Privater Reitunterricht vor den Toren Roms

  • Mela beobachtete Marcella genau bei ihrem Tun und war diesmal darauf gefasst, sie gleich aufzufangen, sollte das nötig sein. Aber wie es schien, brauchte sie seine Hilfe diesmal wirklich nur beim Aufsteigen und sonst nicht. Mela nickte zufrieden, als sie ihn stolz von oben musterte und wissbegierig fragte, was nun zu tun sei. Mela tippte sich mit dem Zeigefinger der rechten Hand auf die Linke, weil Marcella die Zügel noch nicht richtig hielt, und begann schon mit der Beantwortung ihrer Frage.


    "Damit sie losläuft, musst du die Zügel ein bisschen lockerer lassen und gleichzeitig deine - ausgesprochen hübschen - Waden kurz an ihren Bauch drücken", sagte er und schmunzelte. Mela konnte sich noch gut daran erinnern, wie er das Reiten erlernt hatte. Statt die Zügel locker zu lassen, hatte er daran gezogen, was das Pferd zum Rückwärtsgehen und Mela zum Verdutztgucken bewegt hatte. Ob Marcella den gleichen Fehler begehen würde? Wenn sie nicht den richtigen Impuls gab, würde die gute alte Falbala wohl auch rückwärts gehen oder aber einfach stehen bleiben.


    Bald war es Mittag und Mela hatte Hunger bekommen. Gut, dass er um Packtaschen bei Valor gebeten hatte. So würden sie nachher etwas essen können, wenn Marcella ebenalls hungrig war.

  • Der Rohrstock fehlte! Marcella musste unweigerlich an eine Szene aus einem Stück denken, in der ein griechischer Lehrer seine Zöglinge mit einem Rohrstock maßregelte, wenn sie einen Fehler begangen.
    Die Zügel locker lassen und die Waden an den Pferdebauch drücken. Marcella grinste und versuchte den Stoff ein Stückchen weiter herunter rutschten zu lassen, ohne die Hände zur Hilfe zu nehmen, denn das Sortieren war so eine Sache für sich. Dann nahm sie das innere Fleisch ihrer Wange zwischen die Zähne, ließ die Zügel ein wenig durchhängen und drückte ganz sacht die Waden in den Bauch der ruhigen Stute. Nichts tat sich.
    "Ist sie etwa eingeschlafen?" fragte Marcella und reckte sich ein wenig, aber außer den Ohren und den gewaltigen Backentaschen sah sie nichts weiter. Stattdessen wiederholte sie das Manöver, nur diesmal nicht mehr ganz so zaghaft.
    Und siehe da, die Stute lenkte ihre Aufmerksamkeit auf ihre Reiterin, geriet ins Schaukeln und tat ein paar müde Schritte, ehe sie wieder stehenblieb. Es fehlte nur noch ein quietschendes Geräusch rostender Gelenke, fand Marcella, die sogleich erfreut triumphierte.
    "Ha! Hast du das gesehen? Sie ist gelaufen! Mindestens drei Schritte."
    Marcella grinste und sah Mela voller Stolz an, dann jedoch wurde ihre Miene nachdenklich.
    "Und was tu ich, damit sie dann auch weiterläuft?"

  • Mela grinste breit, rief sich dann aber zur Ordnung und nickte anerkennend. Das war für den Anfang nicht schlecht. Und dass Marcella sich immer freute, wenn sie etwas hinbekommen hatte, freute auch Mela. Er nickte und antwortete lachend:
    "Ja, ich hab's gesehen. Damit sie weiter läuft, musst du ihr wieder einen Impuls geben. Immer, wenn sie langsamer wird, musst du die Waden wieder an ihren Bauch drücken."


