ZitatDas Atrium
[Atrium] Der Innenhof
- Marcus Decimus Livianus
- Geschlossen
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Avitus trat in den Innenhof, nahm den Helm ab, den er unter dem Arm klemmte. Er wirkte etwas steif und nachdenklich. Eigentlich hätte er das, was er seinem Patron mitzuteilen hatte, schon längst berichten wollen... nein müssen. Er seufzte leise, wartend, bis ihn der Legatus empfing.
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Die Wache am Eingang hatte gleichzeitig einen Sklaven losgeschickt um Livianus zu benachrichtigen, der auch kurze Zeit später das Atrium betrat und auf Avitus zuschritt.
"Artorius Avitus?! Ungewöhnlich dich in meinem Haus Willkommen zu heißen. Ich gehe also davon aus, dass dein Anliegen privater Natur ist. Was führt dich zu mir?"
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Avitus salutierte.
"Ich grüße dich, Legatus, und übermittle dir Grüße meiner Familie aus Rom. Es wird sie freuen zu wissen, dass es dir gut geht"
sagte er dann.
"Ich habe leider auch schlechte Neuigkeiten zu überbringen, Patron. Bereits in Germania erfuhr ich in einem Brief aus Rom, dass mein Bruder, Artorius Falco, der wie ich zu deiner Klientel zählte, verstorben ist. Ich habe dich nicht sofort davon unterrichtet und sicher hast du dich schon gewundert, dass du lange Zeit nicht von ihm gehört hast. Ich nahm Kontakt zu den Urbanern auf und bat einen der Centurionen dort, Octavius Sura, Ermittlungen azustellen. Sie... sind noch nicht abgeschlossen, aber es besteht kein Zweifel, dass er einem Gewaltverbrechen zum Opfer fiel... er wurde ermordet"
sagte er mit tiefer, leiser Stimme. Zwar gab es noch keine offizielle Mitteilung diesbezüglich, aber allein die Dauer der Ermittlungen sprach eine deutliche Sprache. Die Tatsache, dass in Rom täglich Dutzende neuer Leichen auftauchten, die Opfer von Verbrechen wurden, war ein weiterer Indiz dafür. -
Livianus Lächeln verschwand und sein Gesichtsausdruck wurde ernst und nachdenklich.
„Hmmm…. Ermordet sagst du. Dann hoffe ich, dass die Cohortes Urbanae dieses Verbrechen aufklären kann und den Täter rasch findet. Richte deiner Familie mein Beileid zu diesem Verlust aus.“
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"In der Tat"
sagte Avitus. Er hatte mal dieselbe Hoffnung, obwohl sicher beide wussten, wie unwahrscheinlich es war, dass man den Schuldigen fasste. Irgendwann gestand sich Avitus, dass dieser Fall wohl nicht mehr als eine weitere Akte in einem Regal bei den Cohortes sein würde, über dem eine Tafel sie als "ungelöst" auswies. Aber dennoch wusste er um die gute Absicht hinter diesen Worten des Legaten.
"Ich werde den Artoriern dein Beileid ausrichten und danke dir hier und jetzt auch persönlich dafür"
sagte er.
"Sollte sich Weiteres in diesem Fall ergeben, werde ich dich selbstverständlich auf dem Laufenden halten, so du es denn wünschst, Patron"
sagte er. -
Livianus nickte.
“Ich bitte sogar darum auf dem Laufenden gehalten zu werden Centurio.“
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"Gewiss... Patron"
antwortete Avitus, zunächst etwas zögernd, dann jedoch Livianus mit 'Patron' anredend. Die Angelenegheit betrat die Familia des Legaten, so dass er diese Anrede statt der des Legionslegaten vorzog.Eine weniger trübe Nuigkeit gab es auch zu berichten, doch wusste der Artorier einen Moment lang nicht, wie er das Thema wechseln sollte. Schließlich erschien ihm der direkte Weg immer noch der Beste.
