Ein kleiner Inspektionsrundgang des Comes Italia

  • Von der Curia der Stadt Ostia her kommend bewegen sich zwei Personen in Richtung der Tempelruinen - der eine weithin erkennbar als Comes Italia, und eine Frau in seiner Begleitung, die sich nicht minder interessiert umblickt als er. An den Ruinen hat sich nichts verändert, seit sie das letzte Mal hier war - noch immer liegen die Trümmer unbeaufsichtigt herum, noch immer ist das gegebene Bild ein recht armseliges, wenn man den Göttern im Glauben verbunden ist.


    "Du siehst, irgend etwas muss hier geschehen, sonst wird Merkur irgendwann Ostia gewaltig zürnen," sagte die Scriba zum Comes, als sie den äusseren Rand der Anlage erreicht hatten. "Und du kannst dir denken, was das für Folgen für den Handel hier haben könnte."

  • Detritus war nicht gerade ein gläubiger Mensch und sah Iulia Helena etwas skeptisch an. -.^


    "Nun dass der Tempel eines Tages zusammenbrechen würde war leider zu erwarten. Man könnte die alten Bausteine für den neuen Tempel verwenden oder was meinst du?"

  • "Ich fürchte, es dürften nicht mehr viele der Trümmer für ein prächtiges Bauwerk zu nutzen sein - aber vielleicht für die Häuser der Bürger. Ich habe mir überlegt, den Bürgern von Ostia zu erlauben, geeignete Steine unter der Aufsicht der Behörden abtransportieren zu lassen - das würde die Bürger zufrieden machen und die Curia hat keine weiteren Kosten für den Abtransport .. und so wie ich die Römer kenne, dürfte hier nach nicht allzu langer Zeit kein Kiesel mehr liegen," meinte sie recht trocken und schmunzelte dann.


    "Ich meine, bei einem neuen Tempelprojekt dadurch helfen zu können, dass man sich selbst Steine unter den Nagel reißt, könnte doch sehr verlockend sein? Und ich würde nicht wollen, dass der Gott des Handels einer Stadt wie Ostia, die auf en Handel angewiesen ist, das Fehlen Seines Tempels nachträgt."

  • "Wieso wurden die Häuser von Ostia beschädigt? Mir wurde nichts berichtet."


    :hmm:


    Man müsste aber zuerst einen nahegelegenen Steinbruch finden, ansonsten sind wir ja fast gezwungen die alten Bausteine zu nehmen."

  • "Es wurden keine Häuser beschädigt, aber eine stetig wachsende Stadt wie Ostia hat sicher noch Bedarf an Steinen - oder meinetwegen auch Bürger aus Rom? Stein wird doch immer irgendwo gebraucht .. weisst Du, ob es hier schon Schätzungen von Architekten gab, ob die Steine wiederverwendet werden können oder nicht? Bevor wir uns hier in Spekulationen ergehen ... ich denke zwar, die meisten dürften zu klein sein, aber ich weiss es eben auch nicht genau," gab sie sinnierend zurück und betrachtete einige der Trümmer mit einem gewissen Missvergnügen.

  • "Wenn Du eine Legio in der Tasche mit Dir herumträgst, dann wäre das schon einmal eine Hilfe ..." scherzte sie und begann, sich einige Notizen auf ihrem Wachstäfelchen zu machen. "Wir haben hier keine Truppen in der Nähe, die nächste Legion steht meines Wissens nach in Mantua, das müsste die I Traiana Pia Fidelis sein. Soll ich mich darum kümmern, beim Kommandanten um Hilfe nachzufragen?"

  • "Hm, ich denke, es wäre von Vorteil, könnten wir schon eine Vorauswahl treffen, damit die Legionäre nicht unnötig lange Zeit damit verbringen, Steine, die man noch brauchen kann, wegzuschleppen. In Roma sollte es sicher den ein oder anderen Architekten geben, wenn Du möchtest, kümmere ich mich darum."

  • "Soweit ich weiss, nein .. dann werde ich mich in Rom einmal nach einem fähigen Architekten umhören..." sie notierte weiter auf ihrem Wachstäfelchen, wenn er die Legion übernahm, dann sollte das alles bald einer Lösung zugeführt werden. "Ansonsten ..der Altar steht noch und ist nur etwas schmutzig, wie es scheint. Ich würde vorschlagen, dass man ihn auf jeden Fall erhält."

  • "Zumindest nicht hier am Tempel," meinte sie lächelnd. "Ich habe mir überlegt, hier in Ostia ein kleines Zeughaus für die Vigiles einzurichten, wir sind ja leider von Rom abhängig .. es könnte eine ziemliche Erleichterung sein, wenn sie ihr Arbeitsgerät nicht immer mitbringen müssen, falls es hier Schwierigkeiten gibt."

  • "Nun, vor dem neuen Tempel sollte der geeignete Platz sein ... auf einer Seite des Eingangsbereichs, dass man die Tafel sehen kann, sie aber nicht zentral alle Blicke auf sich zieht, denn der Grund, weswegen man den Tempel dann besucht, sollte Frömmigkeit sein, nicht das Betrachten der Spendertafeln ..." meinte sie überlegend und nickte schließlich, als sie den Gedanken zu seinem Ende geführt hatte.

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