[Cursus Publicus] Mansio Romae

  • Dies ist die Mansio des Cursus Publicus in Roma. Tabellarii Dispositi können hier rasten, werden versorgt und können auf neue Briefsendungen warten. Ein Stationarius ist mit der Betreuung des Postgutes und des inneren Betriebs der Station betraut, die Pferde- undMaultierknechte kümmerten sich um die Tiere, Wagenbauer stehen bereit um etwaige Reparaturen vorzunehmen und ein Tierarzt, kümmert sich um das Wohl der Tiere.


    Anliegen und Briefe können im Officium des Praefectus Vehiculorum vorgebracht werden.

  • In seine kleine, bescheidene Unterkunft von einem der Angestellten geleitet, nachdem er sich bei Stationarius vorgestellt und von diesem begrüßt wurde, legte Archias seine wenigen Habseligkeiten ab und setzte sich auf die Koje, die an einer der vier Wände stand. Daneben stand ein kleiner Tisch samt einem dreibeinigen Hocker.


    Von der Reise aus Misenum und dem Aufenthalt in Rom etwas erschöpft, legte er sich hin. Sein Magen knurrte zwar etwas, doch vorher wollte er wenigstens ein paar Stunden Schlaf kriegen. Man konnte nie wissen, wann der erste Auftrag eingeht und essen konnte er auch unterwegs... schlafen weniger.

  • Ich hatte schon davon gehört, dass es einen Neuen gab. Angeblich ein weitgereister Mann, doch wer von uns war das nicht. Ich hatte Dörfer gesehen, die gab es schon nicht mehr auf den Landkarten des Reiches und ich hatte Höfe gesehen, wo mittlerweile Städte wuchsen. Um beeindruckend zu sein müsste er mir schon mehr erzählen, als ein paar angestaubte Reiseerzählungen. Die Hauptsache war eh, dass er seine Arbeit ordentlich ausführen würde und das würde er noch beweisen müssen.
    Die paar Normalbriefe nach Hispania waren bestens dafür geeignet, seine Feuertaufe zu sein. Rom-Tarraco war eine einfache Route, keine Alpen, keine Flüsse zu überqueren, keine Germanen, die hinter Bäumen hockten, eine durchaus angenehme Sache, wenn das Wetter mitspielte.


    Ich klopfte an und trat ein, ohne auf Einlass zu warten. Dies war eine Mansio des Cursus Publicus, Privatsphäre gab es hier selten, meistens war alles auf Eile ausgerichtet.


    "Salve!" grüßte ich laut und wartete, bis der Neue wach und ansprechbar war. "Ich bring dir deine erste Transportbox. Ein paar Briefe nach Hispania, nichts Großartiges. Ich bin übrigens Rufus."

  • Aus einem sowieso etwas unruhigen Traum gerissen richtete sich Archias auf. Durch den Schleier des "Noch-nicht-ganz-Wach-Seins", der seinen Blick und sein Gehör noch etwas trübte, hörte er, wie sich jemand vorstellte und etwas von Hispania erwähnte. Hispania also. So sollte es dann wohl sein.


    "Salve" sagte er und streckte sich. "Ivomagus Archias mein Name" stellte er sich vor, während er die kleine Fracht entgegennahm. Kein Problem. Archias freute sich, bot diese Route doch Gelegenheit, wenigstens auf dem Rückweg in Massilia einen kurzen Halt zumachen und einige alte Bekannte zu treffen.

  • "Die Post ist für Tarraco. Weißt du, wie du da hinkommst? Über Pisae und Camenelum weiter nach Gallia rüber. Massilia, Nemausus, Narbo Martius, dann bist du schon in Hispania und bis Tarraco ist es nicht mehr weit. Im Prinzip musst du nur immer der Küstenstraße folgen, dann kannst du dich gar nicht verirren." Ich grinste breit. "Und vergiss nicht, das Pferd regelmäßig zu wechseln. Es gibt nichts nervigeres, als wenn das Pferd unterwegs schlapp macht." In der Tat gab es wenig, was schlimmer war. An Dauerregen, schneidenden Wind, ein wundes Hinterteil, Müdigkeit und matschige Straßen gewöhnte man sich sehr schnell.

  • Die Augenlider waren bleischwer und Archias träumte fast schon, obwohl er noch wach war. Er schleppte sich in seine kleine, bescheidene Unterkunft und ließ sich in die Koje fallen. Bis zum Morgen waren es noch mehr als zwölf Stunden und diese wollte er durchschlafen. Nach wenigen Sekunden bereits fiel die Dunkelheit über ihn her und er selbst hinab ins Reich der Träume...

