Wer jetzt nicht hüpft der ist kein Römer!

  • "Hey! Hey!"
    schoss es Crassus schon den ganzen Morgen durch den Kopf. Immer wiederkehrend. Wie ein Ohrwurm einer einfachen Melodie, von einem Musiker vorgetragen. Man konnte einfach machen was man wollte, aber man erinnerte sich einfach immer daran. Man hörte es immer wieder in seinem Ohr wiederhallen. Und das schlimmste: man wurde es einfach nicht los. Nicht durch Schreiben, nicht durch Lesen, nicht durch Schreien, nicht durch Schlafen.


    Warum Crassus jetzt ausgerechnet an diese Melodie mit diesem Text dachte, wusste er nicht. Das hatte irgendwie keinen Sinn. Er wusste nicht einmal woher er dieses "Lied" kannte. Er war heute morgen einfach aufgewacht und hatte daran gedacht. Ohne ersichtlichen Grund. Als er dann beim Frühstück es aufgegeben hatte, den Grund für diesen Ohrwurm zu finden, und sich an die Arbeit machen wollte, verlor er fast die Nerven. Sage und Schreibe vierundzwanzig mal hatte er sich verschrieben, nur weil er dauernd an diese Melodie denken musste. Zwei zerschlagene Amphoren und vier Peitschenhiebe für den Hausmusikus - der das Lied gar nicht kannte - später, beschloß er auf die Märkte zu gehen. Nirgendwo anders konnte man besser auf andere Gedanken kommen als hier. Hier war so ein Üerangebot an Farben, an Tönen und an Gerüchen, sodass man sich, auch wenn man es wollte, auf keinen Gedanken konzentrieren konnte. Und somit hoffte Crassus auch, dass er diesen Ohrwurm endlich loswerden würde.


    Hatte er anfangs noch versucht, den Ohrwurm loszuwerden, in dem er ihn einfach vergieß, hatte er inzwischen diesen Versuch aufgegeben und nun versuchte er diese Melodie mit irgendwelchen üblen Gerüchen zu verdrängen. Lieber wollte er tagelang Schweiß, verfaulten Fisch oder sonst was riechen. Dass er, hätte er die Melodie mit einer anderen, extremen Wahrnehmung verdrängt, ihm diese ebenfalls bald auf die Nerven gehen würde, er sich die Melodie wieder herwünschen würde, war natürlich klar, wenn auch für Crassus im Moment unvorstellbar.


    Egal wie, hauptsache dieses scheiß Lied loswerden!


    murmelte er leise vor sich hin, während er weiter über die Märkte schlenderte.

  • Der zweitletzte Tag der Ludi Apollinaris in Roma, und damit auch der zweitletzte freie Tag für die Magistrata von Ostia. Sie wusste den römischen Festkalender wirklich zu schätzen, denn er wirkte sich natürlich auch auf den Hafen aus und sie konnte gefahrlos die Curia für einige Tage ruhen lassen, die meisten Bürger Ostias befanden sich ohnehin in Rom und wenn es wirklich etwas dringendes zu erledigen gab, bei dem ihre Anwesenheit von großer Wichtigkeit war, konnte man ihr schließlich auch einen Botenreiter schicken. Leise summte sie vor sich hin, und seit ihrem kleinen Zwischenfall mit dem Dieb auf dem Markt achtete sie darauf, immer in Begleitung auszugehen. Heute standen einige wichtige Besorgungen auf dem Plan, sie wollte neue Tuniken für Constantius erstehen und einen Stoff für Livilla, die sich damit vielleicht eine neue Tunika würde nähen können, oder sticken, oder allgemein einfach die Hände etwas beschäftigen, um sich zu entspannen. Allzu viel Muße tat einer Frau einfach nicht gut, dieser Weisheit ihrer Mutter folgte auch Iulia Helena bedingungslos. In einem Haushalt gab es schließlich immer etwas zu erledigen, und sei es nur, Näharbeiten zu machen oder sich um das Ausmisten abgelegter Kleidung zu kümmern.


