[Officium III] Scriba - Anmeldung erfolgt hier!

  • "Hm Onkel geht es rein um den Vorgang oder ist gewollt, dass soviele Bewohner Mogontiacums sich eintragen lassen? Wir könnten z.B. das so formulieren das es derzeit besonders kostengünstig ist sich eintragen zu lassen. Später hingegen wird es richtig teuer. So in der Art."
    MIt Marcellus gingen schon wieder die Ideen durch. aber es war schon wichtig zu wissen in welche Richtung der Oheim das Ganze lenken wollte.

  • "Nein - es geht einfach um die Möglichkeit. Und die Rahmenbedingungen sind auch festgesetzt durch das Decretum Decurionum."


    sicherlich wusste Marcellus noch, was damals beschlossen worden war - er war ja bei der Sitzung anwesend gewesen. "Werbemaßnahmen" waren in diesem Zusammenhang aber wohl eher nicht angebracht - sie waren immerhin eine ordentliche Verwaltung:


    "Rabattaktionen sind nicht nötig - wir sind ja keine Krämer! Entwirf bitte ein Decretum Duumvirorum und zeig' es mir, dann kann es ausgehängt werden."

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    Salve Söhnchen der gute Marcus Vidibus ist wieder einmal da um deinem Onkel und dir die Fortschritte für die Spiele aufzuzeigen, Du wirst staunen wer alles zugesagt hat. Du wirst vielleicht die Gladiatoren nicht kennen aber deinem Onkel wird sich vor Begeisterung überschlagen. Du siehst bei den Kämpfern ist keiner dabei der nicht mindestens 40 Kämpfe bestritten hat.



    Zu Ehren des Drusus finden am XIV.IX. die gewaltigsten Spiele in Mogotiacum statt. Aus dem herrlichen Rom kommen die größten Helden der Arena um sich im Kampfe zu messen.


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    Patron Comissabundus:
    Marcus Petronius Crispus
    Duumvir


    Editor: Marcus Vidibus
    Veranstalter von Spielen in Rom



    Lanista: Sergilous
    Sieger in weit über 200 Kämpfen
    Trainer der Kämpfer



    PROGRAMM


    I. Zu Beginn der Spiele führen die Paegniarii den Kampf der X. Legion Cäsars gegen die barbarischen Gallier auf. Dieses Lustspiel wird von den besten der Besten der Zunft aufgeführt. Kein Zuschauer schaffte es bisher bei dieser Nummer ernst zu bleiben.


    II. Danach treten Venator und Paegniarii gegen die wilden Bestien Africas an. Ein lustiges Zwischenprogramm voller Inspieration und Blut.


    III. Die Hauptattraktion des Tages wird von den besten Gladiatoren Roms präsentiert. Es treten Thraex, Equites, Murmillo, Hoplomachus, Retiarius, Scutor, Scissor und Crupellarius auf.


    Folgende Gladiatoren treten auf als:


    THRAEX
    Flamma 110 Kämpfe, Prisus 95 Kämpfe, Verus 95 Kämpfe, Luremus 102 Kämpfe, Chrados 97 Kämpfe, Auralus 75 Kämpfe.


    EQUITES
    Maxamus 100 Kämpfe, Panehus 100 Kämpfe, Dorigus 90 Kämpfe, Maxebus 85 Kämpfe,


    Murmillo
    Maxufe 84 Kämpfe, Aubios 68 Kämpfe, Souope 76 Kämpfe, Aurasam 68 Kämpfe, Iri 115 Kämpfe, THecios 77 Kämpfe.


    Holomachus
    Dorasam 89 Kämpfe, Diminius 88 Kämpfe, Anreasar 66 Kämpfe, Medarus 77 Kämpfe.


    Retiarius
    Leuexios 55 Kämpfe, Auramios 45 Kämpfe, Maxolope 65 Kämpfe, Thecios 90 Kmämpfe.


    Scissor
    Pabosar 65 Kämpfe, Aledadros 56 Kämpfe, Auna 76 Kämpfe, Pasimus 87 Kämpfe.


    Secutor
    Maxevios 101 Kämpfe, Sogunis 65 Kämpfe, Panapos 88 Kämpfe, Tepios 76 Kämpfe.


    Crupellarius
    Acair 50 Kämpfe, Alasdair 66 Kämpfe, Cairbre 65 Kämpfe, Deargh 66 Kämpfe, Gabhan 89 Kämpfe, Onchu 45 Kämpfe.

