• Sie ließ ein leises Lachen erklingen. Lohnte es sich denn, sich eine solche Kette für ein einziges, besonderes Ereignis zu leisten? Die Antwort konnte sie selbst sich nicht geben. Aber dann begann sie, seinen Irrtum aufzuklären: "Nein, nicht ganz. Ich bin erst am gestrigen Tage in Roma angekommen und bin in das Hause meiner Tante eingezogen. Vorher lebte ich in Tarraco und nun zog es mich in das Herz der Welt." Sie griff mit ihren feingliedrigen Fingern ebenfalls wieder nach der Kette und wandte die Oberfläche zu sich zu. Welche Hände vermochten es, ein derart ein gearbeitetes Stück herzustellen? Sie war voller Verwunderung. Dann ließ sie wieder los, was das Schmuckstück dazu brachte, in der Luft zu pendeln.


    "Aber ich denke, erst wenn ein noch größeres Ereignis ansteht, werde ich mir dein derartiges Schmuckstück leisten. Oder überhaupt in der Lage dazu sein." sagte sie mit einem entschiedenen Lächeln und ließ ihre Hand kurz eine schmale, braune Strähne wieder hinter das Ohr streichen.

  • Mein Blick folgte ihrer Hand, die die Kette berührte und dann wieder zurückfuhr. Keine Vestalin, dachte ich erleichtert. Tarraco, die wohlhabende Kapitale Hispanias, von der man nur die schönsten Dinge hört?! Von solch einem Hort des Friedens zog es dich nach Rom? Ich möchte dir nichts verderben, doch die Sitten in diesem monströsen Roma, wie soll ich sagen, sie lassen in den allermeisten Fällen doch sehr zu wünschen übrig.


    Dabei dachte ich an den jungen Tropf, der sie eben belästigt hatte, und leicht abschätzig blickte ich auf diese große Menschenmasse :D Dann, wieder mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen, wandte ich mich zurück zu ihr Aber für die Zeit deines Sommerurlaubs wird sich die Stadt hoffentlich etwas besser benehmen!

  • "Für mich war Tarraco eher ein Hort der Qual." meinte Minervina und versuchte, leichtfertig dabei zu klingen. Ihr Problem sollte nicht so schwerwiegend wirken, wie es eigentlich war. Um diesen Eindruck zu unterstreichen, wich sie seinem Blick aus und betrachtete weitere Auslagen dieses Händlers. "Ich musste schon erkennen, dass es hier mit den Manieren nicht sehr weit her ist, aber es hat mich fortgezogen und aus Roma stammt meine Familie, deshalb bin ich hier." erklärte sie ihm mit sanfter Stimme, ehe sie sich ihm vollends zuwandte.


    "Wollen wir vielleicht einen ruhigeren Ort aufsuchen? Ich habe das Gefühl, dieses Gespräch wird sich noch hinziehen und an diesem geschäftigen Ort stehen wir höchstens im Weg!" schlug sie beherzt vor und hatte beinahe etwas Bittendes in ihren Blick gelegt.

  • Ich hörte ihren Worte interessiert zu, waährend ich dem Händler, der uns die ganze Zeit frech beobachtet hatte, unmerklich ein Zeichen wegen der Kette machte.
    Oh, sehr gern, hast du einen bestimmten Wunsch? Eine Taverne vielleicht? Nicht weit von hier ist die Taberna Apicia, die eine ganz gute Küche hat.


    Mir lief das Wasser im Munde zusammen.

  • Caesoninus' Versuch war äußerst erfolgreich, denn Minervina merkte in der Tat nichts von seinen Handzeichen und blickte sich nur um. Ihr war warm und am Liebsten würde sie ihre Palla einfach fortwerfen, aber das war nicht angebracht und so unterdrückte sie diese Drang. "Eine Taverne?" fragte sie dann etwas zweifelnd. Man hörte durchaus die Skepsis in ihren Worten und meinte dann hinten an: "Ich wäre lieber für ein kurzes Mahl in an einer Garküche, denn eigentlich ist eine Taverne nicht der Ort in der sich junge Mädchen herumtreiben." führte sie ihren Gedanken etwas unsicher aus.

