Corvinus kehrt heim

  • Gleich nachdem ich den jungen Herrn eingelassen hatte, eilte ich davon, um seine Eltern zu benachrichtigen. Andere Sklaven nahmen das Gepäck auf, trugen Teile davon in das Zimmer des jungen Herrn und andere in die Kammer, wo die Wäsche aufbewahrt wurde. Es herrschte insgesamt eine auffallende Geschäftigkeit im Hause Aurelia …

  • Ich sah mich um im Hause, in welchem ich meine Kindheit verbracht hatte. Es hatte sich kaum verändert. Und doch... Etwas war anders. Ob es nun der Umstand war, dass ich inzwischen sechzehn Jahre alt war, oder der, dass zahlreiche Sklaven hektisch um mich herummschwärmten, vermochte ich nicht zu sagen. Im Vorbeigehen griff ich mir einige Trauben aus einer bereitstehenden Schüssel und fragte mich, ob etwas geschehen war. Diese hektische Betriebsamkeit herrschte sonst nur, wenn dem so war. Vorerst jedoch fasste ich mich in Geduld und begab mich ins Tablinum, wo ich auf meine Eltern warten würde, die Samira zu holen unterwegs war. Ob meine große Schwester auch im Haus war?

  • Antoninus hatte gerade über seiner Arbeit gesessen, als ihn die Nachricht von der Ankunft seines Sohnes erreichte. Er klappte die Wachstafel zu und erhob sich. Natürlich war er gespannt, was aus ihm geworden war, schließlich war er noch ein Knabe gewesen, als er in Begleitung eines Verwandten aufgebrochen war, um bei renommierten Gelehrten eine umfassende und gute Ausbildung zu erhalten.


    Die Sklaven wiesen Antoninus den Weg ins Tablinum und da stand er. Drei Jahre waren eine lange Zeit und sie mochten einen Knaben stark verändern. Rein äußerlich war das auch geschehen.
    Antoninus breitete die Arme aus und trat auf Corvinus zu.


    "Willkommen daheim, Junge!"

  • Ich wartete geduldig, bis plötzlich mein Vater in der Tür stand. Er hatte sich kaum verändert. Ich musterte ihn von oben nach unten und ein Lächeln stahl sich auf mein Gesicht. Drei lange Jahre war ich fort gewesen. Drei lange Jahre hatte ich Rhetorik andere Geisteswissenschaften bei Gelehrten in Griechenland studiert, wie es sich für einen Aurelier gehörte.


    "Vater", sagte ich und ging ihm entgegen, um ihn ebenfalls zu umarmen.
    "Ich danke dir! Es tut gut, wieder daheim zu sein. Wie geht es Mutter? Was macht Deandra?"

  • Da lachten Herz und Gesicht des Vaters, als er den Sohn umarmte. Schließlich fasste er Corvinus an den Schultern und hielt ihn mit ausgestreckten Armen, damit er ihn gut betrachten konnte.


    "Drei Jahre sind wahrlich eine lange Zeit. Es reicht, um aus einem Knaben fast schon einen jungen Mann zu machen."


    Nochmals betrachtete Antoninus seinen Sohn. Er nickte anerkennend und entließ ihn schließlich aus seinem Griff.


    "Komm, lass uns setzen."


    Antoninus wies auf Korbsessel und gab gleichzeitig den Sklaven mit einem Wink zu verstehen, dass er Getränke und eine Kleinigkeit zu essen wünschte.


    "Deiner Mutter und Deandra geht es gut, allerdings leben sie augenblicklich in Mantua. Ab und zu kommen sie nach Rom zu Besuch, aber deine Erlebnisse wirst du wohl zweimal erzählen müssen, denn so lange möchte ich nicht warten."


    Antoininus lachte noch, während er Platz nahm. Er war auf den Bericht seines Sohnes gespannt.

