[MONS ESQUILINUS] Im Grünen

  • Ohne den Blick von der Stadt zu nehmen, antwortete er
    "Ich wünschte, nie. Aber leider werde ich heute Nacht ein Schiff nehmen müssen - mein Duumvir wartet sicher schon!"
    Wirklich schade, dass die Pflicht immer in den falschen Augenblicken rief...

  • Fabia drehte den Kopf und kuschelte sich noch weiter in die Falten seiner Toga und an seine Brust. Ein leiser Seufzer kam über ihre Lippen.
    "Warum ich, Durus? Warum nicht jemand...angeseheneres?" flüsterte sie mit geschlossenen Augen.

  • Wieder dieses Thema...es schien sie nicht loszulassen! Aber er hatte keine Antwort! Außerdem - auch, wenn er das hier nicht so sah: Sie hatten sich eigentlich nur zum Essen getroffen und dann ein paar schöne Stunden verbracht! Durus kannte Patrizier, die so etwas mit weitaus geringer angeseheneren machten - man musste ja deswegen niemanden heiraten! Wollte er Fabia heiraten? Darüber hatte er noch gar nicht so recht nachgedacht. Sein Kopf sagte nein, sein Herz jedoch ja...
    Nach dieser kurzen Denkpause antwortete er, was er wirklich dachte
    "Weil ich dich liebe und niemand Angeseheneren!"

  • Fabia war mit der Antwort durchaus zufrieden. Sie seufzte und schmiegte sich eng an ihn heran. Einen kleinen Kuss hauchte sie auf seinen Hals, dann legte sie den Kopf auf seine Schulter. Sie war zufrieden - und kurz darauf sogar eingenickt.

  • Diesmal hatte er endlich eine richtige Antwort gegeben und Fabias Kuss zeigte, dass sie zufrieden war.
    Dann saß er wieder einfach nur da und beobachtete, wie die Sonne langsam unter die Erdscheibe rutschte, wobei sie die Stadt in ein wunderbares rot tauchte, während er Fabias Körperwärme spührte. Nach einiger Zeit ging ihr Atem ganz gleichmäßig und Durus sah zu ihr hinunter. Ihre Augen waren geschlossen - sie schlief scheinbar. Er küsste sie auf den Scheitel und zog die Beine an, um seinen freien Arm auf sie und den Kopf auf den Arm zu stützen. So betrachtete er seine Geliebte, wie sie so an ihm lehnte...

  • Im Schlaf zog Fabia die Nase kraus, weil sie etwas kitzelte. Sie merkte nicht, wie die Sonne immer weiter sank und es damit auch immer kühler wurde, schmiegte sich aber instinktiv immer weiter an Durus heran. Sie träumte nichts. Jedenfalls nichts, woran sie sich später erinnerte.

  • Immer näher schmiegte Fabia sich an ihn, was ihm allerdings sehr gut gefiel. Er beobachtete, wie sie ihre Nase kraus zog - richtig putzig!
    Durus nahm den Saum seiner Toga und legte ihn um Fabias Schultern - in ihrem dünnen Gewand würde sie sich noch erkälten! Aber sie sollte besser noch nicht gehen - was sie sowieso nicht konnte, denn sie schien tief und fest zu schlafen. Vielleicht sollte er selbst auch etwas schlafen? Aber dann würde er am Ende sein Schiff verpassen!
    Immer dunkler wurde es und die ersten Sterne erschienen am klaren Himmel.
    Langsam ließ Durus sich auf seinen Rücken hinunter und betrachtete den Sternenhimmel über sich...

  • ...und Fabia schlief tief und fest.
    Allerdings erwachte sie, als Durus sich zurücklegte. Sie linste kurz zwischen den geschlossenen Augen durch und kuschelte sich dann wieder an ihn heran. Einige Zeit ließ sie so verstreichen und ließ Durus in dem Glauben, dass sie schlief. Dann sagte sie in das Zirpen der Grillen hinein:
    "Du wirst dein Schiff verpassen."