  • Sie nickte, während ein Gedanke in ihr heranreifte. Vielleicht mochte Claudia es wahrlich nicht gut heißen, wenn sie sich in Tavernen herumtrieb, doch sie musste ja nicht davon erfahren. Eine verheiratete Frau war sie ja noch nicht und... war es so schlimm, wenn sie die Selbstdisziplin einmal weglassen würde? Sie beschloss, dass sie diese Gedanken auf später verschob und meinte: "Vielleicht könntest Du mir sogar eine kurze Führung an ein paar wichtige Fleckchen Erde Romas geben? Ich kenne mich hier noch rein gar nicht aus und würde mich nur allzu schnell verlaufen."


    Die Sklaven, die ein wenig entfernt mit der Sänfte auf die junge Herrin warteten, waren völlig vergessen. Doch es wäre Minervina auch relativ egal gewesen, hätte sie an diese gedacht. Das Gespräch mit.. Ja, wie hieß er eigentlich? Nun, es war jedenfalls recht fesselnd und sollte nicht durch das öde Gesülz ihrer tranigen 'Unterhalterin' ausgetauscht werden.

  • Mein Hunger war zwar nicht bedeutend, Flavius Furianus ließ sich heute früh wie immer nicht lumpen, doch so langsam könnte ein Stück Brot Wunder wirken.
    Schöne Idee. Einen Happen essen wir und machen dann einen kleinen Rundgang. Übrigens verlaufen sich auch geborene Römer, wenn sie die angestammten Wege verlassen. Da muss man etwas vorsichtig sein. Aber, vielleicht darf ich mich erst vorstellen, Lucius Helvetius Caesoninus. Und, mit wem habe ich das Vergüngen?






    Sim-Off:

    Das war Kraut und Rüben, das musste ich etwas verbessern, tut mir leid

  • Minervina musste schmunzeln, als er sich wiederholte. Dies tat er wohl, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. Gnädigerweise nickte sie auf seinen Vorschlag hin leicht und sagte mit warmer Stimme: "Ich bin Rediviva Minervina, allerdings geborene Tiberia. Es freut mich sehr, Deine Bekanntschaft machen zu dürfen, Helvetius." Minervina überlegte einen Moment lang, was sie da gesagt hatte. Es musste klingen, als habe sie von der Tiberia in die Rediviva eingeheiratet. Nun, davon würde er sicherlich nicht ausgehen, wenn er sich die Namen der gentes ansah, vorausgesetzt, er kannte diese.


    "Aber dieser Kompromiss hört sich akzeptabel an. Ich werde dir folgen, sowohl zum Essen als durch Rom." sagte sie mit einem leisen Lachen in der Stimme und blickte ihn aus vergnügten Augen an. Ihr lebensfroher Charakter zeigte sich allmählich wieder, denn es galt, auf die Dauer zu dämpfen.

  • Mir war, als hätte ich mich zwei Mal vorgestellt. Zeit zu essen. Ebenso freut es mich, Rediviva Minierva Ich reichte der geborenen Tiberia meinen Arm.
    Dein Gemahl wird hoffentlich nichts einzuwenden haben gegen einen kleinen Rundgang.

  • Das Missverständnis war augenscheinlich eingetreten und ein leichtes Lachen entrang sich ihrer Kehle. Sie konnte es nicht zurückhalten, zu skurril wäre die Vorstellung, dass sie in eine gens wie die Rediviva einheiraten sollte. Und das von der adligen Tiberia aus. Erst langsam und glucksend rückte sie mit der Aufklärung heraus. "Du... verstehst mich verständlicherweise falsch. Bei den Göttern, wäre ich verheiratet, träge ich eine Stola." Mit Freuden hakte sie sich an seinem Arm ein und lächelte zu ihm auf. Glücklicherweise hatte sie längere Beine als ihre Mutter, was ihr das Sprechen mit Männern deutlich erleichterte, denn sie konnte ihm fast in die Augen sehen, eine halbe Haupteslänge oder etwas mehr trennte sie höchstens davon.

