Epicharis hat Dhara entlassen. Sie wollte wohl allein sein. Was soll nun Dhara jetzt machen? Schlafen wollte sie noch nicht, nach den Gesprächen und dem Geschwätz war ich nicht zumute, also schlich sie in den Hortus, fand eine Ecke, wo sie nicht sofort entdeckt und möglicherweise weggeschickt wird. Mit einem leichten Seufzen setzte sie sich auf eine Bank und schaute zum Himmel. Ihre Gedanken waren betrübt. Dhara dachte an ihre Heimat, an die rotgefärbten Sonnenuntergänge, die sie so liebte. Auch jetzt wartete sie sehnsüchtig auf dieses Spektakel.
Der Hortus
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Ich war gerade dabei, die Rosen der Herrin zu schneiden. Warum das kein Gärtner machte, fragte ich mich schon lange nicht mehr. Immerhin war dieses ganze Gestrüpp und die bunten Blumen Epicharis' ein und alles, sah man von den beachtlichen Sammlungen von Brettspielen und Schuhen ab, die sich in einem seperaten Zimmer türmten. Und wenn sie wollte, dass dieses Zeug geschnitten wurde, dann musste ich eben herhalten, auch wenn ich eigentlich keinen Plan von sowas hatte. Ein Gärtner wär weitaus besser damit zurecht gekommen, hätte gewusst wo er schneiden muss und wo er besser nicht mit dem Messer hantierte. Ich hatte keine Ahnung, schnitzte hier und dort herum und knipste Zweige auf gut Glück ab.
"Au! Argh! Verdammtes Mistzeugs!" fluchte ich gerade gehörig und schüttelte die linke Hand. Eine Dorne hatte sich in meinen Daumen gebohrt und tat etwas weh. Bei Odin, ich hasste Rosen! Wenn doch nur jemand kam, der sich damit auskannte, ohne dass die Herrin bemerkte, wie unvorteilhaft ich für Rosen geeignet war...
Sim-Off: Kassandra?
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Kassandra kam gerade am Garten vorbei, als sie ein lautes Fluchen hörte. Vorsichtig ging sie dem Geräusch nach und erkannte Nordwin, der sich an einem Rosenbusch zu schaffen machte und sich anscheinend verletzt hatte. Einge Zeit musterte sie den Mann, der schon auf dem Markt recht übel gelaunt die ganzen Einkäufe tragen musste und auch jetzt wirkte er wohl ziemlich schlecht gelaunt.
Sie kannte ihn kaum, aber trotz seiner schlechten Laune wirkte er nich abschreckend auf sie. Irgendwie kam ihr diese Situation sogar vertraut vor, denn zu Hause auf dem Bauernhof ihrer Eltern kam es nur allzu oft vor, dass sich ihr Vater oder einer ihrer Brüder bei der Arbeit verletzten und sie dann zur Hilfe gerufen wurde und Trost spenden musste. Vielleicht war das auch der Grund, warum sie nun fast ohne Scheu und unbefangen auf Nordwin zuging.
Zeig mal her ! sagte sie beim Näherkommen und ergriff ohne auf ein Widerwort zu warten seine Hand und nahm sie zwischen die ihren. Welch ein Wehgeschrei eines so großen Mannes über eine so kleine Wunde wie diese bemerkte sie lächelnd aber ohne Spott - ganz so, wie wie sie auch zu ihren Brüdern immer sprach - und zog dabei die kleine Dorne aus seinem Daumen. Sie wischte den winzigen Blutstropfen beiseite und lies dann seine Hand wieder los um sich nun dem Rosenbusch zu zu wenden ohne auf seine Reaktion zu achten.
Mit ihren Fingern umfasste sie vorsichtig eine Blüte und roch mit geschlossenen Augen daran. Dann schüttelte sie nur den Kopf. Du tust den Rosen weh, so wie du sie behandelst ! Sie hob das Messer vom Boden auf und schnitt eine abgestorbene Blüte ab. Du darfst nicht die jungen Triebe und Knospen abschneiden ! gedankenverloren tadelt sie ihn während sie versucht seine Arbeit zu retten. Sie her du musst dort abschneiden, wo die Farbe der Blätter braun wird.... Erst jetzt wurde ihr bewußt, dass es keiner ihrer Brüder war, den sie da gerade bevormundet und gab ihm das Messer schnell wieder mit einer Entschuldigung zurück. verzeih bitte, ich wollte Dich nicht zurecht weisen damit ..
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Meine Bitte wurde erhört, da hatte Odin sicher seine Hand im Spiel und ich war ihm irgendwie dankbar dafür, dass er mich nicht mit diesem unfreundlichen Gestrüpp allein ließ, sondern Kassandra schickte, die Sklavin, mit der ich mich noch nie so richtig unterhalten konnte, weil es keine Gelegenheit dazu gegeben hatte. Grimmig sah ich ihr entgegen. Es blieb keine Zeit, diese kleine Dorne als unwichtig abzutun, weil sie im nächsten Moment schon meine Hand in ihrer hielt und das Mistding rauszog. Mürrisch sah ich sie an, sagte aber nichts weiter zu ihren Worten als ein grollendes "Au."
