Bewerbung - Regionarius

  • In der neuangesetzten Sitzung der Kurie, die der princeps Curiae eröffnete, musste er ein unangenehmes Thema zur Sprache bringen.


    > Werte Mitglieder der Curia Italica, geschätzte Beisitzer!
    Vor kurzem erst regte der damalige Comes, Lucius Octavius Detritus die Besetzung des regionarius durch Herius Hadrianus Subdolus an. Die Kurie beriet und erachtete den Mann für fähig, dieses Amt auszufüllen. Doch, werte Mitglieder, stand es dem Comes nicht zu, diese Ernennung durchzuführen, da sie allein dem Imperator Caesar Augustus obliegt. Der magister domus Augusti, Lucius Aelius Quarto, wies mich darauf hin, dass der Kaiser dieser ernennung nicht zustimme. Die Ernennung durch den damaligen Comes ist also nicht rechtens und muss unverzüglich revidiert werden. Aus diesem Grund habe ich Herius Hadrianus Subdolus bereits per Schreiben nach Rom beordert, um ihm diesen Sachverhalt zu schildern und ihn zu entlassen. Ich habe Senator Quarto mit auf den Weg gegeben, dass ein solcher Fehler nicht mehr unterlaufen wird. <


    Abwartend schaute er in die Runde.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Claudius, der stand, musste sich erst einmal setzen. Er kannte, wie vermutlich kein weiteres Mitglied der Curie, den Werdegang dieses Mannes und er fragte sich, wie viel dieser Soldat wohl würde noch wegstecken können. Subdolus war fähig - Claudius vertraute da auf das Urteil seines ehemaligen Legaten, aber ein Fehler hatte seine Karriere zum Straucheln gebracht, von dessen Folgen er sich wohl nie wieder würde erholen können. Wo gab es die zweite Chance? Der Centurio glaubte nicht daran, dass Subdolus sie bei einer militärischen Einheit suchen würde, obwohl er genau dorthin gehörte.


    "Puh, bedauerlich", stieß Claudius schließlich aus und ließ offen, ob er Detritus, Subdolus oder beide damit meinte.

  • Fassungslos kratzte sich Detritus seine Stirn und sagte:


    "Werter Callidus hat der Imperator auch einen Nachfolger für Subdolus bestimmt? Und was wird nun aus Subdolus? So wie ich das sehe willst Du hier nur deinen Hintern retten und nichts für einen fähigen Römer unternehmen, der ehrlich gesagt endlich wieder eine zweite Chance verdient."


    Detritus holte kurz Luft und fuhr fort...


    "Fehler? Als ich Subdolus zum Regionarius ernannt habe, da war der Kaiser sehr beschäftigt und ich als sein Vertreter in der Regio Italia habe es nicht für notwendig gehalten ihn davon in Kenntnis zu setzen."

  • Durus hatte sich wieder wie gewohnt zu der Sitzung eingefunden und verfolgte nun interessiert die Diskussion um diesen Hadrianus. Er wusste nicht genau, was er angestellt hatte, jedoch schien der Kaiser ihn nicht zu mögen - somit war sein Schicksal wohl besiegelt, egal, was passierte. Der Kaiser war das Gesetz!


  • Callidus tadelte Detritus mit einem strengen Blick.


    > Octavius Detritus, ich habe Senator Quarto darum gebeten, dass er dem Kaiser ausrichte, den Posten wiederzubesetzen und auch den des Praefectus Portuensis zu bedenken. Aelius Quarto wird dies, wie ich ihn kenne, auch dem Kaiser so übermitteln. Der Senator setzte mich weiter davon in Kenntnis, dass der Augustus nicht gewillt ist, die Ernennung zu bestätigen. Somit geht es nicht darum, welches meiner Körperteile ich rette, sondern darum, den Ruf der Kurie um ihre Integrität und ihre verlässliche Arbeit zu retten. Ich habe Hadrianus Subdolus nicht über das Schreiben seiner Aufgabe entbunden, sondern ihn zu einem Gespräch nach Rom gebeten. Dass ich ihn dort seiner Pflichten entbinden werde, steht außer Diskussion. Welche Tätigkeitsbereiche sich für diesen Mann ergeben können, bleibt abzuwarten. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Claudius wandte interessiert den Kopf, als Detritus zur Rede ansetzte und was jener sagte, fand er zumindest in Teilen so gut, dass er beifällig nickte.


