[Stand] Vinum Vesuvio


  • ~* Ein kleiner beschaulicher Stand auf den Trajansmärkten, das Gerüst für den Stand gefertigt aus dunklem Holz mit leichtem Rotbraunton. Die Tücher sind mit dezenter Borte versehen und alles in allem scheint der Stand recht rasch auf und wieder abzubauen zu sein. Unter dem Tisch stehen etliche große Amphoren und auf dem Tisch selbst, auf dem weißen Tuch stehen einige Kannen, schön sortiert und aufgereiht. Der Stand wird von einem etwas älteren etruskischen Sklaven geführt. Rechts steht eine einzelne Kanne, aufgefüllt mit Wein und vor ihr stehen ein paar kleine Becher. Vor jenen liegt ein kleines zurechtgeschnitztes Holzstück, in welches in römischen Buchstaben ein einzelnes Wort gebrannt war *~


    [Blockierte Grafik: http://img190.imageshack.us/img190/346/verkostung5ha.jpg]


  • Der alte Sklave stand hinter den Weinkannen und hob preisend eine hoch. Er war, auch wenn er in die schlichte naturfarbene Tunika eines Sklaven gekleidet war, irgendwie würdevoll. Er hatte ein verschmitztes Lächeln, war nett zu Kindern und höflich zu Frauen. Erst seit kurzem war er im Dienste seines Herren, doch wusste er, dass es ihm bei ihm gut ging auf seine alten Tage, sowie hatte er immer etwas zu essen, zu trinken und ein Dach über seinem Kopf. Sein exquisiter Geschmack in Weinfragen hatte ihn nun an diesen Stand geführt und sein Herr vertraute ihm den Ochsenkarren mit Wein an.


    "Kommt herbei, ihr ehrwürdigen Kinder Roms! Kommt herbei, edle Herren, anmutige Damen und kostet vom Wein meines Herren! Es mag kein Falerner sein, aber der Geschmack ist edel und leicht süß und vermengt mit Wasser ist es die ideale Erfrischung im Sommer! Kommt herbei und probiert kostenlos einen kleinen Becher vom Weine meines Herren!"


    Leicht rau mochte seine Stimme klingen, doch war sie angenehm zu hören. Er brüllte nicht, sondern pries den Wein seines Herren dezent an, wie es sich gehörte, wie der Respekt verlangte.

  • Minervina, wie so häufig in Begleitung ihrer Leibsklavin Lana, trat näher an den Stand heran. Sie hatte sich für huete vorgenommen, einmal ganz gemächlich und vor Allem nur mit Lana über die Märkte zu stromern. Rom war groß und sie wollte sich auch erst einmal an das kleine Gebiet gewöhnen, dass sie bereits kannte. Zugegebenermaßen kam ihr der Verkäufer sehr sicher vor, als ein sehr freundlicher Mann. Und er war es auch gewesen, der ihr Interesse geweckt hatte. Mit leichtem Lächeln musterte sie kurz sein Gesicht, wagte aber nicht, ihn direkt anzusprechen.


    Sim-Off:

    Ich habe Lana einfach mal eingebunden, weil sie ja jetzt zumeist meine Begleitung sein wird :) Wenn sie online kommt, wird sie sich bestimmt mit einbringen ;)


  • Erst musterte er sie, doch dann stahl sich ein herzliches Lächeln auf seine Lippen, er griff nach der Kanne und zwei der kleinen Becher. Er war selbst Sklave und geizen wollte er mit dem Wein nicht, hatte doch sein Herr selbst gesagt, er kann ruhig etwas mehr geben. Bedächtig goß er den Wein in die Becher und stellte sie dann an den vorderen Rand seiner Ware, es ihnen anbietend.


    "Ist es eine Fata Morgana oder ist es Wirklichkeit?", lächelte er gemütlich. "Zwei solch anmutige Damen an meinem Stand willkommen heißen zu dürfen. Darf ich euch etwas Wein zum verkosten anbieten? Ich denke, er könnte euch beiden schmecken, er ist gesüßt mit Gewürzen, doch hat mir mein Herr verboten, zu verraten, mit welchen. Und verdünnt mit Wasser, damit der Wein an solch heißen Tagen nicht zu Kopfe steigt."