    Er sah Marcella nachdenklich an und meinte:
    "Jetzt erhöhen wir den Schwierigkeitsgrad noch etwas. Halte deinen Fuß so, die ganze Zeit über, die du auf dem Pferd sitzt", sagte er und zeigte ihr, auf einem Bein stehend, wie sie den Fuß halten sollte, nämlich mit der Ferse nach unten und den Zehen nach oben.
    "Damit verlagerst du deinen Körperschwerpunkt nach unten und fällst nicht so leicht herunter, wenn Falbala schneller wird. Aber keine Angst, heute beiben wir noch langsam", wehrte Mela gleich wieder ab, als er Marcellas Gesichtsausdruck sah.


    "Wenn du den Fuß so hältst, wie ich dir gezeigt habe, dann kannst du Falbala auch besser zum Gehen bewegen, weil deine Waden sich leichter an ihren Bauch schmiegen."
    Mela legte den Kopf schief und blinzelte Marcella entgegen der Sonne an.
    "Soll ich es dir zeigen?" fragte er.

  • Lachte er über sie? Oder mit ihr? Marcella zweifelte einen Moment, dann aber wurde sein Lachen ansteckend und ganz kurz lachte sie ebenfalls. Dann nickte sie und wollte gerade nochmal versuchen, da sprach er schon vom Erhöhen des Schwierigkeitsgrades. Sie hielt inne, lauschte ihm und musterte, wie er ihr einbeinig stehend vormachte, was sie tun sollte. Es sah schon komisch aus. Wieder zuckten ihre Mundwinkel, aber sie verhinderte ein Grinsen oder gar Schlimmeres.
    Marcellas Zehenspitzen neigten sich in Folge dessen mal mehr, mal weniger nach oben. So wirklich verstand sie nicht, zumal das doch ganz schön anstrengend werden würde, wenn sie die Füße immer so halten musste. Sie sah ihn skeptisch an.
    "Wie? Also so? Oder so? Ja, zeig es besser, bevor ich erneut herunter falle."
    Wo der Gedanke ihr doch so gar keine Angst mehr bereitete.

  • Mela lachte, drehte sich um und stieß einen kurzen Pfiff aus, während er zu Valor hinüber ging. Das Pferd hatte schon den Kopf gehoben und kam Mela gemächlichen Schrittes entgegen. Der Soldat griff nach dem Sattel und zog sich in einer fließenden Bewegung hoch. Eine Geste, die routiniert und flüssig war. Ebenso automatisch ging die Sache mit den Fersen. Mela trieb Valor an und trabte in großen Kreisen um Marcella herum.
    "Siehst du?" fragte er.
    "So sollst du die Füße halten."


    Er lächelte Marcella an und kam mit Valor verkehrtherum neben ihr zu stehen, sodass er sie direkt anschauen konnte und mit ihr auf gleicher Höhe war.
    "Du schaffst das schon. Du wirst sehen, bald kannst du besser reiten als mein Decurio", grinste er breit und zwinkerte Marcella zu. Ach, von seiner Versetzung hatte er ihr noch gar nicht erzählt... Naja, da war gleich noch genügend Zeit, wenn sie im Schatten saßen und etwas essen würden. Sofern Marcella überhaupt Hunger hatte. Diese eine Übung noch, ein paar Mal das Pferd zum Gehen bringen und anhalten lassen, dann würde er das Mittagessen vorschlagen.

  • Marcella besah sich Melas Vorführung zuerst kritisch. Dann jedoch lächelte sie und sah ihm nach. Bei ihm sah das alles so spielerisch und selbstverständlich aus. Wie als wäre er eins mit seinem Pferd. Ein hübscher Rappe war das. Kraftvoll und elegant, obwohl er im Kampf sicherlich jede Menge Gegner umwerfen konnte. Mela und er passten zueinander, fand Marcella. Ja, es bereitete ihr großen Spaß, den beiden zuzusehen, weil sie so gut harmonisierten. Es war eindrucksvoll und Marcella konnte nicht mehr die Augen von den beiden nehmen. Natürlich vorwiegend dem Reiter.
    Dann plötzlich stand er neben ihr und munterte sie auf, dass sie das auch lernen konnte. Marcella lächelte und senkte den Kopf, weil sie sich fast ein wenig ertappt vorkam.
    "Natürlich schaffe ich das" antwortete sie ihm gespielt arrogant und brachte ihre Füße in die richtige Stellung. Dann lief Falbala gemächlich los, aber diesmal ließ Marcella sie nicht wieder stehen bleiben. Das Prinzip des Lenkens hatte sie schon häufig beobachtet, sodass sie zaghaft zwar aber mit Erfolg sogar einen großen Kreis mit der Stute vollführte. Dabei hielt sich jedoch mindestens eine Hand immer am Sattelknauf und drückte die Beine nur vorsichtig in den Bauch. Ihr Herz klopfte vor Aufregung schneller.
    "Sie ist ein gutes Pferd. Ich tu kaum etwas. Wahrscheinlich errät sie einfach meine Gedanken und führt sie aus."
    Marcella grinste und versuchte die Stute zurück zu Mela zu lenken.

