Eine Fremde war im Casa Sergia angekommen und ließ nach Seia schicken.
Unerwarteter Besuch
- Chiara
- Geschlossen
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Verwundert darüber, dass sie jemand besuchen wollte kam sie zur Porta.
"Vielleicht ist es Seneca!" sagte sie nachdenklich, ansonsten fiel ihr niemand ein, der sie hier besuchen könnte. Sie öffnete die Tür und blickte ihrer Freundin in die Augen.
"Chiara!" sagte sie freudig überrascht und umamrte sie. "Was machst du denn hier?"
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Ein wenig erschöpft aber sonst ganz fit sah Chiara schon aus und sie antwortete lächelnd: Seit du mir geholfen hast, hab ich nach dir gesucht! Ich bin mit Händlern und Spielleuten nach Roma gereist und hab in der GANZEN Stadt nach dir gesucht!!
Es sah nicht so aus als wäre sonst noch jemand bei ihr und weil Seia etwas entsetzt schaute, fügte sie noch hinzu: Mein Vater und mein Bruder wissen nicht, dass ich hier bin. Ich bin losgezogen, als sie grad unterwegs waren. Sie sind ja selbst Händler, das weißt du ja. Sie hätten mich nie gehen lassen, sie sind ja immer soooooooooo besorgt um mich. Dabei kann ich gut auf mich selbst aufpassen!! Das alles rasselte sie in einer unglaublichen geschwindigkeit und in einem Atemzug herunter. Sie schien begeistert über ihre Leistung.
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Seia stand der Mund offen, mit dieser Eröffnung hatte sie nicht gerechnet.
Du bist verrückt! brachte sie heraus. Hast du eine Ahnung wie gefährlich es in Roma auf den Straßen ist? Ich bezweifel nicht, dass du auf dich selbst aufpassen kannst, aber hier in Roma ist es gefährlich! sagte Seia vorwurfsvoll.
"Komm erst einmal herein!" sagte sie ein wenig resigniert, sie konnte Chiara schließlich nicht draußen stehen lassen.
Seia schickte eine Sklaven fort, damit dieser Wein und Essen bringen konnte. -
Chiara verstand nicht, warum Seia so vorwurfsvoll klang. Schließlich war sie schon oft mit ihrem Zwillingsbruder herumgezogen und der war auch nicht älter als sie. Gut, bis nach Roma waren sie noch nicht gekommen, aber so groß fand sie den Unterschied auch nicht. Doch sie wollte nicht streiten.
Gut, danke!, sagte sie und trat ein. Seia führte sie in ein Zimmer und als der Sklave mit Wein und Früchten zurückkam, begann sie zu erzählen: von allem, was sie auf ihrer Reise erlebt hatte, von den Leuten, denen sie begegnet war, von den Geschichten, die die Spielleute ihr erzählt hatten, von den fremdartigen Dingen, die sie bei reichen Händlern gesehen hatte. Sie erzählte, wie sie von Dieben und Wölfen davongelaufen war, wie sie in wilden Flüssen gebadet hatte, die aus den Bergen stürzten, wie sie sich in die Städte schleichen musste, wenn sie erst nach Einbruch der Nacht an den geschlossenen Stadttoren angekommen war (manchmal hatte sie auch in den Wäldern übernachtet!). Es war eine unglaubliche Geschichte. Und es war ein Wunder, dass Chiara heil angekommen war!
Sie zeigte Seia auch eine lange Narbe auf dem Oberarm, die damals, als sie sich getrennt hatten noch nicht da gewesen war.
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Besorgt betrachtete seia die Narbe.
"Du hast viel erlebt!" sagte sie, nur um etwas zu sagen, sie musste erst einmal das verarbeiten, was ihre Freundin ihr erzählte.
"Und dass alles klingt reichlich abenteuerlich! Du hättest mir ruhig beschied sagen könne, dass du mitkommen willst, dann wären wir zusammen gersit!" Seia reichte Chiara einen gefüllten Weinbecher und wandte sich dann an den Sklaven.
