Ansinnen des Klienten Albinus

  • Anerkennend nickte ich und schaute zu meiner Nichte. Ich verschwieg aber geflissentlich, das ich mich auf besagter Rostra selbst mit einem dahergekommenden Römer anlegte.


    Oh Du Geist der alten zeiten, in diesem Sinne lass uns streiten. Schade nur, so wenige verstehen es noch, sich richtig zu streiten. Es muss hart zur Sache gehen, aber man muss auch Frieden schließen können.

  • Ach, es ging um diese Frau im Amt eines Quaestors, mit der ich und mein Vater bereits Diskussionen hatten. Ich hielt die Hand vor den Mund, um mein Lachen zu kaschieren.


    Ich nickte meinem Onkel zu, denn nun hatte ich verstanden.


    "Wenn sich doch nur Römer, wie Albinus und mein Vater und mein Onkel ... vervielfältigen könnten. Es wäre gar zu schön", flüsterte ich, wollte dann aber das Gespräch der beiden nicht stören. Tatkräftige Hilfe war gefragt und in dieser Sache war das Engagement sicher ein doppelt großes.


    Es galt also herauszufinden, ob die Vorwürfe nicht lapidarer Art, die Zeugen vielleicht unbrauchbar und wo ein konservativ gesinnter Rechtsbeistand zu finden war.

  • "NUn ich denke die Vorgebraschten Sachen sollte man schnell entkräften können. In einer politischen Diskussion kann es nunmal etwas heftiger werden. Zumal mich der Claudier auch öfters beleidigte und meine Worte mehr oder weniger eine Verteidigung waren. Ich nehme an er hat ein Auge auf die Frau geworfen, anders kann ich mir sein Geschwafel nicht erklären."

  • "Deandra, Du hättest das Treiben erleben sollen. Es war fürchterlich. Wie die Gänse schnatterten sie. Und einer erinnerte mich an den alten Grauesel."


    Doch das ist eine andere Geschichte.


    "Die Klage ist einfach lächerlich. Da will sich einer aufspielen und seiner Hetäre schöne Augen machen."


    Ich stockte kurz, denn meine Worte waren sehr direkt.


    "Wir werden dafür Sorge tragen, das unser Klient den besten Anwalt bekommt, auch wenn er seiner nicht bedarf.


    Ich war zu lange fort. Wer ist der beste in seiner Zunft?"



    Ich schaute beide an.

  • "Flavius Furianus ist der Beste, weil Gesinnung und Können stimmen. Man müsste ihn fragen, ob er geneigt ist, den Fall zu übernehmen. Alle anderen sind meiner Meinung nach nicht so gut geeingnet oder wegen ihres Posten verhindert. Wobei ich in Ruhe abwarten würde, ob es überhaupt zur Anklage kommt. Daran zweifle ich nämlich."



    Sodann kam mir eine hervorragende Idee. Ich winkte Samira heran und flüsterte ihr ins Ohr. "Geh ihn holen!" :)
    Nun war ich es, die meinen Onkel und zugleich Albinus spitzbübisch ansah. :)




    edit:

    Sim-Off:

    Vordrängeln gibts eigentlich nicht. ;) :)

  • Mein Blick ging von einem zum anderen und es erinnerte mich zunehmend an eine griechische Komödie. Was hatte das mit samira auf sich?


    "Furianus?"


    Ich nickte zustimmend und wandte mich an Hadrianus.


    "Mein lieber Freund. Unser Klient Albinus wurde angezeigt, weil er auf der Rostra aufrecht sprach. Du selbst hattes dort ja auch Deinen Disput, ebenso wie ich. Was fällt Dir noch ein, wie wir ihm helfen können?"

  • Nachdem mich Deandra über den Inhalt dieser Zusammenkunft aufklärte antwortete ich:


    Nun, ein Quästor hat die Aufgabe Listen zu führen und je nach Bestimmung Steuern zu verwalten. Ein Schreiber tut dies doch auch, nur ist sein Herr ein einfacher Bürger und kein Staatsmann.


    Bei den "Steuern" des Bürgers dachte ich an die Außenstände und Einnahmen der Bürger

  • Zitat

    Original von Publius Aelius Hadrianus
    Nunja. Ein Geschichtsschreiber. Oder soll ich sagen: ein Geschichtsbildhauer?


    Ich dachte nach.



    "Nun ich nenne ihn in Gedanken eher Postbote, denn letztlich ist er meiner Meinung nach nichts anderes ;)"

  • Zitat

    Original von Publius Aelius Hadrianus
    Gedanken sind frei, wer kann sie verbieten? Aber Ihr habt Recht: Seine Bücher wird er schon von Zimmer zu Zimmer zu tragen wissen. ein wahrlisch schwertragendes Amt.


    Er mußte lachen:"Nun seiner Ansicht nach bricht wahrscheinlich das Imperium zusammen, wenn er nicht mehr in seinem Amt wäre."

  • Das kann gut möglich sein, aber zur Sache tut das nichts. Auch die Schreiber auf den großen Latifundien sind absolut unentbehrlich für die Besitzer der Ländereien. Doch sind und bleiben sie Schreiber. Mit mehr oder weniger viel Schreibarbeit und Briefverkehr.

  • Ich unterbrach ja nur ungerne das gespräch der beiden Männer.



    "Also, mein lieber Hadrianus. Deinen Worten entnehme ich, das auch Du keinen besseren Juristen kennst, als eben Furianus?


    Wenn dem so ist, dann sollten wir ihn bitten, unser Anliegen zu vertreten."


    Die Kosten würde ich dafür übernehmen. Aber das tat nichts zur Sache.

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