  • Lana hielt sich geschickt etwas im Hintergrund auf, jedoch so, dass sie immer noch an der Seite ihrer Herrin stand. Sie ließ die Blicke über den Markt, besonders jedoch über den Sklaven und den Stand schweifen. Sie deutete still schweigend auf die „Weinverkostung“ und erhob kurze Zeit später auch ihre Stimme: „Ihr solltet, allein ihm zu Liebe, den Wein probieren“. Sie trat nun etwas hervor und nahm einen der kleinen Becher, die so ordentlich am Stand aufgereiht waren, aus der Reihe heraus und drehte ihn etwas in der Hand, roch dann an dem Wein und hielt ihn, mit einem Blick gen Boden, ihrer Herrin vor. So das diese ihn nur noch greifen musste.
    Im Voraus hatte sie selbst auch kurz an dem Wein genippt um sicher zu gehen, das ihre Herrin, keinen Schund probierte und ihre Zunge, im schlimmsten Falle mit dem Wein komplett verwirrte.

  • Als der freundliche 'Alte' ihnen den Wein einschenkte, ließ sie wiederum ihm zuliebe ein sanftes Lächeln erscheinen. Minervina sagte mit huldvollem Blick, aber dafür fröhlicher Stimme: "Es ist Wirklichkeit." Er hatte eine wirklich geschickte Zunge und verstand es zu schmeicheln. Minervina jedenfalls fühlte sich gelobt und nicht bedrängt, wie es andere schon häufig verursacht hatten. Dieser Mann war ihr jedenfalls durchaus sympathisch. Sie betrachtete den Becher, doch Lana war schneller als sie und machte etwas, was Minervina niemals vermutet hätte. Sie spielte den Vorkoster. Überrascht sah sie die Sklavin an, war andererseits aber auch dankbar dafür, wenn sie sich daran erinnerte, dass ihre Mutter fast verstorben war.


    "Dank dir Lana." sagte sie schließlich und noch immer ein wenig perplex, während sie sanft den Becher entgegennahm und diesen an die Lippen führte. Was Sklaven anging, schien Minervina ein wahrlich glückliches Händchen zu haben. Was konnte man sich schon besseres wünschen, als einen Leibwächter und eine Leibsklavin wie es Belenor und Lana waren? Sie nahm den Becher wieder von den Lippen und ließ den Geschmack auf sich wirken. Doch ein wahrer Weinexperte war sie nicht, sodass sie lediglich aus Höflichkeit zufireden nickte. "Wer ist denn der Besitzer dieses Standes?" fragte sie interessiert.

  • Lana nahm nun den zweiten Becher an sich und setzte diesen ebenfalls sehr vorsichtig an die Lippen. Sie behielt den Wein noch eine kurze Zeit lang im Mund ehe sie ihn hinunter schluckte. Sie schloss daraufhin die Augen, ließ den letzten Rest des Weines auf der Zunge zergehen und stelle schließlich den Becher wieder zurück auf den kleinen Stand. Schön säuberlich und eingeordnet versteht sich. Sie nickte nun auch, ebenso wie es ihre Herrin getan hatte. Sie stimmte zu...“Der Wein deines Herren, ist wirklich eine Probe wert, doch würde es mich interessieren aus welcher der Traube der Wein stammt“ Sie verschwand dann aber auch gleich wieder in den Hintergrund um ihrer Herrin nicht die Wörter zu rauben, oder etwa gar sich vor die Herrin zu stellen.


  • Erstaunt sah er Lana an, lächelte aber weiterhin mild. Ob er das für seinen Herren auch gemacht hätte? Er mochte ihn sehr, aber sein Leben würde er sicher nicht für ihn geben, dazu war er zu.. unsozial. Aber irgendwie gefiel es ihm, das Mädchen musste etwas wahrlich gutes für seine Sklavin getan haben, dass es so ein Verhalten hervorrief. Bedächtig legte er er seine Hände an den Rand des Kruges und sah die beiden mit weichem Blick an. Irgendwie erinnerten sie ihn an seine Töchter und das hielt den sachten Zauber des sanften Lächelns auf seinen Lippen, vielleicht war es sogar ein wenig wehmütig.


    "Schmeckt euch der Wein? Der Besitzer ist Decimus Artorius Corvinus, aus der Gens Artoria, vielleicht kennt ihr ihn als Wirt aus den Mänaden? Er sieht hier sogar manchmal vorbei, wenn er nicht gerade seinen Dienst in Ostia verrichtet. Irgendwann überarbeitet er sich, ich sags immer wieder. Wir müssen ja auch dafür Sorgen, dass im torcular alles seinen gewohnten Gang geht. Honigwein hätte ich auch hier, so ihr welchen kosten wollt. Seine Weintrauben bezieht er aus Campania, aber nicht aus der Gegend, aus der der Falerner stammt, sondern von einem Anbaugebiet, an den Hängen des Vesuv. Daher rührt auch der Name.. Vinum Vesuvio. Auch wenn wir Wein haben, der so würzig ist, dass er diesem feurigen Namen durchaus gerecht wird." Wieder strahlte dieses ehrliche Lächeln über seine Wangen und Augen.