"Eine erfreulichere Meldung habe ich auch noch. Diese ist dienstlicher Natur, zumindest überwiegend. Meine Anwesenheit in Rom habe ich genutzt, um das Examen Primum an der Academia Miltaris abzulegen, Legatus" -
Im Atrium angekommen, blieb Avitus vor dem mit teurem Marmor verkleideten impluvium stehen und sah sich zunächst um. Das Atrium sah wenig verändert seit seinem letzten Besuch aus, aber prächtig wie immer. Avitus senkte den Kopf mal nach links, mal nach rechts, um die Nackenmuskeln zu entspannen, was jedesmal von einem Knacken begleitet wurde. Dann wartete er geduldig auf die Ankunft des Hausherrn.
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Kurz nach der Ankunft des Centurios betrat Livianus das Atrium und ging auf seinen Klienten zu. Das der Brief über dessen Ernennung zum Ritter schon angekommen war, ahnte er nicht und rechnete also damit, dass es sich um etwas Dienstliches handelte.
„Salve Centurio! Was führt dich zu mir?“
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Avitus salutierte und nahm Haltung an.
"Sei gegrüßt, Legatus. Eine Angelegenheit privater Natur ist es"
antwortete Avitus. Typisch römisch redete er dann nicht um den heißen Brei, sondern kam gleich zum Thema und Grund seines Besuches.
"Ich erhielt Kunde vom Quaestor Matnius aus Rom, dass auf dem Conventus des Imperators meiner Erhebung in den Ordo Equester stattgegeben wurde. Ich bin hier, um dich, mein Patron, meines Dankes zu versichern, denn ohne deines Beistandes wäre mein Name wohl unerwähnt geblieben"
sagte er.
"Es erfüllt mich mit großer Freude zu wissen, dass man mich als dessen würdig erachtet, den angustus clavus zu tragen. Doch gibt es auch einiges in dem besagten Brief des Quaestors, was Fragen aufwirft, weshalb ich auch gekommen bin, um zu erfragen, ob ich deine Hilfe in Anspruch nehmen kann" -
„Es freut mich, dass dich diese Nachricht endlich erreicht hat. Ich wollte es nicht vorweg nehmen, darum habe ich es noch nicht erwähnt. Ich gratuliere dir Artorius Avitus! Du wirst den Latus Angusticlavius bestimmt mit ebensolchen Stolz tragen, wie du auch deinen Dienst als Centurio dieser Legion versiehst – da bin ich mir vollkommen sicher. Dennoch frage ich mich, welche Bedenken du in bezug auf deine Erhebung in den Ritterstand hast. Sprich es frei aus.“
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"Danke, Herr"
sagte Avitus. Die Worte des Legatus war für ihn als Klient und als Soldat sehr wichtig und erfüllten den Artorier mit Stolz.
"Keine Bedenken, Legatus. Eher ein paar Dinge, mit denen ich bisher kaum zu tun hatte. Es geht darum, dass ich den Nachweis über das Eigentum eines Grundstückes führen soll. Der Quaestor spricht von 'zuständigen Stellen', bei denen ich das zu tun habe. Nun ist es so, dass ich nicht weiß, wer diese zuständigen Stellen sind, Legatus, und wo sie in Rom sitzen. Ausserdem..."
und dies war der Kern der ganzen Angelegenheit
"... benötige ich Unterstützung bei der Suche nach einem Grundstück. Weder steht in dem Schreiben, wie groß es sein soll, noch wo es liegen soll. Ich habe einfach keine Idee, wo und wie ich anfangen soll und brauche daher deine Hilfe, so du mir diese zu gewähren bereit bist, Legatus" -
„Nun Avitus! Grundstücke sind bestimmt Mangelware, wenn du eines in Italia suchst, aber ich denke wenn du dich hier in Mantua etwas umhörst, dann wirst du bestimmt etwas passendes finden. Der Wert des Grundstückes muss bei mindestens 5000 Sz. liegen. Die kannst nach dem Kauf einen Brief an den Quaestor Principes schreiben und ihm eine Abschrift des Kaufvertrages beilegen. Ich werde dieses Schreiben auch gerne mitunterfertigen und mein Siegel darauf setzen, um die Beweiskraft zu verstärken. Genug Geld hast du für einen solchen Kauf?“
Sim-Off: Du hast ein WISIM-Angebot über ein Grundstück. Ob du den Kauf auch SIMON irgendwie ausspielst bleibt dir überlassen. Den Kaufvertrag kannst du dir auch selbst zusammenbasteln.