  • "Nun lieber Marcus das sieht doch alles sehr gut aus. wenn du das alles auf die Reihe bekommst dann wird der Duumvier dich ordentlich entlohnen."
    Das war ja schon einmal ein guter Anfang für die Feierlichkeiten, wenn alle anderen Dinge jertzt auch noch so abliefen konnte der Oheim zufrieden sein. Sein Andenken in der Stadt würde gewaltig sein. Marcellus bedankte sich kurz bei Marcus und lies ihn dann stehen. Er hatte noch sviel zu erledigen und so wenig Zeit.

  • Als Crispus den Entwurf zu den Spielen sah, staunte er nicht schlecht - das waren wirklich ausnahmslos altgediente Recken, auch wenn er nur die wenigsten dem Namen nach kannte (immerhin hatte er sein Leben weit weg von Rom verbracht)! Und dazu in einer Anzahl von mehr als dreißig! Wenn Vidibus also nicht zaubern konnte, war das doch... naja, ambitioniert. Denn die Herren lebten sicherlich in Italia oder sonst einer südlichen Provinz, was hieß, dass sie erst hierher gekarrt werden mussten, dazu waren die Paegniarii noch nicht einberechnet und die wilden Tiere ebensowenig.


    "Ich glaub, du überschätzt da unseren finanziellen Spielraum ein bisschen..."


    bemerkte der Alte deshalb etwas verdutzt.


    "Ich hatte eher an was für um die 3000 Sesterzen gedacht - auch wenn ganz Gallien zu Gast is' bin ich kein Crassus..."


    Genaugenommen war der Petronier sogar ein recht geiziger Mann, der zwar repräsentieren wollte, aber sich trotzdem nicht einen ganzen Rittercensus für ein paar Festtage opfern würde - so reich war er immerhin auch wieder nicht!

  • Marcellus lächelte ob es gezeigten Geizes des Oheims, aber recht hatte. sparsam sein war in der heutigen Zeit schon wichtig. Aber er hatte eine Idee wie der Oheim das Ganze finanzieren konnte ohne in seine Taschen greifen zu müssen.
    "Onkel wir lassen das in dem großen Rahmen ablaufen das muss auf jeden Fall sein. Allein schon um deine Größe zu preisen und deine Güte aller Welt zu zeigen. Aber beruhige dich ich kümmere mich um das finanzielle. Ich habe da schon eine Idee wie wir das so drehen können das du keine finanzielle Einbußen haben wirst."
    "Ach ja Onkel das habe ich ganz vergessen ich habe das Examen Primum bestanden."
    Marcellus hatte dies so ganz nebenbei angemerkt und wollte den Oheim überraschen. Jetzt hatte er den ersten Schritt gemacht für eine mögliche militärische Karriere. Er hoffte der Onkel freute sich darüber, das jetzt ein neuer Militär in die Familie kommen würde.

  • Marcellus studierte alle Planungen die ihm Marcus Vidibus mitgeteilt hatte ausführlich. Vorrangig war nach Ablauf der religiösen Aktionen der sofortige Umbau des Theaters wichtig. Die Schutzwände mussten montiert werden, sicher montiert werden, damit keines der Raubtiere sich einen fetten Römer holen konnte. Die ersten Reihen der Sitzplätze wurden hierbei aus Sicherheitsgründen leer gelassen und dementsprechend Sicherheitspersonal eingeteilt. Die Sicherheit der Gäste hatte immer Vorrang vor der Veranstaltung. Weiterhin musste der Sand ausgebracht und ergänzt werden, nur so konnte man optimale Bedingungen für die anstehenden Gemetzel erreichen. Oh ja sein Oheim sollte die ihm zustehende Ehre erhalten die ihm gebührte. Vielleicht konnte er es dann wagen den Oheim noch einmal um Geld für den zweiten Teil der Militärausbildung zu erhalten.

  • "Na herzlichen Glückwunsch!"


    bemerkte Crispus, obwohl es ihn natürlich ein wenig verwirrte, dass Marcellus ihm diese Neuigkeit mitten in einer Besprechung mitteilte. Entsprechend war auch wenig Raum, genauer auf dieses freudige Ergebnis einzugehen - immerhin sollte ja eine riesiges städtisches Fest geplant werden!