  • Mela blieb auf Valor sitzen und verfolgte Marcellas Lernerfolge mit seinen Blicken. Als sie sich die guten Fähigkeiten absprach und das Pferd lobte, lachte er und schüttelte den Kopf.
    "Nein, Marcella. Das ist schon dein Verdienst. Sie kann keine Gedanken lesen, sondern reagiert auf die Impulse, die du ihr gibst. Nichts weiter."


    Er beobachtete, wie sie ihren Kreis zu Ende brachte und dann auf ihn zu steuerte. Es gelang ihr erstaunlich gut. Dann fiel Mela ein, dass Marcella noch nicht wusste, wie man anhielt. Falbala ging gemächlich auf Valor zu und spielte mit den Ohren. Wahrscheinlich wartete sie auf das Stop-Zeichen, da es aber nicht kam, ging sie einfach weiter, sodass Mela mit Valor ausweichen musste.
    "Um anzuhalten, ziehst du die Zügel sanft zu dir. Aber zieh die Hände zu deinen Hüften hin, nicht zum Kopf", sprach er und hatte Valor so weit herumgeführt, dass er nun direkt neben Marcella ging.


    "Das war schon sehr gut für den Anfang, wirklich!" lobte Mela sie anschließend.
    "Hast du Hunger? Was hältst du davon, wenn wir uns ersteinmal setzen und was essen? Ich komme nämlich fast um vor Hunger..."

  • Da kam sie Mela und seinem Rappen also tatsächlich näher und näher, als sie ahnte, dass das Pferd nicht von allein anhalten würde. Genau das schien auch Mela zu erraten, denn noch bevor Falbala, die brave Stute, seinen prachtvollen Rappen umrennen konnte (bei der Vorstellung hätte Marcella zweifelsohne Lachen müssen), wich er aus. Auf gleicher Höhe mit ihr gab er ihr die rettende Anweisung und wieder setzte Marcella zaghaft um, was er vorgab. Die Stute trottete zuerst ein wenig ratlos weiter, dann verminderte sie das Tempo doch, blieb stehen, tat noch einen Schritt und schnaubte aus flatternden Nüstern, als es definitiv nicht mehr vorwärts ging.
    "Es ist ja auch gar nicht so schwer..." antwortete Marcella ihm, schließlich hatte sie kein Weltwunder vollbracht. Der nächste Abflug würde sicherlich bald kommen.
    "Etwas essen? Hast du denn was mitgenommen?"
    Sie hatte extra viel gefrühstückt. ;)
    "Aber ja, gerne doch. Nur schon allein deshalb, weil ich dich hier noch gebrauchen könnte, und wenn du schon beinahe umkommst... Nein, dann halte ich es für ratsam, dass wir das erst einmal tun."
    Sie lächelte und sah dann an sich herunter. Sie saß auf einem Pferd. Und wie sollte sie da jetzt herunterkommen?
    "Ich, also... Ich hoffe, das Absteigen ist nicht genauso schwer und gefährlich, wie das Aufsteigen?"
    Bein rüber und runter, das dachte sie sich freilich schon.