  • Als Fabia so an seiner Brust lag, fühlte Durus sich wie im Elysium. Noch zeigten sich nur die größten Sterne und er konnte noch nicht mit dem Sternbildersuchen beginnen...
    Plötzlich meldete Fabia sich wieder. Er hob seinen Kopf und sah zu ihr hinunter
    "Hm? Ach ja, das Schiff!"
    Er ließ sich wieder zurückfallen und verharrte einen Augenblick. Aber es dämmerte ihm, dass sie Recht hatte! Also versuchte er, aufzustehen, ohne, dass Fabia dabei an ihm herunterrutschte.
    "Du hast Recht! Dann war's das wohl mit dem Ausflug ins Elysium!"

  • Fabia lächelte milde und richtete sich auf, als Durus Anstalten machte, aufzustehen. Sie zog fröstelnd die Palla um die Schultern und stand auf. Leicht schadenfroh sah sie an Durus rauf und runter, dann runzelte sie die Stirn.
    "So kannst du nicht nach Mantua reisen", meinte sie entschlossen und fing an, an seiner Toga herumzuzupfen und sie wieder zu richten. Sie zeigte ein erstaunliches Geschick dabei, doch an den zwei Grasflecken auf seinem Gesäß konnte sie auch nichts machen! :D

  • Durus stand da und ließ sich die Toga richten. Fabia machte das hervorragend - es erinnerte ihn an die Frau jenes großen Diktators - wie hieß er noch gleich? - die die einzige gewesen war, die ihrem Mann die Toga richten durfte...
    Bei ihrer Bemerkung grinste er
    "Ich will auch gar nicht nach Mantua! Es muss nur für Misenum reichen!"
    Natürlich konnte er seine Grasflecken nicht sehen, weshalb er annahm, dass er wieder ganz ordentlich aussah - von der leichten Knittrigkeit der Toga abgesehen...

  • Durus nickte.
    "Danke! Soll ich dich nach Hause bringen?"
    Er wandte sich bereits zum Gehen - er musste noch zusammenpacken, Reisekleidung anziehen, sich von Jakobus verabschieden...was er alles zu tun hatte!

  • "Wenn es die Zeit zulässt", sagte Fabia. Schließlich sollte er wegen ihr nicht das Schiff verpassen. Wobei...schlecht wär es nicht. Sie erinnerte sich an den gestrigen Abend und sah Durus leicht ängstlich an.

  • Als er Fabias leicht ängstlichen Blick sah, sagte er
    "Ach, heute wird uns bestimmt nichts passieren! Die Götter sind heute mit uns!"
    Ein solcher Tag konnte unmöglich durch einen Überfall verdorben werden - eigentlich konnte er durch nichts verdorben werden!
    So bot er Fabia wieder seinen Arm.

  • Fabia sah ihn an und lächelte.
    "Ja. Vielleicht sollten wir ihnen opfern....wenn du wieder in Rom bist, meine ich."
    Sie nahm seinen Arm an und gemeinsam gingen sie unter dem Sternenhimmel der Stadt entgegen.

  • Durus und Fabia erreichten die Grünflächen auf dem Esquilin.
    "So, alles noch wie zuvor! Ich hab sogar eine nicht ganz so teure Toga angezogen - ich kann sie also ruhig ruinieren!"
    sagte er ernst und lächelte Fabia dann an.

  • "Na wie beim letzten Mal!" antwortete Durus und ließ sich in den Rasen plumsen.
    Die Vögel zwitscherten - der Tag war lange nicht so fortgeschritten wie beim letzten Mal!

  • Fabia grinste noch immer, blieb aber stehen und ging vor Durus hin und her, dabei an ihrer Palla zupfend.
    "Hmm..." machte sie dann, nun wieder ernst.
    "Hast du deiner Familie schon von mir erzählt?"

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