    "Naja, dann hoffe ich, dass du Geld herbeizaubern kannst. Weil so groß is' meine Größe nun auch wieder nicht, dass ich Unsummen bezahlen kann. Und Eintritt sollte das ganze auch nicht kosten!"


    bemerkte er dann etwas ironisch. Er war trotz seines bescheidenen Wohlstands ein einfacher Mann, der kaum etwas geerbt hatte. Fünfzehn Paare - wenn auch ehemaliger - Gladiatoren-Stars kamen ihm auf jeden Fall etwas übertrieben vor...

  • Marcellus musste kurz auflachen als er den Oheim so sprechen hörte.
    "Beruhige dich wir können das Ganze ganz locker über die städtische Verwaltung und ihre Finanzen abrechnen. Zum einen steht dir sehr wohl eine jährliche Summe zu und zum anderen gibt es einen Spesenrahmen denn der Duumvir zu seiner Nutzung heranziehen kann. Das ist alles legal und steht dir für die Kosten dieser Feiern zur Verfügung. Weiterhin hat mir Marcus mitgeteilt, dass die Kämpfer nicht wegen der Bezahlung hier her kommen sondern um ihren letzten Kampf aus zutragen. Noch einmal die Luft der Arena riechen, das Jubeln der Massen usw. Ich weiß zwar nicht genau was er damit aussagen will, aber uns kann es egal sein wichtig die Kosten werden dadurch überschaubar. Ich denke aber dass das mit den Spielen nur eine einmalige Geschichte ist, falls du noch weitere Male kandidierst für den Duumvir, dann müssen wir uns was anderes einfallen lassen."
    Ernüchtert war der junge Petronier hinsichtlich der gewaltigen Kosten die so eine Veranstaltung kostete. Man musste schon sehr reich sein um sich solche Dinge mehrmals leisten zu können. So wie er seinen Oheim einschätzte hatte dieser aber immer noch einen kühlen und klugen Verstand hinsichtlich seiner Finanzen.


  • Entwurf


    An den Imperator
    APPIUS CORNELIUS PALMA AUGUSTUS



    Großer und mächtiger Augustus,


    in einer rechtlichen Angelgenheit besteht Unklarheit hinsichtlich der rechtlichen Grundlagen. In einem Verfahren zwischen einem Peregrini und einem römischen Bürger verweist dieser darauf, dass für ihn der § 1 Codex Iuridicialis gilt und nicht der XVI. De Iuris Dictione Municipale. Somit weist der Bürger daraufhin, dass das Verfahren in Rom abgehalten werden muss.
    Anbei sind die entsprechenden Streitpunkte aufgelistet:
    Codex Iuridicialis
    Pars Prima - Strafprozessordnung
    Subpars Prima - Instanzen


    § 1 Gerichtsstand und Geltung
    (1) Der Gerichtsstand für alle Instanzen ist Roma, Provincia Italia.
    (2) Der Codex Iuridicialis gilt für alle Taten, die von Römern im Inland oder Ausland begangen werden. Ebenso für einen Rechtstreit zwischen Römern und Peregrini und Peregrini untereinander, so dies auf Römischem Territorium stattfand.


    XVI. De Iuris Dictione Municipale


    Die Duumviri iure dicundo haben das Recht und die Macht nach den Rechtssätzen des Legatus Augusti pro Praetore Germaniae Superioris oder der Leges des römischen Volkes Recht zu sprechen. Sie können Gerichte einsetzen und Urteile fällen, wie es nach diesen Bestimmungen gestattet ist.


    Erhabenener Augustus als Duumvir der Stadt Mogontiacum bitte ich Dich um eine Entscheidung hinsichtlich der rechtlichen Handhabe für diesen Fall.


