• Die Spannung ließ etwas nach, als der Mann seinen Namen nannte. Das musste der Hausherr sein, dachte Priscus erleichtert. Axilla hatte von ihm erzählt, auch, dass er in der Castra Praetoria seinen Dienst tat und nur selten zu Hause war.
    Vorsichtig drehte er sich um, um dem Mann ins Gesicht zu schauen. Er sah einen Mann, recht groß, braunes Haar und grüne Augen, fast so grün wie Axillas'. Was auffiel, war die Kleidung. Kein Zweifel, hier hatte Priscus einen der Prätorianer vor sich. Ein wenig stolz dachte er, dass die Familie seit jeher fähige Soldaten hervorgebracht hatte... auch wenn diese nicht besonders alt wurden.
    In Priscus' Mundwinkeln spielte ein Lächeln. "Ich bin auch erst seit zwei Tagen hier, lieber Seneca... Ich hoffe es ist dir nicht unangenehm, dass ich hier wohne, ich werde mich in drei Tagen zur Legio Prima aufmachen." Kurz überlegte er, ob er nach Narcissa fragen sollte, ließ es aber vorerst einmal bleiben.

  • Zur Prima? Soso, auch ein Soldat dachte sich Seneca und verwarf nun endgültig den Gedanken nach der Waffe zu greifen, er ging auf seinen Verwandten zu, packte ihn an beiden Schultern und blickte ihn an..
    "Priscus lass dich ansehen.", sagte er und grinste, schließlich war für die Iunier welche eine sehr kleine Gens geworden waren jeder Verwandte etwas ganz spezielles...
    "Ich freue mich dich kennenzulernen. Fühl dich wie zuhause, schließlich bist du es ja auch.", meinte der Iunier und setzte sich,
    "Typisch Axilla, war ja klar dass sie mir so etwas wichtiges nicht zuträgt.", fuhr er scherzhaft fort, und ließ einen Sklaven Wein bringen...

  • Die Geste der Freundschaft war anrührend, Priscus hatte mit einem eisigeren Empfang gerechnet. Die Vorsicht wich einem wärmenden Gefühl, ähnlich einer Rückkehr- ja, einer Rückkehr nach Hause- in den Schoß der Familie.


    Er lachte, als Seneca sprach. "Zürne ihr nicht, sie war in etwa genauso überrascht wie du jetzt. Und eben so freundlich, darf ich sagen," meinte er dankbar. "Diese riesige Stadt, die vielen Menschen... Ich komme mir wie ein Bauer aus den Tiefen der Wälder vor, bei all den Sehenswürdigkeiten und Bauten", grinste er, während Seneca den Sklaven wegschickte.
    Priscus wurde wieder ernst. "Ich werde wie gesagt nicht lange bleiben, nur bis ich Mars ein Opfer gebracht und mich nach meiner Schwester Axilla erkundigt habe... Vielleicht kennst du sie? Oder besser gesagt: Kanntest du sie?" fügte er hinzu.

  • Sim-Off:

    denke mal du meinst narcissa ;)


    Seneca nickte als Priscus über das Opfer an Mars sprach, da sollte er eventuell auch mal wieder vorbeischauen, war ja ne Weile her, er nahm es sich vor, ließ sich aber nicht weiter ablenken...
    "Narcissa? Ich habe diesen Namen schonmal gehört, aber ich kenne sie leider nicht. Tut mir leid. Es ist ein iunisches Phänomen die Familie zu vermissen, Väter, Mütter, Brüder oder Schwestern zu vermissen. In meinem Falle sogar meine ganze Familia, aber ich werde in meinen gebeten deine Suche erwähnen und hoffe dass dir die Götter wohlgesonnen sind., dann kam der Sklave bereits mit einem Krug Wein und zwei Becher, welche er auch gleich füllte,
    "Trink einen Schluck, ich bin froh dass du gekommen bist, ich dachte bereits unsere Gens wäre eine aussterbene Dynastie. Zur Prima willst du also? Sehr ehrenwert, sehr iunisch.", letzteres sagte Seneca eher scherzhaft, schließlich müsste es im Elysium mittlerweile eine eigene Abteilung für die Iunier geben, soviele wie auf dem Schlachtfeld fielen..

