Ich stellte mich vor die Tür des Officiums und klopfte an.
Die Sacerdos Antonia spricht beim Pontifex Germania vor.
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"Herein."
Hörte man aus dem Inneren.
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Ich betrat das Officium und nickte dem Pontifex zu.
"Salve Ponitifex Maximus. Ich bin die Sacerdos Iunonis Aurelia Antonia und bin hier, um mich dir vorzustellen." -
Salve Pontifex Maximus. Pontifex Maximus?!?
Mars blickt erst irritiert und bricht dann in schallendes Gelächter aus. Dieser Wicht wird für den Pontifex Maximus gehalten? Zu köstlich, diese Menschen waren manchmal schon sehr drollig.
Vor Schreck über den Heiterkeitsausbruch lässt Kollegin Luna den Mond fallen und es ist in dieser Nacht stockfinster über Mogontiacum.
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Sim-Off: Sorry, kann doch mal passieren. Verzeih mir grosser mächtiger Mars und sei gnädig.
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Iulianus, zuvor noch milde lächelnd, hält sich nun zurück, um nicht zu Grinsen.
Wahrlich ein Lob, vielleicht im Kalkül, doch er hoffte es nicht."Nicht doch, Pontifex Maximus bin ich nicht. Lediglich ein Pontifex Germaniens. Aber erstmal, salve und hab Dank, dass du hier erscheinen konntest. Ich habe sogleich eine Frage an dich. Wie steht es um die Gläubigen in CCAA?"
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"Oh, habe ich Maximus gesagt? Verzeih. Sei natürlich gegrüsst Pontifex Germania. Ich bin in der glücklichen Lage, dir darüber sehr ausführlich zu berichten, da ich, den Anweisungen der ehrenwerten Flaminca Tiberia Claudia folgend einen Bericht erstellt habe, und zwar nicht nur von Colonia Claudia Ara Agrippensum sondern von allen grösseren Ortschaften. Deine Nachricht hat mich auf der Inspektionsrundreise durch Germania erreicht. Lass mich dir zunächst zu deiner Entsendung gratulieren. In Colonia Claudia Ara Agrippensum habe ich einen warmen Empfang erhalten. Ich habe ein wohlorganisiertes Capitolinium übernommen und Freundschaft mit einem Marspriester namens Agrippa geschlossen. Der Marstempel, den er führt ist übrigens auch tadellos geführt, obwohl er bemängelt, dass die einzelnen Soldaten gottesfürchtig und opferbereit sind, aber die organisierte Religionsausführung an hohen Feiertagen im Castellum relativ vernachlässigt wird. Desweiteren gibt es verschiedene Weihesteine, wie für die Götinnen Ceres, Fortuna, Venus und Diana, als auch für Mercur und Apollo. Ausserdem diverse Heiligtümer einheimischer Gottheiten, wobei Muttergottheiten, die unserer Venus ähneln dominieren.
Ich hatte in der ersten Woche meiner Ankunft eine Fest zu Ehren der Ceres ausgerichtet, was in der Bevölkerung von Colonia Claudia Ara Agrippensum sehr gut angenommen wurde. Auch in der Verwaltung bin ich auf breiter Front auf freundliche Unterstützung und Hilfsbereitschaft gestossen.
Kurz vor meiner Abreise, hat mir ein internes Problem Kopfzerbrechen bereitet, aber davon will ich später reden. Es betrifft eine neue Priesterin in der Stadt, die mich in Ihrer Kooperationslosigkeit und anmassung irritiert hat. Soll ich mit dem Bericht für die restlichen Ortschaften fortfahren, Pontifex Germania?" -
Iulianus machte sich eine gedankliche Notiz und nickte bestätigend.
"Nur zu, auf einige Dinge werden wir noch später zu sprechen kommen."
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"Ich bin von Colonia Claudia Ara Aggripensum über Bonna nach Confluentes und dann weiter hierher gereist. Auf dem Weg habe ich natürlich auch die kleineren Ortschaften inspiziert, die aber in der Regel nur Weihesteine und einheimische Heiligtümer, wie heilige Lichtungen aufwiesen.
