Tablinium ¦ Q.T. Vitamalacus

  • Durus nickt. Komische Abkürzung - trotz allem.
    "Das ist schon eine harte Rede. Also wirklich - sowas hätte ich nicht von einem Pompejaner erwartet...Was gedenkst du zu unternehmen?"
    Vitamalacus hatte ihn sicher nicht herbestellt, um ihm nur die Rede zu zeigen...sicher hatte er auch irgendeinen Plan...

  • Tiberius Vitamalacus nickt.


    "Besonders wenn man bedenkt, das diese Rede gernau zu dem Zeitpunkt gehalten wurde, an dem die Wahl stand fand. Dieses wirft ein wenig gutes Bild auf den Charakter dieses Mannes."


    Das auch der Denunziatenbrief des früheren Quaestors, von dem er im Conventus erfuhr, seinem Verwandten gegenüber nicht erwähnt, liegt an seiner gewöhnten Verschwiegenheit.


    "Konkret werde ich nichts unternehmen, ich will nur bescheid wissen und auch das du bescheid weist. Desweiteren will ich, das du deine Augen und Ohren offen hälst. Als soldat gilt für mich : Information ist alles."

  • Durus nickte - hatte er also doch keinen Plan...aber naja, es war zumindest gut zu wissen, was diese Leute so von seiner Schwester erzählten...
    "Natürlich."
    Vielleicht sollte er doch einmal mit seiner Schwester reden...die Leute auf dem Forum ließen sie ja in einem schlechteren Licht dastehen als einen Cäsarenmörder!
    "Da fällt mir ein: Sie ist ja noch immer unverheiratet...vielleicht sollten wir uns mal nach einem geeigneten Mann für sie umsehen - damit sie zumindest nicht als Wesen dasteht, der eine Familie nichts wert ist. Sie sollte zumindest ein paar traditionelle Kriterien erfüllen."
    Das war ihm vor kurzem beim Schlafengehen eingefallen. Langsam wurde es Zeit für sie...und für ihn eigentlich auch, aber er hatte zumindest etwas im Auge...

  • Er hob leicht eine Augenbraue.


    "Honoria erfüllt viele traditionelle Kriteriern, mehr als so mancher, der sich selbst zum Hüter der Traditionen erhoben hat."


    Doch dann nickt er leicht.


    "Eine baldige Hochzeit wäre aber zu begrüssen, ist doch schliesslich jeder aufrechte Römer, der nicht in den Legionen dient, zur Ehe verpflichtet. Wir werden mit ihr sprechen."


    Aber der Blick des Offiziers verhärtet sich wieder.


    "Doch wie sieht es mit dir aus ? Wann steht bei dir eine Heirat an ?"


    Durus war schon lange genug Civilist, es wurde auch für Zeit. Und auch er selbst würde sich demnächst über dieses Thema Gedanken machen müssen.

  • Oh ja, seine eigenen Zukunftspläne waren da ja auch noch...
    "Nunja, ich hatte bisher noch keine Zeit...erst der Tod meines Vaters, dann der meiner Mutter, der Umzug nach Rom, dann wieder nach Misenum und von dort auch schon wieder hier her.
    Aber ich habe eine nette, junge Dame kennen gelernt - und vielleicht ergibt sich da bereits in naher Zukunft etwas. Ich muss sie allerdings erst noch fragen..."

    Er wagte es nicht, von konkreten Hochzeitsplänen mit Fabia zu sprechen. Erst wollte er ihre Zustimmung erfragen. Natürlich hätte er auch einfach ihren Vater fragen können, aber dieser schien sehr an seiner Tochter zu hängen...außerdem war sie ja keine Patrizierin...

  • Tiberius Vitamalacus ist etws erstaunt über die Aussgaen seines Verwandten. Durus war auch nicht mehr ein jugendlicher. Eigentlich hätte sein Vatzer ihn noch vor seinem Tot schon lange zu einer standesgemässen Heirat drängen sollen. Und auch danach sollte Durus genug Zeit gehabt haben, sich selbst zu verheiraten. Aber da er wohl schon eine Braut in Aussicht hat, sagt Tiberius Vitamalacus nichts dazu.


    "Ich vermute, es handelt sich dabei um jene junge Frau, die dich neulich begleitet hat ? Helvetia Fabia ?"

  • Durus war überrascht, dass das so offensichtlich war, nickte jedoch.
    "Sie ist die Tochter des Senators Helvetius Geminus."
    Ob er zu viel erzählte? Aber andererseits...die Wahrheit war nie verkehrt!

  • Tiberius Vitamalacus nickte bedächtig. Seine Vermutung war also richtig gewesen und die Tochter eines Senators, wenn auch keine Patrizierin, war eine gute Partie.


    "Ich hoffe du hälst dich auch an die Konventionen ? Das du, bevor du um sie wirbst, zunächst die Erlaubnis ihres Vaters einholst ? Oder hast du diese bereits eingeholt ?"

  • Durus überlegte: Um sie werben...bei einer platonischen Hochzeit war das ja kein Problem, aber bei einer Liebesheirat...wo fing da das "Werben" an?
    "Ich wollte sie nach ihren Ansichten fragen und dann ihren Vater befragen. Soweit ich es mitbekommen habe, liebt Geminus seine Tochter sehr und wird wollen, dass ich sie zuerst frage."