  • Mela lachte kurz und klopfte auf die beiden Packtaschen, die an seinem Sattel befestigt waren.


    "Ich weiß zwar noch nicht, was genau da drin ist, aber ich habe etwas mitgenommen, ja", meinte er schminzelnd.
    "Oder eher mitgenommen bekommen." :D


    Melas Grinsen wurde noch breiter, als Marcella darauf anspielte, dass sie ihn noch brauchte. Natürlich hatte er es nur scherzhaft gemeint, dass er vor Hunger umkommen würde. Er folgte Marcellas Blick nach unten und sah sie dann wieder an. Kopfschüttelnd verneinte er ihre Frage, trieb Valor seitlich vor Marcella und meinte:
    "Pass auf, ich mach es dir vor. Dann komm ich zu dir und helfe dir beim Absteigen, in Ordnung?"


    Mela lächelte, lehnte sich leicht im Sattel nach vorn und schwang sein rechtes Bein nach hinten. Gleichzeitig griff er mit der rechten Hand auf den hinteren Teil des Sattels und ließ sich dann am Pferdebauch entlang herunterrutschen. Es ging ziemlich schnell, und Mela stand nach einem federnden Sprung neben Valor und wandte sich dann Marcella zu. Er ging an die Seite, bereit, einzugreifen, wenn sie fallen sollte, und wartete.
    "Jetzt du", sagte er lächelnd.

  • Marcella nickte mit einer hochgezogenen Augenbraue.
    "Ah ja. Ich dachte, deine Mutter lebt gar nicht hier?" fragte sie im Scherze, weil doch eigentlich sie es immer waren, die Mütter, die dafür sorgten, dass die Kinder nicht verhungerten, wenn sie mal einen Tag außerhalb waren. Da hatte man es wieder: Onkels sorgten nicht dafür. :D
    Wieder beobachtete sie ihn genau. Er stieg ab, es ging schnell und er landete sicher auf seinen zwei Beinen. Marcellas Blick aber war da in der Luft hängen geblieben, wo er sein Bein im Bogen über den Pferdehintern geschwungen hatte. Sie wusste, dass das mit ihrer Kleidung ein kleines Problem werden würde.
    Aber gut. Sie konnte es ja ein mal versuchen, bevor sie gleich scheiterte.
    "Achtung!"
    Diese von einem Grinsen begleitete Warnung wurde abgelöst von einem sehr konzentrierten Blick. Dann versuchte sie das eben von Mela präsentierte Manöver und bekam das Bein gerade mal so über den Sattel gezogen. Natürlich blieb ihre Tunika hängen und natürlich hätte sie beinahe nicht mehr ausreichend Halt gehabt, aber dieses mal fing sie sich von allein gerade noch rechtzeitig.
    Jetzt gab es nur noch ein Problem: Marcella war ja nun einmal eine eher kleine Persönlichkeit. Im Verhältnis war Falbala ein kleiner Riese. Die unerfahrene Reiterin hatte nun also das Gefühl, sie würde in eine tiefe Schlucht springen müssen, wenn sie sich los ließ.
    "Ähm... Und jetzt? Einfach fallen lassen?"
    Zweifelnd sah sie über ihre Schulter auf den Boden.

  • Mela lachte und entgegnete kopfschüttelnd:
    "Meine Mutter ist tot, Marcella. Aber ich habe Crassus Geld gegeben, damit er ein Picknick organisiert. Der Probatus vorhin", fügte er erklärend hinzu.


    Marcella warnte Mela vor und versuchte dann umständlich, vom Pferd zu kommen, was ganz sicher nur an ihrer umständlichen Tunika lag. Zum Reitenlernen war das sicher auch nicht die optimalste Kleidung, aber etwas anderes wollte sie sicherlich nicht anziehen bei der nächsten Stunde. Mela schmunzelte, trat dann noch näher an Marcella heran, die ihm nun die Rückseite präsentierte und sich verbissen am Sattel festhielt. Der Soldat hob die Hände und brachte sie in Position, sodass er Marcella würde auffangen können, sollte es nötig werden.


