Ein Spaziergang über das Forum Ostiae

  • Mit ihrem Mittagspausenbesuch im Schlepptau betrat Iulia Helena das Forum Ostiae, nicht ohne ein gewisses Gefühl der Zufriedenheit darüber, die Akten für einige Zeitlang hinter sich lassen zu können und nun ein unbeschwertes Gespräch genießen zu können. Der Helvetier war in ihren Augen zwar ein ziemlich eitler Geck, aber er hatte Witz und schien überdies den Kopf an der richtigen Stelle zu tragen - der Standesdünkel, den man Sprösslingen aus einer Senatorenfamilie oft nachsagte, schien sich bei ihm nur in seiner Kleidung niederzuschlagen und damit konnte sie durchaus leben.


    "Das Forum ist denke ich einer der wichtigsten Orte Ostias," meinte sie im Plauderton zu ihrem Begleiter und ließ den Blick über den Marktplatz schweifen, die eifrig frequentierten Stände, die Sklaven, welche auf ihren Schultern und Rücken dicke Warenbündel trugen, die Bürger mit ihren Einkaufskörben und -kisten, all dies zeugte von einer prosperierenden und lebendigen Stadt. Nicht zum ersten Mal wurde sie von einer tiefen Zufriedenheit ergriffen, wenn sie das Werken der Menschen betrachtete. Das war ihre Stadt, und sie würde sich dafür einsetzen, dass es auch weiterhin so lebendig bleiben würde. "Nicht nur, weil Du hier eine Menge der Waren bekommst, die es zu teureren Preisen auch in Rom gibt. Hier spielt sich das wirkliche Leben der Ostianer ab, wie auch im Hafen."

  • Ich bemühte mich indess, einigen Schlaglöchern auszuweichen, damit meine reine Toga nicht zu Schaden käme. Oja, hier ist schon einiges los. Aber sind Mantua und Misenum nicht ähnlich belebt? Ha, wenn wir unser Rennen veranstalten, dann wird Ostia in Führung liegen. Und ich um einige Münzlein reicher sein :DWonach steht Dir denn der Appetit? Doch wohl nicht etwa nach einem jungen Plebejer, der sich seine Haare frisch gegelt hatte?! 8)

  • Appetit. Für einige Momente lang begannen ihre Gedanken in eine Richtung zu springen, die weder statthaft noch angemessen war und sehr viel mit frisch gebratenen Meeresfrüchten zu tun hatte, die man auf der nackten Haut eines ganz bestimmten Mannes mit den Zähnen herunterschnappen musste - aber sie erinnerte sich schnell genug daran, hier nicht alleine herum zu laufen. "Es sind alles sehr belebte Städte, und die Arbeit der Magistrate hat vor allem Mantua sehr belebt, wenn ich mich nicht ganz irre. Italia blüht auf, und das ist ein guter Weg, finde ich."


    Ihr Blick fiel auf die Garküche, bei der sie meistens ihr Mittagessen holte und die einen sehr sättigenden, wenngleich nicht wirklich wohlschmeckenden Bohnenbrei verkaufte. "Appetit hätte ich auf vieles, aber zumeist lande ich dann doch dort drüben." Damit deutete sie auf den Stand, von dem aus ihr der Verkäufer schon geschäftstüchtig zuwinkte.

  • Oh, Bohnen. Jedes Böhnchen gibt ein ..........Ich kicherte leicht und war bass froh, dass sie nicht Lust auf Meeresfrüchte hatte. Diese Glibberviecher waren mir immer suspekt. Bei Bohnen fallen mir meine Jugendgeschichten ein. Ich spielte leicht verschmitzt an meinen Ringlein.

  • Langsam hob sie eine Braue an, als er bei der Nennung des Bohnengerichts so zu grinsen begann. Wollte sie diese Jugendgeschichten wirklich wissen oder wären sie nur flatulenzgefüllte Farce-Erzählungen?
    "Erzähle mir davon," meinte sie schmunzelnd und hielt ihn recht genau im Blick, während ihnen ein Schwung Bürger entgegen kam und die Magistrata freundlich grüßte.

  • Ooooh, Meine braunen Augen begannen zu leuchten und frohlocken. Sieh doch nur, dort, an dem Stand. KIRSCHEN!. Ich liebe Kirschen.. Schnell war eine Tüte voll erstanden und ich knurpste sie genüsslich, während ich mit dem Kirschkern einen Hund zu treffen versuchte. Knursch, knubber, mjamm, schmocks
    Seelig grinste ich sie an. Möchtest...knurpsel....du auch eine? Etwa?

  • Das war es also, was einen Helvetier aus der sprichwörtlichen Ruhe zu bringen vermochte - Kirschen. Sie schmunzelte etwas, als sie ihn dabei beobachtet, wie er die ersten der süßen Früchte verschlang, um dann dankend zu nicken und sich genau eine einzige Kirsche aus seiner Tüte zu nehmen, die sie mit spitzen Fingern zu den Lippen führte und dann dort sachte zu kauen begann.
    "Sehr lecker," meinte sie schmunzelnd. "Wenngleich es Dich aber nicht satt machen wird, als Vorspeise sind sie nicht zu schlagen." Er hatte etwas sehr jungenhaftes an sich, zumindest im Augenblick leuchteten die Augen eher wie die eines Lausbuben denn wie die eines erwachsenen Mannes. Irgendwie fand sie das sympathisch.

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