Tablinium | Q.T. Vitamalacus und Calvina

  • Wie so häufig in diesen Tagen, sass Quintus Tiberiius Vitamalacus über den Tisch im Tablinium gebeugt, vor ihm eine grosse Anzahl von Wachstafeln und verschiedene Schriftrollen. Wie sehr sehnte er sich in diesem Moment nach seinem Exzierplatz, einem Ausritt mit Ajax und der Ordnung und Disziplin eines Castellums. Und es gab noch etwas, das er nun lieber getan hätte, als über den Akten zu sitzen, etwas, das er vor kurzem noch nicht möglich gehalten hatte : Er hätte seine Zeit gerade lieber in begleitung von Helena verbracht.


    Dann wurde ihm die Ankunft von Calvina gemeldet, er nickte nur kurz und nahm einen Brief aus dem Stapel hervor.


    "Sie soll herein kommen."


    Dann überflog er den Brief noch einmal. Warum dieser entfernte, ihm eigentlich unbekannte Verwandte gerade ihm diese Verantwortung übertrug, wusste er nicht wirklich. Vielleicht lag es daran, das er der einzige Mann in der Villa war, der einen Sohn hatte...


    Als sie eintrat, sah er nicht auf, deutete nur auf den Stuhl vor ihm.


    "Setz dich !"

  • Ich betrat das Zimmer zu dem ich geführt wurde und sah einem Mann an einem Tisch sitzen der gar nicht zu mir sah.Dies musste also der Pater Familias sein...ich hatte ihn mir älter vorgestellt aber das spielte jetzt keine Rolle mehr.


    Ich tat wie mir gehießen und setzte mich auf den Stuhl der im gegenüber stand.


    So recht wusste ich keinen Satz anzufangen,doch es schien mir klug ihn zuerst auf den Brief anzusprechen...also los Calvina sagte ich zu mir du bist doch sonst nicht auf den Mund gefallen!


    "Ich nehme an das der Brief angekommen ist den mein Vater hierher geschickt hat.Ich hoffe es steht nur gutes drin."


    Mit einem zögerlichen Lächeln überspielte ich meine Unsicherheit.Er strahlte eine autorität aus die einem leicht Angst machen konnte

  • Erst nach einigen Momenten sah Tiberius Vitamalacus auf und musterte seine junge Verwandte mit einem kühlen Blick. Es war dieser Blick, den schon viele Probati zu spüren bekommen hatten, ein Blick der auch hinter die Fassade einer Person zu dringen versuchte.
    Was er allerdings für ihn zu Tage brachte, davon veriet allerdings die Mimik des hochgewachsen Soldaten nichts.


    "Ich habe ihn erhalten."


    Er deutete auf den Brief vor ihm.

    "Du weisst also, wer ich bin ? Und in wie weit bist Du über den Inhlat des Briefes deines Vaters informiert ? Weisst du, welche Verantwortung er mir übertragen hat ?"

  • Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken als er mich so komisch ansah doch ich bemühmte mich schnell auf andere Gedanken zu kommen.
    Er sollte nicht merken das er mir Angst einjagte.
    bei manchen Menschen ist es besser wenn sie nicht wussten was man dachte und ich war immer sehr darauf bedacht meine Gedanken für mich zu behalten und so sollte es auch bleiben.


    "Nein ich weiß nicht was mein Vater geschrieben hat,aber ich hab mir gedacht das er dich bittet mich aufzunehmen.Er hat mir nicht gesagt was er geschrieben hat und ich habe auch nicht weiter nachgefragt."


    Wahrscheinlich dachte er jetzt das ich womöglich alles versucht hatte um es herauszubekommen doch da lag er falsch.
    Mein Vater war der Mensch in meinem Leben der immer die besten Entscheidungen über mich traf und ich hatte nie etwas dagegen denn dafür hatte ich ihn zu lieb.