  • Minervina nippte ein weiteres Mal an dem Becher mit dem, zugegebenermaßen, recht köstlichen Wein. Sie ließ ihn sich einmal von der rechten Wange in die linke gleiten und nickte noch einmal zufrieden. Als der Sklave vor ihr allerdings diesen wohlbekannten Namen aussprach, sah sie ihn an und schluckte während dieses fast starren Blickes hinunter. Lächelnd sagte sie dann: "Ich kenne deinen Herrn. Ein wahrlich freundlicher Mann, ken Wunder, dass auch seine Sklaven so vorbildlich sind." verpackte sie ihr Lob in diskrete Worte. "Allerdings habe ich ihn auf einem Spaziergang angetroffen, auch wenn er mir da schon von seinen Tätigkeiten berichtete." fügte sie lächelnd an und stellte nun ebenfalls den Becher ab.


  • Vergnügt lachte Cillian auf und seine Augen strahlten, als er sie ansah. Verschmitzt ließ er den Kopf zur Seite kippen und deutete dann eine leichte Verneigung an, wobei das Lächeln eine entschuldigende Art annahm. Das war ihm nun doch fast peinlich, hatte er die beiden hübschen Damen so vollgesprochen und dann kannten sie seinen Herren schon. Fast war er ein wenig neidisch, auf die hübsche Bekanntschaft des Corvinus, dachte aber mit einem gewissen Schmunzeln an ein Donnerwetter von Hypathia, sollte sie dies falsch auffassen.


    "So verzeih mir bitte, meine Fata Morgana, denn ich wusste nichts von jener Bekanntschaft. Du hast recht, er ist ein sehr freundlicher Mann und ich danke dir für dein Lob, denn es ehrt mich sehr."

  • "Rediviva Minervina." sagte sie freundlich, um sich dem Sklaven bekannt zu machen. Der Begriff "Fata Morgana" war für sie zu einschüchternd, als dass sie ihn häufig hören wollte und konnte. "Und für das Lob hast du nicht zu danken, hjast du es dir doch selbst verdient." sagte sie zwinkernd und wandte sich kurz nach hinten, um den Blick durch die Menge schweifen zu lassen. Obwohl hier die Kriminalität deutlich höher sein sollte, fühlte sie sich in Rom sicherer als in Tarraco. Lediglich das Meer würde sie hier vermissen.


    Sie wandte sich wieder Cilian zu. "Dienst du schon lange der gens Artoria?" fragte sie interessiert. Gedankenverloren zog sie sich die Palla enger um den Leib als ob es sie fröstelte - wobei ihr doch eigentlich äußerst warm war.

  • Lana hatte sich, dadurch dass sie in Gedanken versunken war, etwas von dem eigentlichen Stand abgewandt. Als sie diesen Fehler jedoch bemerkte, tat sie schnell und unauffällig daran, sich wieder in den Hintergrund ihrer Herrin zu gesellen. Sie nahm noch einmal den Becher, schließlich hatte sie ihn nicht gleich beim ersten direkt geleert und trank in einem größeren Zug, wobei sie nicht auf die Probe des Geschmacks bedacht war, den Becher leer, stellte ihn zurück und lächelte vergnügt. Scheinbar schien der Wein gerade eine ziemlich trockene Kehle gestillt und einen leicht verschlafenen Geist geweckt zu haben. Sie lehnte sich mit einer kaum merkbaren Bewegung ganz etwas gegen das Gerüst. Sie war nicht schwer, so dürfte es auch keine Probleme geben, wenn das Holz irgendwo brüchig wäre. So stand sie dort nun, lauschte dem Gespräch ihrer Herrin und hatte jedoch immer wieder den Blick durch die Augenwinkel, ihre Herrin kannte diesen Blick bereits, auf den Markt gerichtet.

  • Ein Verletzter blieb erschöpft vor dem Stand stehen. Er umklammerte seinen linken Arm, der eindeutig gebrochen war, und sah sich besorgt um.

    The Sword is a Weapon for killing!
    The Art of the Sword is the Art of killing!
    No matter what fancy Words you use
    or what Titles you put to it
    that's the only Truth!