Dabei musterte ich Kassandras Profil etwas eingehender. Sie war hübsch. Epicharis hatte beinahe einen Männergeschmack was Frauen anging. Aber wenn man Dhara und Kassandra verglich, so war Dhara ein ruchloses Früchtchen und Kassandra die Unschuld aus Griechenland. Ich grinste kurz und beobachtete dann ihre geschickten Handbewegungen zwischen den dornigen Ranken. Ha, sie war eindeutig besser für dieses Zeug geeignet als ich. Die Worte vernahm ich nur am Rande, viel mehr hatte ich damit zu tun, das Mädchen zu beobachten. Die Bewegungen waren fließend und zart. Sie gefiel mir.
Ich trat einen Schritt näher heran und tat so, als würde mich dieses Rosengeschnipsel interessieren, aber gerade hatte ich nur noch Augen für Kassandra. Ich starrte auf ihren Mund, der immerfort plapperte, aber plötzlich verstummte. Sie entschuldigte sich und ich sah sie verständnislos an, blickte auf das Messer und wieder zurück.
"Öh, du musst dich nicht entschuldigen. Du kannst viel besser mit den Blumen umgehen als ich. Versteh ohnehin nich, warum sie mich für diesen Scheiß abkommandiert hat, ich bin nunmal niemand, der gut mit Pflanzen kann und so. Du bist geschickter." Ich grinste sie an.
"Hast du gerade zu tun? Sonst könntest du mir mal erzählen, wie alt du eigentlich bist und was du bisher so von der Welt gesehen hast. Wie ist Griechenland so? Man hört immer davon, aber ich kann mir gar kein Bild machen. Ich bin Germane, weißt du", erzählte ich und grinste stolz. -
Sein Grinsen und seine Blicke verrieten genau, dass ihn die Rosen nicht wirklich zu interessieren schienen auch wenn er so tat. Vielmehr schien er sie dabei zu beobachten, wie sie die Rosen schnitt. Kassandra bemerkte es sehr wohl, lies sich aber nichts anmerken. Im Grunde gefiel ihr sein Lachen und seine ehrliche Art irgendwie. Es wirkte ansteckend und so konnte sie die eigene Scheu etwas zu überwinden. Und da sie gerne half wo sie konnte, tat sie ihm den Gefallen.
Zumindest schien es Nordwin wirklich zu interessieren wie es in ihrer Heimat ist und so erzählte sie ein bischen von sich, während sie die Rosenbüsche für ihn zurecht schnitt. Ich bin jetzt 19 und lebte bis vor kurzem noch bei meinen Eltern auf der Insel Zypern. Ich selbst war erst zweimal mit meinem Vater auf dem Festland in Athen, um dort Vieh für unseren Hof zu kaufen. Dort ist es mitunter so geschäftig wie hier, aber es ist bei weitem nicht so groß wie Rom. Du siehst, viel habe ich also von der Welt noch nicht gesehen. sie zuckte kurz mit den Schultern und seufzte leicht, als sie das sagte und sprach dann weiter. Wie für Dich wohl Germanien, so ist für mich die eigene Heimat der schönste Ort auf der Welt. Ich liebe das Meer, das in seinen tiefblauen bis türkisen Farben meine Heimat umgibt. Den frischen Wind, der täglich von dort herauf über das Land weht und die Bäume, Büsche und Gräser ... einfach das ganze Leben dort erfasst... wieder machte sie eine Pause, so als könne sie gerade dieses Geräusch des Windes deutlich hören.
Da sie mittlerweile schon recht weit gekommen war mit den Rosen, erzählte sie nicht weiter sondern hielt es für angebracht, dass auch Nordwin noch seinen Teil zu der Arbeit beiträgt. Wieder ergriff sie seine Hand und legte ihm das Messer vorsichtig in die Handfläche. So, ich denke den Rest solltest Du selbst erledigen ! sagte sie bestimmend und schob ihn auf die Büsche zu. Keine Angst, ich bleib hier und zeige Dir, wie Du es richtig machst. zwinkerte sie ihm mit einem aufmunternden Lächeln zu und sagte dann noch ... und erzähl mir doch auch etwas über Dich. Ich kenne nur Geschichten von einem rauen Land und Barbaren die dort angeblich leben sollen. Aber Du machst einen ganz anderen Eindruck auf mich. Ich Blick zeigte ihm, dass sie nicht wirklich an solche Geschichten zu glauben schien.
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Niedlich, wie ab und an ihre Nasenflügel erbebten, wenn sie die Luft einsog. Ich grinste breit und betrachtete sie ungeniert. Süße neunzehn Jahre war sie alt, also im gleichen Alter wie die Herrin. Die Städte, die sie nannte, sagten mir allesamt nichts. Griechenland war weit weg und wurde von reichen Römern meistens während der Ausbildung besucht, das war alles, was ich wusste. Trotzdem hörte ich der kleinen Griechin interessiert zu und drehte die Rosenschere in den Händen, während sie sprach. " Viel von der Welt gesehen habe ich auch nicht. Mach dir nichts draus", erwiderte ich und zuckte mit den Schultern. "Deine Familie sind Bauern?" fragte ich sie anschließend überflüssigerweise. Kurz darauf kam sie auf Germanien zu sprechen und ich nickte mit Nachdruck. "Die Heimat ist wundervoll, aber den meisten Römern zu kalt. Das liegt daran, dass sie keine Ahnung haben" versicherte ich leicht überheblich und schnitt einen trockenen aussehenden Zweig ab, aus dem allerdings ein grünes Blättchen spross...