  • Der Brief des Tiberius Gratianius war lang und die meisten Passagen sprachen von der Zuneigung eines Vaters um seine Tochter, seine Sorge um ihr Wohlergehen, wie schwer es ihm fiel, seine kleine Tochter gehen zu lassen, all solche Gefühlsduseleien eben.
    Doch das erwähnte Tiberius Vitamalaacus nicht, er beschränkte sich auf das wesentliche.


    "Dein Vater hat mir, Tiberius Vitamalacus, während deiner Anwesenheit in Roma, die Verantwortung für dich übertragen."


    Scharf blickt er sie an.


    "Du verstehst, was das bedeutet ?"

  • Ich schaute einen Moment ungläubig und wusste nicht was ich sagen sollte.Mein Vater hatte mich abgegeben...ich wusste nicht mehr was ich denken sollte.


    "Das..." meine Stimme wollte nicht so ganz und ich räusperte mich.
    "Das du nun mein Pater Familias sein wirst in der Zeit in der ich mich hier aufhalte,richtig?"


    Ich hatte das Gefühl das ich am ganzen Körper zitterte,doch als ich auf meine Hände sah bewegten sie sich kein Stück.
    Warum hat mein Vater sich dafür entschieden die Entscheidungsgewalt über mich abzugeben?Ich konnte es nciht nachvollziehen.

  • Ganz so einfach war es nicht, denn er hatte nicht die gleiche rechtliche Handhabe ihr gegenüber wie ihr Vater. Sie könnte sich jederzeit wieder an ihren Vater wenden, wenn sie Probleme mit ihm hätte. Und so wie der Brief klang, würde ihr Vater immer zu ihren Gunsten entscheiden.
    Aber, das musste er ihr nicht offen sagen, vielleicht wäre es gut, wenn sie hier ein Roma eine härtere Hand zu spüren bekam.


    "Das ist so, ja. Er hat mr die Verantwortung für dich übertragen und damit muss ich darauf achten, das Du den Pflichten und Traditionen nach kommst, welche man von einer römischen Frau deines Standes erwartet."


    Er blickte sie ernst an und lehnte sich dann etwas auf seinen Stuhl zurück.


    "Zunächst, es gibt einige Regeln die du beachten musst, wenn du die Villa verlässt : Ich will wissen, das du die Villa verlässt, du verlässt sie nicht allein, sondern mindesten in Begleitung zweier Sklaven, vorzugsweise lässt du dich ein einer Sänfte tragen. Und, du verlässt die Villa nicht, nach einbruch der Dunkelheit und bist auch stets bis zum Einbruch der Dunkelheit zurück."

  • Mir entfuhren alle Gesichtszüge.das war ja fast so wie in einem Gefangenenlagen,vielleicht sollte ich auch noch um Erlaubnis fragen wenn ich mal für Damen musste...
    Was hatte Vater nur getan....Wollte er das ich unbedingt wieder zurück nach Corsika gehe und bei ihm bin?Oder war das Leben hier draußen wirklich so hart?Der Miles hatte mich ja schon vorgewarnt Abends nicht auf die Straße zu gehen...


    "Wieso diese starke Überwachung?Muss das denn wirklich sein?Ich bin doch kein Kind mehr!" fragte ich leise.Ich wollte es mir nicht mit ihm verscherzen,wer weiß auf was für Ideen er dann noch kam.

  • Die junge Dame hatte scheinbar keine Ahnung von den Gefahren der Grosstadt. Nicht nur die Diebe, Meuchler und Schurken die des Nachts die Strassen unsicher machten, waren eine Gefahr, sondern auch die römischen Junggesellen, die sich auf allein spazierende Frau stürzten.


    Doch seine Antwort knapp, und mit einer Stimme, die so leicht keinen Widerspruch zu liess.


    "JA ! Es ist nötig. Und du wirst dich daran halten, verstanden ?"

  • Das war doch nicht zu glauben....ich war keine 10 Minuten hier und fühlte mich wie in einem Castellum.
    Doch was blieb mir anderes übrig als mich zu fügen.Dennoch tat ich das gewiss nur widerwillig.
    Was glaubte er eigentlich wen er vor sich ahtte,ich war weder ein Kind noch ein Legionär der sich einfach fügt.
    Er würde bestimmt noch seine Freude mit mir haben schmunzelte ich innerlich.
    Mich konnte man nicht biegen wie man mich haben wollte,dafür war ich viel zu dickköpfig,doch das würde er auch noch merken.