Bonna hat drei Tempel, die Merkur, Mars und Minerva gewidmet sind und die üblichen Schreine. In Confluentes gibt es ein Capitolinium und einen für eine Provinzstadt beeindruckenden Mercurtempel. Ausserdem auch hier diverse Schreine unter anderem für Jupiter, Mars und Ceres. Was mir in Confluentes aufgefallen ist, dass sich ausser den Tempeln und Weihesteinen für örtliche Gottheiten, für die ich Veständnis habe, schon orientalische Mysterienkulte etabliert haben. Ein kleiner Mithrastempel und kleinere Schreine Für Isis, Kybele und sogar dem ägytischen Gott Amun waren aufgestellt. Sie scheinen sich hier grosser Beliebtheit zu erfreuen. Hier in Mogontiacum fehlte mir zum einem die Zeit für eine Inspektion und zum anderen würde ich mir eine solche in deiner Anwesenheit nicht erlauben, es sei denn du bestündest darauf. Abschliessend kann ich nur die Beschwerden vieler Priester wiedergeben, dass die einheimische Bevölkerung zu wenig Interesse an der Religion zeigt. Statt dessen hängen die Leute zu sehr an Omen und Vorzeichen, statt den Göttern zu vertrauen."
Ich schloss den Bericht mit diesem letzten Eindruck und wartete auf die Reaktion meines Vorgesetzten. -
Bewundernd nickte Iulianus.
"Sehr löblich, Sacerdos Iunonis. Wenn ich dir vorschlage, dass du auch die Tempel hier in Mogontiacum überprüfst und mir dann eine Zusammenfassung schriftlich erstellst, so nehme ich diese in meinen ersten Bericht nach Roma hinein. Wärst du damit einverstanden?"
Eine sehr gute Sacerdos, wie er nun feststellen musste.
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"Sehr gerne Pontifex. Was deinen Bericht angeht, kann Ich Ihn gerne auch in deinem Namen übermitteln. Ich hatte der Flaminca versprochen, Ihr den Bericht persönlich abzuliefern. Ich werde dir den Bericht über die Tempel Mogontiacums und den schriftlichen Vorbericht für Tiberia Clauda dann morgen geben. Ich wäre sehr glücklich, wenn du Ihn überprüfen könntest, damit ich mich nicht blamiere. Du weisst sicher, denn du warst beim Conventus des Cultus Deorum dabei, bin ich erst seit kurzen Sacerdos und habe erst weng Erfahrung.
Wenn du erlaubst, möchte ich auf das Problem in Colonia Claudia Ara Agrippinensium zu sprechen kommen. Ich habe meine Versetzung bewusst dahin verlangt, da ich wusste, dass ich dort unter der Obhut meines Cousins Lucius Aurelius Commodus leben würde. Ich komme gut mit meinm dienst im Capitoliniu zurecht und werde wahrscheinlich in Kürze sogar eine Discipula haben. Allerdings wurde mein Dienst von der Ankunft einer zweiten Sacerdos Junovis überschattet. Auch wenn es schön ist, wenn mehrere Priester in einem Ort leben, ist es meistens ein Problem, wenn zwei gleichwertige Priester den Dienst in einem Tempel verrichten. Das gibt böses Blut und raubt uns die KRaft zur Meditation. Was mich wundert ist Ihre vollständige Unkooperation und Ihr fester Glaube, dass ich zu weichen hätte. Ich weiss, dass es meine Pflicht ist, dorthin zu gehen, wohin mich das Collegium schickt und werde natürlich gehorchen. Aber nachdem was ich erlebt und gehört habe appeliere ich dennoch, dass Decima Valeria versetzt wird. Ich bin der Überzeugung, dass sie noch deiner Anleitung und Überwachung bedarf. Ausserdem könnte auch ich meine Verwandtschaftsbeziehungen und Heiratspläne in die Waagschale werfen. Aber das möchte ich bewusst nicht. Schliesslich waren nicht das meine hauptsächlichen Gründe für den Dienst, sondern meine Liebe und Hingabe an die Göttin. Es ist meine sachliche Meinung als Sacerdos, dass Deima Valeria Ihren Dienst in Mogontiacum beginnen sollte." -
Iulianus blickte sie verwundert an.