  • Tiberius Vitamalacus erinnerte sich daran, wie sein Grossvater ihm damals mitgeteilt hatte, das er heiraten solle. Von werben war da nicht die Rede gewesen.


    Mit einem leichten Kopfschütteln antwortet er gelassen.


    "Ich denke, jeder Vater möchte wissen wer Interesse an seiner Tochter hat, daher halte ich es für anbebracht und im Sinne der Tradition, das du zuerst bei ihrem Vater die Erlaubnis zur Werbung einholst. Das ein liebender Vater seiner Tochter überlässt, ob sie auf dieses Werben eingeht, oder nicht."

  • Durus nickte erneut. Der Rat seines Verwandten hatte durchaus etwas für sich. Er nahm sich vor, sich beizeiten mit Geminus zu treffen.
    "Ja, du hast wohl Recht. Ich werde sehen, dass ich mich mal mit ihm treffe.
    Aber zurück zu Honoria: Kennst du vielleicht einen guten Kandidaten für sie?"

  • "Wenn es dir ernst ist und die Ehre von Helvetia Fabia schützen willst, solltest du es möglichst bald tun."


    Er schüttelte den Kopf.


    "Nein, noch nicht. Es müsste ein Mann von passendem Stand sein, vornehmlich natürlich ein Patrizier oder zumindest aus einer einflussreichen Familie. Wobei ich vermute, die Aurelier können wir ausschliessen..."

  • "Ja." sagte er nur. Es war ihm klar und er hatte fast das Gefühl, mit seinem Vater zu reden...
    "Stimmt. Vielleicht ein Flavier? Wobei zu denen haben wir schon gute Verbindungen über Furianus...vielleicht ein Claudier? Ich höre in letzter Zeit kaum etwas von dieser Gens - sie scheinen Epikur zu beherzigen und sich ins Privatleben zurückgezogen zu haben..."

  • Tiberius Vitamalacus überlegte kurz.


    "Es sollte eine Ehe sein, die einen Gewinn für die Familie bedeutet. Ein Mann mit einem grossen Namen aus der Vergangenheit, der aber politisch Bedeutungslos ist und auch keine Ambitionen zeigt, bringt der Gens nichts."


    "Ich will auch nicht, das wir Honoria überfahren. Halten wir die Augen und Ohren offen, und wenn uns ein Kandidat auffällt, reden wir mit ihr."


    "Dann bleibt noch eine Frage : Wie sieht es mit deinen Ambitionen aus, in die Politik einzusteigen ?"

  • Ein großer Name aus der Vergangenheit? Eigentlich liebte er ja selbst eine Nicht-Patrizierin, aber er hatte sich für Honoria schon einen Patrizier als Gatten vorgestellt. Noch einmal überflog er in Gedanken die Liste der Senatoren...Vielleicht der Praefectus Urbi...soweit Durus wusste, war dieser noch nicht verheiratet - aus welchen Gründen auch immer. Allerdings wusste er auch nicht, ob Victor bereits etwas im Auge hatte oder Interesse an einer patrizischen Ehe...
    "Selbstverständlich. Aber es sollte auch einer Gens mit Ansehen stammen.


    Ich bin ja erst seit kurzem Advocatus Imperialis. Ich hätte möglicherweise schon diese Amtsperiode kandidiert, aber mit dem neuen Beruf...und außerdem wollte ich keine Konkurrenz zu deiner Kandidatur bilden. Kurz und gut: Vielleicht bei der nächsten Wahl, vielleicht auch später - das wird sich zeigen."

  • "Das die Gens Ansehen haben sollte, daran besteht kein Zweifel."


    Dann nickt er leicht.


    "Du solltest dir in deiner Position einen gewissen Ruf erarbeiten, in der Tat. Daher ist es nicht schlecht noch zu warten. Doch scheue dich auch nicht, den Weg in den Cursuus Honorum einzuschlagen, wenn du dort gebraucht wirst."

  • "Der Senat hat mich zum Quaestor Consulum bestellt. Und die anstehenden Aufgaben haben wir Quaestoren kollegial geteilt, ohne jene Verborhrtheit, welche unsere Vorgänger an den Tag legten."


    Heirat,... das war ein Thema das sicher bald für ihn anstand.


    "Ich war einst,... bevor ich in die Legion eintrat verstarb meine Frau im Kindbett. Und da als Miles mir die Ehe lange untersagt war, blieb ich unverheiratet. Aber nun wird es bald nötig sein... "


    Auch wenn er nicht wirklich ein Bedürfniss verspürte, erneut eine Ehe ein zu gehen, es war seine Pflicht. Und die hatte er bisher stehts erfüllt.


    "Ich werde mich selbst darum kümmern,... Von mir aus wäre das alles, wenn du nichts mehr hast...."

  • Durus nickte. Es war wirklich wichtig, dass man eine funktionierende Familie hatte, wenn man in höheren Ämtern war. Aber er wollte jetzt nicht indiskret sein, und nach Aussichten fragen - Vitamalacus schien ein Mann zu sein, der die Dinge am liebsten allein regelte.
    "Gut, mir fällt sonst auch nichts mehr ein. Wir sehen uns dann später..."
    Damit erhob er sich und begab sich zurück zu seinem heißgeliebten Cicero, dessen Abhandlungen über Gerechtigkeit ihm jetzt den Feierabend versüßen würden...

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