  • Cillian musterte sie mit dem Blick eines verschmitzten Großvaters und rieb sich über das Kinn, ehe er einen Becher in die Hand nahm, in einen Wasserbottich tunkte und mit einem Tuch wieder trocken rieb. Sacht hoben sich die dunklen Brauen, als er den Becher musterte, zu den anderen stellte und sich den nächsten schmutzigen Becher griff. Wieder war dieses offene Lächeln zu sehen, das gerade bei Sklaven eigentlich selten ist.


    "Ein schöner Name für ein schönes Mädchen, wenn du mir diese Bemerkung erlaubst. Und nein, noch nicht lange diene ich meinem Herren. Erst seit.. gut ein bis zwei Monaten. Vorher war ich Stallknecht bei einer anderen Familia, doch für diese Arbeit war ich wohl nicht mehr... jung genug. So handelte er einen guten Preis aus und kaufte den alten Herren, den ihr vor euch seht, um ihm hier eine Arbeit zu bieten."

  • Zitat

    Original von Caietanus
    Ein Verletzter blieb erschöpft vor dem Stand stehen. Er umklammerte seinen linken Arm, der eindeutig gebrochen war, und sah sich besorgt um.



    Ein anderer Tag, ein anderer Morgen. Cillian richtete gerade die Krüge her und sortierte die Becher, als ihm der junge Germane auffiel. Dezent hob er die Braue, den Germanen musternd. Eigentlich hatte er wenig Sympathie für die barbarischen Germanen über, aber er war verletzt und schien Hilfe zu benötigen.


    "Salve junger Mann. Kann ich dir helfen? Soll ich dir einen Medicus holen?"

  • Caietanus drehte sich erschrocken um, als der Fremde ihn ansprach. Erst jetzt viel ihm auf, wie sehr er aus der Masse herausstach - ein Germane mit gebrochenem Arm und dem Blick eines gehetzten Hundes. Wie hatte er da hoffen können zwischen den Anderen unter zu tauchen?


    "Ich komme schon zurecht", versuchte er es barsch, doch sein schmerzverzerrtes Gesicht strafte ihn Lügen.

    The Sword is a Weapon for killing!
    The Art of the Sword is the Art of killing!
    No matter what fancy Words you use
    or what Titles you put to it
    that's the only Truth!


  • Erst runzelte er nur die Stirn, als der Junge ihn ansprach, aber der Ton schlug nun wirklich über die Strenge. Ungeduldig tippte der alte Etrusker mit den Fingerspitzen auf der Holzplatte auf und sah ihn fragend an.


    "Wenn ich dir nicht helfen soll und du keinen Wein trinken und.. oder kaufen willst... dann sag mir, was tust du dann hier? Setz dich hin und sei still, dummer Junge, ich kann es mir zumindest einmal ansehen. So bin ich zwar kein Arzt, aber hab auch schon Pferde gepflegt, da wirds bei dir nicht viel anders sein."


    Mit diesen Worten zog er ein kleines Dreibein unter der Holzplatte hervor und stellte es ihm anbietend hin, schließlich die Arme vor der Brust verschränkend.

  • Caietanus starrte den Etrusker kurz beleidigt an, sah aber seinen Fehler ein.
    "Verzeih! Ich suche jemanden." Er ließ sich gehorsam auf den Dreibein nieder. "Kannst du mir sagen, an wen ich mich da wenden muss?"
    Dann holte er ein paar Münzen aus einem Beutel hervor. "Und gib mir etwas von dem Wein dort!" Caietanus wies auf eine Kanne.

    The Sword is a Weapon for killing!
    The Art of the Sword is the Art of killing!
    No matter what fancy Words you use
    or what Titles you put to it
    that's the only Truth!

  • Decius schlenderte über den Mercatus, er kam soeben aus der Taverne und hatte seine bestandene Prüfung gefeiert. Nun sah er diesen Weinstand, an dem mit großen Lettern Wein vom Vesuv angepriesen wurde.


    Dieser Wein soll ein ganz besonderes Armoa haben... schoß es ihm durh den Kopf, und er steuerte schließlich stracks auf den hinter dem Verkaufstisch stehenden älteren Mann zu. Beiläufig registrierte er, dass dieser in ein Gespräch mit einem hochgewachsenen Mann vertieft war, was ihn aber vorerst nicht sonderlich interessierte. Einige Becher Wein hatte er ja auch schon intus...


    "Salve, Mercator. Was verlangst du für einen Krug deines Weines?" fragte er.

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