"Diese Priesterin ist in CCAA?!"
Ein lauter Seufzer entfuhr ihm.
"Dieser Priesterin habe ich persönlich untersagt sich dorthin zu begeben, da sie hier gebraucht wird. Sie missachtet scheinbar meine Anweisungen, denn sie wurde niemals dorthin versetzt, bei den Göttern, sie darf sich da nicht einmal aufhalten. So denn du sie siehst, beorder sie sofort zu mir, sage ihr, dass ihr eine Entlassung aus dem Dienste droht, wenn sie sich ein weiteres Mal weigert. So etwas kann und muss ich nicht akzeptieren.
Was die Anschuldigungen betrifft, so habe ich sie zur Kenntnis genommen. Wahrlich, solch Missachtung der Autorität habe ich niemals erfahren, geschweige denn davon gehört."Wieder ein wenig lächelnd.
"Ja, ich würde mir den Bericht gerne anschauen und danke dir für die Bereitschaft dies zu vollbringen."
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"Ich danle dir, Pontifex. Ich werde morgen mit den Berichten zu dir kommen. Wenn du mir noch einen Vorschlag gestattest Pontifex, ist mir übrigens gerade ein Kompromissvorschlag zu der Situation in Colonia Claudia Ara Agrippinensium eingefallen. Ich beharre auf meiner Einschätzung, dass die Sacerdos Valeria noch deiner Hilfe und Einweisung bedarf. Aber da ich schon immer für Harmonie im Cultus gestanden habe, sollte Sie nicht unter Zwang hierhergerufen werden, denn nicht Zwang sondern Liebe sollte unseren Dienst an den Göttern prägen. Ich würde eher vorschlagen, dass Du sie mit den Worten zu Dir rufst, dass der Dienst in Mogontiacum für Sie eine Probe und eine Hilfe ist, um dich zu überzeugen, ob Sie nach Colonia Claudia Ara Agrippinensium versetzt werden kann. Da ich mich in Kürze auf den Weg nach Roma mache und vielleicht einige Monate abwesend bin, muss sie auch nicht befürchten, das sei eine Falle, um mich in Ihrer Abwesenheit in der Stadt zu etablieren. Bei meiner Rückkehr werde ich dann sofort wieder bei Dir vorsprechen, wir könnten uns dann zu dritt zusammensetzen und deine Entscheidung hören, wer wo seinen Dienst leisten sollte. Eine Zwangsversetzung zu diesem Zeitpunkt, ohne die Einsicht der zu Versetzenden, würde den Zwist ausserhalb des Cultus tragen und uns der Lächerlichkeit preisgeben, dass wir um Ämter prügeln statt unsere Pflicht zu tun.
Aber wie gesagt es ist nur ein Vorschlag und die Entscheidung liegt ganz allein bei Dir." sagte ich demütig. -
Ich bertat erneut das Büro des Pontifex, um Ihm dn Abschlussericht zu geben und mich zu verabschieden. Ich würde kurz nach Colonia Claudia Ara Agrippensium zurückkehren um anschliessend nach Roma zu reisen.
Inspektionsbericht der Tempel in Teilen Germaniens
Colonia Claudia Ara Aggripensum: Marstempel, Capitolinium
Bonna: Merkurtempel, Marstempel, Minervatempel
Confluentes: Capitolinium, Merkurtempel
Mogontiacum: Marstempel, Jupitersäule, Columbae veneris.Die Tempel sind durchweg gut geführt und in einem baulich guten Zustand.
Nebst den Tempeln gibt es eine Reihe von Weihesteinen und heiligen Hainen für Diana, Ceres, Minerva, Apollon, Juppiter und Venus.
Besorgniserregend ist die Verbreitung ausländischer Kulte. Einige Provinzstädte in Germanien, z.B. Confluentes sind überlaufen vom Mithraskult, Isispriestern und Temoeln der Kybele. Sogar ein Tempel für den ägyptischen Gott Amun ist verteten. Diese Tendenz sollte genauestens überwacht werden.
Erfreulich dagegen ist zu berichten, dass die Sekte der Christen in Germanien praktisch unbekannt ist und es keine offenen Anhänger gibt.