"Was du da sagst, klingt nett. Würd ich mir gern einmal anschauen. Aber es geht einfach nichts über behagliche Winterabende, wenn du mit deinem Weib in einer Hütte liegst und der Wind durch die Bäume streift. In der Ferne heulen Wölfe ihr trauriges Lied und in der Nähe prasselt ein wärmendes Feuer. Und das Met erst!" beschrieb ich mit großen Gesten der Hand, welche die Schere hielt. Was hätte ich für einen Krug Met gegeben! Aber die Römer mochten ja nur Wein oder Bier, so ein Schwachsinn. Das aufmunternde Zwinkern erwiderte ich mit einem Grinsen meines wettergegerbten Gesichts, ehe ich erneut einen noch lebenden Zweig kürzte. Irgendwie war ich ja stolz, dass sie mich indirekt einen Barbaren nannte.
"Was willst du denn wissen? Ich bin siebenunddreißig Jahre alt und habe im freien Germanien gelebt, aber irgendwann kamen die Römer auch dort hin und ich landete als Kriegsgefangener in einem Raum ohne Fenster unter der Erde, weil ich mein Weib beschützen und das Dorf verteidigen wollte. Dass die Römer das barbarisch finden, ist mir zwar ein Rätsel, aber wenn man sich ihre Lebensweise genauer anschaut, weiß man auch warum. Das war vor knapp acht Jahren. Eine Weile war ich Sklave eines reichen Mannes in Germanien, dann kam ich hierher, weil er mich nicht mehr haben wollte. Die Herrin kaufte mich, das ist eigentlich alles Wissenswerte." Von Frau und Kind erzählte ich nichts, stattdessen schnitt ich eine halb verblühte Rose mit drastischer Bewegung ab.
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Kassandra konnte fühlen, wie sie selbst langsam immer nervöser wurde. Das lag zum einen sicher an Nordwin selbst, der von seiner Art her gar nicht wie ein SKlave auf sie wirkte. Kurz musste sie daran denken, wie er auf dem Markt missmutig und schimpfend die Einkäufe getragen hatte. So etwas hätte sie sich im Leben nie getraut. Auch sah er überhaupt nicht so aus wie die Germanen, die sie sich aus den Erzählungen heraus immer bildlich vorgestellt hatte. Obwohl sie zu ihm aufschauen musste, war er nicht wirklich ein Riese. Auch hatte er kein langes, zu Zöpfen geflochtenes Haar und auch keinen wallenden Bart. Er sah - und als sie sich bei diesem Gedanken selbst ertappte wurden ihre Wangen wohl etwas rot - sogar sehr gut aus.
Zum anderen musste sie ständig eingreifen, damit er mit der Schere nicht wieder die Rosen verunstaltete oder beim wilden Gestikulieren mit der Schere in der Hand sich selbst oder ihr zu nahe kam. Dabei faszinierte es sie sehr, was er von sich und dem rauhen Land, dem Schnee und die heulenden Wölfen erzählte. Dass er schon 37 Jahre sein sollte und das alles erlebt hatte, konnte sie aber kaum glauben. Nein, wirklich ... soviel Schnee gibt es ? fragte sie ungläubig und bei seiner Erwähnung über die Hütte in sich Mann und Frau die langen Winterabende vertreiben, blickte sie schnell und verlegen zu Boden. So etwas war für sie, die ihr bisheriges Leben stets behütet im Kreise der Familie aufgewachsen war, völlig neu und nur in ihren Gedanken konnte sie sich das ein wenig ausmalen.
Umso mehr stimmte es sie traurig , als er beschrieb, wie die Römer ihn behandelt hatten nur weil er seine Familie und seine Heimat vertreidigen wollte. Das ist ja schrecklich ....! flüsterte sie nur leise mit echtem Mitleid. Sie verglich sein Schicksal im Gedanken mit ihrem eigenen und stellte sich vor, wie schrecklich es wäre, wenn man ihren Vater einfach verschleppt hätte.
Sie wollte ihm am liebsten Trost zu sprechen, aber was sollte sie ihm sagen ? Das was sie gehört hatte erinnerte sie schmerzlich wieder an ihr eigenes Los. So wusste sie sich keinen besseren Rat als einfach nur zu sagen Ähem ...ich...ich ... glaube ich schneide doch die Rosen weiter ... bevor nichts mehr von ihnen übrig ist ... wenn Du willst fragen wir die Herrin, ob ich das in Zukunft machen soll ... ja ?! er konnte deutlich sehen wie ihre Hände zitterten, als sie ihm erneut die Schere aus der Hand nahm und dabei immer feuchtere Augen bekam.
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Ich konnte zwar nur raten, warum Kassandra plötzlich warm wurde, denn sie bekam rote Wangen, aber das konnte natürlich an nichts anderem als an mir liegen. Absichtlich sah ich fort, damit sie sich etwas rehabilitieren konnte, aber insgeheim war ich doch mächtig stolz, dass ich diese Wirkung immer noch auf Frauen hatte. Eine weitere nur halb verblühte Rose fiel der Schere beinahe zum Opfer, doch Kassandra rettete sie im letzten Moment. Ich grinste flüchtig und beschloss, von nun an absichtlich gute Triebe abzuschneiden, damit sie immer wieder ihre Hand auf meinen Arm oder die Hand legen musste.
