[MARE INTERNUM] Zwischen Rom und Tarraco

  • Helena stand an Deck, während das Schiff durch die ruhigen Gewässer gen Heimat segelte. Endlich, endlich war sie wieder auf dem Heimweg. Bald würde sie Romanus wieder sehen, und Metellus... Pentesilea und ihren Sohn. Ein Lächeln lag bei diesem Gedanken auf ihren Lippen. Fort aus der Fremde, die ihre Geburtsstadt war. Hispania war ihre neue Heimat. Mittlerweile waren sie schon den zweiten Tag auf See. Das Wetter spielte mit und bislang waren noch keine Schwierigkeiten aufgetreten. Ob man sie mit offenen Armen begrüßen würde? Sie hatte Angst vor dem Wiedersehen mit Metellus, ob es ihm immer noch so ernst war wie damals?


    All die neuen Bekanntschaften in Rom schossen ihr durch den Kopf. Dieser Claudius Constantius.. oder auch das Wiedersehen mit ihrem ehemaligen Cousin Strabo. Hoffentlich würde Cicero bald nachreisen...

  • Wieder einmal stand Helena an Bord eines Handelsschiffes und wieder einmal sollte ihre Reise nach Rom führen. Ihre ersten Ziele waren dort: Bankett des Praetorianerpraefekten, Gespräch mit Claudia, Gespräch mit Minervina, Brief an Minervina, Informationen über Imperiosus - und vor Allem Metellus. Ihr letztes Treffen lag viel zu lang zurück und nun endlich würde sie wieder in seinen Armen liegen können.


    Mit einem zuversichtlichen Lächeln blickte sie den verfärbten Himmel an, während sie der alten Heimat entgegen segelten.

  • Schweigend betrachtete die Amazone das vielfältige Farbspiel des Himmels und ließ die Gedanken dorthin entlang eilen, wo sie noch immer ihr Herz glaubte - in der weiten Ferne ihrer Heimat, von der sie nicht einmal mehr genau sagen konnte, wo sie lag. Hispania war so weit weg von Themiskyra, dass es wohl viele Wochen gebraucht hätte, an Land dorthin zu gelangen, und die Schiffahrt war nicht das Ding einer reitenden Kriegerin gewesen und würde es nie sein. Wenigstens wurde ihr an Bord nicht übel, so konnte sie einem Schatten gleich hinter ihrer Herrin stehen und abwarten, wohin letztendlich die Reise führen würde.


    Rom, der Zielort, klang einfach viel zu unwahrscheinlich, und ein Gefühl des Unwohlseins beschlich sie, als sie daran dachte, dass sie dem römischen Lebensraum nicht mehr entkommen konnte. Eine ganze, riesige Stadt voller Römer, die alle nur eines wollten - herrschen, Macht ausüben ... nein, der Gedanke gefiel ihr nicht, und so blickte sie mit weit weniger Zuversicht in die Zukunft als ihre Herrin, während ihr Gesicht die übliche gleichmütige Miene trug, welche ihre Gedanken zu verbergen wusste wie nichts anderes sonst. Viel mehr besaß die Sklavin schließlich auch nicht, ausser vielleicht noch ihren Stolz.

  • Sim-Off:

    [SIZE=7]Fortsetzung von hier
    und natürlich an alle Frohe Weihnacht.
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    Nachdem wir aus dem Hafen ausgelaufen waren, peitschte um uns der eisige Wind. Das Segel flatterte stark und trieb das Schiff vorwärts. Ich genoss es, denn meine Ohren flackerten lustig im Wind und wirbelten meine Haare durch einander. Den Göttern sei danke regnete es nicht. Nur der Wind zog durch alle Ritzen und faucht an mir vorbei. Ich hatte sogar eine eigene Kabine. Eigentlich war sie eine Abstellkammer mit Stroh, aber ich war mächtig stolz darauf. Ich wurde von allen nicht beachtet, wahrscheinlich war ich zu klein, aber es war mir egal, und vielleicht sogar besser so. Schließlich fror es mir an den Füßen und ich beschloss nach unten zu gehen. Dort hatte man mir ein bischen Brot und Wasser hingelegt. Dafür war ich auch nicht undankbar. Die Stufen knarzten laut und die Tür quietschte im Wind, aber das war mir egal. Ich kuschelte mich in das Stroh, wie es ein anderes Kleinkind vor 100 Jahren angeblich auch gemacht haben sollte.

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    Dank einer ruhiger See, aber ständig kräftigen Ruderern kamen wir relativ schnell vorwärts. Wir passierten einige andere Fischer und ich stand an Deck und winkte ihnen eifrig zu. :wink: Sie reagierten ab und zu mal mit einem Lächelnd und zwinkerten mir zu. Das freute mich. Wir blieben einigermaßen nah an der Küste, so dass ich immer ein kleinen freien Blick auf einige Städte hatte, die an mir vorbeizogen.


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    Jedoch eines windigeren abends war die See auf einmal gefüllt von Schiffen. Der Kapitän nutzte den Wind und ließ und schnell weiter treiben, auch wenn wir mehr von der Küste weg fuhren. Ich fand die Szenerie aufregend, was war denn da los? Der Kapitän sagte irgendetwas von "Unfallsrisiko" und "sicher ist sicher" und "solange der Wind noch gut steht". Da war ich beruhigt, dass es nichts schlimmes war und wir segelten weiter.

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    Die restlichen Tage der Überfahrt verbrachte ich mit Beobachtungen von Deck aus. Besonders spannend war es auf fremde Länder zu blicken. Eines Tages hielten wir noch in einem Hafen. Wir sollten noch einige Güter aufnehmen. Ich spürte einen warmen Wind. Ich hörte einige Männer in einer anderen Sprache sich hektisch unterhalten. Nein, es war keine andere sprache nur ein Akzent. Ich hatte ein bischen Angst, da die großen Männer mit großen Säcken an mir vorbei liefen. Schließlich kam der Käptn von der Verhandlungstour wieder zurück. Er erblickte mich. Dann sagte er: "Endstation! Tarraco!"

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