    "Ich meine auch, dass Subdolus eine zweite Chance verdient. Ich kenne ihn mehr oder weniger persönlich. Er hat auf mich einen stolzen Eindruck gemacht und trotzdem vertrete ich die Meinung, dass wir ihm vielleicht in einem beratenden Gespräch behilflich sein sollten, einen neuen Weg zu finden. Ich wäre bereit, für ihn ein gutes Wort bei der LEGIO I einzulegen, allerdings habe ich starke Zweifel, ob er sich dort ein zweites Mal bewerben wird, nachdem das erste Mal wenig glücklich abgelaufen ist. Hat jemand bessere Vorschläge oder ist jemand der Meinung, dass sich die Curia in dieser Angelegenheit ganz raushalten sollte?"


    Claudius sah von einem Mitglied zum anderen und schließlich blickte er auch die Beisitzer an.

  • Callidus schaute zu Vesuvianus und schaltete sich nochmals ein.


    > Claudius Vesuvianus, ich kann nur betonen, dass Hadrianus Subdolus nicht per Schreiben entlassen wurde. Er wurde zu einem dringenden Gespräch in mein officium gebeten. Dort werde ich das alles mit ihm klären. Eine amtliche Entlassung ist noch nicht herausgegeben! Welche weiteren Möglichkeiten sich ergeben werden, wird sich in diesem Gespräch erst zeigen. Ich bitte die Mitglieder der Kurie, sich bis zu diesem Tage zu gedulden, bevor Debatten über mögliche Posten und Ämter begonnen werden, von denen der besagte Mann noch gar nichts weiß. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Als Beisitzer der Kurie hörte sich auch Crassus die ein oder andere Debatte dort an. Auch wenn er nicht oft hier war, so war er immerhin ab und an hier - viel mehr war seine Aufgabe als Beisitzer ja auch nicht. Zumindest solange nicht, bis die Kurie ihn um seinen Rat fragte. Sie fragte zwar gerade nicht danach, aber trotzdem erhob er sich und bat um das Wort:


    Männer Roms!
    Es ist irrelevant was ihr meint, glaubt oder wollt. Es ist nicht relevant, ob ihr ihm eine zweite Chance geben würdet oder ihn am liebsten auf der Stelle Kreuzigen würdet. Das ist alles nicht wichtig.


    Crassus blickte den Mitgliedern der Kurie nacheinander in das Gesicht:


    Wenn unser Kaiser meint, dass er, dieser Hadrianus, für dieses Amt nicht geeignet ist, dann ist er es auch nicht. Wirklich, das ist so und daran wird auch nicht gerüttelt - so wahr ich hier stehe!
    Wenn ihr diesen Hadrianus beraten wollt und ihm andere Ämter empfehlen wollt, dann könnt ihr das machen. Aber nicht im Namen der Kurie. Oder ist die Kurie während meiner kurzen Abwesenheit, eine Arbeitsvermittlung geworden?
    Ladet ihn zu euch nach Hause ein und redet dort mit ihm. Von Privatmann zu Privatmann. Da wird keiner etwas dagegen sagen. Aber beratet ihn nicht hier, nicht von Kurie zu Privatmann.


    Es ist keine lästige Pflicht sich den Wünschen -und hier ist es mehr als nur ein Wunsch- des Imperators Caesar Augusts zu beugen, sondern eine Ehre und große Verantwortung zugleich, der wir alle hier zweifellos nachkommen werden.
    Danke.

  • Dankbar über die Worte des Caecilius Crassus, die die Diskussion hoffentlich etwas abflachen lassen würden, nickte Callidus ihm zu.


    > Ich stimme dem zu. Wie ich sagte, steht die Enthebung des Mannes nach dem Wunsch des Kaisers außerhalb jeglicher Diskussion. Ob aufgrund seiner Fähigkeiten, die hier gelobt wurden, sich andere Betätigungen in der regio ergeben werden, wird ein Gespräch zeigen. Ich werde die Kurie über jenes Gespräch informieren, sobald es geführt wurde. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Callidus eröffnete an diesem Morgen die Sitzung und es war äußerst praktisch, als princeps zu eröffnen und sich dann selbst das Wort zu Beginn zu erteilen.


    > Werte Mitglieder der Kurie, in den vergangenen Tage vor dieser Sitzung suchte mich Herius Hadrianus Subdolus auf. Er war über die Entlassung entrüstet, fing sich jedoch wieder und zeigte sich würdig und maßvoll. Es stellte sich heraus, dass ich als Comes jenem verdienten Soldaten keine Angebote unterbreiten konnte und so entschied Hadrianus Subdolus für sich selbst, sich seinen Betrieben zu widmen und sich in das Privatleben zurückzuziehen. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • "Viel gibt es dazu nicht zu sagen. Die Entscheidung des Kaisers zu akzeptieren, stand außerhalb jeglicher Diskussion; die Abwicklung innerhalb der Curia finde ich allerdings kritikwürdig. Vor allem kann ich mich mit mancher hier gefallenen Äußerung nicht einverstanden erklären und sofern es einmal nötig sein würde, werde ich mich davon auch öffentlich distanzieren."