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Ein Grundstück hier in der Nähe von Mantua... Avitus überlegte. Einer der Decurionen, Favonius, dessen Turma sie damals beim Übungsmarsch begleitet hatte, kannte sich hier gut aus, so dass er beschloss, seine Hilfe in Anspruch zu nehmen. Bestimmt würden sie was finden, dass den Vorausssetzungen genügte. Der Preis allerdings war happig. 5000 Sesterzen. Avitus musste schwer schlucken. Sein gesammtes Vermögen würde drauf gehen, wenn er sich ein solches Grundstück kaufen würde aber notfalls konnte er sein privates Pferd verkaufen, um in nächster Zeit über die Runden zu kommen. Das Pferd, dass ihm von der Legion als Centurio zur Verfügung gestellt wurde, musste dann ausreichen, auch wenn er dann eine Weile Commodus nicht als Reiter einsetzen konnte*.
"Genug Geld kriege ich zusammen, Legatus. Da das Privatleben als Legionär ziemlich zurücksteht und man von der Legion gut versorgt wird, konnte ich eine Summe zurücklegen, die es mir ermöglichen sollte, den Kauf aus eigener Kraft zu tätigen. Decurio Favonius wird mir da bestimmt helfen, er kennt sich hier gut aus, wie ich beim letzten Übungsmarsch feststellen konnte"
sagte Avitus. Dass der Legat seinen Siegel darauf setzen wollte, war eine gute Idee, auf die der Centurio von alleine nicht gekommen war. Damit würde der Quaestor sicherlich zufrieden sein.
"Ich werde, wenn alles erledigt ist, den Kaufvertrag zur Dienstzeit in der Principia zur Unterschrift vorbeibringen. Deine Unterschrift darauf wird dem Quaestor sicher mehr als genug sein, Legatus"Sim-Off: * hier weiß Avitus noch nicht, dass er Commodus freilassen wird
@ Livianus: jup, danke -
„Ich denke auch, dass ihm mein Siegel und meine Unterschrift genug Beweis sein sollte. Was das nötige Geld betrifft, so finde ich es sehr lobenswert, dass du einen solchen Betrag ansparen konntest. Es zeigt mir, dass du ein durchaus weitsichtiger und kluger Mann bist. Ich werde dich, als dein Patron, mit 3000 Sesterzen unterstützen. Siehe es als kleine Geste für einen treuen Klienten, der mir dafür bei Gelegenheit bestimmt den einen oder anderen Gefallen machen wird.“
Livianus rief nach einem Sklaven, den er etwas zuflüsterte und ihn wieder weg schickte. Dann wandte er sich wieder an Avitus.
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'Kleine Geste'... 3000 Sesterzen... Bei den Göttern, das war mehr als die Hälfte der nötigen Summe und Avitus staunte nicht schlecht.
"Danke, legatus"
sagte er. Dass er seinem Patron einen Gefallen - oder mehrere - erweisen würde, wenn dieser danach verlangte, war selbstverständlich in einer Klientel.
"Du kannst natürlich mit mir rechnen, legatus"
sagte er. -
„Dann ist auch diese Sache geklärt und ich wünsche dir viel Glück bei der Suche nach einem passenden Stück Land.“
Livianus nickte zufrieden, als auch schon wieder der Sklave auftauchte und Avitus einen ziemlich schweren Lederbeutel entgegen hielt.
„Hier ist die versprochene Unterstützung.“
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"Danke, legatus"
antwortete Avitus.
"Das ist sehr großzügig von dir"
sagte er und nahm das Geld entgegen. War schon ein seltsames Gefühl, so viel Geld auf einmal zu sehen, geschweige denn in den Händen zu halten. Es wog nicht wenig und Avitus pfiff leise durch die Zähne und sah den Legatus an. Wenn einer der Männer bloß wüsste, was er gleich durch die Gassen der Castra tragen würde... -
„Schon in Ordnung Centurio! Ich bin mir sicher, dass es ein gut investiertes Geld ist.“
Für Livianus war das Thema Geld und Ordo damit erledigt und er widmete sich einer andere Frage, die ihm in diesem Moment eingefallen war.
“Weißt du eigentlich etwas von Medeia? Ich habe schon seit längerem nichts mehr von ihr gehört. Ich hoffe es geht ihr gut?“
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