Kennenlernversuche

  • Fabia hatte sich entschlossen, ganz allein in die Thermen zu gehen. Außerdem kannte sie so wie so kaum wen in Rom. Also warum nicht jemanden kennenlernen? Die Thermen waren da sicher ein geeigneter Ort. Sie passierte die Umkleiden und ging dann zum Tepidarium. Seufzend ließ sie sich in das warme Wasser gleiten und sah sich dann aufmerksam um.

  • Nach einem langen, anstrengenden Tag im Senat begibt Livia sich nach langer Zeit einmal wieder in die öffentlichen Thermen. Nachdem sie sich in den Apodyteria ausgekleidet hat, setzt sie ihren Weg durch die schon fast rituelle Abfolge der Räume fort. Sie hat sich für den heutigen Thermenbesuch viel Zeit genommen und betrachtet entsprechend gelassen und ausgiebig die weiten Hallen und die schönen Ornamente an der Decke und den Säulen, sowie die farbenprächtigen Mosaike auf dem Fußboden.


    Nach einer gewissen Zeit im Frigidarium begibt sich Livia ins Tepidarium, um sich auf den darauffolgenden Aufenthalt im Caldarium vorzubereiten. Sie lässt sich auf einer der Bänke nieder und den Blick kurz über die anderen anwesenden Frauen gleiten. Lächelnd nickt sie der ein oder anderen zu. ;)

  • Eine hübsche Frau nickte Fabia zu, und diese nickte freundlich zurück. Kurz sah sie wo anders hin, dann betrachtete sie die Frau wieder und ging zu ihr, um sich neben ihr auf der Bank niederzulassen.
    "Salve", sagte sie einfach.
    "Es tut gut, sich zu entspannen, nicht wahr?. Ich mag diese Thermenbesuche, sie machen mich ausgeglichener. Besonders an so einem schönen Tag wie heute, wo die Sonne nach langer Zeit endlich wieder scheint und es Frühling wird", redete sie einfach darauf los.

  • Livia ist ein wenig überrascht angesichts des plötzlichen Redeschwalls, hört jedoch lächelnd zu und nickt schließlich zustimmend.


    "Du hast recht. Heute ist ein wunderbarer Tag, um in die Thermen zu gehen. Ich empfinde es vor allem auch als sehr angenehm, dass sie heute nicht ganz so voll sind wie in den letzten kalten Wintertagen. Der Tag war schon anstrengend genug..."


    Ihr fällt auf, dass sie sich noch garnicht vorgestellt hat und holt dieses nach.


    "Salve. Ich bin übrigens Tiberia Livia."

  • "Helvetia Fabia", stellte sich Fabia vor und lächelte die Frau an.
    "Gehst du denn oft in die Thermen? Ich muss gestehen, ich gehe viel zu häufig, als dass es noch etwas besonderes wäre", meinte sie dann leicht bedauernd und sich das dunkle Haar kurz aufschüttelnd.

  • Nachdenklich mustert Livia die schöne junge Frau. Sie glaubt eine gewisse Ähnlichkeit mit Senator Helvetius Geminus zu entdecken, ist sich aber nicht so ganz sicher. Sie schmunzelt und schüttelt leicht den Kopf.


    "Nein, eigentlich gehe ich nicht besonders häufig in die Thermen. Mir fehlt meist die Zeit und dann bevorzuge ich es, die Bäder in unserer Villa zu nutzen."


    Sie hebt die Schultern bedauernd an.


    "Die Arbeit im Senat und in der Acta Diurna beanspruchen mich häufig allzu sehr. Hast du noch das große Glück, ohne feste Beschäftigung sein zu können?"`


    Livia überlegt, wie alt ihr Gegenüber wohl sein mag.

  • "Ob das ein Glück ist, wage ich zu bezweifeln", entgegnete Fabia missmutig.
    "Mein Vater legte großen Wert auf eine breit gefächerte Ausbildung. Ich war in Achaia und auch in Hispanien, aber seitdem ich wieder in Rom bin, habe ich den ganzen Tag nichts zu tun. Einer der Gründe, aus denen ich so oft die Thermen besuche", erklärte sie.
    Wie gern hätte sie endlich eine Anstellung, die sie forderte und die ihr zugleich Spaß machte! Geminus hatte versprochen, sich Gedanken zu machen und sich umzuhören, aber bis er etwas herausgefunden hatte, strichen sicherlich noch Tage, wenn nicht sogar Wochen ins Land.

