In der Hitze der Mittagssonne gingen Constantius und Livilla gemächlichen Schrittes durch die Gassen Roms. Ihr Ziel, den Mercatus Traiani sollten sie schon bald erreichen und schon viel früher hören. Einmal mehr war der Platz von unzähligen Händlerständen und noch weit mehr Besuchern gefüllt. Geschäftiges Treiben herrschte, als Verkäufer und Käufer um den besten Preis feilschten und emsige Geschäftsleute ihre Waren bis in den Olymp der Götter erhoben und anpriesen.
Kurz sollte Constantius verharren und seinen Blick über die Menge schweifen lassen. So viele Menschen. Und dabei waren ihm doch eben jene Ansammlungen unzähliger Bürger, die alle gleichzeitig sprachen, lachten, sich wie eine Masse hin und her bewegten nicht besonders angenehm. Noch weniger, wenn er um das Wohl einer ihm lieben Person fürchtete. Doch am heutigen Tage holte er einmal tief Luft, richtete den Sitz seiner Uniform, ließ erneut sein Lächeln erstrahlen und führte Livilla auf den Marktplatz.
Constantius wandte sich seiner Cousine entgegen. Schenkte ihr ein aufrichtiges Lächeln und fragte sie schließlich:
„Dies ist als der Mercatus Traiani. Warst du schon einmal hier?“
Eigentlich wollte er nur ein paar einführende und erklärende Worte an Livilla richten, doch hatte er bereits gegen die wichtigste Regel beim Besuch des Marktes verstoßen. Um nicht inmitten der Menschenmasse zu stehen, hatte er Livilla in die Nähe eines Standes geführt. Und, wie sollte es anders sein, die Nähe möglicher Kunden, ließ den tüchtigen Geschäftsmann, in Form eines kleineres Agypters, das tun, was wohl jeder seines Berufstandes selbst im Schlafe wohl machen würde. Er witterte eine Geschäftsmöglichkeit und pries seine Waren an:
„Salve!Hier seid ihr genau richtig. Ich habe nur die frischesten Früchte. Was sage ich, die frischesten Früchte ganz Roms. Ach, verzeiht..ich meine natürlich des ganzen Reiches.“
Um seine Worte zu unterstreichen, hielt er bereits einige Weintrauben den Iuliern entgegen.