"Es gibt noch viel mehr Schnee als du dir denken kannst. Je weiter du nach Norden kommst und je höher die Berge sind, desto mehr Schnee liegt. Also, im Winter, nicht immer. Im Sommer ist es in Germanien so warm wie hier im Frühling. Meistens jedenfalls", erzählte ich weiter und nickte dabei. Mit meiner eigenen Vergangenheit hatte ich mich abgefunden, so resigniert das auch klingen mochte. Ändern konnte ich ohnehin nichts mehr. "Ja, das war es. Aber ich kann nichts ändern, und das alles ist schon sehr lange her. Ich glaube gern daran, dass mein Weib jemand anderen gefunden hat und nicht den römischen Bastarden zum Opfer gefallen ist", sagte ich und schnitt entschlossen eine Knospe ab. "Hm? Ach, die Rose. Ja, mach du mal, du hast geschicktere Hände als ich. Und weichere."
Ich beobachtete Kassandra eine Weile dabei, wie sie mit der Schere hantierte. Ziemlich geschickt. Aber sie war ja auch eine Frau. Allerdings zitterte sie ihr. War ihr jetzt wieder kalt? Einen prüfenden Blick später legte ich ihr die Hand auf den Rücken. "Alles in Ordnung? Ich kann sonst auch weiter machen, nur fürchte ich, dass ich am Abend die Peitsche zu spüren bekommen werde, wenn ich fertig bin", versuchte ich einen Witz und gleichzeitig ein verstecktes Kompliment an die Frau zu bringen.
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Kassandra stellte sich das, was er über Germanien erzählte, im Geiste wunderschön vor und als Nordwin die Worte über seine Frau sprach, blickte Kassandra ihn fast bewundernd an. Seine Stimme klang so überzeugt als er sagte, dass es seinem Weib sicher gut gehen würde. Der Glaube allein schien ihm wirklich die Kraft zu geben, sich mit seinem eigenen Los abzufinden. Sie freute sich für ihn und fragte sich, ob sie das auch schaffen könnte ... fest daran zu glauben, dass ihre Eltern und Geschwister in diesem Moment gerade gesund und ohne Sorgen leben?
Aber warum fand er sich eigentlich damit ab ?. Die Herrin hatte ihr doch versprochen, dass irgendwann möglich sein wird nach Hause zu gehen. Das galt doch sicher für jeden ? ..oder doch nicht ? Plötzlich begann sie wieder daran zu zweifeln, ob sie alles richtig verstanden hatte. Aber es war ihre einzige Hoffnung und der Halt an dem sie sich klammern konnte.
Ihre Hand begann plötzlich zu zitterten und beinahe hätte sie selbst eine Rosenknospe abgeschnitten. Schnell versuchte sie das Missgeschick und ihre Gedanken zu überspielen, doch Nordwin schien es bereits bemerkt zu haben. Seine Bemerkung und seine warme Hand, die ihr schmeichelte und sich so vertraut auf ihrem Rücken anfühlte, taten Kassandra unendlich gut und gaben ihr wieder Kraft. Nein, es ist nichts ... es geht schon wieder ! sie blickte zu Nordwin und lächelte dankbar. Ich will doch nicht, dass Du wegen mir die Peitsche bekommst ! versuchte sie nun wie er zu scherzen, obwohl sie ihm die Worte sogar glaubte.
Da sie schon recht weit mit den Rosen waren, würden sie es sicher bis zum Abend schaffen. Prüfend fuhren ihre Finger über die Rosenblüten. Wir werden den Rosen besser noch etwas Wasser geben bevor Du sie verdursten lässt ! Kassandras Stimme wirkte wieder gefasst, etwas scherzend und sie schien sich wieder ganz auf die Arbeit zu konzentrieren. Aber ihr Lächeln zeigte, dass sie nicht nur die gemeinsame Arbeit sondern auch seine Nähe sehr genoß. Zwar hatte sie sich bereits mit Dhara etwas angefreundet, doch noch immer fühlte sie sich oft allein. Dass Nordwin gar nicht so grob, unnahbar und grimmig zu sein schien als sie anfangs über ihm dachte, freute sie umso mehr. Es ist sehr schön, sich mit Dir zu unterhalten. unbewusst fasste sie diese Gedanken in eine Aussage zusammen ohne sicher zu sein, ob Nordwin den Zusammenhang verstehen würde.
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Ha, ich wusste doch, dass meine Worte die Wirkung nicht verfehlten. Kassandra schien sich etwas zu beruhigen, auch wenn ich mich immer noch fragte, was wohl das Unwohlsein ausgelöst hatte. "Na was ist los, hm? Du bist noch nicht lange hier, und Sklavin bist du auch noch nicht lange. Sicherlich denkst du an deine Familie?" fragte ich nach und versuchte, so einfühlsam wie möglich zu klingen. "Weißt du, die werden sicher immer auf dich warten. Das ist was anderes, als wenn man als Frau plötzlich ganz allein ist und weiß, dass der Mann wenn überhaupt erst in vielen, vielen Jahren wiederkommt. Eltern und Geschwister werden immer warten und sich nicht abgewendet haben, wenn man dann wieder da ist", sagte ich zu ihr. Aus genau diesem Grund, und weil ich wohl genauso gehandelt hätte, wäre ich an der Stelle meines Weibes gewesen, klang es nicht verbittert, wenn ich davon sprach. Niemand konnte von einer jungen Frau erwarten, jahrzehntelang auf ihren gefangen genommenen Mann zu warten, auch wenn dieser Gedanke weh tat. Aber: ich war auch nie ein Kind von Traurigkeit gewesen. Treu zwar immer, aber ich sah mich nun nicht mehr als gebunden an. Mit einem Schulterzucken verbannte ich die Gedanken.
