Die Sklavin und der Soldat

  • Schließlich gelangten Nadia und Mela an der Taverne an. Scheinbar hatten noch mehr Menschen die Idee gehabt, vor dem Regen Zuflucht in der Taverne zu suchen. Jedenfalls waren alle Plätze belegt. Nur zwei Nischen mit Liegen für adelige Patrizier waren frei. Und die steuerte Mela nach einem belustigten Blick zu Nadia zielstrebig an.

  • Pitschnass waren sie beide und der Umhang hatte sein Bestes getan, aber das war wohl nicht gut genug gewesen, denn der Regen hatte sie dennoch erreicht auch wenn es nicht ganz so schlimm war wie ohne. Ihre Haare hingen ihr in Strähnen ins Gesicht und an den Spitzen tropfte das Wasser hinab. Es waren so viele Menschen hier, dass sie einen Moment ins sstocken geriet und sich etwas ängstlich umschaute. Nadia wollte aber die gute Stimmung die ja grade herrschte deswegen nicht zerstören und schluckte ihre Ängste runter.
    Ihre Augen wurden doch etwas größer, als sie sah was Mela vor hatte. "Ich denke nicht, dass wir da sitzen können" sagte sie vorsichtig und folgte ihm aber dennoch.

  • Mela bemerkte ihre Verwunderung und grinste noch breiter. In Ermangelung eines Umhangs, den er zuerst hätte abstreifen können, nahm er einfach so Platz und sah dann auffordernd zu Nadia hin. Er deutete auf die andere Liege und wartete ab.


    Es dauerte auch gar nicht lange, da kam ein händeringender Sklave an ihre Nische und forderte sie auf, zu gehen, da sie weder standesgemäß gekleidet waren, noch wie Patrizier aussahen. Mela nahm das souverän zur Kenntnis und hob nur die Hand, um dem Sklaven den Siegelring der Petronier zu zeigen. Einen neidischen Blick noch feuerte der Diener auf Nadia ab, die sicherlich niemals wieder in den Geschmack einer feingepolsterten Patrizierliege kommen würde, wie er dachte, dann deutete er eine demütige Verbeugung an und sagte:


    "Verzeiht mein Herr. Was darf ich Euch und Eurer Begleitung bringen?"
    Mela wandte daraufhin den Kopf zu Nadia und sah sie fragend an.

  • Nadia hatte ja keine andere Wah,l wenn sie nicht eindach wieder rückwärts aus der Taverne raus wollte, ihm einfach zu folgen. Lächeln legte sie seinen nassen Umhang neben auf die Liege und setzte sich schließlich. Es war ein ganz schön seltsames Gefühl auf soetwas zu sitzen und dann auch noch in einer Taverne, aber als da dieser Sklave kam und sie eigentlich wegscheuchen wollte wäre sie am liebsten aufgesprungen, weil sie seine Blicke schon fast auf der Haut spüren konnte. Sie fühlte sich sichtlich unwohl und schien immer kleiner zu werden auf der Liege.


    Ohne Worte sah sie dem Geschehen einfach nur zu und schmunzelte zum Schluß sogar ein wenig, als der Sklave sich einen Fehler eingestand und ihnen etwas zu Trinken bringen wollte.
    "Wasser?" Sie trank ja nie etwas anderes, deswegen wusste sie nicht ob das auch in Ordnung war. Ihr Blick hefetet sich auf Mela und sie sah ihn eben so fragend an wie er sie.

  • Mela nickte.
    "Bring uns einen Becher Wasser und zweimal Honigwein. Ah... Und Oliven wären vielleicht nicht verkehrt", trug er dem Sklaven auf. Dann wandte er sich wieder Nadia zu, als der Sklave verschwunden war. Mela deutete auf den Siegelring.
    "Er hat in mir scheinbar nicht den Neffen des Besitzers vermutet", grinste er.
    "Gefällt es dir hier?"

  • Nadia kicherte als sie das hörte und der Sklave wieder das Weite gesucht hatte. Sie zuckte mit den Schultern und strich sich das nasse Haar aus dem Gesicht. "Es ist ungewohnt hier. Wie gesagt ich war noch nie in einer Taverne gewesen und es ist seltsam, aber mir war klar, dass man sso behandelt wird, dass ist das Leben eines Sklaven und überall gleich." Kurz wirkte sie bedrückt, aber sie wollte sich ihre neugewonnene Heiterkeit nicht verderben lassen. "Du scheinst auf alle Fälle öfters in soetwas zu gehen oder?"

  • Mela sah Nadia wohlwollend an und musste dann herzhaft lachen. Als er sich wieder etwas beruhigt hatte, hob er beide Arme in einer erklärenden Geste und meinte schlicht:
    "Ich bin Soldat."


    Er grinste sie an und wollte gerade weitersprechen, als der Sklave zurückkam und zuerst eine Schale Oliven von seinem Tablett lud, gefolgt von dem Becher Wasser für Nadia und zwei Bechern Wein, die er vor Mela abstellte. Er nickte und verschwand wieder.
    Mela lehnte sich vor und schob einen Becher Wein zu Nadia hinüber.
    "So. Und da du noch nie in einer Taverna warst, nehme ich mir die Freiheit heraus, dir diesen Wein auszugeben", sagte er feierlich, doch seine Augen blitzten amüsiert.