  • "Oh, das klingt doch wunderbar."


    Livia lächelt aufmunternd und nickt anerkennend.


    "Bist du mit dem Senator Titus Helvetius Geminus verwandt? Seiner Familie sähe das durchaus ähnlich... Doch genieße dein Leben, so lange du noch die Zeit dazu hast. Sicher wird sich bald ein interessanter und auch arbeitsreicher Posten für dich finden. Wofür interessierst du dich denn besonders?"


    Die Frau scheint ihr intelligent und aufgeweckt. Ganz von allein beginnt Livia in Gedanken schon einige Möglichkeiten für ihre Betätigung durchzugehen.

  • Fabia lächelte Livia an.
    "Ach, wenn du vor lauter Zeit nicht mehr weißt, was du anfangen sollst, ist es ganz und gar nicht mehr lustig", sagte sie seufzend und zuckte die Schulter. Als Livia auf ihren Vater zu sprechen kam, musste sie kurz an Balbus denken, der ihr die gleiche Frage gestellt hatte. Sie schmunzete kurz. Scheinbar war ihr Vater ein noch bekannterer Mann als sie geglaubt hatte. So nickte sie und setzte zu einer Erklärung an.
    "Ja, er ist mein Vater", sagte sie.
    "Und ich hoffe wirklich, dass sich bald eine Stelle von Interesse findet. ich komme mir unnütz vor, ganz wie ein Schmarotzer, der anderen auf der Tasche liegt und nichts zum Wohl der Allgemeinheit beiträgt."
    Sie seufzte wieder. Ja, was interessierte sie besonders?
    "Hmm.... Ich möchte gern Verantwortung übernehmen und gleichzeitig Spaß an der Arbeit haben. Meinst du, so etwas lässt sich finden? Was die Arbeit an sich angeht, so bin ich offen für Neues. Ich kann schnell lernen, wenn mir etwas Spaß macht."

  • Livia merkt überrascht auf.


    "Dein Vater? Erstaunlich. Ich wusste garnicht, dass der Senator eine Tochter hat. Nun, ich bin mir sicher, dass er sehr stolz darauf ist."


    Angesichts von Fabias Bedenken zu ihrer Untätigkeit muss sie nun doch schmunzeln.


    "Du brauchst dir sicher keine Sorgen machen, dass du ihm auf der Tasche liegst. Dein Vater hat schon lange Zeit in direkter Nähe zum Kaiser und in gehobenen Ämtern des Kaiserhofs verbracht, als dass er sich den Unterhalt einer Tochter problemlos leisten kann."


    Sie hört den Erklärungen zu ihren Interessen aufmerksam zu und überlegt.


    "Nun, da gibt es sicher zahlreiche Möglichkeiten. Hast du denn interesse am Cultus Deorum? Die Priesterinnen suchen eigentlich immer nach Nachwuchs. Oder sagt dir eine Tätigkeit in der Verwaltung eher zu? Ich habe seinerzeit nach meiner Rückkehr von meinen Reisen als Scriba von Carthago Nova begonnen. Das war noch im fernen Hispania..."

  • "Das fragst du ihn besser selbst", zwinkerte Fabia Livia zu, als diese von väterlichem Stolz sprach.
    "Das mit dem Schmarotzen meinte ich auch nicht so...nur bildlich gesprochen. Ich komme mir eben unnütz vor und fühle mich nicht wohl, wenn ich immer nur profitiere, aber selbst nichts geben kann."
    Fabia zuckte mit den Schultern und lehnte sich etwas zurück, bis sie mit dem Rücken gegen eine ziemlich kühle Säule stieß. Sie sog rasch die Luft ein und setzte sich dann wieder gerade hin.
    "Ich möchte nicht übereifrig klingen, aber mein Ziel ist es, dereinst im Senat mitzuarbeiten. Der Cultus Deorum...hm, ich weiß nicht recht. Ich ehre die Götter, aber ich glaube nicht, dass ich ihnen so aufopferungsvoll dienen könnte, wie sie es verdient hätten. Du hast in Hispania gearbeitet? Nunja, das ist an sich nicht schlecht, nur würde ich gern eine Arbeit in Rom oder zumindest in Italia haben, denn nach den ganzen Reisen zieht es mich sehr zurück zu meinen Wurzeln", entgegnete Fabia.