  • "Und doch haben sie dich nicht altern lassen, Vater. Du siehst aus wie eh und je."
    Ich schmunzelte und ließ die väterliche Musterung über mich ergehen.
    "Mutter und Deandra sind in Mantua? Gibt es einen bestimmten Anlass hierfür?" fragte ich leicht verwirrt, während ich meinem Vater folgte und mich setzte. Gerade wollte ich erzählen, als ein Sklave auch schon einen kleinen Imbiss und Wein brachte. So wartete ich, bis wir beide einen gefüllten Becher in der Hand hielten und hob ihn dann in Richtung meines Vaters.
    "Auf die Heimat", sagte ich stolz und trank dann etwas von meinem Wein. Er war nur leicht verdünnt und schmeckte vorzüglich.
    "Nun, die alten Meister waren zwar sehr streng, aber auch sehr kompetent und haben mir viel Wissen vermitteln können. Auch wenn ich anfangs nicht verstand, aus welchem Grund eine solche Ausbildung nicht auch hier möglich war, so sehe ich es nun mit anderen Augen. Die Zeit in Griechenland hat mir gut getan und mir einiges gelehrt."

  • Antoninus hob ebenfalls den Becher.


    "Auf Rom! Auf deine Heimkehr und die Familie! Den Stolz, die Ehre und den Ruhm für die Gens!"


    Antoninus trank und setzte den Becher mit Nachdruck ab. Seine Verbundenheit mit der Gens war stets erkennbar gewesen, genauso wie die Verbundenheit zu den römischen Göttern und den Traditionen.


    "Sicher gibt es auch in Rom griechische Gelehrte, aber die Zeit in der Fremde hat dir viel mehr als nur Bildung gebracht, mein Junge. Sie hat dich selbstständiger und verantwortungsbewusster werden lassen. Wir müssen nachher noch über deine Zukunft sprechen, aber zunächst erst einmal zu deiner Frage. Natürlich gibt es einen Grund, warum deine Mutter und Deandra überwiegend in Mantua leben. Der Pater Gentis dient in der Legio I als Praefectus Castrorum und ich habe vor dem Beschreiten des Cursus Honorum ebenfalls dort gedient. Die Aurelia besitzt zwei Villen in Mantua, eine in Misenum und eine in Ostia. Vermutlich kommt deine Mutter bald nach Rom. Bei Deandra bin ich mir da nicht so sicher, aber zumindest besucht sie uns regelmäßig.


    Nun sollten wir aber über deine Zukunft reden. Ich möchte bei aller zukünftiger Tätigkeit deine Bildung weiterhin fördern. Daher wünsche ich, dass du dich bei der Schola in Rom einträgst. Die Beitragsgebühr zahle selbstverständlich ich. Als erstes muss ein kostenloser Grundkurs besucht werden, aber die Kurse danach erfordern eine kostenpflichtige Einschreibung."


    Auf einem Teller wurden für Antoninus Käsestückchen, Trauben und Brot angerichtet. Er nahm den Teller entgegen und kostete davon.


    "Wurde dir in Griechenland etwas über römisches Recht beigebracht?"

  • Ich nickte bedächtig. Ich konnte mich noch sehr gut an die Wut und Enttäuschung erinnern, die ich als Kind verspürt hatte, als man mir offenbarte, dass nicht griechische Gelehrte in Rom, sondern in Griechenland meine Ausbildung übernehmen sollten. Doch die Zeit fern der Heimat hatte mir viel gebracht und mich um einiges älter werden lassen.


    Interessiert lauschte ich der Begründung, weshalb meine Mutter und meine große Schwester nicht in Rom residierten.
    "Nun, dann werde ich sie besuchen. Niemanden habe ich so sehr vermisst wie dich, Mutter und Deandra. Ich kann es kaum noch erwarten, sie wiederzusehen."


    Ich griff nach den Käsestücken und ließ eines in meinen Mund gleiten, während ich nickte zu meines Vaters Worten.
    "Das werde ich, Vater. Als dein Sohn werde ich der gens die Treue halten und mich nicht nur in den verschiedensten cursi der schola einschreiben, sondern mir eine angemessene Tätigkeit suchen. Mir wurde römisches Recht gelehrt, ja. Doch muss ich gestehen, dass es etliche Kameraden gab, die sich besser mit den Paragraphen und Absätzen auseinandersetzten als ich selbst. Mir lag dafür die Rhetorik mehr, ebenso wie die mathematischen und naturwissenschaftlichen Gefilde."