    So schritt sie an diversen Ständen mit frischen Lebensmitteln vorbei und beachtete jene nicht weiter, den Einkauf des Essens erledigten die Sklaven der Casa Iulia inzwischen selbstständig und wurden von ihr damit auch überwacht, sodass sich niemand zuviele Sesterzen beiseite legen konnte. Sie war stolz darauf, ein System gegen Betrug entwickelt zu haben, das ihre Sklaven zu begabten Feilschern machte - sie legte zu Beginn einer Woche fest, wieviel Geld für bestimmte Waren zur Verfügung stand, und wer sich eine gute Ware für weniger erfeilschen konnte, durfte die überzähligen Münzen behalten. So kamen auf den Tisch der Familie inzwischen nur sehr frische Waren und die Sklaven waren zufrieden, dass sich ihr Eifer auszahlte. Überrascht verharrte sie, als sie eine bekannte Gestalt entdeckte, diesmal allerdings nicht mehr in der Rüstung der Vigiles, sondern im eleganten Schwarz der Prätorianer. "Salve, Caecilius Crassus!" erhob sie die Stimme und trat schmunzelnd auf den doch etwas missgelaunt wirkenden Prätorianerpräfekten zu. "Ich hätte nicht gedacht, Dich ausgerechnet hier wiederzusehen, aber der Zufall ist doch ein erfreulicher. Was treibt einen Prätorianer an diesem schönen Tag auf den Markt?"

  • 'Wer jetzt nicht hüpft der ist kein.. Caecilius Crassus!?'
    Selbst um zu merken was an diesem Text zu dieser verdammten Melodie nicht passte, brauchte Crassus mehrere Sekunden. Irgendwie wollte es heute nicht sein Tag sein. Als er dann realisiert hatte, dass man seinen Namen gerufen hatte, sah er auch schon eine junge Frau auf sich zu kommen. Sie schien ihn zu kennen, aber irgendwie wollte Crassus ihr Name nicht einfallen - genausowenig wie der Ort an dem er sie kennengelernt hatte. Er nickte ihr freundlich zur Begrüßung zu und nutzte die Zeit, in der sie ihn etwas fragte, um auf den richtigen Namen zu kommen. Er hatte im Hinterkopf, dass sie eine Iulia war. Aber der nomen gentile war halt leider nur die halbe Miete...


    Salve Iulia! antwortete er ihr dann möglichst freundlich und hoffte, dass wenigstens dieser Name stimmen würde. Selbst wenn er nicht stimmen würde, heute würde es ihn wahrscheinlich weder wundern noch aufregen, aber peinlich wäre es trotzdem gewesen.
    Aber das war wieder einer dieser typischen Tage, an denen man am besten im Bett geblieben wäre. A propos Bett, in Lucianus Lupaner war er auch schon eine Weile nicht mehr gewesen. Die Lupae vermissten ihn bestimmt schon dort, dachte sich Crassus leicht in sich hineingrinsend.


    Das weiß ich selbst nicht so recht. antwortete Crassus dann, mehr oder weniger Wahrheitsgemäß, aufgeschreckt. Hätte er doch beinahe vergessen auf ihre Frage zu antworten. Es hat mich einfach gepackt. Diese Lust einfach auf die Märkte zu gehen und irgendwelchen teuren Schnickschnack zu kaufen. scherzte, log aber auch gleichzeitig, Crassus. In einem Stadtpark! Genau, da hatte er sie kennengelernt. Damals hatten sich ihre Wege im wahrsten Sinne des Wortes das erste mal gekreuzt.
    Was hat dich denn auf die Märkte verschlagen? Möchtest du auch das Familienvermögen auf den Kopf hauen? A propos Kopf... wie geht es denn deinem überhaupt? Ist wieder alles in Ordnung, wieder alles verheilt?

  • Als er ihren nomen gentile nannte, lächelte sie leicht, anscheinend hatte er sie der richtigen Familie zugeordnet, wenngleich die blauen Augen kurz amüsiert aufblitzten, denn dass ihr cognomen fehlte, war ihr nicht entgangen. Wollte oder konnte er sich nicht erinnern? Aber es sollte ihr in diesem Moment gleich sein, immerhin hatte sie sich sehr wohl an ihn erinnert und sie hatten sich gegenseitig keine Beulen gelaufen, was zur letzten Begegnung immerhin ein gewaltiger Fortschritt war. Und daran schien er sich sehr wohl zu erinnern, stellte sie mit einem gewissen innerlichen Amüsement fest.


