboren und bin hier aufgewachsen. War dann aber mehrere Jahre in Hispania bevor ich hierher zurückkehrte. Und du?"
Die Bedienung kam und stellte zwei Becher Fruchtsaft und eine Kanne Fruchtsaft auf den Tisch bevor sie sich wieder davon machte.
Sim-Off: WiSim
Balbus nahm einen der Becher in die Hand und schob den anderen zu Fabia. "Zum Wohl."
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"Ich wurde auch in Rom geboren. Mein Vater schickte mich nach Achaia und nach Hispania und ich hatte Hauslehrer - unter uns gesagt, ziemlich strenge... Ich bin jetzt seit zwei Monaten wieder in Rom und suche nach einer festen Beschäftigung. Nur leider habe ich bisher nichts gefunden", seufzte sie.
Dann kam der Saft und beide nahmen den Becher auf, um sich gegenseitig zuzuprosten. Wie es sich gehörte, vergoss Fabia etwas von dem Saft, um die Götter zu ehren, ehe sie trank. Sie leerte den halben Becher in einem Zug. Dann stellte sie ihn wieder auf den Tisch.
"Das tut gut", seufzte sie erfrischt.Sim-Off: Danke schön! *rotwerd*
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Sim-Off: De nada
"Strenge Hauslehrer? Nun ja, wenigstens hattest du welche. Ich und meine Geschwister haben fast alles von unserer Mutter und einem alten Diener unseres Vaters gelernt."
Er vergoss ebenfalls ein kleines Bisschen für die Götter bevor er trank.
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"...und trotzdem hast du es weit gebracht, findest du nicht? Über deine Geschwister vermag ich nicht zu urteilen, ich kenne noch nicht einmal ihre Namen. Bei dir war das immerhin schon etwas anderes, auch, wenn es nur Gerüchte waren, die man sich zuflüstert. Aber sag, was planst du heute noch? Nicht, dass ich dich aufhalte", sagte Fabia und lächelte Balbus an.
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"Meine Geschwister, naja, die haben es auch zum Teil weit gebracht, auf die eine oder andere Art." sagte er und musste schlagartig an Valeria denken.
"Ich hab heute eigentlich nicht mehr viel geplant. Ich muss noch etwas bei einem Goldschmied abholen und danach wird mich mein Weg zurück in die praetorianische Castra führen."
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"Ah", sagte Fabia und nickte.
Irgendwie fand sie es schade, dass es stets sie selbst war, die sich neue Fragen ausdachte. Und die gingen ihr langsam aus...
"Warst du auch dabei, neulich bei dem Aufstand auf dem Palatin? Es soll ja ganz schön zur Sache gegangen sein, hat vater erzählt." -
"Nein, ich war zu dem Zeitpunkt nicht in Roma. Aber aus den Berichten die ich gelesen hab lässt sich die Einschätzung deines Vaters definitiv bestätigen." sagte er und trank noch einen Schluck.
Als der Becherboden zu sehen war, nahm er die Kanne zur Hand und füllte sowohl ihren, ungeachtet der noch vorhandenen Saftmenge, als auch seinen eigenen wieder auf.
"Und du warst hoffentlich auch nicht dabei, oder? Solche Aufstände sind manchmal äusserst gefährlich. Ich erinnere mich da an einen... Aber genug von solchen Themen."
Er lächelte sie an.
"Du sagst du bist zur Zeit auf der Suche nach einer Beschäftigung? An was dachtest du dabei denn?"
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Fabia nickte wieder und nippte kurz am Saft. Als Balbus den Becher wieder auffüllte, lächelte sie ihn dankbar an und schüttelte dann den Kopf.
"Nein, ich war gerade in den Thermen und ehrlich gesagt bin ich froh darüber, dass ich nicht dort war. Ich mag es nicht, wenn rechtschaffende Menschen mit jenen mitlaufen, die Gerüchte verbreiten und anstacheln", entgegnete Fabia.