  • Nadia kicherte nur vor sich hin und verstummte ebenfalls als der Sklave wiederkam mit den ganzen Sachen.
    Prüfend sah sie den Wein an und seufzte innerlich. Sie hatte sowas schonmal getrunken aber wusste, dass ihr das nicht so gut bekam, aber sie wollte ihm den Gefallen tun, da er sie ja auch von dem Regen weggeholt hatte.
    "Danke" sagte sie völlig verlegen, denn für sie war es klar noch in keiner Taverne gewesen zu sein. Vorsichtig nahm sie ihn in die Hand und lächelte Mela an, wartete aber ab was er tun würde.

  • Mela griff zum Weinbecher und hob ihn leicht an.
    "Zum Wohl", sagte er schlicht und zwinkerte ihr zu. Er war in äußerst spendabler Laune und das würde Nadia nun zu spüren bekommen. Er trank einen großen Schluck und stellte den Becher dann fort.
    "So. Du gehörst also zu den Flaviern", sagte er.
    "Und man schickt dich bei diesem Mistwetter vor die Tür?"

  • Sie sah den Becher an und als er ihn anhob tat sie es ihm gleich und hätte fast vor Schusseligkeit den Becher mit dem Wasser umgeschüttet. Dieser Vorfall schaffte es natürlich ihr die Röte ins Gesicht zu treiben und ein leichtes und hilfloses Lächeln.
    "Zum Wohl" sagte auch sie und trank kleine Schlucke von dem Wein der wirklich gut schmeckte.
    Nadia behielt den Becher in der Hand als er weiter redete.
    "Genau bei den Flaviern und nein sie schickten mich nicht raus ich ging hinaus und vorhin hatte es ja noch nicht geregnet, aber anscheind fand es Apollon witzig zu warten bis ich schön weit weg war" schmunzelte sie.

  • Mela grinste.
    "Sei froh, dass du nicht in Germanien bist. Da regnet es seit Wochen aus irgendeinem unbekannten Grund."
    Mela tat nachdenklich.
    "Vielleicht lässt Apollon es aber auch wegen mir regnen und verfolgt mich nun nach Rom. Ich bin nämlich erst seit gestern hier. Mein Onkel feiert seine Sponsalia, musst du wissen", erklärte Mela und schnappte sich eine Olive.
    "Greif ruhig zu", bot er Nadia an und ließ die Olive im Mund verschwinden.

  • Nadia musste kichern. "Sicher er hat dich bis hier her vrefolgt. Was hast du angestellt, dass er das macht? Warst du so böse?" Sie konnte sich nicht vorstellen wie es in Germanien war, denn sie war nur Britannia und Roma gewohnt nichts weiter sonst. Solche Feste erinnerten sie immer wieder an eine Sache die hier geschehen war und hatten immer wieder einen üblen Nachgeschmack.
    Auf seine Aufforderung hin nahm sie sich eine der Oliven und steckte sie sich ebenfalls in den Mund.
    "Wie ist Germanien denn so? Ich war noch nie da und habe keine Vorstellungen darüber." Sie sah ihn neugierig an und wartete auf seine Worte, hing schon fast an seinen Lippen, als sie einen weiteren Schluck des Weines nahm. War er eigentlich verdünnt?

  • Zur Antwort grinste Mela nur breit und langte nach einer weiteren Olive. Dann sah er Nadia überrascht an.
    "Germanien?" fragte er.
    "Naja, es ist, kalt, nass und... germanisch."
    Er grinste schelmisch.
    "Es wird sich nicht viel aus den römischen Göttern gemacht, kaum einer geht gern zum Tempel, um zu opfern. Das Land ist ganz anders als hier, es gibt viele dunkel erscheinende Bäume, aber keine Zypressen. Mancherorts ist das Gras hüfthoch, an anderen Stellen gibt es nur Schlamm und Moor, soweit das Auge reicht. Ohne Zweifel, es ist ein tolles Land. Aber befremdlich, wenn man anderes gewohnt ist", schloss er und nahm einen Schluck vom verdünnten Wein.


    Sim-Off:

    Entschuldige, ich war verhindert

  • Sim-Off:

    Ist nicht schlimm :)


    Sie schaute ihn etwas prüfend an und musste immer wieder lächeln. Aie hatte immer ziemlich dunkle Geschichten über Germanien gehört und dazu passte auch die Seine. Nadia versuchte sich das land so vorzustellen wie er es ihr nun beschrieb und so verlockend fand sie es dann nicht. Da dachte sie dann lieber zurück an Britannien welches wundervolle Land das doch war.
    "Und du fühlst dich dort wohl?" fragte sie ihn überrascht und nippte wieder an dem Weinbecher. Ein klein wenig tat er seine Wirkung und sie bekam ein komisches Gefühl in ihrem Kopf. Immer noch hatte sie das Gefühl, dass lauter Augenpaare auf dies ungleiche Paar gerichtet waren aber sicher war es nur Einbildung und nichts weiter sonst, wie es immer war wenn man sich nicht ganz wohl fühlte.

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