"Alles klar, dann geh ich mal den Eimer holen. Du schneidest schön weiter, bist viel geschickter als ich", sagte ich und hatte mich schon halb umgedreht, um zum Brunnen zu gehen, als Kassandra den letzten Satz sagte. Ich drehte mich um und erwiderte mit meinem typisch germanischen Grinsen: "Ich weiß." Dann wandte ich mich um und holte den Wassereimer. Einige Minuten später kam ich zurück und musterte beim Näherkommen Kassandras Hinter(n)seite. Nicht schlecht! Ich pfiff anerkennend durch die Zähne und sagte anschließend: "Da bin ich schon wieder." Eine Hand tauchte ich in den Eimer und spritzte damit dann Kassandra grinsend nass. "Kleine Abkühlung gefällig?"
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Noch immer ruhte seine Hand behurigend auf ihrem Rücken und gerade hatte sie versucht, mit ihrer scherzenden Bemerkung die Gedanken die sie beschäftigt hatten zu vedrängen, als er unvermittelt begann seinen aufmunternden Worten ihre Gedanken für sie zu ordnen. Hatte sie ihre Gedanken so schlecht vor ihm verbergen können ? Kassandra war erstaunt und glücklich in diesem Moment über das was und vor allem wie er es sagte. Seine Stimme und die Worten klangen so ehrlich, dass sie ihm glaubte. Sie hörte für einen Moment auf mit ihrer Arbeit und sah ihn einen Moment lang nur an. Sie nickte zwar nur stumm und das Lächeln wirkte noch etwas verhalten, da sie seine Worte gerade begriff, aber ihre Augen verrieten ihm wie dankbar sie ihm dafür war.
Es waren wohl nur ein paar Sekunden, in denen er und sie stumm da standen, doch für Kassandra war dieser Augenblick unendlich wichtig. Sie fand nicht nur ihren Mut und Willen wieder sondern fasste auch Vertrauen zu diesem Germanen, vor dem sie anfangs solche Angst hatte. Es war wohl mehr unbewußt, aber für Kassandra war Nordwin von diesem Moment an kein Fremder mehr, er war für sie wie .......Der Augenblick verflog zwar im Nu, doch sie glaubte bereits stundenlang abwesend gewesen zu sein. Vielleicht drängte ja die Zeit schon und da fiel ihr auch noch ein, dass die Rosen sicher Wasser benötigen würden. Also schickte sie sich an und konzentrierte sich sofort wieder ganz auf die Arbeit. Nordwins "ich weiß" konnte sie plötzlich gar nicht richtig zu ordnen. Hatte sie etwas zu ihm gesagt ? es war, als wären alle Gedanken und Bilder von eben wie weggewischt.
Allerdings nur bis zu dem Moment, als sie hinter sich ein anzügliches Pfeifen vernahm. Da wusste sie wieder alles, was Geschehen war. Umso überraschter war sie, dass auch Nordwin irgendwie verändert wirkte. Sie drehte sich um und sah was er vor hatte nein .... Nein ! du wirst doch nicht etwa, nein das traust Du nicht...? rief sie gerade noch, als er ihr mit dem Eimer Wasser entgegen kam und seine Hand auch schon in den Eimer tauchte. Nein das machst du nic....aaahhh ! Der Ausruf war zwar nur gespielt und nicht zu laut, aber seine Tat verlangte nach Rache. Na warte ! rief sie keck zurück. Es wirkte als wäre sie nicht selbst hier im Garten in Rom anwesend, sondern auf den Hof ihrer Eltern, als wieder einmal einer ihrer Brüder - nur Unsinn im Kopf - sie hinterrücks mit Wasser übergossen hatte. Sie sprang auf Nordwin zu um ihn zu packen und versuchte dabei lachend nach dem Eimer zu greifen Gib mir sofort den Eimer her, na los ... !! -
Es fiel dem Claudier, der sein Leben lang für Untergebene da gewesen war, noch immer schwer, die Rolle eines Vaters zu übernehmen, vor allem, weil er Vater und Mutter für seine Töchter gleichzeitig vertreten musste. Er hätte gern einen Teil der Verantwortung abgetreten, aber es gab niemanden, der dafür zuständig war. Vor allem in Ratschlägen, das Leben betreffend, tat sich der ehemalige Offizier schwer, wusste er sich doch vornehmlich im militärischen Bereich zurechtzufinden, während das private Leben selbst ihn mitunter überforderte.
Als Vesuvianus frisch eingekleidet dem Hortus entgegen schritt, hoffte er, dass seine Tochter derzeit keine Ratschläge benötigte, sondern vielmehr die Erzählerrolle einnehmen würde. Auf das Mahl freute er sich hingegen uneingeschränkt, verspürte er doch bereits seit längerem erheblichen Hunger.
"Ich hoffe, es wurde gut aufgefahren", sagte er daher einführend bei seinem Eintreffen. "Ich habe Hunger wie eine ganze Centurie."