    "Nun, um Geld loszuwerden, bist Du hier genau richtig - ich würde wetten, dass allein Deine Uniform die Preise mindestens verdoppelt oder verdreifacht, der Helm dazu noch einmal," neckte sie ihn und behielt den Händler des Standes, an dem sie sich befanden, genau im Blick, er war unter ihren Worten kurz zusammengezuckt und bestätigte sie damit mehr als deutlich. "Ich bin hier, um einige Sachen für meinen Bruder einzukaufen, er kommt durch seinen Dienst wirklich zu nichts mehr. Und bevor er mit einer schreiend rosa Tunika zuhause ankommt, gehe lieber ich für ihn einkaufen," gestand sie schmunzelnd und fasste sich kurz an die Stirn, an der vor einigen Wochen noch die deutliche Beule geprangt hatte, die bei ihrer ersten 'Begegnung' entstanden war.


    "Das ist recht gut abgeheilt, aber ich hoffe doch, dass Du nicht wieder Deine Stirn gegen meine rammst, diesmal wäre es wirklich schmerzhaft," sagte sie mit einem schelmischen Blick auf seinen Helm. "Ich möchte Dir übrigens zur Beförderung gratulieren - diese neue Uniform sieht wirklich sehr gut an Dir aus."

  • Sorgenlos schlenderte Corvinus über den Markt und nutzte die spärliche Freizeit, um sich eine neue Tunika zu leisten, denn die hatte er sich redlich verdient, befand er. Außerdem wurden die Tuniken langsam knapp, zwei hatte er mit Weinflecken zu Arbeitstuniken gemacht, eine hatte Hypathia zerrissen ... und eine andere wurde einem peinlichen Unfall im Hinterzimmer der Mänaden zum Opfer. Aber niemand hatte es gemerkt und das war ganz gut so. So stand er einige Zeit bei einer Schneiderin und erwarb sich zwei neue Tuniken der Marke extraweich und anschmiegsam - soviel musste man sich leisten können. Am nächsten Stand leistete er sich ein paar Datteln und Feigen und knabberte vorsichtig an einer, um mit geschlitzten Augen zur Konkurrenz, einem anderen Weinstand zu blicken und dessen Preise mit Argusaugen zu betrachten. Pah, er mochte billiger sein, dafür hatte er aber auch sicher an Gewürzen gespart, merkte er auf und schlenderte weiter. Diese Feigen waren auch wirklich zu lecker, den Händler musste er sich merken, damit er ein paar Schalen voll für das Fest in Ostia kaufen konnte.


    Abrupt hielt er inne, über den linken Arm die beiden Tuniken gehängt, in der Hand ein paar der süßen Früchte haltend und jene mit der rechten Hand naschend, als er Caecilius Crassus und Iulia Helena beisammen stehen sah. Seine Mundwinkel hoben sich und kannte man ihn näher, dass dieses vergnügte Grinsen, das er nun zur Schau stellte, eindeutig mehrdeutig war.


    "Salve Caecilius Crassus.. salve Iulia Helena. Habe ich da etwas noch nicht mitbekommen?"

  • Dass er sie nur mit dem nomen gentile ansprach, könnte auch damit zusammenhängen, dass Crassus im Hinterkopf hatte, dass es üblich war, dass man nur den nomen gentile verwandte und nur, wenn mehrere Mitglieder einer gens auf einem Haufen sind, der cognomen mitverwendet wird, also zusätzlich zum nomen gentile. Er könnte sich allerdings auch täuschen. Aber ob er sich nun getäuscht hat oder aber nicht, er hätte den cognomen so oder so nicht gekannt. Ist aber ja eigentlich auch egal ;)


    Es ist eher das Gegenteil der Fall. Sollte ich wirklich einmal größer Einkaufen gehen, dann nur mit einer größeren Menge an Prätorianern. Und es ist erstaunlich, wie preisdürcken das wirken kann. er grinste spitzbübisch: Die meisten haben nämlich nicht vor herauszufinden, ob die Gerüchte über unseren Carcer auch stimmen. Ist doch so, oder? rief Crassus zu dem Händler, der vorher bei Helenas Worten offenbar ertappt zusammenzuckte. Crassus wandte sich wieder von dem Händler ab. Was spricht denn gegen rosa Tuniken? fragte Crassus gespielt empört. Eben gerade so, als ob er selber solche hätte - welche er natürlich nicht hatte. Einer seiner Sklaven war nämlich ein richtiger Modenarr, der Crassus dann lang und breit erzählte, dass das unmöglich zu dem und dem passen würde und überhaupt gerade out wäre.


