Die Aufgabe Akt I

"Gut wir steigen gleich hier ein. Werden uns nach Norden vorarbeiten, genau da ist es auch am Schlimmsten mit dem Geröll. Ich denke drei Tage werdet ihr für diesen Bereich..." Er zeigte ihn auf der Karte auf "... schon brauchen. Dann werde ich mit den Kommandeuren neue Orte fest legen, ich hoffe ja, das nach unserer Aktion nicht das dicke Schweigen wieder kommt, aber ihr wißt ja selbst wie das so mit den Launen der Senatoren ist..."

Titus Acilius ging voran, den Männern gleich hinter ihm erklärte er auf was sie alles zu achten hatten:

"Geht immer nur dort, wo ihr sicher seid einen festen Stand zu haben. Die Stufen sind klitschig und bemoost. Also haltet etwas Abstand zueinander. Außerdem müßt ihr unten bei den Booten aufpassen, nicht abzuschnappen. Sie sind zwar am Mauerwerk festgebunden, doch so klein, das sie wie Nusschalen schaukeln werden, sobald ihr versucht einen Fuß da hinein zu setzen.

Dann ist es wichtig im Kanal immer in der Mitte zu fahren. Nur für die Ausbesserungs- oder Säuberungsarbeiten dürft ihr an das Gemäuer padeln. Denn aller weniger, mal mehr Meter kommt ein Ziehschacht in den Hauptkanal. Mitunter könnte euch dort unangenehmes Zeug treffen."

Er versuchte sich human auszudrücken, sah aber in einigen Gesichtern, das auch das seine Wirkung nicht verfehlte.

"Gut soweit ist es das. Noch ein Letztes vielleicht. Seid so gut und schaut auf eure Kammeraden, es wäre nicht das erste Mal, das hier unten jemand ob des Geruches oder der üblen Luft umkippt. Wer hat, sollte sich ein Tuch vor die Nase und den Mund binden."

Sie hatten das Podest erreicht, von wo es im Boot weiter ging. Er ermahnte den einen oder anderen nochmal ob seiner Worte und schaute den Männern beim Einsteigen zu.

Dann ab er zwei seiner Begleiter, allesamt Sklaven einen Wink. Sie holten aus einer Nische Werkzeuge hervor. Gaben sie an die Männer in den Booten.

"So die Ersten werden nach hinten fahren und den Müll zusammen tragen. Je zwei werden ein Boot führen und dort vorn..." Er zeigte in Richtung einer schwachen Lichtquelle den Kanal hinab.

"... auf den südlichen Verlauf des Tibers treffen. Dort werden dann die großen Lastkähne warten, die den Schlick aufnehmen und fort bringen. Soweit alles klar?"

Schaut sich mit großen Augen um.

"Wenn dem so ist, kommen die Maurer mit mir. Bis die ersten Wege freigeräumt sind, hab ich schon die erste Stelle, die einer Stützung bedarft."

Titus Acilius wartet geduldig ab, ob einer der Frontarbeiter noch etwas zu fragen hat.

Na das geht ja endlich los, dachte sich der Curator und schaute zu den Maurersleut.

"So und ihr nehmt das Werkzeug auf und mischt euch erstmal ne schön dicke Pampe. Aber spart mir net am Kalk. Wenn ihr soweit seid, meldet euch in meiner Hütte oben. Da werde ich die nächsten Minuten sein."

Und so stapfte er los. Hier unten hielt er es nie sehr lang aus und die Kerle waren richtig zu bedauern. Nachdem er die Treppen geschafft hatte, atmete Titus Acilius erstmal tief durch. Bah war das eine stinkende Luft da unten.

Darauf erstmal einen Becher verdünnten Wein. Also lief er in seine Bude und pratschte sich auf den Hocker. So einen Streß hatte Titus schon lange nimmer und doch fühlte er sich für einen Moment erhört.