  • Sim-Off:

    Natürlich, wen sonst. :D


    Als Seneca sein Schicksal schilderte, hob Priscus eine Augenbraue. Scheinbar war es seinem Gegenüber noch schlimmer ergangen als ihm. Ein wenig verlegen nickte er. Ich weiß wo Narcissa ist... Im Totenreich, wie ich hörte. Sie starb letzten Winter, irgendwo außerhalb der Stadt auf einem Landgut. Ich bin nur hergekommen, um zu sehen, ob ihrer auch würdig gedacht wurde und wird... Und weil ich Gewissheit brauche, dass meine Schwester wirklich von uns gegangen ist. Ich kann es noch immer nicht glauben." Er schüttelte gedankenversunken den Kopf. Dann blickte er Seneca wieder an.
    "Du sagst deine Familia sei vermisst? Mein Beileid mein Freund," entgegnete er mitfühlend. Die Iunier waren seit der Zeit Caesars in ihrem Einfluss etwas geschwunden, doch seit einigen Jahren hatte es geschienen, dass sich besonders die Männer wieder vermehrt um das Imperium verdient gemacht hattten. Nur leider war ihr Leben wie bei vielen Soldaten einfach immer zu kurz gewesen, um viel von diesem Einfluss zu haben.


    Als Seneca das Thema wechselte, war er ganz froh. Er nahm seinen Becher, prostete ihm zu und trank einen Schluck. "Ein guter Wein, wirklich," meinte er anerkennend und nahm noch einen Schluck. "Ja, ich folge meinem Vater im Kriegshandwerk nach, er ist nun zum zweiten Mal Primus Pilus bei der XXVIII. Alaudae, da sind seine Erwartungen natürlich hoch," sinnierte er weiter. "Wie du sagst, sehr iunisch. Und du gehörst zu den Schwarzen?" fragte er interessiert, erfreut, dass einem Familienmitglied eine solch große Ehre zuteil worden war

  • Primus Pilus? Seneca hörte seinem Verwandten gespannt zu, die Männer der Iunia scheinen der Gens ja in allen Teilen des Reiches Ehre zu machen, annerkennend nickte er und trank einen Schluck, um dann auf Priscus Frage zu antworten...
    "Das ist richtig, ich gehöre zu den Prätorianern. Aber erst seit kurzem. Ich wurde als einer von einer Hand voll Urbanern zu einer Sonderübung abkommandiert und habe mich scheinbar ganz vernünftig geschlagen., sagte er leicht scherzhaft, als er daran zurückdachte wie er gegen den Hünenhaften Figulus kämpfte,
    "Es ist schon was anderes eine schwarze Tunika zu tragen statt einer roten. Ich will nicht sagen dass ich es genieße, aber der Respekt der Menschen auf der Straße ist schon interessant gestiegen.", meinte er und fuhr dann fort,
    "Und du? Sicherlich willst du Offizier bei der Prima werden nicht wahr? Pass auf dass du nicht auch auf dem Schlachtfeld fällst, das mag der iunische Weg sein aber für das fortbestehen unserer Gens ist das nicht gerade förderlich.", scherzte er nochmals und war froh auf dem Schlachtfeld nur den Kaiser beschützen zu müssen, wenn er denn mal ins Felde ziehen sollte was beim derzeitigen Zustand nicht unbedingt der Fall sein sollte,
    "Ich hoffe jedoch dass du dich, sofern du mal Zeit hast, in Roma blicken lässt, die Casa steht dir immer offen."

  • Mit einem Schulterzucken antwortete Priscus: "Offizier zu werden ist sicher ein gutes Ziel, wenn es mir vergönnt ist so alt zu werden." Er trank bedächtig einen Schluck und drehte den Becher in den Händen hin und her.
    "Mein Vater wurde von den Dakern verwundet, war wochenlang im Veltudinarium und davor wurde er bei einem Aufstand verletzt.... Und das waren nur die letzten vier Jahre... Also haben die Legionen einen höheren Verschleiß an Iuniern als die Garde," meinte er scherzhaft. Lieber dem Feind entgegentreten, als in dieser Stadt einen Dolch in den Rücken bekommen, dachte er, trotztdem wurde der Dienst bei den Prätorianern viel besser bezahlt, wenn man besagtem Dolch nicht zum Opfer fiel.
    "Wie viele Verwandte gibt es in der Stadt eigentlich noch? Dürften nicht mehr allzu viele sein, oder? Die meisten leben laut meinem Vater noch in Hispania und Graecia, aber die meisten kenne ich nicht mal namentlich. Liegt vielleicht auch daran, dass die meisten Männer fielen, bevor sie das conubium erhielten," meinte er lächelnd. Gab es etwas ehrenvolleres, als fürs Vaterland zu sterben? Nun, zumindest in der Vergangenheit hatten die Iunier regen Gebrauch von dieser Ehre gemacht.
    "Ich danke dir, dass ich hier willkommen bin, ich denke ich werde nach meinem tirocinium gerne für ein paar Tage herkommen," sagte er. "Ich habe noch nicht allzu viel von der Stadt gesehen, und werde auch nicht viel Zeit haben die Tage. Wie ist das Palast des Imperators denn so? Ich habe gehört er sei überaus prächtig?," fragte er interessiert.

