Arbeiten in der nähe des Kolosseum

  • Die Sonne hatte über Rom ihren höchsten Stand erreicht und die Straßen waren zum bersten voll. Lucullus an der Spitze führte eine kleine Gruppe von Sklaven in die nähe des Tempels des Claudius. Schwer beladen mit Ätzkalk, Werkzeugen und pulveriges Puteolanum bannten sie sich ihren Weg. Lucullus hätte lieber ein Ochsengespann zum Transport genutzt, aber diesen durch das Zentrum der Stadt zu führen wäre Blödsinn gewesen. Nirgends wären sie entlang gekommen. Es dauerte nicht mehr lange bis sie die kleineren Schäden fanden. Die Abzweigung der Aqua Claudia die zum neronischen Nymhäum führte hatte lediglich kleine herausgebrochene Stellen an einen Sockel. Nichts wirklich aufregendes, aber auch dies gehörte zum Alltag eines Aquarius. Die Sklaven luden die Werkzeuge ab und stellten bereits eine Leiter an das Aquädukt heran um die schwer erreichbaren Stellen zu reparieren. Lucullus schaut sich die Schäden an und blickt zu einen alten Sklaven der schon lange im Dienste der Wasserversorgung stand. "Mutwillig?" Nein, Herr. Beim Bau wurde nur gepfuscht an dieser Stelle. Nach 30 Jahren darf jedes Bauwerk einmal Restaurationsarbeiten in Anspruch nehmen. Lucullus nickte stumm und machte sich daran Zement zumischen. Dazu brauchte man nur ein paar Eimer, diese füllte man mit Ätzkalk und pulverigen Puteolanum. Noch ein wenig Wasser hinzu mischen und lange umrühren. Das Geheimnis war, nur ein Becher Wasser. Nicht mehr! Je trockener die Mischung, desto härter der Zement.

  • Ein Sklave kletterte die Leiter hinauf und begann mit einem Spachtel die oberen Schäden zu kaschieren. Lucullus machte das Gleiche, nur ein paar Meter weiter unten. Er hatte Höhenangst und dachte nicht im Traum daran, diese Leiter hoch zu klettern. Wofür hatte Rom den sonst Sklaven? Lucullus platzierte den frischen Beton auf seinen Spachtel und begann diesen auf dem Sockel des Aquädukts zu verteilen. "So hart wie möglich auf den Beton einschlagen, Sklaven. Damit soll auch das letzte Wasser oder Luftbläschen herausgetrieben werden um später keine Schwachstellen im Zement zu haben." Ja... Herr... gaben die Sklaven im Chor mürrisch zu verstehen. Lucullus drehte sich kurz um, schaute die Sklaven an und machte sich wieder an die Arbeit. Was sollte das? Ganz einfach! Diese Sklaven arbeiteten schon seit Jahren für die Wasserversorgung. Sie kannten sicherlich nichts anderes und wären allemal ein besser Aquarius als Lucullus selbst der noch keine praktische Erfahrung vorweisen konnte. Auch wenn es sich nur um Sklaven handelte, er musste sich ihren Respekt verdienen.


    Fast eine Stunde später waren die Arbeiten beendet. Die Männer badeten in ihren Schweiß und japsten nach Luft. Dieser Auftrag war kraftzerrender als Lucullus gedacht hätte. Die Sklaven und auch Lucullus suchten sich ein schattigen Platz den das Aquädukt bietet und ruhten sich aus. Zwei Sklaven brachten mehrere große Amphoren die gefüllt waren mit frischen Wasser aus einen der vielen öffentlichen Brunnen die Rom speisten. Lucullus nahm einen groß Schluck und holte sich ein Leib Brot aus seiner Ledertasche. Er riss sich ein großes Stück heraus und genoss seine Pause.

  • Nach seinen ausgiebigen Mahl ließ er alles zusammen packen und inspizierte noch einmal persönlich den Beton. Lucullus war mit der Arbeit der Sklaven zufrieden und erlaubte ihnen zurück in ihre Unterkünfte zu gehen. Er selbst wollte noch ein wenig die Stadt erkunden.

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