• Roma, da lag sie vor mir, zu meinen Füssen. Das Zentrum des Reiches. Endlich hatte ich es geschafft. Den langen Weg über die Alpen hatte ich hinter mir gelassen, nichts bei mir außer dem, was ich am Leibe trug, einen Stock für die Wanderung einen Säckel Sesterze, meinem peculium, das ich wie einen Augapfel behütete. Rom war voller Langfinger und eine unangenehme Begegnung mit einem dieser Gestalten wollte ich mir ersparen.


    Die Straße, auf der ich nunmehr zwei Wochen und über dreihundert Meilen gewandert war, führte geradewegs auf die imposanten Stadtmauern der Urbs, vorbei an Wiesen und Feldern, auf denen Bauern ihre Äcker bestellten.



    Der Himmel verwandelte sich in ein glühendes Rot und verband sich mit dem aufsteigenden Rauch aus den Dächern Roms zu einer seltsamen Masse. Es ging auf den frühen Abend zu an diesem späten Nachmittag und Rom lag greifbar vor mir, so riesig und kolossal wie ich es mir selbst in meinen kühnsten Träumen nicht hätte vorstellen können.
    Im Hintergrund, weit in der Ferne erhoben sich die stolzen Berge des Apennin.
    Ich blieb kurz stehen, während Wagen, Ochsen und Fuhrknechte an mir vorbeirollten. Mein Blick schweifte über den ganzen Horizont. Das war also Rom, die Hauptstadt des Reiches, der Sitz des Kaisers, religiöses und politisches Zentrum der Welt. Mein Ziel hatte ich erreicht und ich spürte Erleichterung.


    Die letzten hundert Meter flogen meine Schritte nur so entgegen und voller Enthusiamus und Emotion taumelte ich richtung Stadt.

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