Macer war früh am Morgen aufgestanden und hatte wie üblich nur ein kleines Frühstück zu sich genommen. Ein wenig Aufregung angesichts der bevorstehenden Audienz konnte er nicht leugnen und wenn er aufgeregt war, aß er noch weniger zum Frühstück als sonst. Umso mehr Zeit ließ er dafür seinen Sklaven beim drappieren der Falten seiner Toga. Während er mitten im Zimmer stand und die Sklaven eifrig um ihn herum liefen, ließ er sich von einem weiteren Diener die Ereignisse in Rom in den letzten Monaten zusammenfassen. Wiedereinmal bemerkte er, wie wenig man mitbekam, wenn man in Germania war. Als er sich schließlich weit genug informiert und ordentlich genug angekleidet fühlte, beendete er die Prozedur und verliess das Haus.
Auf der Straße wartete sowohl seine offizielle Eskorte als auch eine Schar seiner Klienten. Langsam schritt die Gruppe die Straße entlang und bewegte sich in Richtung Kaiserpalast. An einer Straßenkreuzung blieb macer stehen.
"Jungs", wandte er sich an die Reiter aus der Legion, "mit dem Betreten des Pomeriums verliere ich mein Imperium und damit meine Befehlsgewalt über euch. Was allerdings nicht heißt, dass ihr dann frei habt."
Macer grinste und setzte zu einer ausgefeilten Erklärung an: "Euer Vorgesetzter ist dann der Praefectus Castrorum, der aber natürlich nicht hier ist. Ich habe ihm allerdings gesagt, dass er mir sagen soll, dass ich euch sagen soll, dass ihr mir außerhalb des Pomeriums weiterhin zur Verfügung stehen sollt und zwar so lange, bis ich entweder wieder das Kommando bekomme oder mein Nachfolger ernannt wird, den ihr dann nach Germanien zu begleiten habt. Verstanden?"
Die Antwort der Reiter war erwartet zögerlich, aber eindeutig. "Gut. Dann bis später."
Macer setzte sich wieder in bewegung und wandte sich lächelnd an seine um ihn herum laufende Klienten. "So Freunde, jetzt seit ihr meine politische Eskorte. Auf in den Nahkampf in Rom."
Und mit so energischen Schritten, wie die Toga eben zuliess, setzte er seinen Weg im Palatin fort.