Ansprache vor dem Volk

  • Macer schmunzelte, denn in der Tat ging es ihm auch nur um eine Kleinigkeit, die nicht weiter auffiel, wenn man nicht darauf gedachtet hate. "Ja, es war in der Tat recht ruhig. Umso überraschter war ich, als sich bei mir im Büro Hadrianus Subdolus als neuer Reginarius von Italia vorstellte. Es lohnt keine offizielle schriftliche Anfrage oder gar eine Audienz deswegen, zumal der Kaiser ja bald wieder zum Conventus laden wird, aber es würde mich schon brennend interessieren, ob diese Ernennung eines degradierten Tribunen mit seinem Einverständnis geschah."


    Fragend blickte Macer den Senatskollegen an, ob dieser das Thema bei einer passenden Gelegenheit beim Kaiser für ihn ansprechen konnte.

  • “Hadrianus Subdolus?“


    Quarto dachte einen Moment lang über diesen Namen nach.


    “Da war etwas, ich erinnere mich. Es ist schon eine Weile her. Nun, wenn dir damit geholfen ist, dann werde ich mich kundig machen.“

  • Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
    Sein Bruder war wohl nicht recht informiert und so fügte Furianus schnell ein paar Sätze ein, die dessen Meinung und Fragen ins andere Licht rücken sollten.


    "Wie es Tiberius Durus sagt, so war es auch. Es wäre noch gesagt, dass der werte Senator dies einige Schritte von mir entfernt von sich gab, Milo, unsere Ahnen, die Flavische Dynastie, damit herabwürdigte. Ich war Mitkläger."


    Er sah den Bruder und dessen Reaktion schon vor seinen Augen.


    Zunächst nickte Milo noch verstehend, als er den Ausführungen der anderen gedanklich folgte. Als jedoch die tatsächlich geäußerten skandalträchtigen Worte zu ihm durchdrangen, verschluckte er sich beinahe vor Entsetzen. Ein fragender Blick ging zu seinem Bruder, dessen Augen ihm die Wahrhaftigkeit de Gehörten bestätigen.
    "Das ist ja ungeheuerlich!" brach es aus Milo heraus. "Wie kann er es wagen?! Hat denn niemand darauf reagiert? Wurde die Sache nicht dem Kaiser vorgetragen?"
    Er war sichtlich aufgeregt und konnte sich so schnell nicht beruhigen. Welch infame Äußerungen schienen hier gegen ihn und seine Vorfahren getätigt worden zu sein.
    "Üble Nachrede? Weshalb wurde nicht auf Volksverhetzung oder ähnliches geklagt? Hat der Tatbestand nicht ausgereicht? Oder wurden seine Aussagen bereits anderweitig geahndet?"

  • Durus war etwas überrascht, wie emotional der Flavier reagierte, aber immernoch besser, als dass es ihm egal war.
    "Natürlich wurde es. Es gab einen kleinen Volksaufstand, der von einem gewissen Catilina angeführt wurde. Allerdings haben die Prätorianer dafür gesorgt, dass das ganze sich auflöste. Außerdem soll es eine Senatsdebatte gegeben haben und eine Kaiseraudienz. Avarus wurde das Konsulat aberkannt und außerdem bekam er eine Nota Censoria bekommen. Und eine Anzeige von uns - aber das hat wohl nichts genutzt."

  • Angesichts des Volksaufstandes runzelte sich Milos Stirn sorgenvoll. Unruhen waren ein überaus delikates Thema und dem gegenüber konnte er seine Missbilligung nicht verhehlen. Da er dies jedoch für eine Selbstverständlichkeit hielt, ging er nicht weiter darauf ein. Die Prätorianer schienen dem ohnehin hinreichend Abhilfe geschaffen zu haben.
    "Eine Nota Censoria und eine Aberkennung des Konsulats würde ich, bei allem Respekt, aber doch nicht als nutzlos bezeichnen. Beides sind harte Maßnahmen, die nur bei besonders schwerwiegenden Fällen angewandt werden."
    Milo wirkte wieder einigermaßen beruhigt durch die Tatsache, dass diesen Aussagen tatsächlich entgegen getreten worden war.
    "Ob der Tatbestand der üblen Nachrede erfüllt wurde oder nicht, liegt wohl nicht in meinen Möglichkeiten zu beurteilen. Aber mir scheint doch, dass der gewesene Consul für seine Schuld zu büßen hatte. Ich gehe davon aus, dass sein Einfluss seither stark geschmälert wurde. Müssen ihm die Klienten durch all dies nicht in Scharen davongelaufen sein?"

  • Metellus nickte dem Mann zu, der anscheinend auch Senator war. Die Situation war seiner Meinung nach hier nun entschärft und so wollte Metellus seinen Vater nicht länger warten lassen. Er wandte sich an den Senator Quarto.