    Die Hände in Habacht-Stellung in der Luft nur wenige Zentimeter über ihrer ausgesprochen anregenden Hüfte, erklärte er:
    "Ja. Einfach fallen lassen und den Aufprall mit den Knien abfedern. Dann bist du unten. Ich passe auf, dass du nicht stürzt."

  • So war das. Marcella schmunzelte und gab Mela einen Pluspunkt, weil er so umsichtig war und an Verpflegung dachte.


    Die beiden Prätorianer sahen aufmerksam herüber, als Mela sich zur Sichherheit in Auffangstellung hinter Marcella positionierte. Diese hing noch einen Moment am Sattel, ehe sie sich leicht auf die Unterlippe biss, nochmal tief Luft holte und sich zögernd aber mit sofortiger Wirkung fallen ließ.
    Noch ehe sie auf dem Boden aufkam, fingen Melas starke Arme ihren Fall ein wenig ab. Dennoch federnd stand sie einen Moment später vor Falbala, die schnaubte und den mächtigen Hals schüttelte, als habe sie noch nie jemanden erlebt, der sich so schwer getan hatte.
    Marcella drehte sich lächelnd zu Mela um, der einen Moment lang noch recht nahe vor ihr stand. Dann ordnete sie ihr Haar, von dem es nicht viel zu ordnen gab.
    "So geht das also. Es ist gar nicht mal sonderlich gefährlich, wenn man einen guten Lehrer hat" sagte sie und spitzte die Lippen einen kurzen Moment während ihres Lächelns ein wenig zu, dann verschlangen sich ihre Finger hinter ihrem Gesäß ineinander.
    "Essen?"

  • Natürlich ließ es Mela sich nicht nehmen, Marcella zu helfen. Irgendwie gefiel es ihm, wenn er sie berühren durfte. Zwar nur flüchtig, aber trotzdem wollte er sich das nicht nehmen lassen. Er ließ sich auch nichts anmerken, denn er war sich der Anwesenheit der zwei Praetorianer sehr wohl bewusst. Sanft milderte er ihren Fall etwas ab, bis sie direkt vor ihm stand und Mela die Hände mit einiger Verspätung von ihren Hüften nahm. Falbala schüttelte den Kopf, als wollte sie Mela tadeln, doch dieser betrachtete fasziniert, wie Marcella sich zu ihm umwandte und ihr Haar ordnete. Dass er direkt vor ihr stand, dessen war er sich im ersten Moment gar nicht bewusst. So betörend war der Duft ihres braunen Haares, dass Mela am liebsten etwas ganz Bestimmtes getan hätte, als sie die Lippen kurz spitzte. Das Kompliment hatte er nur am Rande vernommen und so murmelte er nur:
    "Mh-mmh.." während er Marcella verträumt anstarrte. Dann jedoch rief sie seine Gedanken zur Ordnung, als sie nach dem Essen fragte.


    "Eh, ja. Essen", machte Mela und trat nun endlich etwas zurück.
    "Einen Moment!"


    Er ging zu Valor und kramte in den Satteltaschen herum. Dort fand sich ein Weinschlauch und einer mit Wasser, zudem einiges an Essen, das in einem Leinentuch eingeschlagen war und das Mela nun zu Tage förderte. Die Hände hatte er nun voll, also deutete er mit dem Kinn auf die andere Satteltasche und meinte:
    "Marcella, da drüben ist eine Decke drin."