    "Ja." sagte ich kurz und knapp mit einem Tonfall der ihn spüren ließ wie sehr es mir missfiel das er mir Befehle erteilte.

  • Nachdem dieses Geklärt war, konnte er fortfahren. Obwohl er ahnte, das es noch nicht ganz ausgestanden war. Ihr Einlenken war zu schnell gekommen, es war zu leicht gewesen. Er würde Titus anweisen, ein Auge auf sie zu werfen und auch die Haussklaven entsprechend anweisen.


    Etwas freudlicher im Tonfall fuhr er fort.


    "Die Pflicht eines Römers und einer Römerin ist die Pflicht zur Ehe. Es wird also auch an mir sein, dafür zu sorgen, das du Standesgemäss verheiratet wirst."

  • Das brachte das Fass zum Überlaufen.Ich konnte nicht mehr a<n mir halten und vergass meien gute erziehung und sprang auf.


    "Ich denke nicht das es in deinem Kompetenzbereich liegt mir einen Mann auszusuchen!"


    Meine Augen funkelten und innerlich kochte ich.Was sollte das?Ich bin noch jung,einen Mann...was sollte ich jetzt schon damit mein Leben hatte doch grad erst begonnen und sollte noch nicht so schnell vorbeisein.
    Ich konnte mir bildlich vorstellen was für einen Mann dieser...dieser.. für mich aussuchen würde.Er würde wahrscheinlich genauso sein wie er.Befehlen und scheuchen...das würde wohl das einzigste sein was er könnte.
    Die Wut in meinem Bauch stieg immer weiter je länger ich mir überlegte was Vitamalacus mit mir vorhatte.

  • Fast hatte er diesen Ausbruch erwartet, zu gut wusste er, wie es war, wenn ein junger Mensch darüber informiert wurde, das man heiraten solle und dazu noch einem Unbekannten. Damals, als sein Grossvater ihm gesagt hatte, er solle heiraten, und die Brat wäre nicht Nova, hatte er ihm zu ersten Mal wiedersprochen.


    Doch sein Grossvater hatte keinen Wiederspruch zu gelassen und auch er würde keinen solchen zu lassen.


    "SETZ DICH !"


    Seine Stimme war eine Spur schärfer als zuvor, unmerklich lauter und sehr bestimmt.

  • Meine Augen funkelten immernoch als ich mich auf den Stuhl zurückfallen ließ.Oh wie konnte er nur darüber nachdenken mich verheiraten zu wollen.Mein Vater hätte das nie getan..NIE!


    Ich blickte an ihm vorbei,wenn ich ihn noch länger ansehen würde wär ich ihm wahrscheinlich an den Hals gesprungen.
    Dieser Mensch hatte sicher keinen Stein bei mir im Brett.


    "Sonst noch was?" fragte ich und versuchte das scharfe aus meiner Stimme zu nehmen und gleichgültig zu klingen,doch so ganz gelang mir das nicht.

  • Auch wenn sich sicher wieder zu fügen schien, er wusste es würde nicht leicht sein. Ihm selbst war klar, das er nicht einen Mann aussuchen würde, der ihr nicht gefiel, ihr vielleicht einige Freiheit lassen würde, doch das sagte er ihr nicht. Und auch das eine Heirat noch Zeit hätte, schliesslich war sie noch jung, verschwieg er zunächst.


    Stattdessen richtet er sich etwas auf, stütze seinen linken Ellenbogen auf die Lehne des Stuhl, legte die Rechte Hand auf den Tisch.


    "Zu einer römischen Dame gehört auch, eine gewisse Bildung. Ich möchte dir den Besuch der Kurse an der Schola nahelegen. Und natürlich solltest du dir ein Betätigungsfeld suchen, sei es ein Amt in der Verwaltung oder aber der Dienst an den Göttern..."


