An diesem Tag - es war ein schöner, warmer Morgen und die Sonne war schon früh aufgegangen - war Valeria in einer Sänfte, die von vier Sklaven getragen wurde, unterwegs. Und zwei Leibwächtern, auf die Livianus bestanden hatte, die Valeria aber nicht wirklich zur Kenntnis nahm. 
Als sie die Stadtmauern passierten, nickte Valeria den beiden Wachen kurz zu und sah dann dem kleinen, rustikalen Haus entgegen, das sich hinter etlichen Bäumen und Sträuchern erhob. Auf dem Weg zu dieser Casa sah sie etliche Arbeiter, die die Pflanzen wässerten oder Laub fegten, die vertrocknete Zweige abknipsten oder verblühte Blüten abzupften.
Schließlich hielten die Träger an und Valeria stieg aus der Sänfte. Ein Sklave eilte herbei und fragte nach Valerias Wünschen. Sie nannte ihm ihr Anliegen und der Arbeiter verschwand. In der Zwischenzeit ging Valeria ein wenig auf und ab, besah sich das Haus und die Plantage. Dann kam der Vilicus. Ein alter Mann in einer grauen Tunika. Valeria lächelte ihn freundlich an, als er sagte:
"Salve junge Dame! Was kann ich für dich tun? Möchtest du schöne, rote Äpfel kaufen? Oder aber saftige Beeren? Ceres und Flora waren uns hold in diesem Jahr, wir haben...."
Valeria lächelte und ließ den alten Mann noch gute fünf Minuten weiterreden, ehe sie sich räusperte und sagte:
"Guter Mann, eigentlich bin ich hier, weil ich die Plantage kaufen möchte."
Der Mann sagte ersteinmal nichts, sondern blieb mit im Gespräch erhobener Hand stehen und sah Valeria verdattert an.
"Eeehh......eh...ööh....hmm. Äh, hm. Hm."
Der Alte war sichtlich verblüfft, fing sich jedoch dann wieder und deutete auf die Casa.
"Gehen wir doch hinein. Ich bin sicher, wir werden uns einig...." Schließlich hatte sich sein Herr insgeheim etwas in dieser Art erhofft...und das schon seit einem halben Jahr. Nun schien der Zeitpunkt gekommen....
Zusammen gingen der Vilicus und Valeria ins Haus, um alles weitere zu besprechen.