    Dein ergebener
    Marcus Petronius Crispus
    Duumvir Mogontiacum

  • Ein paar Tage nach ihrer Ankunft hatten sich Phelan und seine Tochter Runa (wieder) in Mogontiacum eingelebt. Die Stadttour mit seiner Lütte hatte er schon hinter sich und konnte sie deshalb auch bedenkenlos in Margas Aufsicht lassen ohne das die Gefahr bestand, dass sie sich selbstständig aus Neugier auf den Weg in die Stadt machen würde. Immerhin hatte sie sich auch auf dem Gut hin und wieder von ihrem Privatlehrer ferngehalten, aber Marga ließ sich nach Bitten und Betteln letztendlich doch dazu breitschlagen, Runa mit in die Vorbereitungen für das allabendliche Familienessen mit einzubeziehen, hatte sie auf dem Gut doch eigentlich fast nie die Möglichkeit gehabt germanische Speisen zu kosten. Ihm kam es ganz recht, dass sie im Hause der Duccier von nun an mehr mit den germanischen Gepflogenheiten in Berührung kam.
    Folglich konnte er sich in eigener Sache in die Stadt, besser gesagt zur Curia, aufmachen.
    Lange war es her, dass er sein Amt als Pontifex in Mogontiacum ausgeführt hatte. Aufgrund seiner unkontinuierlichen und sehr seltenen Anwesenheit der letzten Jahre, er verbrachte ja die meiste Zeit auf dem Gut und im benachbarten Clarenna, war es ihm nicht mehr möglich gewesen dieses Amt auszuüben sowie im Ordo Decurionum mitzuwirken. Doch das sollte sich mit diesem Besuch hoffentlich wieder ändern. Er hatte den Petronier zwar schon lange nicht mehr persönlich gesprochen, war aber durch seinen Vetter über sein Schaffen in der Stadt, welches er sich verdient gemacht hatte, informiert worden. Auch wenn vor zig Jahren gewisse Abneigungen zwischen den Ducciern und Petroniern in Mogontiacum generell gegeben hatte, waren diese mittlerweile wohl verflogen, immerhin hatte Witjon Octavena, Crispus Nichte geheiratet, was die Familien somit auch zueinander geführt hatte.


    So lief er also die Gänge der Curia zum Officium des Scribas entlang, als wäre es gestern gewesen - hatte er doch in diesem Gebäude damals sogar als Magistrat zeitweise sein eigenes Officium-, um sich anzumelden.
    Er trat ein und stellte sich vor.


    "Salve. Ich bin Pontifex Decimus Duccius Verus. Hat Duumvir Petronius Crispus kurz Zeit für ein Gespräch?"

  • Marcellus sah auf als sich der für ihn Fremde vorstelle. Ah ein weiterer Duccier hier in der Stadt. Das war doch mal eine erfreuliche Nachricht. Für den jungen Petronier war die Vergangenheit dunkel und unbekannt daher freute er sich über jeden der den Familien angehörte.
    "Salve ich bin Titus Petronius Marcellus der Scriba Personalis des Duumvir. Der Duumvir befindet sich gerade in der Curia unterwegs. Ich weiss leider auch nicht wo er sich befindet. Wenn du bitte Platz nehmen würdest und kurz auf wartest. Er wird sicherlich gleich hier sein."
    Marcellus strahlte über das ganze Gesicht und freute sich einfach nur einen weiteren Duccier kennen zu lernen.

  • Zitat

    Original von Titus Petronius Marcellus


    Crispus kam wieder einmal vorbei, um nach seinen Scribae zu sehen. Als er bei Marcellus vorbeikam, entdeckte er, dass sein Neffe bereits das Schreiben an den Kaiser - bzw. die Rechtsabteilung - aufgesetzt hatte. Ungefragt nahm er den Brief und überflog ihn.


    Entwurf


    An den Imperator
    APPIUS CORNELIUS PALMA AUGUSTUS



    Großer und mächtiger Augustus,


    in einer rechtlichen [FONT=cataneo bt, amaze]gerichtlichen[/FONT] Angel[FONT=cataneo bt, amaze]e[/FONT]genheit besteht Unklarheit hinsichtlich der rechtlichen Grundlagen. In einem Verfahren zwischen einem Peregrini[FONT=cataneo bt, amaze]us[/FONT] und einem römischen Bürger verweist dieser darauf, dass für ihn der § 1 Codex Iuridicialis gilt und nicht der XVI. De Iuris Dictione Municipale [FONT=cataneo bt, amaze]der Lex Municipalis Mogontiaci[/FONT]. Somit weist der Bürger daraufhin, dass das Verfahren in Rom abgehalten werden muss.
    Anbei sind die entsprechenden Streitpunkte aufgelistet:
    Codex Iuridicialis
    Pars Prima - Strafprozessordnung
    Subpars Prima - Instanzen


    § 1 Gerichtsstand und Geltung
    (1) Der Gerichtsstand für alle Instanzen ist Roma, Provincia Italia.
    (2) Der Codex Iuridicialis gilt für alle Taten, die von Römern im Inland oder Ausland begangen werden. Ebenso für einen Rechtstreit zwischen Römern und Peregrini und Peregrini untereinander, so dies auf Römischem Territorium stattfand.