  • Seine Reaktion war zu schön und Marcellas Herz war vergnügt ein wenig schneller gehopst. So, wie er sie angesehen hatte, hatten sie zwar schon einige angesehen, aber bei denen waren flüchtige Berührungen selten so aufregend gewesen. Sie machte es sich zum unausprechbaren Vorsatz, solche Momente noch ein paar mal im Verlauf des Tages heraus zu fordern.
    Im ersten Moment sah sie ihm seelig schmunzelnd zu, wie er zu seinem Rappen lief, um dort die Taschen zu plündern. Dann wies er sie an, wo sie eine Decke finden konnte. Marcella also ging zur besagten Satteltasche, öffnete sie und holte eine Decke hervor, auf der es sich gut würde sitzen lassen. Sie suchte sich in Eigenregie ein nettes Plätzchen und breitete dort, neben einem blühenden, kleinen Busch die Decke aus. Die Beine schicklich angewinkelt und übereinander gelegt, setzte sie sich.
    "Ich bin gespannt, was du Gutes mitgenommen bekommen hast."
    Sie grinste und ordnete die Falten der Palla, die wellig über ihre Beine fiel.
    "Man glaubt es kaum, aber ein mal aufs Pferd steigen, es ein mal im Kreise gehen lassen und wieder Absteigen macht ganz schön Appetit."
    Was für ein Schwachsinn. Aber trotzdem würde sie gut etwas essen können. Vielleicht nur schon allein deshalb, weil sie es zusammen mit Mela tun würde.

  • Mela lief vollbepackt mit tollen Sachen (die das Leben schöner machen, hehe) hinter Marcella her, die schnell einen geeigneten Platz gefunden hatte, um die Decke aufzuschlagen. Duftende, weiße Blüten schmückten die dunkelgrünen Blätter eines nahestehenden Busches und der Himmel spannte sich hellblau und mit einigen wenigen Schäfchenwolken über ihnen. Mela setzte sich und entknotete das Tuch, in das das Mittagessen eingewickelt war.


    "Was haben wir denn da.... Nektarinen, Trauben...Würste....Brot natürlich...Käse...Oliven...mir scheint, der Probatus hat ganze Arbeit geleistet", meinte Mela und zog nacheinander alles aus dem Tuch. Zuletzt kam ein Wasserschlauch, den er öffnete und Marcella reichte, damit sie trinken konnte. Zu ihren Worten grinste er nur breit. Immerhin wusste er selbst auch, was er abends nach den Übungen immer für einen Kohldampf hatte...


    "Ja, das ist immer so", bestätigte er daher ihre Worte.
    "Aber greif nur richtig zu. Das reicht eh für mindestens fünf Personen."


    Ihm fielen die zwei Praetorianer ein und er sah sich nach ihnen um. Aber die beiden hatten wohl selbst schon gesehen, dass Mittagspause angesagt war, und kauten bereits auf einem Brot herum. Mela wandte sich wieder Marcella zu und griff sich Brot und Käse.


    "Macht es denn bisher wenigstens etwas Spaß?" erkundigte er sich.



    Sim-Off:

    WiSim =)

  • Sie beobachtete genau, was alles zum Vorschein kam. Es waren gute Sachen und gleich bekam sie noch ein wenig mehr Appetit. Nachdem er es ihr angeboten hatte, rupfte sie sich einen Kanten vom Brot ab, teilte den in der Mitte und belegte die eine Hälfte mit Käse und einer Wurst. Mit der anderen Brothälfte quetschte sie das Würstchen, dass es ganz platt wurde. Hinterher legte sie die Brothälfte beiseite und aß zuerst den Wurstbrei auf der anderen Hälfte.
    Alles ging automatisch. So zu essen hatte ihr einer ihrer Brüder beigebracht und sie fand, dass es auf die Art und Weise doch immer noch am besten schmeckte.
    "Ich denke, es macht dir bislang mehr Spaß als mir" antwortete sie ihm nicht bevor sie heruntergeschluckt hatte. Sie lächelte und ließ eine schwarze Olive in ihrem Mund verschwinden.
    "Aber ja, es bereitet mir Vergnügen aufs Pferd zu klettern und wieder herunter zu fallen. Sag mir, mein bewanderter Lehrer, werde ich es heute wirklich noch schaffen, dass ich ein wenig reite?"
    Sie schmunzelte und sah Mela erwartungsvoll an. Sie würde gern Seite an Seite mit ihm ein wenig durch die Gegend reiten, im Trott versteht sich, und nicht wie eben nur kurz im Kreise.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!