  • "Wenn du Deandra und deine Mutter besuchst, dann grüße sie von mir. Sie werden sich freuen, dich zu sehen."


    Antoninus konnte sich das Wiedersehen bildlich ausmalen. Severina würde sich wie immer sehr zurückhalten und Deandra vor Freude ihre Erziehung zur Zurückhaltung vergessen. Deandra war neben den vielen leiblichen Söhnen seine einzige Tochter. Er hatte das Patriziermädchen an Kindesstatt adoptiert, sie zu einer Aurelia erzogen und war stolz auf sie. Nicht alle Aurelier erzeugten Stolz in Antininus, aber inzwischen war dieser Anteil der Gens auf ein Minimum reduziert.


    "Du würdest deinen Vater sehr froh machen, wenn ich zukünftig mit Stolz deinen Namen nennen kann. Lebe nach dem Vorbild unserer Ahnen, wertschätze die, die nach den Traditionen leben und zeige Geringschätzung denen, die mit ihnen brechen und glaube mir, mein Junge, davon gibt es einige im Reich."


    In Nachdenklichkeit verfallen verzehrte Antoninus einige Trauben.


    "Es ist gut, wenn man erkennt, wo die eigenen Stärken liegen und das beherrschen der Redekunst zeichnet den gebildeten Patrizier aus. Du sagst, du möchtest dir eine angemessene Tätigkeit suchen. Haben sich da auch schon Vorlieben herauskristallisiert?"

  • Ich nickte und war in Gedanken schon auf den Stufen der Villa Mantuas. Vaters Worte holten mich jedoch wieder zurück in die Gegenwart und ließen mich langsam nicken.
    "Das werde ich Vater. Ich habe vieles dazugelernt und wenn es eines ist, das ich mit Sicherheit weiß, so ist es der Umstand, dass die Traditionen um jeden Preis weiterleben müssen."


    Auch ich ließ einige Trauben in meinem Mund verschwinden, während ich nachdenklich den Kopf hin und her wiegte.
    "Nun ja, da ist wohl kaum mit der Zuweisung einer würdigen Stelle rechnen kann, solange ich nicht eine gewisse Zeit bei einer Exekutive gedient habe, werde ich wohl zumindest den Grundwehrdienst absolvieren müssen. Oder aber, ich bewerbe mich als Scriba und arbeite mich auf diese Weise hoch. Was meinst du, Vater, hast du etwas bestimmtes für mich im Auge? Ich vertraue gern deinem weisen Rat und deiner Erfahrung."

  • "Wenn es nach mir ginge, würde ich dich sofort in hohe Ämter oder entsprechende Dienstgrade bringen wollen, aber nach uns Traditionalisten geht es leider nicht mehr und die Lage in Rom hat sich entscheidend geändert. Auch wenn ich mit großem Einsatz an der Rückführung zu den alten Strukturen arbeite, die Fortschritte werden sicherlich klein ausfallen. Das allerdings wird mich nicht davon abhalten, gutes im Reich zu veranlassen und dem Verfall entgegenzuwirken.


    Scriba, mein Sohn, ist ein beschämender Posten, allerdings sind die Ämter am Kaiserhof auch nicht mehr die, die sie einmal waren. Jeder Plebejer von der Straße kommt nicht nur in jedes Amt, sondern sogar in den Senat. Schlimmer noch, neuerdings wird auch Frauen diese Ehre zuteil, was ich mit aller Macht stoppen will.
    Aber zurück zu dir. Ich halte viel davon, wenn ein Politiker auch einmal militärische Dienste leistet. Allerdings müsstest du wie jeder X-beliebige von der Straße als Probatus anfangen. Vielleicht wäre es schlauer und würdiger für einen Patrizier, wenn du dir schnellstmöglich ein paar Referenzen verdienst, anschließend den Cursus Honorum beschreitest und später den senatorischen Tribun einer militärischen Einheit stellst. Ein Jahr Dienst ist dann völlig ausreichend.
    Es gilt also, einen möglichst hohen Einstieg zu nehmen und es gilt, sich nach Möglichkeit nicht von zu vielen Plebejern etwas sagen lassen zu müssen. Eine Stadtverwaltung wäre da nahe liegend."