    Ja, findest du? Crassus sah an sich hinunter: Ich kann nicht abstreiten, dass sie mir auch recht gut gefällt. War dahinten nicht eben einer seiner Klienten gewesen? Ah, egal. Wobei meines Erachtens nach sowieso die Prätorianeruniformen die schönsten sind. Auch die der normalen Milites. Er hatte sich nicht getäuscht. Es war einer seiner Klienten. Dies erkannte Crassus nun gut, als dieser Klient auf Helena und ihn zukam. Und natürlich hatte er einen dummen Spruch auf den Lippen. Und dieser gefiel Crassus gar nicht:


    Salve, Corvine. Du wirst mir sicherlich gleich erläutern was du meinst, nicht?


    fragte Crassus nicht gerade sonderlich freundlich. Natürlich wusste er genau worauf Corvinus angespielt hatte, aber Corvinus sollte ruhig merken, dass Crassus der Witz nicht wirklich gefiel.

  • "Salve, Artorius Corvinus," grüßte sie vergnügt zurück und trat etwas beiseite, damit der Neuankömmling auch die Auslage des Standes betrachten konnte. "Du kommst gerade recht, unser werter Praefectus Praetorio will eine unglaubliche Modesünde begehen." Damit zog sie rasch eine rosa Tunika aus den Tuniken der Auslage heraus, hielt sie Crassus vor die Rüstung und blickte ihren Scriba ernst an. "Das geht doch nun wirklich nicht, oder? Da muss man einschreiten - ausserdem braucht Constantius auch einige neue Sachen und kommt nie zum einkaufen. Am Ende würde er wohl so etwas hier einkaufen und dann uns und die ganze Familie blamieren .." Nicht, dass sie ihrem Bruder einen so schlechten Geschmack zugetraut hätte, aber wenn ein Mann müde war und man ihm dann sagte, er solle sich noch Kleidung einkaufen gehen, kamen oft die wunderlichsten Sachen heraus.


    "Du siehst also, rosa ist in dieser Saison einfach nicht die richtige Farbe für einen gestandenen Offizier," mit einem leichten Blinzeln zu Crassus legte sie die Tunika wieder auf den Stapel, während der kleinlaute Händler gar nicht wagte, sich in das laufende Gespräch einzumischen. Manchen Leuten widersprach man besser nicht und alle Männer in schwarzen Uniformen gehörten da eindeutig dazu. Dass Crassus die Frage nicht gefallen hatte, war offensichtlich, anscheinend achtete er sehr auf seinen Ruf - aber was war schon groß dabei, wenn man auf dem Markt jemandem begegnete, den man kannte? Ihre begleitende Sklavin wartete dezent im Hintergrund und verfolgte das Gespräch durchaus interessiert - das gab sicher später wieder einiges zu tratschen in der heimischen culina.

  • Corvinus musste herzlich lachen und schüttelte dann abwehrend den Kopf, ebenso leicht mit der Hand abwinkend.


    "Ich dachte nun tatsächlich gehört zu haben, rosarote Tuniken seien der letzte Schrei.." mit den Worten streckte er seine linke Hand etwas aus und präsentierte die frisch gekauften Tuniken. "Da hatte ich ein wenig Angst, einen schwerwiegenden modischen Fehlgriff getan zu haben." Und als Iulia Helena ihm die rosarote Tunika an Crassus präsentierte, musste er die Feige nun doch etwas schwerer hinabschlucken, wobei er das grinsen höflich verbarg.


    "Wenn ihr meine ehrliche Meinung haben wollt.. ich denke, ein dunkles Marineblau würde ihm gut stehen. Nicht zu dunkel, damit man es nicht für schwarz hält. Aber schön kräftig." Er musterte Crassus von oben bis unten und wusste genau, er selbst hatte keinen Geschmack und noch weniger die Begabung zum Schneider oder Modeberater. Aber blau würd gut aussehen.