    Wenn sie denn der Ehe entgehen wollte, könnte sie immer noch wählen, in den Tempel der Vesta umziehen.

  • Zu allem überfluss hielt er mich jetzt auch noch für dumm?Was war das für ein Mensch?


    "Ich werde gleich morgen zur Scola gehen und sehen was für Kurse ich belegen kann."


    Nun dann wollten wir ihn mal überraschen.Mein Ehrgeiz war geweckt und wenn ich ihm später mehrere Diploma unter die Nase halten konnte wäre es ein kleiner Sieg für mein Ego.


    "Nun was die Arbeit angeht darüber hab ich mir noch keine Gedanken gemacht...."


    Wieso auch,ich wollte erstmal Leben und dann würden wir weitersehen.
    Ich hoffte das diese Unterredung bald ein Ende hatte,ich musste meine Wut auslassen und zwar schnell.

  • Er nickte bedächtig. Es musste ja nicht übereilt werden, vielleicht fand sich bei Gelegenheit eine gute Betätigung. Kurz überlegte er, was noch anstand. Es war etws anderes für einen jungen Mann Verantwortlich zu sein als für eine junge Frau. Wahrscheinlich hätte er einen Mann zunächst eiinmal in das nächste Rekrutierungsbüro geschickt.


    "Mit welchem Gepäck bist du aus Corsica gekommern ? Hast du alles was du brauchst ? Oder möchtest du noch etwas auf den Märkten einkaufen ?"


    Wahrscheinlich hatte sie alles was sie brauchte, aber würde wahrscheinlich gern noch einmal einkaufen gehen.


    "Und hast du deine Leibsklavin mitgebracht ? Oder soll dir eine aus dem Haus zu geteilt werden ? Oder sollen wir eine für dich Kaufen ?"

  • Einkaufen in Roma..es musste nichts schöneres geben als über einen großen Markt zu streifen und zu kaufen worauf man Lust hatte.
    In Aleria hatte ich immer Sklaven losgeschickt was zu kaufen denn der Markt dort hatte mir nicht zugesagt.


    "Ich habe was ich brauche aber ich denke ich werde morgen den Markt besuchen wenn ich darf." sagte ich mit einem leichten Unterton.


    Alsob ich es mir verbieten lassen würde rauszugehen...Ich würde gehn und er könnte mich nicht aufhalten.


    "Ich habe mir einen Sklaven von zuhause geliehen bis ich mir selbst einen gekauft habe.Ich soll ihn dann zurückschicken."

  • Er hätte es Ahnen können, natürlich würde sie Einkaufen gehen wollen. Gleich am zweiten Tag in Rom und die Märkte aufkaufen wollen. Ob ihm sdas gefallen würde ? Sicher nicht....


    "Ich werde dich Begleiten.... Wir treffen uns um die V. Stunde an der Porta."


    Wer weis, was für einen Sklaven sie sich aussuchen würde, besser er wäre dabei.

  • Nein das durfte doch nicht wahr sein.Was für ein Glück ich doch habe.Jetzt will er mitkommen,mit allem hatte ich gerechnet aber nicht damit.Ich brauchte was zu trinken und zwar schnell.Ich glaub nüchtern werd ich diesen Mann nie länger als 20 Minuten ertragen.


    "Schön,ich werde dann pünklich sein.Aber ich denke die Sänfte können wir uns dann sparen oder?"


    Das wärs ja auch noch...mit ner Sänfte einkaufen.Um zu einer Veranstaltung oder Gesellschaft zu gehen ok aber doch nicht zum Einkaufen.


    "Hast du noch etwas oder kann ich mich zurückziehen?Ich würde mich gern frischmachen und etwas essen.Die Reise war doch ziemlich anstrengend."


    Ich brauchte meine Ruhe,musste versuchen mich wieder zu beruhigen und auspacken musste ich auch noch.Bitte lass mich gehen und verschone mich mit weiterer Folter dachte ich bei mir.

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