  • "In Rom gibt es nur Axilla, mich und Serrana. Wir haben noch Verwandte in Hispania und Aegyptus, wo Axilla auch ein paar Betriebe besitzt. In Graecia, das kann sein, da bin ich mir nicht sicher ehrlich gesagt.", meinte Schulterzuckend, aber vielleicht waren diese auch verwandtschaftlich näher zu Priscus als zu ihm...
    "Wenn du einmal in der Garde bist wirst du nicht mehr so schnell an die Front geschickt, von daher ist die Garde wohl wirklich sicherer.", pflichtete er Prisus scherz bei und fuhr fort..
    "Der Palast? Nun der ist so prächtig wie es sich für den mächtigsten Mann der Welt gehört.", meinte Seneca breit grinsend, "Aber leider verweilt der Kaiser momentan nicht in Roma, aber vielleicht wird die Zukunft das ändern. Hast du Serrana schon getroffen?", fragte er neugierig..

  • Priscus hob die Augenbraue, als er den kurzen Abriss der Verwandtschaften hörte. Wahrlich klein war die Gens, dafür ihre Taten umso größer. "Ja, in Graecia gibt es uns noch... Meine Familie hat noch Söhne und einige Schwägerinnen, die den Namen weitertragen. Lass uns dafür sorgen, dass wir nicht ins Elysium eintreten, ohne vorher eine Schar Nachkommen zu hinterlassen", meinte er grinsend.


    Bei der Erwähnung des Kaisers runzelte er die Stirn. "Er weilt nicht in Roma? Ich habe gerüchteweise davon gehört.... Auch dass sein Praefectus Urbi die Staatgeschäfte weitestgehend alleine leitet?" fragte er vorsichtig, um Seneca nicht in Verlegenheit zu bringen, was seinen Eid zum Stillschweigen anging.

    "Nun, ich komme gerade von Serrana, eine wirklich bemerkenswerte Frau. Sie konnte mir einige Auskünfte über Narcissa geben, die recht hilfreich waren, wenn auch eher traurig,"
    fuhr er fort und blickte in den Becher. Blutrot war die Flüssigkeit, wie Blut. "Ich werde die Grabstelle mit ihr aufsuchen und ein Opfer darbringen, damit auch einer ihrer nächsten Verwandten sich um ihren Geist gekümmert hat." Er lächelte ein wenig.

  • Seneca lachte, und tatsächlich hatte er vor nicht ohne Nachkommen ins Elysium überzugehen, aber dieser Tag war für den jungen Iunier hoffentlich noch in weiter weiter Ferne...
    Als es dann wieder zum Kaiser kam wurde Seneca ein wenig ernster, und versuchte diese Frage ein wenig zu umschiffen..
    "Nun der Praefectus Urbi leitet die Geschicke wie es von ihm verlangt wird.", sagte Seneca diplomatisch, ob der das nun gut oder schlecht macht sei nun dahingestellt...
    "Serrana ist wirklich nett und herzlich, leider sehen wir sie so gut wie nie hier in der Casa.", Seneca seufzte, gab es doch tiefe Gräben zwischen seinen beiden Cousinen,
    "Aber es freut mich dass ihr zusammen zum Familiengrab geht."

  • Als Priscus die Worte vernahm, musste er schmunzeln. Ganz der pflichtbewusste Schwarze, dachte er. Aber es gehörte sich für einen Soldaten auch nicht, Fragen nach Richtigkeit und Logik der Befehle zu stellen, besonders wenn sie vom mächtigsten Mann, oder zumindest von seinem Stellvertreter, kamen, der bestimmt über jeden Zweifel erhaben war.