  • Archias wachte auf und streckte sich, lockerte die schlaffen Muskeln, knackte die müden Gelenke. Nach einem Besuch der Latrinen, der Thermen und anschließend des Altars, bei dem er seinen Göttern etwas Weihrauch opferte und sie um ihren Segen für die bevorstehende Reise bat, verputzte er ein ordentliches Mahl und packte seine wenigen Sachen.


    Ein frisches Pferd wurde ihm in den Ställen der Mansio bereitgestellt. Ein pechschwarzer Hengst, stark und ausdauernd. Archias schwang sich hinauf in den Sattel und überprüfte noch mal alles. Die Post hatte er bereits von einem Scriba überbracht bekommen... nun konnte es losgehen.


    Doch er stieg wieder ab. Das verfluchte Rom war derart überfüllt, dass jeglicher anderer Verkehr, als der Gang zu Fuß tagsüber verboten war. Er hatte sich an diesem Morgen zu viel Zeit gelassen, so dass der Rand der Sonne bereits knapp über dem Horizont stand. So war es wohl schon zu spät, um noch schnell aus der Stadt zu reiten und er nahm die Zügel und ging, leise vor sich hinmurmelnd und fluchend. Irgendwie war ihm selbst Germania lieber, als diese verdammte Stadt...


    Sim-Off:

    auf Reisen

  • Aus den Thermen kommen begab sich Archias in seine bescheidene Unterkunft, um zu Kräften zu kommen. Die Reise nach Germania war noch anstrengender, als die davor nach Hispania. Der Küstenstrasse folgend war es einfacher zu reisen, als durch die unwirtlichen Alpen, die mit Wald bedeckten Landstriche Germanias. Und nicht zu vergessen Massilia. In Germania dagegen musste man stets auf der Hut sein. Stets die Balance wahren zwischen "Lang-genug-wach-sein" und "Nicht-vor-Erschöpfung-zusammenbrechen", wollte man im Fall der Fälle entkommen können.


    Doch nun war er wieder da, wieder in Rom, das ihm, das musste er sich gestehen, als gar nicht so übel erschien. Er setzte sich hin, an einen Becher verdünnten Weins nippend. Bestimmt würde bald schon der nächste Auftrag kommen. Archias hoffte, dass es diesmal wieder nach Hispania ging. Dort hatte es ihm wohl am meisten gefallen. Ruhig. Friedlich. Schön.


    Aber er hatte damit gerechnet, dass es wohl nicht einfach werden würde. Dass das Leben, wie er es lebte, anstrengend sein würde. Immer unterwegs. Immer woanders... er schüttelte leicht nachdenklich mit dem Kopf. Und wenn es wieder Germania sein sollte... tja. Dann sollte es wieder Germania sein. Doch in diesem Moment erschien ihm dies in ferner Zukunft. Jetzt wollte er ersteinmal schlafen...

  • Ein Scriba wuselte vom Officium der Praefecta aus der Curia herüber, ein Papyrus in der einen Hand, einen Hammer und vier Nägel in der anderen. In der Mansio angekommen suchte er die Wand für die Aushänge, sehr oft war er noch nicht hier gewesen. Als er endlich den entsprechenden Platz für die Ankündigungen gefunden hatte, begann er damit in beamtischer Sorgfalt das Papyrus an die Wand zu nageln.


    Anweisung für Aushänge in Tarraco


    Der Duumvir von Tarraco bittet darum, am Aushang Tarracos keine Werbung anzuschlagen. Werbebriefe und Stellenanzeigen sollen nur noch am Aushang des Forums angebracht werden, da der tarraconensische Aushang lediglich für Mitteilungen der Verwaltung gedacht ist.
    Die Tabellarii Dispositi Italias mögen sich bitte daran halten.


    Decima Lucilla, Praefecta Vehiculorum
    http://www.imperium-romanum.in…a-praefectusvehiculor.png


    Der Scriba begutachtete nochmals sein Werk, bemerkte, dass es rechts fast einen viertel Digitus höher hing als links, überlegte, das Ganze nochmal ab zu lösen und erneut aufzuhängen, entschied sich jedoch dagegen. Bevor ihn noch jemand darauf ansprechen könnte, verließ der die Mansio.

  • Archias las die Notiz, die kürzlich wohl ausgehängt wurde. Oder hatte er sie bei seiner Rückkehr einfach nicht bemerkt, da er zu müde war? Er wusste es nicht. Er murmelte etwas in seinen Bart, während er die Zeilen überflog. Als er fertig war, wandte er sich wortlos ab.

  • Sim-Off:

    @ Rufus:
    ich simme mal den Scriba gleich mit


    Ein Scriba kam rein. In seinen Händen erkannte Archias einige Schriftrollen und ehe er etwas sagen konnte, sprach ihn der Scriba auch schon an. "Salve. Ich habe hier ein paar Eilbriefe, die nach Germania müssen." Beim Wort Germania rollte Archias mit den Augen. "Einer geht nach Colonia Claudia Ara Agrippinensium, der andere nach Moguntiacum" Archias rollte erneut mit den Augen.