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Zitat
Original von Kassandra
Es war wohl mehr unbewußt, aber für Kassandra war Nordwin von diesem Moment an kein Fremder mehr, er war für sie wie .......Der Augenblick verflog zwar im Nu, doch sie glaubte bereits stundenlang abwesend gewesen zu sein. Vielleicht drängte ja die Zeit schon und da fiel ihr auch noch ein, dass die Rosen sicher Wasser benötigen würden. Also schickte sie sich an und konzentrierte sich sofort wieder ganz auf die Arbeit. Nordwins "ich weiß" konnte sie plötzlich gar nicht richtig zu ordnen. Hatte sie etwas zu ihm gesagt ? es war, als wären alle Gedanken und Bilder von eben wie weggewischt.
Allerdings nur bis zu dem Moment, als sie hinter sich ein anzügliches Pfeifen vernahm. Da wusste sie wieder alles, was Geschehen war. Umso überraschter war sie, dass auch Nordwin irgendwie verändert wirkte. Sie drehte sich um und sah was er vor hatte nein .... Nein ! du wirst doch nicht etwa, nein das traust Du nicht...? rief sie gerade noch, als er ihr mit dem Eimer Wasser entgegen kam und seine Hand auch schon in den Eimer tauchte. Nein das machst du nic....aaahhh ! Der Ausruf war zwar nur gespielt und nicht zu laut, aber seine Tat verlangte nach Rache. Na warte ! rief sie keck zurück. Es wirkte als wäre sie nicht selbst hier im Garten in Rom anwesend, sondern auf den Hof ihrer Eltern, als wieder einmal einer ihrer Brüder - nur Unsinn im Kopf - sie hinterrücks mit Wasser übergossen hatte. Sie sprang auf Nordwin zu um ihn zu packen und versuchte dabei lachend nach dem Eimer zu greifen Gib mir sofort den Eimer her, na los ... !!Das war eh Humbug, dass man alle Germanen als barbarische Kinderfresser abstempelte. Ich hatte nie ein Kind gegessen, außer vielleicht einem Wildschweinkind, wenn man das so auslegen wollte, aber selbst da sagte man nicht Kind, sondern Frischling, Punkt. Also konnte ich mich wohl zu den zivilisierten Germanen zählen. Sicher, hoch oben im Norden sollte es germanische Stämme geben, die ihre Toten aßen, um sie so immer bei sich zu tragen....aber ob das stimmte, wusste ich nicht. War mir auch egal, wenn ich ehrlich war.
Was ich für Kassandra war, konnte ich auch nicht erahnen, dazu kannte ich sie ja viel zu wenig. Was ich aber wollte, war, einen guten Eindruck hinterlassen und ihr etwas die Angst vor dem Ungewissen zu nehmen. Sooo schlecht war es gar nicht als Sklave, zumindest, solange man kein flavischer Sklave war. Von denen hatte ich schon eine Menge gehört. Angeblich sperrte man sie bei Ungehorsam in eine winzig kleine Kiste, wovon die Mehrheit der flavischen Sklaven ziemliche Rückenprobleme bekamen mit der Zeit. Mir war aufgegangen, dass wir wohl bald auch bei den Flaviern leben würden, zumindest, wenn die Herren diesen Flavier wirklich ehelichen würde...aber sicher würde sie nicht zulassen, dass man uns in eine Kiste sperrte wie Hühner vor dem Opfertag....
Kassandras Quietschen klang irgendwie lustig und steckte an. Breit grinsend tauchte ich immer wieder die Hand in den Eimer, um sie nass zu spritzen. Wenigstens klappte meine Absicht und sie entspannte sie etwas. Die Rosenschere war bald vergessen und lag unnütz auf dem Boden, während ich um Kassandra herumhampelte und immer mehr Wasser in ihre Richtung abfeuerte. "Das hättest du wohl gern, das ich aufhöre! Ha!" rief ich und verfehlte sie ein weiteres Mal. Sie war geschickt wie ein scheues Reh, das Wasser zumeist langsamer als sie in ihren Bewegungen, sodass Kassandra kaum ernsthaft nass wurde. Allerdings wollte sie nun den Eimer haben... "Den Eimer?" fragte ich und hielt inne, um den Eimer hoch zu halten. Ich lachte schallend. "Da hast du ihn!" rief ich und schwenkte den Eimer so, dass sich Kassandra ein wahrer Wasserschwall näherte. Ob sie dieses Mal würde ausweichen können?
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Zitat
Original von Nordwin
Das war eh Humbug, dass man alle Germanen als barbarische Kinderfresser abstempelte. Ich hatte nie ein Kind gegessen, außer vielleicht einem Wildschweinkind, wenn man das so auslegen wollte, aber selbst da sagte man nicht Kind, sondern Frischling, Punkt. Also konnte ich mich wohl zu den zivilisierten Germanen zählen. Sicher, hoch oben im Norden sollte es germanische Stämme geben, die ihre Toten aßen, um sie so immer bei sich zu tragen....aber ob das stimmte, wusste ich nicht. War mir auch egal, wenn ich ehrlich war.
Was ich für Kassandra war, konnte ich auch nicht erahnen, dazu kannte ich sie ja viel zu wenig. Was ich aber wollte, war, einen guten Eindruck hinterlassen und ihr etwas die Angst vor dem Ungewissen zu nehmen. Sooo schlecht war es gar nicht als Sklave, zumindest, solange man kein flavischer Sklave war. Von denen hatte ich schon eine Menge gehört. Angeblich sperrte man sie bei Ungehorsam in eine winzig kleine Kiste, wovon die Mehrheit der flavischen Sklaven ziemliche Rückenprobleme bekamen mit der Zeit. Mir war aufgegangen, dass wir wohl bald auch bei den Flaviern leben würden, zumindest, wenn die Herren diesen Flavier wirklich ehelichen würde...aber sicher würde sie nicht zulassen, dass man uns in eine Kiste sperrte wie Hühner vor dem Opfertag....