    Claudius lehnte sich zum Zeichen, dass er keine ausführlicheren Erklärungen abgeben würde, zurück und verschränkte die Arme.

  • Callidus hatte zunächst eine Pause gemacht und diese wurde durch Claudius Vesuvianus auch genutzt, um einen Kommentar zu geben. Der Comes hörte sich die Worte an, konnte sie jedoch nicht wirklich interpretieren. Da der Claudier aber nicht gewillt schien diese noch weiter zu erläutern und Callidus einer solchen Debatte überdrüssig war, ging auch er nicht mehr darauf ein und fuhr nun fort.


    > Lucius Aelius Quarto, magister domus Augusti des Palatin sagte mir zu, dass es der Wunsch des Kaisers sei, dass nun die Kurie über Ernennungen für die Ämter des praefectus portuensis und des regionarius berät. Die hier genannten, verdienten Männer werde ich dann als Comes dem Kaiser vorschlagen, der seine Zustimmung dazu gibt oder seine Ablehnung deutlich macht.
    Ich bin zur Unterstützung der Hafenstädte insbesondere geneigt, einen praefectus portuensis zu ernennen und bitte darum um die Stimmen der Beisitzer und Mitglieder, die einen verdienten Mann nennen können. Auch für Stimmen zu einer Neubesetzung des Amtes des regionarius wäre ich dankbar. <

  • Durus kam etwas verspätet in die Curie - er hatte mit dem Fall Medeia genug zu tun und schaffte es eben nur etwas später. Deshalb hörte er nur den Aufruf, Kandidaten für einen Praefectus Portuensis vorzuschlagen...in Misenum lag ja eine Classis. Da er aber wenig mit den Offizieren der Flotte zutun gehabt hatte, konnte er niemanden nennen, der für solch eine Aufgabe geeignet war. So schwieg er und verfolgte die Reden der anderen.

  • Antoninus meldete sich zu Wort.


    "Ich habe meine Entscheidung über meine berufliche Laufbahn noch nicht getroffen, muss es aber umgehend tun. Da wäre der Posten des regionarius eine Alternative zur Legion. Vielleicht sollte ich aber etwas zu meinem bisherigen Werdegang sagen."


    Antoninus räusperte sich.


    "Ich habe bis zum Dienstgrad Centurio bei den Cohortes Urbanae gedient und bin anschließend zur Legion gewechselt. Bei meiner Kandidatur zur Quaestur habe ich einen formalen Fehler gemacht und wurde von meinem Legatus zum Optio degradiert. Das ist mein aktueller Dienstgrad."


    Sim-Off:


    Eigentlich wurde ich wegen einer sim-off-Bemerkung degradiert. Es gab keinen Ansprechpartner in der Legion als ich um Urlaub für die Kandidatur hätte bitten müssen.

  • > Ich werde deine Bewerbung, Aurelius Antoninus, annehmen und dem princeps zukommen lassen. Der regionarius muss Offizier einer Einheit sein und der Kaiser soll entscheiden, wie er deine Degradierung beurteilt. Gibt es weitere Vorschläge zur Besetzung des Amtes oder das des praefectus portuensis? <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Antoninus hob die Hand.


    "Moment. Ich habe klar gesagt, dass ich noch keine Entscheidung getroffen habe, das aber umgehend machen muss. Der Regionarius wäre eine Alternative, aber ich muss und möchte zuerst mit meinem Legatus sprechen. Allerdings wollte ich meine Überlegungen hier äußern und würde mich auch über Meinungen freuen."

  • > Oh, da du sagtest, dass du deine Entscheidung umgehend treffen musst, habe ich deine Worte bereits als deine Entscheidung verstanden. Da ich jedoch von den Mitgliedern der Kurie sowohl weitere Vorschläge als auch Meinungen zu deiner möglichen Kandidatur erhalten möchte, bleibt dir gewiss noch die Zeit, dich zu entscheiden. <


    Weiter schaute Callidus in die Runde, abwartend, ob es noch Vorschläge und Meinungen gab, ob noch der ein oder andere Patron sich für seinen Klienten einsetzen wolle.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

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