[Vicus] Eine kleine Ansiedlung eines kleinen gallischen Stammes

Die Dorfältesten hatten sich in dem kleinen Raum versammelt und waren in eine hitzige Diskussion vertieft. Fetzen des Gespräches drangen nach draussen, wo die restlichen Bewohner geduldig warteten.

"... nicht länger hinnehmen..."

"... wehren... nicht stark genug..."

"... Hilfe bitten... Aber wen könnten..."

"... Römer... ehrlichen unter ihnen..."

"... Comes..."

Ein zustimmendes Gemurmel war aus dem Inneren der Hütte zu vernehmen und die Dorfgemeinschatz draussen seuftze kaum hörbar auf.

Es dauerte noch eine Weile, bis die Ältesten völlig verstummten und dann vor die Hütte traten. Der älteste der Alten trat einen Schritt vor und sprach mit fester Stimme: "Wir haben uns entschieden. Wir werden den Angriffen ein Ende bereiten."

Aufgeregtes Gemurmel kam unter den Dörflern auf.

"Wie?" rief jemand aus der Menge.

"Wir lassen es die Römer für uns machen. Wir entsenden einen Boten zum Comes der Regio. Er war bisher immer unser Ansprechpartner und ich bin mir sicher, dass er uns helfen wird."

"Die Römer? Auf gar keinen Fall!" war aus der Menge zu vernehmen.

"Die Entscheidung steht! Und sie wird nicht wieder fallengelassen. Es geht hier schliesslich um unsere Sicherheit und wenn wir dafür die Römer brauchen, so sei es." erwiderte der Alte und um zu verdeutlichen, dass kein Widerspruch mehr geduldet und die Disskussion beendet war, wandte er sich ab und ging wieder in die Hütte hinein.

"Mhorbaine, komm herein." sagte ein anderer der Ältesten zu dem jungen Mann, der die ganze Zeit über ruhig an der Seite gestanden hatte. Dieser tat wie ihm geheissen wurde und als er eintrat löste sich die Dorfmenge langsam auf.

Eine Stunde später verliess Mhorbaine mit einem niedergeschlagenen Gesichtsausdruck die Hütte. Die Anweisungen, die ihm gegeben worden waren, gefielen ihm überhaupt nicht, doch er konnte sich nicht widersetzen. So fügte er sich in sein Schicksal und ging langsam zu seiner Hütte.

Er packte einige Dinge ein und instruierte seine Nachbarin, wie mit dem Rest seines Hab und Guts verfahren werden sollte. Der Abschied von ihr fiel ihm sichtlich schwer, doch war die Sicherheit des Dorfes wichtiger als seine persönlichen Gefühle.

Langsam schritt er über den Dorfplatz auf die Versammlungshütte zu. Hinter sich schleifte er einen Sack mit den wenigen Dingen die er mitnehmen wollte. Er begann sich von allen zu verabschieden und auch ein letzter flehender Blick zu den Dorfältesten half nicht.

Man gab ihm ein Pony und nachdem er fest darauf sass, verliess er langsam das Dorf. Er würde es wahrscheinlich niemals wiedersehen und so legte sich eine Traurigkeit über ihn.