    Doch nichts zu machen. Er war froh, dass er wenigstens ausgeruht war, satt und gesund. Ausserdem war es noch früh am Morgen, da konnte er sofort aufbrechen. "Gut. Ich breche gleich auf" antwortete er dem Scriba, doch dieser war bereits aus dem Raum.


    Archias nahm die Briefe und machte sich auf, zu den Ställen. Nach dem er sich den kräftigsten Hengst ausgesucht hatte, gab er Sporen und verschwand in der Ferne.

  • Archias kam zurück. Seltsamerweise war er nicht so geschafft, wie bei der letzten Reise, obwohl diese sogar noch anstrengender war, da es sich um Eilpost gehandelt hatte. Er ging in seine Unterkungt, um sich auszuruhen.

  • Da ich auch während meines Officiumsdienstes natürlich in der Mansio hauste, brachte ich die letzte zu verteilende Post einfach am Feierabend mit. Die Post an die anderen Tabellarii zu verteilen macht mir immer am meisten Freude während der Vertretung der Praefecta.


    "Patros, eine Ladung nach Pannonia Inferior.
    Roscius Prontus, ein Eilbrief nach Olispo, samt dem übrigen Zeug für Lusitania.
    Lydia, für dich gibts eine Transportbox für nach Sizilia, pass mir nur auf, dass dich da keiner klaut.
    Und Ivomagus Archias, du hast die Ehre eines Normalpost-Transports nach Tarraco."


    Ich übergab jedem seine Transportbox. "Morgen früh bei Sonnenaufgang gehts los."

  • Archias nahm die Box mit einem leisen "Danke" entgegen. Normalpost... und dann auch noch Tarraco. Er freute sich richtig. Der Tag war noch nicht allzu weit fortgeschritten und die Abreise würde erst in der Früh am nächsten Morgen stattfinden. Zeit genug, um sich jetzt schon ein gutes Pferd auszusuchen und danach den Thermen einen Besuch abzustatten.

  • Am nächsten Morgen in aller Früh - es war noch dunkel und auf den Strassen durfte immer noch gefahren weren - schwang Archias sich in den Sattel und gab Sporen. Mit leichtem Trab brachte ihn das Pferd aus der Stadt, die darauf immer weiter in der Ferne blieb, während Archias die Via Aurelia Yetus gen Norden ritt...



    Sim-Off:

    ich hoffe, dass der Strassenname stimmt
    auf Reisen

  • Seine Reise nach Tarraco verlief ohne nennenswerte Zwischenfälle. Am meisten bedeuerte er das Abbrennen seines Stammlupanars in Massilia, was ihn zwang, sich mit einem schäbigen Bordell zu begnügen, in dem weder die Frauen, noch der Wein noch ie Preise ihn wirklich überzeugt hatten.


    Daoch nun war er wieder in Roma, für den nächsten Auftrag bereit und darauf gespannt, wohin ihn seine Reise führen würde...

  • "Archiaaaas!" schallte es am Abend mal wieder durch die Mansio, und mein Tonfall ließ nichts Gutes vermuten. Aber so war es bei uns Tabellarii, der Jüngste bekam immer die Arbeit, die sonst keiner wollte. Mal abgesehen von Celeripes, der freute sich auch nach all seinen Dienstjahren noch, wenn er nach Germania, vor allem nach Confluentes durfte. Aber Celeripes war eh recht merkwürdig.


    Als Archias vor mir stand, drückte ich ihm eine Posttasche in die Hand. "Briefe nach Germania, normaler Transport."

  • Archias hörte den schallenden Ruf seines Namens durch die Mansio. "Ich komm ja schon, ich komm ja schon" murmelte er, während er aus seiner Unterkunft eilte. War etwa was passiert? Ein Eilbrief? Irgendwie ahnte er, dass es wieder nach Germania verschlagen würde, als er Rufus sah... er nahm die Posttasche entgegen und vernahm, dass sein Gefühl vorhin richtig war... Germania.


    "Alles klar" sagte er. "Bin schon unterwegs" was natürlich bedeutete, dass er in den nächsten zehn Minuten losziehen wollte. Da nichts hier in der Mansio anstand, sah er keinen Grund, damit bis morgen früh zu warten... übernachten konnte er auch in einer Mansio oder notfalls Mutatio auf dem Weg zu den Alpen...


    Wie immer führte er sein Pferd - Rom sei verdammt - an den Zügeln durch die chaotischen und überfüllten Strassen dieser Stadt und sattelte auf. Im Sattel fühlte er sich schon um einiges wohler und gab dem Pferd Sporen...


    Sim-Off:

    auf Reisen...

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