    XVI. De Iuris Dictione Municipale


    Die Duumviri iure dicundo haben das Recht und die Macht nach den Rechtssätzen des Legatus Augusti pro Praetore Germaniae Superioris oder der Leges des römischen Volkes Recht zu sprechen. Sie können Gerichte einsetzen und Urteile fällen, wie es nach diesen Bestimmungen gestattet ist.


    Erhabenener Augustus, als Duumvir der Stadt Mogontiacum bitte ich Dich um eine [FONT=cataneo bt, amaze]grundsätzliche[/FONT] Entscheidung hinsichtlich der rechtlichen Handhabe für diesen Fall[FONT=cataneo bt, amaze] der Jurisdiktionsrechte der Gerichte in den Civitates und den Provinzen[/FONT].


    Dein ergebener
    Marcus Petronius Crispus
    Duumvir Mogontiacum


    "Hier noch ein paar Korrekturen."


    meinte Crispus nur kurz und gab seinem Neffen den Entwurf zurück.


    "Oder war der noch gar nicht fertig? Naja, besser zu früh als zu spät - bring mir aber am besten in Zukunft die fertigen Entwürfe gleich ins Officium 'rüber!"


    Man konnte ja nicht immer damit rechnen, dass der Alte alles zufällig auf den Schreibpulten seiner Scribae fand!

  • Der Pontifex nickte begrüßend, als der Scriba sich vorstellte. Er war also auch ein Petronius, was Phelan allerdings nicht sonderlich verwunderte, waren die Petronier zwar nicht so vertreten wie die Duccier in dieser Stadt, aber durchaus immer präsent gewesen!


    "Gut, ich werde warten." entgegnete er dem Scriba und setzte sich.
    Nach einiger Wartezeit fragte er ihn "In wiefern bist du mit Crispus verwandt?"

  • Ich bin der Sohn seine Schwester und lebte in Mantua. Mein Vater war Legionär und verstarb, so dass auch Mutter verstarb. Onkel Crispus hat mich aufgenommen und ich helfe ihm bei seiner Arbeit so gut ich eben kann. So lerne ich wenigstens was fürs Leben. Ich habe auch Einige aus deiner Verwandschaft kennen gelernt. Es ist irgendwie sehr schön wenn so viele in einem Haus wohnen wie eine große Familie. Immer ist etwas los einfach herrlich.
    Nun Marcellus war ins Plappern verfallen, warum wusste er auch nicht aber er hatte Vertrauen zu dem Duccier und mochte ihn irgendwie. Genauer gesagt mochte Marcellus eigentliche alle Duccier. Andere Familien hatte er auch bisher nicht kennen gelernt. Vielleicht lag es aber auch einfach am germanischen Blut das ihn so faszinierte und ihn anzog. Auf der einen Seite römisch kultiviert auf der anderen Seite noch diese germanische Wildheit und Ehrlichkeit.

  • Aus Mantua war er also? Nun, dafür das er aus Mantua stammte, hatte er sich äußerlich Mogontiacum schon so angepasst, dass man darauf nie kommen würde, dass er nicht von hier war. Seine Haare waren für einen Römer aus Mantua recht lang.


    Für einen Beileidsausspruch erschien es Phelan etwas spät, machte aber eine Anmerkung bzgl. des Vaters "Der Dienst als Soldat Roms scheint in eurer Familie nicht selten zu sein, war Crispus doch auch bei der Legio hier in Mogontiacum. Er bekleidete sogar den Rang des Primus Pilus, nicht wahr?" Das wusste Phelan noch, Crispus war ein stolzer Mann, was sicher auch aus seiner Vergangenheit als dienstältester und somit erfahrenster Centurio der 1. Kohorte herrührt. "Es ist gut, dass dich dein Onkel beschäftigt, falls du eine Laufbahn in der Stadtverwaltung planst, bist du bei ihm in guten Händen." entgegnete er dem Jungen relativ nüchtern. "Ja, Familie ist ein hohes Gut, dass man nicht unterschätzen sollte." auch wenn er erst wieder ein paar Tage in Mogontiacum war und obwohl er nicht in die alte Casa Duccia zurückkehren konnte, fühlte er sich immer mehr heimisch und spürte, wie ihm die Anwesenheit seiner Verwandten ein Stück Lebensfreude zurückgeben konnte.
    "Das Militär ist nichts für dich?" fragte er weiter. Der Junge bemühte sich um ihn als Gast, also wollte er nicht unhöflich sein und still auf den Duumvir warten.