  • Ich war empört. Frauen im Senat? Bei Iuppiter, was war nur geschehen in der Zeit, in der ich absent war? Verständnislos schüttelte ich den Kopf.
    "Frauen im Senat, Plebejer in hohen Ämtern...mit Rom geht es bergab", murmelte ich.


    Seufzend lauschte ich den Worten meines Vaters, ehe ich grüblerisch nickte.
    "Nun ja... Wie ich hörte, ist Onkel Cicero der Duumvir Mantuas und Mantua hat keinen Magistraten. Ich werde ihn fragen, ob ich nicht das Amt des scriba überspringen kann. Du hast sicher recht, es wäre das Beste, wenn ich etwas in einer Provinzverwaltung finden würde und den Weg dann so bestreite, wie du ihn vorgeschlagen hast. Der Einstieg über das Militär dürfte langwieriger sein."

  • "Hm, damit wärst du für geraume Zeit an Mantua gebunden."


    Antoninus rieb sich grüblerisch sein Kinn.


    "Sag meinem Bruder, er möge dich von Zeit zu Zeit nach Rom schicken, damit du hier wie dort Kontakte knüpfen kannst. Alles in allem halte ich diese Lösung für gut, du solltest recht bald nach Mantua aufbrechen."


    Antoninus nahm noch einen großen Schluck aus dem Becher. Er war gespannt, was aus seinem Sohn einmal werden würde.

  • Ich nickte kurz und andächtig.
    "Ich werde deine Grüße ausrichten und ihn darum bitten. Aber, Vater, sage mir doch, an wen ich mich halten soll. Es sind mir nur wenige Namen bekannt, was sicher an meiner Abwesenheit liegt."
    Interessiert und aufgewühlt, was Mantua betraf, musterte ich meinen Vater und trank einen Schluck.

  • Antoninus betrachtete gefällig seinen jüngsten Sohn. Wie es schien, besaß Corvinus ein sehr umgängliches Wesen und keinesfalls den rebellischen Charakter, den er zuweilen bei Maxentius zu spüren bekam. Maxentius…Antoninus versank für Augenblicke in Gedanken. Auch dieser Sohn wählte die Laufbahn eines Magistrats, er war ihrem Teil der Familie treu ergeben und den Göttern zugeneigt. Leider hatte er manchmal das Standesdenken vermissen lassen, aber ansonsten war auch er gut geraten.


    "Ich nehme an, du möchtest über Mantua hinaus Namen benannt haben?" Antoninus war sich nicht sicher, daher fragte er nach. Sein Dienst beim Militär schränkte seine civilen Bekanntschaften ein, aber es gab Familien oder auch Einzelpersonen einiger Familien, die von der Familie allgemein bevorzugt oder abgelehnt wurden.


    "Wir pflegen vor allem zu denen Kontakte, die wie wir eine konservative Grundeinstellung haben. Da wären einmal die Flavier aus Italia. Der Zweig aus Hispania hingegen hält es weniger mit den Traditionen. Aus der Gens Claudia sind es nur Einzelpersonen, die kontaktwürdig sind, denn dort schleifen sämtliche guten Sitten vollkommen am Boden. Claudius Vesuvianus ist verlässlich und als Kontakt anzuraten.
    Hmm, der Gens Tiberia stehe ich sehr skeptisch gegenüber, da ihre Frauen wie die spanischen Flavier Ämter anstreben und von den Männern darin unterstützt werden. Also, in der Hinsicht lasse ich nun gar nicht mit mir reden. Entweder eine Frau wird von mir als Frau ohne Amt gesehen oder nicht einmal das.
    Zu vereinzelten Plebejern halte ich Kontakte durchaus für gewinnbringend, aber nur dann, wenn die Lebensweise derer vorbildlich ist. Der Pater Gentis der Annaea fällt darunter. Kürzlich habe ich noch politische Kontakte zu Seantor Hungaricus, Senator Macer und Senator Geminus geknüpft. Ob sich daraus ein engerer Kontakt ergibt, bleibt abzuwarten. Ich werde von ihnen in meinem Bestreben unterstützt, zukünftig den Frauen den Eintritt in den Senat zu verbauen. Entscheiden wird das natürlich der Kaiser und diese Unterredung steht mir noch bevor. Dabei fällt mir noch Senator Meridius ein, von dem Deandra recht gut spricht.
    Ein paar aufrechte Männer, die es mit den Traditionen nicht so genau nehmen, gibt es sonst auch noch. Ich weiß nicht, wie weit ich ins Detail gehen soll."

