Ein ordentliches Wegpensum hatte sich Macer für diesen Tag zurecht gelegt, denn heute wollte er sich vor allem um die im Stadtgebiet verteilten Brunnen kümmern. Natürlich konnte er nicht alle auf einmal prüfen und hatte sich deshalb eine Strecke ausgesucht, auf der er möglichst viele Wasserverteiler besuchen konnte, die zu den Brunnen führten. Sein Weg begann im Süden der Stadt am Aventin, wo mit der Aqua Appia das älteste Aquädukt Roms endete. Von hier wurde das Wasser über ein Verteilerbecken auf die umliegenden Stadtviertel verteilt. Macer ließ sich einen Einstiegsschacht öffnen und kontrollierte den Füllstand. Das Aquädukt schien einwandfrei zu arbeiten und damit die Versorgung sowohl für die öffentlichen Brunnen als auch für private Anschlüsse sicher zu stellen.
Nur ein kleines Stück weiter westlich führte er die selbe Kontrolle am Endpunkt der Aqua Marcia, dem längsten der römischen Aquädukte durch. Hier schöpfte er auch etwas von dem Wasser, um seinen Geschmack zu prüfen, der ihm ebenfalls zufriedenstellend erschien.
Dann folgte er dem Verlauf der beiden Aquädukte nach Osten bis zum Mons Caelius, wo der Rivus Herculaneus seine unterirdische Trasse begann. Auch hier ließ sich Macer einen Kontrollschacht öffnen, um die Qualität des gelieferten Wassers zu testen. Danach bog er nach Norden ab, bis er hinter den Titusthermen diesseits und jenseits der Porta Esquilina jeweils einen weiteren Endpunkt einer Wasserleitung besuchen konnte. Innerhalb der Mauer war es der Endpunkt des sehr alten Anio Vetus, außerhalb der Mauer ein kleines Nympheum, das von einem Seitenzweig der Aqua Marcia Tepula Iulia gespeist wurde. Dem selben Aquädukt begegnete er weiter nördlich noch einmal, da es dort die Gebiete hinter dem Viminal und dem Mons Cispius versorgte. Nachdem er auch hier keine Beanstandungen hatte, beendete Macer eine Runde um die halbe Stadt und begab sich zur in seine Casa.