  • Minervina wurde ihre Art allmählich ein wenig befremdlich. Wollte sie nicht eigentlich kontrollierter werden? Nun ging sie wieder an der Seite eines beinahe fremden Mannes durch Roma und ließ ihren Gefühlen freien Lauf und scherzte, als sei sie daheim. Nun konnte sie sich nicht mehr mit einem Mal verändern, aber für die nächsten Spaziergänge nahm sie sich besseres Benehmen fest vor. "Wohin führst du mich nun als erstes?" fragte sie interessierten Tonfalls und blickte zu ihm auf.

  • Ich würde dir das zeigen, was dich am meisten interessiert, die ganz Stadt ist ja in einem Leben gar nicht zu schaffen. Persönlich würde mich der Senat reizen, doch ich befürchte, heute hat er nicht geöffnet. Bestimmt würde sie sich für die Tempel interessieren, wie die jungen Frauen so sind, lachte ich innerlich.


    Ich schmunzelte ihr zu Weißt du, was man in Rom zu allererst sieht, das bleibt wie ein Stempel in der Erinnerung haften und prägt das ganze Bild, das man in der Zukunft haben wird. Was möchtest Du also zuerst besuchen?

  • Minervina überlegte einige Augenblicke hin und her. Was würde sie gerne zuerst betrachten? Ihr Blick haftete nachdenklich auf dem Boden zu ihren Füßen, ehe sie unsicher antwortete: "Ich lasse dir die Wahl. Zeige mir die Dinge, die man in Rom einfach kennen muss. Ich weiß nicht vieles, sonst hätte ich Dich nicht mit meiner Führung beuaftragt." Ein freundliches Lächeln funkelte in ihren Augen und ihre Lippen waren sanft ebenfalls zu einem solchen gezogen.


    Dann wandte sie den Blick wieder von ihm ab und ließ diesen kurz durch die Runde gehen. Rom war in der Tat ein ganz anderer Ort als Tarraco. Die Athmosphäre allein schon war deutlich anders, aber machte das nicht vielleicht sogar ihr Gefühl aus? Unmerklich winkelte sie den Ellenbogen ein wenig an, beinahe ängstlich daran denkend, dass sie sich sonst hoffnungslos verlaufen würde.

  • Sie schien sich etwas unwohl zu fühlen, vielleicht verloren in dieser unabsehbaren Größe der Stadt. Sei unbesorgt, du gehts mir hier nicht verloren. Wenn wir doch getrennt werden sollten, frag die alten Muttchen nach dem Tempel der Vesta, den kennt jede und jede wird dir den Weg dorthin weisen.


    Ich drückte leicht und ganz kurz ihren Arm. Vielleicht sollten wir ihn als erstes ansteuern, was meinst du? Einverstanden?

  • Sie überlegte eine kurze Weile. Der Tempel der Vesta war ein Ort, den sie mit gespaltenen Gefühlen betrachtete. Zögerlich begann sie: "Doch, dieser würde mich schon interessieren. Mein Vater sah dort auch den Dienst vor. Also, ich sollte dort als Amata beginnen, doch ich entschied mich nun für den anderen Weg." Sie sprach mit leichter Unsicherheit, denn sie wusste nicht, wieviel sie preisgeben durfte, konnte. Sie wollte nicht unbedingt all ihre Erinnerungen und Pläne verlauten lassen, dies war etwas für eine tiefere Freundschaft als jene, die sie beide langsam zu entwickeln begannen.

  • Sie schüttelte sacht den Kopf und meinte dann mit freundlichem Tonfall. "Nein, das nicht. Sonst würde ich diesem ja nicht mit Interesse entgegen sehen." sagte sie mit einem Zwinkern und ließ ihren Blick noch einmal durch die Menge gleiten. Die Präsenz von solch vielen Menschen war für die junge Frau, die doch reht verloren in Rom war, ein Wunder sondersgleichen.

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