  • Ich lauschte den Worten meines Vaters interessiert und versuchte, mir alle Namen zu merken, die er mir aufzählte.
    "Alles in allem doch nicht wenige Konservative", bemerkte ich schmunzelnd und lächelte.
    "Ich denke, die anstehenden Wahlen werden ein guter Zeitpunkt sein, um die Größen Roms kennenzulernen. Sicher werden sie sich wie ich selbst auch die Reden anhören und anschließend mit gut gewählten Worten debattieren."


    Ich schmunzelte.
    "Du wirst doch hoffentlich deinen Weg weiterhin beschreiten, Vater, und dem Imperator als Aedilis dienen wollen?"

  • "Ja, das habe ich vor, mein Junge. Ich bin es denen schuldig, die mich vom Fortgang aufgehalten und bei der Wahl zum Quaestor derart überraschend unterstützt haben. Aber täusche dich nicht, wir haben viele Gegner und gerade der konservative Mann lebt oft zurückgezogen. Die wenigsten besuchen die Rostra, weil es sie bereits bestürzt, wenn sich Frauen zur Wahl aufstellen oder mitreden wollen. Mir geht es da ähnlich. Deswegen habe ich deiner Schwester und deiner Mutter vor kurzem verboten, an öffentlichen Diskussionen teilzunehmen. Sie habe beide schon genug getan, jetzt sind wir Männer dran, ihre Vorarbeit auszubauen."


    Antoninus stützte seinen Kopf in die Hand und gedachte der letzten Wahlen. Er hatte dort ein Monstrum an Frau getroffen, das ihn, wenn er nicht Severina hätte, in diesem Leben zum ewigen Junggesellen hätte werden lassen.


    "Die Größen Roms trifft du niemals auf der Rostra, Junge. Nie! Es mag ein paar Ausnahmen geben und wenn sie erscheinen, dann zeige ich sie dir. Ansonsten treiben sich dort oft nur die größten Quäker herum und glauben, sie könnten sinnvoll debattieren."

  • Mit gerunzelter Stirn hörte ich meinem Vater zu.
    "Doch wenn sie sich nicht auf dem Forum einfinden, Vater, wo dann?" fragte ich. Das verstand ich nicht. Wo sonst bot sich die Möglichkeit für kluge Köpfe, zu debattieren und zu diskutieren, wenn nicht in Roms Zentrum der Politik?

  • "Die wirklich wichtigen Gespräche finden im Senat oder bei einem Conventus statt. Dort versammeln sich die Größen Roms. Ich habe nur im Ausnahmefall einen Senator auf der Rostra Reden schwingen hören. Dazu bedarf es dann schon eines Sonderfalls. Es hat sich vieles im Rom geändert und diese Änderung kann ich sogar nachvollziehen. Auf der Rostra versammeln sich heute überwiegend Nachwuchsredner oder solche, die mahnen oder solche, die für eine schlechte Stimmung sorgen. Mach dir am besten selbst ein Bild. Geh zu den Wahlen, sieh dir an, wer vortritt. Es geht auf der Rostra weniger um gefeiltes Reden, als vielmehr um eine Art Hahnenkampf. Ich schätze dich schlau genug ein, die klugen Köpfe von den Möchtegernrednern zu unterscheiden."

  • Ich sah meinen Vater mit großen Augen an, nickte dann jedoch.
    "Aber, Vater, wenn man die wirklichen Größen Roms nur in geschlossenen Gesellschaften kennenlernen kann, wie kann ich es dann bewerkstelligen, mir auch ein Bild von jenen zu machen, die du schätzt?"


    Ratlos blickte ich ihn an.
    "Zu einem Conventus werd ich ganz sicher nicht geladen. Vom Senat einmal abgesehen, auch wenn ich hier sicherlich alles in meiner Macht stehende tun werde, um mir den Rang eines Senators zu verdienen."

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