Aurelia Antonia
Neugierig sah ich meinen Vorgesetzten an, ob mein Bericht so anging.
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Zitat
Original von Aurelia Antonia
"Ich danle dir, Pontifex. Ich werde morgen mit den Berichten zu dir kommen. Wenn du mir noch einen Vorschlag gestattest Pontifex, ist mir übrigens gerade ein Kompromissvorschlag zu der Situation in Colonia Claudia Ara Agrippinensium eingefallen. Ich beharre auf meiner Einschätzung, dass die Sacerdos Valeria noch deiner Hilfe und Einweisung bedarf. Aber da ich schon immer für Harmonie im Cultus gestanden habe, sollte Sie nicht unter Zwang hierhergerufen werden, denn nicht Zwang sondern Liebe sollte unseren Dienst an den Göttern prägen. Ich würde eher vorschlagen, dass Du sie mit den Worten zu Dir rufst, dass der Dienst in Mogontiacum für Sie eine Probe und eine Hilfe ist, um dich zu überzeugen, ob Sie nach Colonia Claudia Ara Agrippinensium versetzt werden kann. Da ich mich in Kürze auf den Weg nach Roma mache und vielleicht einige Monate abwesend bin, muss sie auch nicht befürchten, das sei eine Falle, um mich in Ihrer Abwesenheit in der Stadt zu etablieren. Bei meiner Rückkehr werde ich dann sofort wieder bei Dir vorsprechen, wir könnten uns dann zu dritt zusammensetzen und deine Entscheidung hören, wer wo seinen Dienst leisten sollte. Eine Zwangsversetzung zu diesem Zeitpunkt, ohne die Einsicht der zu Versetzenden, würde den Zwist ausserhalb des Cultus tragen und uns der Lächerlichkeit preisgeben, dass wir um Ämter prügeln statt unsere Pflicht zu tun.
Aber wie gesagt es ist nur ein Vorschlag und die Entscheidung liegt ganz allein bei Dir." sagte ich demütig.Sim-Off: Auf die Reform habe ich gewartet.
"Es wird definitiv keine Absprachen geben. Ich bin Pontifex, mit der Aufgabe den Cultus Deorum hier zu führen und fördern. Was Decima Valeria angeht, so ist ihre Einstellung inakzeptabel und deproduktiv. Es ist mir ein Rätsel, warum das Kollegium Pontificium meinen Brief nicht bearbeitet, ich keine Post bekomme. Fakt ist, dass Valeria und du der gleichen Gottheit dient, ihr die einzigen seid, welche den Rang eines Sacerdos Publicus inne haben und direkt aus Rom kommen, frisch seid und nicht der Faulheit ergeben. Auf euch will ich bauen. Doch was Decima Valeria hier veranstaltet, mich belügt und sich über mich hinwegsetzt, meine Weisung nicht befolgt, dies ist ein Vertrauensbruch erster Güte. Sie wird in Mogontiacum bleiben, solange ich hier das höchste Cultusmitglied bin. Denn nur so wäre eine Kontrolle meinerseits durchführbar und äußerst unsinnig, wenn zwei bedeutende Sacerdotes in einer Stadt den Dienst verrichten. Du würdest staunen, wüsstest du von der ganzen Lage, in die sich besagte Person hineinmanövrierte."
Er wunderte sich, warum die Götter ihr nur das Kind und nicht das Leben nahmen, hatte das Kind doch nicht die Schuld seiner Mutter verdient.
"Wir sprechen ein ander Mal darüber. Bitte entsende mir die Berichte, so dass ich sie durchgehen kann. Ich danke dir für deine Zeit, Aurelia Antonia. Vale und mögen die Götter mit dir sein."
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Sim-Off: ich hatte schon ungeduldig ene neue zeitlinie aufgebaut
Ich bedankte mich bei dem Pontifex und machte mich auf die Reise.
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Zitat
Original von Aurelia Antonia
Sim-Off: ich hatte schon ungeduldig ene neue zeitlinie aufgebaut
Ich bedankte mich bei dem Pontifex und machte mich auf die Reise.
Sim-Off: Entschuldige. Aber ich werde nun nach Rom reisen.
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