    "Entschuldige, Senator! Aber ich werde jetzt meinen Vater aufsuchen. Anscheinend haben wir dem Hitzkopf den Wind aus den Segeln genommen, so dass die Sache in Ruhe angegangen werden kann! Es hat mich sehr erfreut, deine Bekanntschaft gemacht zu haben. Ich denke, man wird sich das eine oder andere Mal noch sehen, auch wenn Rom groß ist! Vale, Senator!"

  • “Vale, Matinius Metellus.“, verabschiedete Quarto den Matinier. Dann wandte er sich Macer zu und meinte: “Für mich wird es nun auch langsam Zeit. Ich werde es dich wissen lassen, wenn sich etwas in der von dir angesprochenen Sache getan hat.“

  • Zitat

    Original von Lucius Aelius Quarto
    Dann wandte er sich Macer zu und meinte: “Für mich wird es nun auch langsam Zeit. Ich werde es dich wissen lassen, wenn sich etwas in der von dir angesprochenen Sache getan hat.“


    "Ich danke dir für deine Hilfe und möchte dich nicht länger aufhalten." Er nickte dem Kollegen aus dem Senat dankbar zu und nahm sich vor, ich bei Gelegenheit für die Unterstützung zu revanchieren. Nach einem weiteren Abschiedsgruß ging er ein paar Schritte weiter über das Forum und schaute, ob er irgendwo einen spannenden Gesprächsfaden erwischte, an dem er sich beteiligen konnte.

  • Zitat

    Original von Titus Flavius Milo
    Angesichts des Volksaufstandes runzelte sich Milos Stirn sorgenvoll. Unruhen waren ein überaus delikates Thema und dem gegenüber konnte er seine Missbilligung nicht verhehlen. Da er dies jedoch für eine Selbstverständlichkeit hielt, ging er nicht weiter darauf ein. Die Prätorianer schienen dem ohnehin hinreichend Abhilfe geschaffen zu haben.
    "Eine Nota Censoria und eine Aberkennung des Konsulats würde ich, bei allem Respekt, aber doch nicht als nutzlos bezeichnen. Beides sind harte Maßnahmen, die nur bei besonders schwerwiegenden Fällen angewandt werden."
    Milo wirkte wieder einigermaßen beruhigt durch die Tatsache, dass diesen Aussagen tatsächlich entgegen getreten worden war.
    "Ob der Tatbestand der üblen Nachrede erfüllt wurde oder nicht, liegt wohl nicht in meinen Möglichkeiten zu beurteilen. Aber mir scheint doch, dass der gewesene Consul für seine Schuld zu büßen hatte. Ich gehe davon aus, dass sein Einfluss seither stark geschmälert wurde. Müssen ihm die Klienten durch all dies nicht in Scharen davongelaufen sein?"


    Mattiacus begrüßte Milo ebenfalls.


    "Wenigstens eine symbolische Geldstrafe hätte genügt, um mir jedenfalls Genugtuung zu geben. Ich weiss leider nicht, ob die Klienten ihm weggelaufen sind, aber seine Klienten sollten das Verhältnis zu ihrem Patron nochmal überdenken."

  • Ich hatte nur den letzten Rest mitbekommen, und dass es wohl um Senator Avarus ging und darum, dass er die Götter erzürnt und die Ahnen beleidigt hatte. So trat ich hinzu, nickte Durus zu und hoffte, dass er sich meiner erbarmen und die anderen mir vorstellen würde.
    "Salvete."

  • Milo schmunzelte leicht und antwortete noch dem Quaestor Sacri Palatii.
    "Die Gerichte sehe ich allerdings als reine Institution von Recht und Gesetz. Wenn der gesetzlich festgelegte Tatbestand erfüllt ist, können sie verurteilen. Anderenfalls nicht. Zur reinen Genugtuung können sie darüber hinaus wenig beitragen."
    In dem Moment trat ein weiterer Herr hinzu und mischte sich ein. Milo musterte ihn, erkannte den Mann jedoch nicht. Er beschränkte sich somit auf ein distanziertes Lächeln, grüßte höflich und sah ihn abwartend an.
    "Salve."

  • Durus registrierte plötzlich den jungen Aurelier, mit dem er sich vor kurzem unterhalten hatte. Peinlicherweise konnte er sich nicht mehr an den Namen erinnern...irgendetwas mit Corv...Corvus?
    "Salve, Aurelius! Das sind Marcus Decimus Mattiacus, den Quaestor Sacrii Palatii, Lucius Flavius Furianus, den Aedilis Curulis und dessen Bruder Flavius Milo. Wir diskutieren gerade über Recht und Unrecht des Freispruches von Germanicus Avarus."

  • Ich lächelte, obwohl der Tiberier augenscheinlich meinen Namen vergessen hatte.
    "Salvete. Ich bin Marcus Aurelius Corvinus. Verzeiht, wenn ich so in eure kleine Runde hineinplatze, doch ich hörte den Namen eines bekannten - und inzwischen wohl auch berüchtigten - Senators."

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