"Ja, ich suche eine Stelle. An was ich dabei denke, ich leicht zu beantworten: Ich komme mir unnütz vor und möchte einfach etwas für die Menschen tun. Der Cultus Deorum kommt für mich nicht in Frage. Ich kenne mich und ich weiß, dass ich die Götter nicht so ehren könnte, wie sie es verdient hätten. Am ehesten wäre wohl eine Tätigkeit in der Verwaltung etwas, denke ich. Auch wenn ich nicht weiß, welche Stellen in Italia zur Zeit noch frei sind." -
Er hört ihr interessiert zu und hält dabei seinen Becher fest in der Hand.
"In der Verwaltung? Das wäre ja gar nichts für mich. Mein Vater ist diesen Weg gegangen und einer meiner Brüder ist mittlerweile auch auf einem Verwaltungsposten gelandet, aber ich könnte sowas nicht. Ich würd mich dabei nicht so nützlich fühlen, wie wenn ich unserem Kaiser mit meinem Schwert dienen kann."
Er trank einen kurzen Schluck.
"Ich bin mir sicher, durch die guten Verbindungen deines Vaters wirst du eine für dich passende und gute Anstellung finden können." sagte er und nickte aufmunternd.
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Fabia grinste.
"Wenn man es mir gestatten würde, so würde ich gern das Bogenschießen erlernen. Ich finde es fantastisch, wie die Pfeile durch die Luft fliegen. Aber dieser Wunsch ist mein kleines Geheimnis. Wenn Vater das wüsste, würde er mich auslachen und wieder zu Tullia hinter den Herd schicken, damit ich kochen und nähen lerne", sagte Fabia.
"Aber da das Kriegshandwerk eindeutig nichts für Frauen ist, und das Bogenschießen gehört nun mal dazu, wird das wohl ein Wunsch bleiben. Ich könnte auch nicht darüber fertig werden, wenn ich einen Menschen töten müsste. Und sei es ein germanischer Barbare." -
"Das Bogenschiessen? Eine sehr anspruchsvolle Tätigkeit. Äusserst anstrengend und es erfordert viel Konzentration. Ich habe noch nie eine Frau getroffen, die sich für soetwas interessierte. Kochen und Nähen, das schon eher, aber Bogenschiessen. Nein, bisher ist mir noch keine Frau mit diesem Wunsch über den Weg gelaufen. Ich bin .. überrascht und auch beeindruckt."
Er lächelte.
"Wenn ich mit dem Bogen besser wäre, würde ich dir ja anbieten es dir beizubringen, doch leider sind meine Kenntnisse auf diesem Gebiet nicht gerade die besten."
"Gibt es noch mehr für Frauen ungewöhnliche Dinge die du gern lernen würdest?"
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Fabia zuckte mit den Schultern.
"Ich weiß, es ist nicht gerade damenhaft. Und trotzdem ist es faszinierend, ebenso wie mich als kleines Kind Pferde magisch angezogen haben. Ich habe Vater so lange bedrängt, bis ich reiten lernen durfte. Aber mit dem Bogenschießen dürfte ich da keinen Erfolg haben. Und ich verstehe es ja auch, wenn man einer Frau soetwas nicht beibringen möchte. Schließlich sollen wir nähen und kochen lernen...nur haben wir daraus keinen Nutzen, wenn später Sklaven uns die ganze Arbeit abnehmen...."
Fabia verstummte und seufzte geräuschvoll.
"Noch mehr ungewöhnliche Dinge? Hm, nein...gerade fällt mir nichts mehr ein. Wie wirst du denn damit fertig, wenn du jemanden töten must?" -
Er nahm einen Schluck Saft und schwenkte dann den leeren Becher vor seinem Gesicht.
"Ich weiss ehrlich gesagt nicht mal ob ich überhaupt damit fertig werde. Als ich noch in Hispania war, wurde meine Legio in den Krieg geschickt. Aufständische Iberer hatten sich zu einem Heer formiert und begonnen unsere Städte anzugreifen. Damals sah ich viele Tote, Aufständische und Römer. Es waren Kameraden darunter, Freunde. Man versucht einfach alles zu ignorieren, das Blut und den Geruch, doch es bleibt immer da. Und durch jeden weiteren, den man tötet wird es intensiver.
Wie ich damit fertig werde? Eigentlich gar nicht. Ich verdränge es und sage mir, dass die, die ich töte es verdient haben."Er schaute betrübt auf den Becher.
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