Kassandras Quietschen klang irgendwie lustig und steckte an. Breit grinsend tauchte ich immer wieder die Hand in den Eimer, um sie nass zu spritzen. Wenigstens klappte meine Absicht und sie entspannte sie etwas. Die Rosenschere war bald vergessen und lag unnütz auf dem Boden, während ich um Kassandra herumhampelte und immer mehr Wasser in ihre Richtung abfeuerte. "Das hättest du wohl gern, das ich aufhöre! Ha!" rief ich und verfehlte sie ein weiteres Mal. Sie war geschickt wie ein scheues Reh, das Wasser zumeist langsamer als sie in ihren Bewegungen, sodass Kassandra kaum ernsthaft nass wurde. Allerdings wollte sie nun den Eimer haben... "Den Eimer?" fragte ich und hielt inne, um den Eimer hoch zu halten. Ich lachte schallend. "Da hast du ihn!" rief ich und schwenkte den Eimer so, dass sich Kassandra ein wahrer Wasserschwall näherte. Ob sie dieses Mal würde ausweichen können?
Kassandra schaffte es zumindest fast. Nordwin neckte sie absichtlich und das wollte sie ihm heim zahlen. Vergeblich versuchte sie den Eimer zu fassen zu bekommen, aber gleichzeitig musste sie ständig seinen Attacken mit dem Wasser ausweichen. Dass sie dabei ungewollt kichern musste gefiel ihr gar nicht, denn das schien ihn nur noch mehr Freude zu bereiten. Plötzlich hielt er an und Kassandra sah ihre Chance gekommen. Mit einem Satz sprang sie vor, doch er hielt den Eimer einfach über sie und... Nein !! das wagst Du ... weiter kam sie nicht und im Versuch dem Wasser auszuweichen prallte sie gegen seinen Oberkörper. Dadurch verfehlte das Wasser zwar ihren Kopf, aber sofort spürte sie wie es nass und kalt über ihren ganzen Rücken floß. Prustend und mit ungläubig aufgerissenen Augen stand sie in ihrer nassen Tunika da und wußte nicht was sie sagen sollte. Du ...hast ...es wirklich ?!... fing sie an. Wenn jetzt jemand käme ?! Kassandra glaubte schon Schitte oder Stimmen zu hören. Mehr Zeit zu überlegen blieb ihr nicht.
Mit einem verschwörerischen "Na warte das wirst Du mir noch büssen " Funkeln in den Augen lies sie ihn stehen und rannte schnell zu den Unterkünften um sich um zu ziehen, bevor jemand etwas bemerken konnte. -
Sim-Off: Zeitlich nach "Kassandra & Nordwin"
Umgezogen und erleichtert darüber, dass wenigestens ihre Haare vom Wasser verschont worden waren kam sie zurück in den Hortus. Nordwin war verschwunden und sie musste grinsen. Er hatte es wohl mit der Angst zu tun bekommen. Wirklich böse war sie ihm deswegen ja nicht, doch heimzahlen würde sie es ihm trotzdem, wenn sie es schaffte ... irgendwie. Bevor sie jedoch weitere Pläne schmieden konnte, hörte sie von irgendwo her die Herrin nach ihr und den anderen rufen. Sie klang dabei irgendwie aufgeregt oder freudig. Kassandra blickte sich um, doch niemand war zu sehen. Sie lauschte, wollte aber nicht selbst zu laut rufen und so ging sie suchen,, woher wohl die Rufe der Herrin gekommen waren.
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Auf dem Weg hinaus in den Garten lief Epicharis Kassandra beinahe in die Arme. Sie runzelte kurz missbilligend die Stirn, lächelte doch beinahe sofort wieder. Immerhin war ihr Vater zu Hause, das allein war schon ein Grund, nicht böse zu oder nachtragend mit den Sklaven zu sein. Er sah das zwar gewiss anders, aber Epicharis war nun einmal nicht Vesuvianus, und gerade deswegen kam sie wohl auch so gut mit ihm aus. "Kassandra! Da bist du ja, hast du mich denn nicht gehört?" fragte sie. Dann blieb ihr Blick auf dem nassen Haar hängen, und argwöhnisch blinzelte sie. "Du hast dein Haar gewaschen?" fügte sie hinzu und deutete auf die sich ringelnden Strähnen. Dann aber winkte sie ab und deutete auf die kleinen Liegengruppe, die Nordwin inzwischen mit einigen Sklaven herbeigeschafft hatte. "Na, egal. Mein Vater wird gleich kommen, er lässt sich nur neu einkleiden. Ich möchte, dass ihr euch gut um ihn kümmert. So, als wäre er ich selbst", gab sie Anweisung und ging voraus, um sich schon in einen der Korbsessel niederzulassen, die Nordwin gerade anschleppte. Im Vorübergehen streifte Epicharis' Blick die Rosen. Augenblicklich hielt sie inne. "Oh. OH! Was ist denn mit den Rosen geschehen! Ach herrje... NORDWIN! Komm einmal hier her!" entrüstete sie sich.