  • Seufz. Das gefiel Crassus gar nicht, wie man sich gerade mit seiner unfreiwilligen Hilfen sich lustig machte. Crassus war zwar normalerweise schon für jeden Spaß zu haben, aber er mochte es gar nicht, wenn ihm irgendwelche peinliche Sachen zugeordnet wurden - wie gerade z.B. die rosa Tunika. Da würde er am liebsten das gute Stück auf den Boden schmeißen. Aber da er ja hier mitten in der Öffentlichkeit war und man sich manchmal auch als Praefectus Praetorio lieber beherrschen sollte, ließ er es sein. Allerdings schaffte er es auch nicht, gute Miene zum bösen Spiel zu machen, sodass er es relativ emotionslos über sich ergehen ließ. Na endlich nahm sie das scheiß Ding von ihm weg.


    Ich denke, ich weiß durchaus selber was mir steht und was nicht. Doch ich bin äußerst dankbar für eure überaus hilfreichen Tipps. Sollte ich dann doch mal eure Hilfe in diesen Sachen brauchen, werde ich mich melden. meinte Crassus dann etwas zerknirscht. Wenn nicht jetzt, wann dann gäbe es einen besseren Moment für einen Themawechsel? Sagt mal, werdet ihr auch zu der Parade kommen, von der ihr sicherlich schon beide etwas mitbekommen habt?

  • "Marineblau, hm, eine gute Idee," sagte sie zu des Corvinus' Worten und nickte. Die Farben würden ihrem braungebrannten Bruder sicherlich sehr gut stehen, zu brauner Haut hoben sich solche Farben immer sehr gut ab. Und es würde sicherlich leichter werden, ihn für diese Farbe zu gewinnen als beispielsweise für lindgrün, bei dem er immer Bedenken hegte, zu weiblich zu wirken. Männer und Kleidung waren einfach sehr kompliziert, und sie glaubte, das Verhalten von Männern auf dem Markt wohl auch nie verstehen zu können.


    "Ah, die Parade - ich habe davon gehört und werde sie mir wohl auch ansehen, wenn es meine Zeit zulässt. Es ist ja selten genug, eine militärische Vorführung der Pratörianer zu sehen, das sollte man sich nicht entgehen lassen. Du hast sicher schon einiges dafür vorbereitet? Was dürfen wir an Besonderheiten erwarten, praefectus?"

  • Leicht schmunzelnd nickte er in Helenas Richtung, ehe er sich Crassus zuwandte und ihm ebenso zunickte.


    "Artoria Medeia, meine.. 'Schwägerin' will unbedingt, dass ich sie begleite und ich kann sie natürlich nicht im Stich lassen. Außerdem will ich mir eine Prätorianerparade nicht entgehen lassen."


    Zu Helenas Worten nickt er noch beipflichtend, dann sah er seinen Patron erwartungsvoll an. Militärparaden faszinierten ihn, vor allem, weil er selbst nie in den Genuss kam, dienen zu dürfen. Die Welt kann wirklich ungerecht sein. Aber er freute sich jetzt schon auf die Parade.

  • Wenn ich jetzt schon erzählen würde, was euch dort dann überraschen soll, würde das doch die ganze Spannung zerstören. Aber stellt euch schon mal auf ein Spektakel ein, wie es Rom schon lange nicht mehr gesehen hat.


    Crassus fand tatsächlich zu seinem Grinsen zurück:


    Aber wenn ich euch einen Tipp geben darf: Sichert euch einen Platz auf dem Marsfeld... dort könnt ihr defintiv spektakuläre Manöver bestaunen. Aber natürlich ist es auch schon so sehenswert, wenn so eine große Menge an elitären Soldaten zusammen marschiert. Ich versichere euch, ihr werdet nicht sehen, wie auch nur ein einzelner Soldat außerhalb des Takts seinen Fuß auf den Boden stellt. Bei anderen Einheit hört es sich vielleicht so an, als ob alle Soldaten absolut im Gleicschritt marschieren würden, aber bei uns ist es defintiv so.


    sprach Crassus nicht ganz ohne Übertreibung, aber dafür voller stolz.