  • Livia lächelt. Mit Fabias Vater hat sie bislang nicht viel zu tun gehabt, so dass sich tiefere Gespräche noch nicht ergeben konnten. Die Gedankengänge von seiner Tochter kann sie jedoch voll nachvollziehen.


    "Ich weiß, was du meinst. Mich haben damals ähnliche Beweggründe aus der heimischen Villa herausgetrieben. Auch wenn ich weiß, dass es so wie es jetzt ist besser ist, sehne ich mich manchmal nach dieser ruhigen, einfachen Zeit zurück. Man sehnt sich wohl allzu gern nach dem, was nicht erreichbar ist..."


    Sie registriert Fabias ebenso plötzliche wie unangenehme Bekanntschaft mit der kalten Säule und macht einen naheliegenden Vorschlag.


    "Wollen wir einen Raum weiter in das Caldarium gehen? Ich könnte das heiße Wasser dort nun wohl ebenso gut gebrauchen wie du."


    Livia erhebt sich von ihrem Platz und spinnt den Gedanken über Fabias künftige Beschäftigung nahtlos weiter.


    "Du könntest natürlich in einer von Italias Städten in der Stadtcurie unterkommen. Scribae werden dort immer gesucht. Oder aber, wenn du in Rom bleiben willst, könntest du als persönlicher Scriba eines höherrangingen Beamten oder Magistraten beginnen. Da wären dir die Verbindungen deines Vaters sicher hilfreich. Allerdings gibt es bei solch einer Arbeit nicht so die Aufstiegschancen wie in der Stadtverwaltung, befürchte ich..."

  • "Da magst du Recht haben", sagte Fabia und erhob sich, als Livia den Vorschlag mit dem warmen Wasser machte.
    "Ja, gern."


    So gingen sie also zusammen los und einen Raum weiter, während sich die beiden Frauen angeregt weiter unterhielten. Sie versuchte, sich alles zu merken, was die um so vieles erfahrenere Frau ihr erzählte, und nahm sich vor, noch einmal mit ihrem Vater zu reden.
    "Das stimmt wohl. Vielleicht sollte ich einfach mal in der Curie anfragen. Dort kann man mir sicher genaueres mitteilen. Aber ich werde auch noch einmal mit Vater reden. Vielleicht ist ihm inzwischen etwas zu Ohren gekommen oder er hat eine Idee", sagte Fabia, als sie das Caldarium erreichten.


    Fabia tauchte zuerst prüfend einen Fuß in das heiße Wasser und ließ sich dann vollends hineingleiten. Seufzend ließ sie sich an einem der Ränder nieder und wartete darauf, dass Livia es ihr gleich tat. Dann löcherte sie sie mit weiteren Fragen.
    "Ist die Arbeit im Senat anstrengend? Vater sieht manchmal ganz schön übermüdet aus, wenn er zurückkommt..."

  • Auch Livia zögert nicht lange, sich in das angenehm heiße Wasser gleiten zu lassen und entspannt aufzuatmen.


    "Wunderbar..." kommentiert sie das angenehme Gefühl und genießt die sich in ihren Gliedern ausbreitende Entspannung. :]


    "Er wird sicher ein paar gute Ideen haben." lächelt Livia und schließt die Augen halb, während sie die Wärme des Wassers genießt.


    "Die Arbeit im Senat... Hmm... Das hängt vor allem von den Themen der Sitzungen ab. Manche Themen sind überaus kraftraubend und anstrengend. Bei neuen Gesetzesvorschlägen können sich teilweise geradezu ewige Diskussionen um juristische Findigkeiten entwickeln. Das kann schon überaus anstrengend sein. Doch das kommt nicht so häufig vor. An den meisten Tagen lässt es sich ganz gut aushalten."


    Sie öffnet wieder die Augen, lächelt und blickt zu Fabia hinüber.


    "Anstrengender sind für mich meist die Tage, an denen eine neue Ausgabe der Acta Diurna erscheint..."

  • Fabia machte große Augen, Juristische Spitzfindigkeiten? Sie nahm sich vor, die Kurse der Schola genauer zu inspizieren und dann auch ordentlich viele zu belegen. Dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen und sie schüttelte kurz und heftig den Kopf und grinste schief.


