Nach meiner langen Reise um die Welt kehrte ich nach Rom, meiner Heimat zurück, und ich war erschüttert ob der Dinge, die ich sehen musste. So betrat ich an diesem sonnigen Morgen die Rostra, um mir vor meinen Landsleuten gehör zu verschaffen. Ich war gerade erst angekommen und würde nun meine Worte vernehmen lassen. Worte, die sich nicht schön anhören sollten, die aber meinen Unmut und die Sorge in sich hielten. Nachdem ich also die Rostra bestieg schaute ich zu den Menschen, die sich auf dem Forum befanden, und da sie davon ausgingen, nun ein Schauspiel zu erleben, da blieben sie stehen.
"Volk von Rom, Bürger, Nachbarn, Freunde und Bekannte. Ihr werdet mich nicht mehr kennen, denn schon vor langer Zeit verließ ich Rom, um mich auf eine Reise um die Welt zu begeben.
Meine Name ist Titus Aurelius Cicero. Und ich bin in Rom, nach langen Jahren in der Fremde, zurückgekehrt. Ich freute mich auf den Augenblick des Wiedersehens, doch schmerzlich ist mein Herz getroffen, als ich hier ankam."
Ich machte eine kleine Pause, in der ich versuchte, allen Zuhörern in die Augen zu schauen.
"Was ist Rom? Nun, Rom ist das Zentrum und der Nabel der Welt. Wer erschuff Rom? Nun, der eiserne Wille der Götter. Wer erhält Rom am Leben? Nun, der ebenso eiserne Wille und Glaube des Volkes. Und das seid Ihr, das sind wir.
Ich bin erst seit kurze Zeit in meiner Heimat, doch als erstes muss ich nun hier sprechen. Denn was ist mir Rom? Ist es krank? Hat es eine Influenza, von der man es heilen kann? Nein, eine Influenza hat es nicht, das Übel steckt woanders. Kann man es heilen? Ja, man kann. Doch es liegt an uns, diesen Prozess in Gang zu setzen.
Rom sollte stets im wohlwollenden Interesse der Götter geführt werden, um so gedeihen zu können. Doch sollten stets die Besten, Edelsten und Reinsten dieser Ämter betraut werden. Nicht der eigene Ehrgeiz und die Freude an der Macht sollten die gewählten Vertreter leiten. Nein, es sollte der Glaube an Rom sein, der sie beseelt.
Euch wurden Spiele versprochen, schon vor langer zeit, doch eingehalten wurde dieses Wort nicht. Wie so viele andere Worte auch nicht. Doch egal, was sind schon Spiele, wenn es um Rom geht. Rom wird wachsen, Rom muss wachsen, doch kann es das nur, wenn alle sich mit reiner Seele und ganzer Kraft dieser Aufgabe widmen. Rom hat es nicht verdient, daß sich Einzelne lieber ihren eigenen Interessen widmen, als sich um das Wohl aller zu kümmern. Und Rom, und die Götter, die uns, die Röm erschuffen, die haben es ebenfalls nicht verdient, daß man sie benutzt und instrumentalisiert. Ohne die Götter wären wir nichts. Doch meinen manche, sie müssten sich nicht um sie scheren. Ja, manche meinen, sie könnten sie sogar nach ihrem Willen instrumentalisieren.
Ich fordere Euch nun auf, Bürger, nein, ich bite Euch alle, wartet nicht auf das, was Euch in den Schoß fällt. Tretet vielmehr ein, um Rom und den Göttern zu dienen, ein jeder nach seiner Kraft. Rom wurde nicht erschaffen, um dem Kaiser zu dienen. Der Kaiser dient Rom. Dem göttlichen Rom! Und somit sind wir alle eine Gemeinschaft, die sich einem Ziel verbunden fühlt. Doch wir müssen diesem Ziel auch gemeinsam folgen.....gemeinsam!"
Somit endete ich meine Rede.