  • "Doch, doch mein großes Ziel ist ja auch der Eintritt zu den Adlern. Ich versuche in der Zwischenzeit soviel es geht über das Militär zu erlernen. Ich habe sogar schon den Cursus Primum absolviert. Ich möchte einfach so gut es geht vorbereitet sein. Körperlich bin ich auch fit, laufe täglich meine 15 Meilen. Aber vorerst gilt es meinen Oheim zu unterstützen. Und gleichwohl lerne ich auch noch viel über Verwaltungstätigkeiten. Ich denke mir das ist egal was man macht überall das gleiche."

  • Crispus kam schließlich doch endlich wieder einmal im Officium der Scribae vorbei, wo er einen Fremden entdeckte. Das hieß... so fremd war er bei genauerem Hinsehen gar nicht!


    "Duccius!"


    begrüßte er den so lange abwesenden Pontifex. Der Cognomen fiel ihm gerade gar nicht ein.


    "Was treibt dich denn hierher zurück?"

  • Er hörte sich die Pläne des Jungen an, welcher ziemlich ehrgeizig und pflichtbewusst zu sein schien. "Achso ist das." entgegnete er und fühlte sich zugleich bestätigt in seiner Feststellung, dass alle Petronier einen Hang zur Militärkarriere verspürten. "Es ist gut, dass du hier Verwaltungsarbeiten übernimmst, bei der Legio werden Legionäre mit solchen Fähigkeiten gerne gesehen, da sie mit wichtigen, administrativen Aufgaben versehen werden können. Du solltest dir unbedingt ein Empfehlungsschreiben von deinem Onkel ausstellen lassen, immerhin war er Primus Pilus." beriet er den jungen Petronier. Ein Empfehlungsschreiben war ein absolutes Muss, ermöglichte es einem doch das schnellere erreichen bestimmter Ränge und ersparte es einem doch niedere Arbeiten, ja man konnte sagen, dass Legionäre mit einem gewissen Empfehlungsschreiben bevorzugt behandelt wurden. Und da sein Onkel Primus Pilus und sogar in der selben Einheit war, würde sich Marcellus keine Sorgen machen müssen.


    Gerade als er geendet hatte, betrat der Duumvir den Raum, woraufhin Phelan aufstand und ihn ebenfalls begrüßte, der etwas überrascht ob seines Besuches bzw. seines Aufenthals in Mogontiacum zu sein schien.


    "Petronius! Ja es ist eine Ewigkeit her." fing er an. "Ich bin mit meiner Tochter, Duccia Silvana, hier her gereist, um die Verwandten zu besuchen und sie in ihrer Obhut zu wissen. Für eine junge Frau erschien mir das Leben bei ihren Verwandten in Mogontiacum ertragreicher als auf dem Gut." mehr erzählte er erstmal nicht, standen sie doch noch im Officium des Scribas. "Wenn dich dein Amt als Duumvir gerade nicht zu sehr in Beschlag nimmt, würde ich gerne ein paar Worte mit dir wechseln." tat er die Absicht seines Besuches kund. Das das Gespräch natürlich nicht hier vor Marcellus, sondern unter vier Augen stattfinden sollte, war natürlich selbstverständlich.

  • Es war allerdings eine Ewigkeit her - was man schon daran erkannte, dass Verus offensichtlich eine Tochter hatte, von der der Alte noch gar nichts wusste. Und wenn sie eine "junge Frau" war, dann war sie sicherlich kein Kleinkind mehr!


    "Soso - dann komm' mal mit!"


    Natürlich vertraute er seinem Scriba Personalis voll und ganz - aber wenn ein Bittsteller schon explizit unter vier Augen reden wollte, dann konnte er das ja auch schlecht ausschlagen...


    "Weitermachen!"


    befahr er dann noch kurz den Anwesenden, während er sich mit dem Ex-Pontifex davon machte...

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