"Richte ein Gästezimmer für meine Freundin her!" der Sklave verbeugte sich und eilte davon.
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Ja aber ich hatte damals meinen Vater gefragt, der hat es nicht erlaubt. Wir kannten uns ja auch noch nicht lange, aber als er mir dnn eröffnete, ich sollte Cain heiraten, du weißt schon, diesen kleinen eingebildeten Schmiedessohn, da bin ich abgehauen. Sie zuckte mit den Schultern und nahm einen Schluck Wein.
Ich hab aber meinem Bruder eine Nachricht hinterlassen. Vielleicht ist er ja schon auf dem Weg hierher? sprachs und lächelte als wäre der Gedanke absolut absurd.
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Seia lächelte. "Ich würde mich auch nicht so einfach verheiraten lassen! Aber ...." sie brach ab, so schnell wollte sie von Seneca nicht erzählen.
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"Aber...?", fragte Chiara neugierig. Sie leerte einen zweiten Becher Wein. Du bist doch auch noch nicht so lange hier. Sag bloß, du hast dir schon jemanden angelächelt! Als sie merkte, dass Seia noch nicht erzählen wollte, fur sie fort: "Natürlich gibt es da auch jemanden, den ich mag, aber ich kann mich ja nicht gegen den Willen meines Vaters stellen. Ich meime, weglaufen ist auch nicht besser, aber mein Bruder wird mich verstehen und sich für mich einsetzen. Er war immer auf meiner Seite und hat meinem Vater schon oft den Kopf gewaschen. Obwohl... diesmal könnte es ein bischen schlimmer werden..." Sie schwieg.
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"Du kannst so lange bleiben wie du willst! Im Notfall nehme ich dich in Schutz! sagte sie. "Ich habe dich gern um mich und hier in Roma kenne ich selbst nur wenige Menschen!
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"Danke!" Sie war ehrlich erleichtert. "Naja, mehr als einen Boten schicken um mich zurück zu holen kann er ja nicht, schließlich muss er ja arbeiten."
Die Erleichterung schien wieder dumme Gedanken in ihr zu wecken und grinsend fragte sie: "Wenn du selbst noch nicht so viele Leute kennst, wollen wir dann mal in die Stadt und ein paar kennenlernen?"
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Seia lachte. "Das klingt toll!"
Vielleicht treffe ich ja Seneca zufällig, schoß es ihr sogleich durch den Kopf. Ein verliebter Glanz trat in ihre Augen.
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"Toll, wo gehen wir zuerst hin? Was immer du willst ich folge dir!" Sie lachte.
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Seia kam mit Chiara und Cai zurück zur Casa, sofort schickte sie einen Sklaven, damit er noch ein zweites Gästezimmer herrichtete, dann führte sie ihre Freunde in ein kleines Triclinum. Ein anderer Sklave brachte Brot, Käse, Fisch, Garum, Oliven und guten Landwein.
"Bedient euch!" sagte Seia und ließ sich auf einer Liege nieder.
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Cai hatte es nicht geschafft, unterwegs irgendetwas über Seias Freund herauszufinden. Die Frauen schwiegen beharrlich und lächelten nur.
"Feuerwehrmann, soso", sagte Cai schließlich beleidigt, "hoffentlich steht er nicht auf'm Schlauch." Sprachs und schob sich eine Olive in den Mund.
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Chiara stöhnte. "Manchmal ist es wirklich peinlich, mit die verwandt zu sein!"
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Seia hob stolz den Kopf an.
"Im Gegensatz zu dir, ist er ein ganzer Mann!" erwiederte sie bissig. "Zumal sein 'Schlauch' eine vernünftige Größe hat!" sie zwinkerte Chiara zu.
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"Wenn du willst, kannst du dir ja meinen mal angucken. Ich bin auch gut im 'Schießen'. Ich kann dich ja mal ein bisschen 'nassmachen'!" Er hob einen Becher Wein an seine Lippen, genau als seine Schwester ihm einen Schlag auf den Hinterkopf versetzte.
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Chiara schlug zu. "Schwein! Jetzt hör auf, schließlich sind wir hier Gäste!"
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