  • "Sonst wären die Prätorianer wohl auch kaum die Elite des Imperiums," gab sie lächelnd zurück. "Ich kenne keinen miles, der nicht insgeheim davon träumen würde, eines Tages als Prätorianer Volk und Vaterland, aber vor allem dem Augustus dienen zu dürfen. Das Marsfeld also." Ohjeh, das würde wieder ein elendes Getrete und Geknuffe werden, wenn sie sich das wirklich antun würde. Aber mit Wonga vor ihr würde es vielleicht glimpflicher ablaufen, zumindest hoffte sie das inständig. Der breitschultrige Nubier war immer schon gut dafür gewesen, Probleme von ihr fern zu halten, selbst mitten in der Nacht.
    "Und Du wirst sicher auch daran teilnehmen, oder kann man Dich nur auf der Ehrentribühne bewundern?"

  • "Sogar mir würd es gefallen, als Prätorianer zu beschützen, aber dafür bin ich definitiv zu verheiratet.", zwinkerte Corvinus und nickte Crassus dann leicht zu. "Das Marsfeld.. werde ich mir merken, bin ich doch gespannt, wohin Medeia mich zerren wird." Schmunzelnd sah Corvinus zu Iulia Helena und neigte sein Haupt leicht.


    "Ich bitte dich, er ist der Praefectus Praetorii, natürlich wird er seine Männer führen.. oder? Auf jeden Fall bin ich schon sehr gespannt darauf, das verspricht eine Parade zu werden, die Rom nicht so schnell vergessen wird. Wird der Caesar denn auch erscheinen?" Corvinus lächelte nun offen, denn auf die Parade freute er sich wirklich immer mehr, hörte es sich anfangs nur nach einem Müßiggang an, zu dem er seine Verwandte begleiten sollte.

  • Sowohl als auch. meinte er lächelnd zu Helena: Als Kommandeur der Cohortes verlangt man von mir natürlich, dass ich diese auch anführe. Und das werde ich auch machen. Auf dem Marsfeld dann allerdings werde ich ebenfalls auf die Ehrentribüne gehen und von dort aus alles weitere bewundern. Du kannst mich also sowohl auf dem Pferd als auch auf der Ehrentribüne bewundern. meinte Crassus herzlich lachend.


    Ob der Cäsar erscheinen wird, weiß ich nicht. Ich gehe davon aus, dass seine Pflichten ihn bei der Legio Prima binden, aber wer weiß das jetzt schon? In wenigen Tagen wissen wir es dafür mit absoluter Sicherheit. Außerdem wird ja der Augustus auf jeden Fall anwesend sein... und machen wir uns nichts vor, der Cäsar würde bei dieser Gelegenheit sowieso nur im Schatten von Iulianus stehen.


    möglichst unauffällig sah sich Crassus nach einer Sitzgelegenheit um. Bei deser Hitze wollte man nicht freiwillig unnötig in der Gegend herumstehen. Da würde man viel lieber das Leben in einem Weingarten im Grünen genießen.

  • "Ah, dann will ich versuchen, in der Nähe des Marsfelds die Parade anzusehen - dann sehe ich Dich zuerst zu Pferd und danach stehend," versetzte sie vergnügt und schmunzelte leicht vor sich hin. Er hatte schon einen gewissen Hang zur Selbstverliebtheit, aber welcher Mann in Rom, der einen einflussreichen Posten bekleidete, hatte den nicht? Insgeheim wünschte sie seiner sicher irgendwann einmal vorhandenen Frau viel Geduld und Nachsicht mit ihrem Gemahl.


    "Es wäre dennoch sicher ein gutes Bild der familiären Einigkeit, wären sowohl der Augustus als auch der Caesar anwesend. Immerhin sieht man sie sehr selten gemeinsam öffentlich, und bevor Gerüchte um ein Zerwürfnis aufkommen könnten, gilt es solche Gelegenheiten zu nutzen. Welcher Mann will schon ewig den Makel des Zweiten tragen müssen und fühlt sich dabei glücklich, werden die Menschen denken. Und wäre er auf dem Marsfeld anwesend, entfällt auch der Zwang zur Entwaffnung für einen Offizier ..." Sie fächelte sich mit der Hand frische Luft zu und wünschte insgeheim, sie hätte einen Sklaven zum Fächeln mitgenommen, der ihr ein wenig Erleichterung verschaffen könnte. Es war einfach viel zu heiss.

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