    Schnell wechselte Seneca das Thema wieder, was Priscus auch ganz recht war. Politik ermüdete ihn immer so sehr, von den Machtspielen in der Urbs Aeterna hatte er nur Geschichten gehört, die wieder Andere gehört und Anderen erzählt hatten.
    "Serrana ist verheiratet, ich weiß. Aber was seufzt du so? Sie wohnt ja nicht allzu weit weg... Nun, wenn auch in einem etwas nobleren Viertel...", meinte er beeindruckt. "Erlaubt ihr Mann ihr nicht, öfter hierher zu kommen?" fragte er.

  • Seneca schüttelte den Kopf,
    "Nein...", er hielt kurz ein, "Nein das ist es nicht. Serrana und Axilla haben keinen guten Draht zueinander, ich weiß nicht so genau was da vorgefallen ist, jedenfalls wünschte ich mir es wäre anders. Serrana ist sehr nett, ihr Mann Germanicus Sedulus auch, er hat ein hohes Amt inne, aber er würde ihr wohl einen Besuch nicht verbieten.", meinte der Iunier nachdenklich und fasste einen Plan,
    "Aber vielleicht werde ich die Iunier mal wieder an einen Tisch bringen, wenn du Dienstfrei hast, kommst du einfach vorbei, es ist zwar eine kleine Reise von Mantua nach Roma aber wir würden uns alle freuen.", sagte er grinsend, "Naja, was solls, wie ist Graecia so? Unterscheidet es sich wirklich so sehr von den westlichen Provinzen wie es mir berichtet wurde?"

  • Eigentlich konnte sich Priscus keinen Grund vorstellen, warum die beiden Frauen, die jede für sich freundlich, nett und höflich waren, sich überhaupt nicht leiden konnten. Zwar vertrat er die Meinung, dass zu viele Frauen auf einem Haufen zwangsläufig streiten mussten, nicht aber nur zwei. Aber hatte sein Vater nicht gesagt, dass alles der Logik folge, nur nicht der Kopf der Frauen? Oder war es der Schoß? Priscus wusste es nicht mehr, genau.
    Er nickte zustimmend. "Wenn ich dazu beitragen kann, dass die Gens wieder ein wenig näher zusammenrückt, dann bin ich mit Freuden bei einem Essen dabei. So weit ist es ja nicht bis nach Mantua, wenn ich es rechtzeitig weiß reichen glaube ich zwei Wochen... vielleicht kann ich ja auch ein Pferd leihen, dann geht es schneller," meinte er.


    Bei der Frage nach seiner Heimat leuchteten seine Augen plötzlich. "Graecia ist schön... Aber ich kann dir nicht sagen, wie das Land als ganzes ist, überall wechseln die Landschaften, es gibt hohe Berge, breite Flüsse, saftige Wiesen und Wälder... An der Küste kann das Wetter sehr mild sein, das ganze Jahr über, aber im Landesinneren nach Norden hin auch recht kalt. Und die Menschen dort sind nicht ein Volk, viele haben Vorfahren von den alten Stämmen, die heute fast keiner mehr kennt, aber die vor Ilios stritten. Oder sie behaupten es zumindest.
    Warst du schon mal in Athen? "
    fragte er und nutzte die Pause, um einen Schluck Wein zu trinken.

  • "Das klingt wunderbar.", gestand Seneca und dachte zurück an die Zeit in Hispania, welches durchaus ähnliche Regionen bot,
    "Wie dem auch sei, ich würde mich freuen dich öfter hier zu sehen, de einzige Mann der Gens zu sein ist nicht leicht das kannst du mir glauben.", fuhr Seneca scherzhaft fort und und leerte seinen Becher,
    "Brauchst du noch etwas oder kann ich dir bei etwas behilflich sein? Hast du vielleicht Hunger?", fragte er anschließend noch, eine kleine Stadttour oder ein Ausflug in die Taverna wären Seneca eigentlich ganz recht gewesen..

  • Auch Priscus leerte seinen Becher, dann stellte er ihn auf das Tablett. "Dann werde ich also kommen, wann immer ich Zeit finde," versprach er.


    Beim Thema Essen fiel ihm der Tipp eines Freundes ein, der ihm von einer Garküche erzählt hatte, die angeblich ganz besondere Speisen führte.
    "Nun, wenn du keinen Dienst mehr hast, würde ich mich freuen, dich auf einen Becher Wein einzuladen.... Ich habe beim circus maximus von einer taberna gehört, die die besten gefüllten Fladen in ganz Rom verkaufen sollen. Und mit einem Prätorianer an meiner Seite kann mir ja nichts passieren," meinte er grinsend

  • Seneca wägte kurz ab, die Taberna am Markt war auch nicht schlecht aber warum nicht was neues probieren...
    "Das klingt gut, und nein, heute habe ich keinen Dienst mehr, wenn der Palast morgen nicht mehr steht kann man mir das nicht anheften.", meinte Seneca grinsend, auch wenn er daran gar nicht denkte mochte,
    "Dann mal los.", sagte er zupfte seine Prätorianertoga zurecht..