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Eine Kline und vorsorglich zwei Korbsessel schleppte ich nach draußen, inklusive einem Tisch. Was tat man nicht alles. Wenigstens hatte ich vorhin meinen Spaß gehabt, als Kassandra pitschnass davongestürmt war. Zweifelsohne würde sie sich früher oder später rächen, dachte ich mit einem Grinsen auf den Zügen, während ich schwitzend einen Korbsessel abstellte. Meine Fresse, die Dinger sahen gar nicht so schwer aus, waren es aber. Gutes Holz eben. Da rief plötzlich die Herrin. Ouh, und das hörte sich ganz und gar nicht nach einem Lob an. Schnell rückte ich den Blöden Sessel zurecht und huschte zu der Herrin. Hm, vielleicht würde sich Kassandra gar nicht mehr rächen brauchen, wenn Epicharis mit mir fertig war, weil es nichts mehr zum Rächen gab? Zerknirscht eilte ich ihr also entgegen. Sie stand bei dem Rosenbusch, wie konnte es auch anders sein... Ziemlich lädiert sah das Gestrüpp aus. Autsch, da war ich auf die Schere getreten, die wir achtlos liegen gelassen hatte. Verdammter Mist, nun war das Ding total verbogen... Ich tat so, als hätte ich nichts gesehen und kam gerade in dem Moment bei Epicharis und den anderen an, als der Hausherr eintrat. Sofort senkte ich in Demut den Kopf. Den Herrn durfte man nicht verärgern, der war nicht so lässig und cool wie Epicharis, sondern schnell mit der Hand. "Herr, willkommen daheim" nuschelte ich daher und fügte mich in mein Schicksal, wenn Epicharis mich nun strafen würde.
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Zitat
Epicharis: "Kassandra! Da bist du ja, hast du mich denn nicht gehört?"
Ich wollte gerade ... fing Kassandra an. Sie bemerkte die Verärgerung der Herrin und diese wiederum auch schon das nasse Haar. Sollte sie jetzt sagen, warum ihr Haar nass war und warum sie nicht sofort gehört hatte ? Im denken noch nickte sie aber bereits zu Epicharis Worten und daher blieb ihr nicht anderes übrig ...Entschuldigt Herrin, ich wusch sie gerade und hatte Euch nicht sofort gehört. und dann erstaunt über die Neuigkeit EuerVater ist zurückgekehrt ? Natürlich werde ich mich sofort nützlich machen. versprach sie und versuchte sich so schnell es ging zu orientieren, was nun zu tun sei. Der Vater der Herrin war also heimgekehrt, da kam auch schon Nordwin völlig zerknirscht wieder, Tisch und Sessel standen schon bereit und igendwas stimmte mit den Rosen nicht. Etwas ratlos stand sie da und blickte gerade zwischen ihrer Herrin, Nordwin hin und her, als sich wohl noch jemand näherte.
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Kassandra versicherte schnell, dass es ein Versehen war, und das stimmte Epicharis nun vollends gnädig. Sie sah die Griechin noch einen Moment an und nickte schließlich. "Gut. Ich möchte, dass du uns etwas spielst", sagte sie, doch dann wurde das Gesicht nachdenklich und die Claudierin runzelte die Stirn. Sie hatte Kassandra nur mit der Tunika und den durchgewetzten Sandalen ersteigert, die sie am Leib getragen hatte. "Hmm. Du hast noch gar kein Instrument, nicht? Ach, wie schade! Aber du könntest rasch hineingehen und Agatha nach ihrer Kithara fragen und sie ausborgen, was meinst du? Und wenn wir das nächste Mal in der Stadt sind, erwerben wir dir eine eigene." Sie nickte, der eigene Vorschlag gefiel ihr.
Doch nichts konnte über ihre Bestürzung hinweghelfen, als sie die Rosensträucher erblickte. Viele grüne Triebe waren entfernt und Knospen achtlos abgeknipst worden. Der Übeltäter stand bald darauf vor ihr. Epicharis sog die Luft ein und wollte ihm gerade einen scharfen verweis erteilen, als der germanische Lausbengel seinen Herrn erblickte und grüßte. Epicharis hielt die Luft einen Moment an und stieß sie dann unverrichteter Dinge wieder aus. "Wir sprechen später noch darüber! Und nun sieh zu, dass du dich nützlich machst!" zischte sie ihn an. Anschließend setzte sie eine halbwegs freundliche Miene auf und wandte sich zu Vesuvianus um, der tatsächlich inzwischen hinter sie getreten war. "Vater! Ja, die Köchin hat allerlei Leckereien zubereitet. Das hier ist übrigens Dhar. Marcus schenkte sie mir. Und dies ist Kassandra, sie erwarb ich bei einem Bummel über die Märkte. Beide sind treue Seelen, und Dhara ist sehr kundig was die Kosmetik und Massage anbelangt, sicher gibt sie dir nachher eine klene Kostprobe. Kassandra wird für uns die Kithara spielen."
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Dhara servierte schnell noch zwei Platten, die sie in den Händen hielt, dann verneigte sie sich, als sie ihren Namen hörte. Dhara schaute den Römer genauer an und lächelte höflich. In jeder ihrer Gesten konnte man die Zurückhaltung förmlich spüren. Dann hoffte sie, dass die Köchin andere Servierkräfte findet. Dhara erhob eine kleine Amphore mit dem Wein. Wein, Herr? Wie immer der besten Qualität, die man nur in der Casa Claudia zu finden ist. Herrin, erlaubt mir euren Wein zu verdünnen? Dhara sprach zu ihrer Herrin mit leiser sanfter Stimme.
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