    "Weißt du was? Wo du gerade über Jura gesprochen hast, ist mir eingefallen, dass ich eigentlich schon längst mal einen entsprechenden Cursus hätte belegen können!"


    Sie grinste noch einmal und fragte Livia dann weiter aus.
    "Die Acta... Was genau hast du für eine Tätigkeit dort?"

  • Livia schmunzelt und lässt sich wieder etwas tiefer ins Wasser absinken, dass es ihr bis direkt unters Kinn steht.


    "Ohja, die Kurse an der Schola Atheniensis sind wirklich sehr zu empfehlen. Wenn du den Cursus Iuris belegen willst, dann solltest du ihn nicht auf die leichte Schulter nehmen. Ich habe ihn ja auch schon eines Tages belegt. Er war wirklich nicht leicht."


    Sie erinnert sich daran, dass sie ihre Prüfung damals noch bei Hungaricus hat ablegen müssen. Wie ist sie damals nervös gewesen...


    "Bei der Acta bin ich die Auctrix. ;) Ich leite also die Redaktion und bin letztendlich für die ganzen Artikel verantwortlich, die wir so abdrucken. Falls dir einmal ein gutes Thema einfallen sollte, kannst du mir auch gerne einen Text schicken und ich werde sehen, ob wir ihn veröffentlichen."

  • Fabia nickte.
    "Es gibt sicher eine Menge hilfreicher Literatur dazu in der Bibliothek. Ich denke, es wäre keine schlechte Idee, wenn ich da direkt nach den Thermen mal vorbeischauen werde. Schließlich hab ich ja Zeit", sagte sie und lachte dann kurz, aber amüsiert über sich selbst.
    Dann bekam sie große Augen.
    "Du bist die Auctrix? Das ist ja interessant! Ich verfolge die Artikel der Acta mit großem Interesse. Ich danke dir für das Angebot. Mal schauen, ob mir etwas einfällt."
    Fabia lehnte sich zurück und legte den Hinterkopf auf den Beckenrand. Kurz trat sie Wasser, sah dann nochmal zu Livia.
    "Livia? Darf ich dich fragen wie alt du bist?"



    Sim-Off:

    Macht Spaß! Gute Nacht!

  • Sim-Off:

    ;) Dito. Ebenso.


    Livia lacht leise auf und nickt.


    "Ich bin mir sicher, du wirst das sinnvoll auszunutzen wissen. Wenn du noch Fragen zu dem Stoff hast wird dir dein Vater sicher gut weiterhelfen können. Er hat lange die Advocatio Imperialis geleitet... Falls es sich ergibt, kannst du aber auch gerne mich fragen. Ich hoffe, ich kenne mich noch einigermaßen mit dem Prüfungsstoff aus." fügt sie aus einer spontanen Eingebung heraus an.


    Das große Interesse an ihrer Arbeit bei der Acta verwundert Livia. Derart positive Reaktionen erlebt sie nicht so häufig, wie sie es sich vielleicht wünschen würde. ;) So tritt ein ehrlich erfreutes Lächeln auf ihr Gesicht.


    "Ich freue mich sehr, dass du die Acta Diurna liest. Es ist viel Arbeit, sie Ausgabe um Ausgabe auf einem akzeptablen Niveau zu halten."


    Sie seufzt bei dem Gedanken an die bald anstehende nächste Ausgabe.


    "Oh... Die Jüngste bin ich leider auch nicht mehr. Es wird dringend Zeit, dass ich meinen Verlobten endlich heirate und eine Familie gründe. Ich bin 27 Jahre alt. Und wie steht es um dich, wenn ich fragen darf?"

  • "Dank", sagte Fabia erfreut und lächelte Livia herzlich an.
    "Wenn ich wirklich nicht weiterkomme, dann werd ich das Angebot sicher dankend annehmen."
    Fabia seufzte entspannt und ließ sich noch etwas tiefer ins heiße Wasser gleiten. Livias Reaktion auf ihre Fragen entging ihr nicht, was sie leicht schmunzeln ließ.
    "Akzeptabel? Hm, ich würde eher sagen, dass sie große Klasse ist. Und das sage ich jetzt nicht nur, weil ich dich mag, sondern weil das meine Meinung als aufmerksame Leserin ist."
    Sie sah Livia an.
    "27? Ich bin 20, aber ich werde bald 21. Und du bist verlobt? Mit wem denn? Bei mir schaut es in der Liebe bisher noch mau aus..."

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