  • Priscus erhob sich und rückte seinen Gürtel zurecht, prüfte nochmal, ob der Beutel mit dem Geld an seinem Platz war und ging mit Seneca zur Türe.
    "Dann wollen wir mal schauen, ob wir die caupona finden," meinte er grinsend und trat auf die Straße.

  • Seneca platzte ins Atrium, wütend, enttäuscht, vielleicht ein bisschen persönlich verletzt,


    "Axilla!? Axilla!?", brüllte er durch die Flure während die Sklaven bemüht beschäftigt spielten, ihre Ohren jedoch natürlich offen hielten. Aufgebracht marschierte Seneca auf und ab, was in der Acta geschah hatte ihn aufgewühlt, und die Angst um seine Familie vermischte sich mit dem bitteren Gefühl von Axilla belogen worden zu sein, und das im Dienst. Er ließ sich ein wenig Wasser bringen, und kippte es über seine Haare und sein Gesicht, ein Tropfen auf den heißen Stein wie sich herausstellte, denn beruhigen konnte ihn die Katzenwäsche nicht..

  • Es dauerte länger, als Axilla erwartet hätte, bis Seneca schließlich in der Casa Iunia aufschlug. Wortwörtlich beinahe. Die Iunia hatte sich eben ein wenig hingelegt gehabt, um auszuruhen, als sie vom Brüllen ihres Namens wieder aufwachte. Sie ließ sich von einer Sklavin nur kurz aufhelfen und wusch sich den Schlaf aus den Augen, ehe sie ins Atrium ging.


    Seneca lief beinahe Furchen in den Boden, wie einer der Löwen in den Käfigen des Paneion von Alexandria, und aus unerfindlichem Grund tropfte er ein wenig. Sie hatte sich ja schon gedacht, dass er noch böse auf sie sein würde, aber das traf hier nicht wirklich zu. Er war vielmehr stinksauer.
    “Ich bin ja da! Hör auf, rumzubrüllen, du machst ihnen Angst“, meinte Axilla sehr viel ruhiger und deutete vage auf die Sklaven, die sich bemühten, möglichst unsichtbar zu sein. Die Wahrheit wäre gewesen, dass Seneca auch Axilla Angst machte, allerdings würde sie das nie zugeben.

  • Als Axilla dann endlich mal im Atrium erschien, blieb Seneca stehen. Als sie ihn dann auch noch aufforderte, sich zu beruhigen weil es den Sklaven ja Angst machen würde, musste er unweigerlich lachen, ein kurzes abschätziges lachen, er konnte es nicht an sich halten, er war zu aufgebracht...


    "Ich mache ihnen Angst?!", fragte Seneca, und wiederholte es nochmal ungläubig, aber weniger fragend, "Ich mache ihnen Angst.", Seneca schüttelte denn Kopf, wandte sich von Axilla ab und drehte sich wieder um, "Und was machst du? Verschwörung, Probleme über Probleme, was hast du dir gedacht?! Was im Namen der Götter hast du dir gedacht?! Wäre es dir das wert gewesen wenn es hart auf hart gekommen wäre? Der Name der Iunier aus der Geschichte getilgt? Ehrlos, geächtet, wieder, ich bin Prätorianer, stolzer Soldat und doch musste ich vor der Decima betteln dass sie kein Wort über dich verliert!", Seneca brüllte, er war außer sich, dass das Gespräch mit der Decima recht angenehm war verschwieg er, es kam ihm auch in diesem Moment gar nicht in den Sinn,
    "Du hast mich belogen Axilla, du die mir von allen am meisten bedeutest, hast mich in eine Lage gebracht die mich in den Abgrund hätte reißen können. Ich habe auf Messersschneide balancieren müssen während du mich scheinbar als deinen Feind betrachtet hast.", bei den letzten Worten beruhigte sich Senecas Stimme, er wurde ruhiger, fast schon melancholisch. Seneca setzte sich hin, würdigte Axilla jedoch keines Blickes mehr.

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