• "Werte Mitglieder,


    vor kurzem besucht ich die Classis meiner Stadt und der Kommandeur, Aulus Ferrius Theodores, fragte an, ob die Curia was für die Nachwuchsgewinnung tun kann. Ich stimme ihm zu. Ich würde ihn für diese Angelegenheit als Berater einsetzen und ihn damit zur Curia einladen."

  • "Sollte es nicht ausreichend sein, ein entsprechendes Dekret zu verfassen oder besser noch, allen Mitgliedern der curia italia für ihre Ursprungsstädte aufzugeben, Werbung für die classis zu machen? Dann muss der Kommandeur den beschwerlichen Weg hierher nicht extra antreten und sein Anliegen wird dennoch verfolgt," schlug die Iulierin nach einer Weile des Nachsinnens vor.

  • "Nun, also ich kenne mich mit der Flotte gar nicht aus. Du etwa Iulia Helena? Könntest du die Probleme schildern, warum die Flotte Schwierigkeiten bei Nachwuchsgewinnung hat? Und zum anderen betreibt sie wahrscheinlich schon Werbung, aber es könnte ja was ganz anderes vorliegen."

  • "Ich denke, dass diese Schilderung auch mit einer schriftlichen Nachricht an die Curia erledigt werden könnte, meine Herren, und dem Kommandanten somit die Reise erspart bliebe - aber wenn ihr so dringend der Ansicht seid, dass die Zeit eines Offiziers durch eine Stellungnahme, die auch einer seiner Untergebenen vornehmen könnte, verschwendet werden sollte, will ich mich dem nicht in den Weg stellen. Dass das Militär generell, ob nun legio oder classis, immer und zu jeder Zeit Nachwuchs benötigt und man nach fähigen Leuten sucht, ist doch ohnehin ein Dauerzustand, der keiner besonderen Klärung bedarf - ich bin gespannt, was es darüber hinaus noch zu berichten gäbe," erwiederte sie mit einem leichten Lächeln auf den Lippen.

  • "Na, dass du immer etwas auszusetzen hast ist uns allen klar, nie kommt etwas Positives aus deinem Munde. Du blockierst nur.... der Kommandeur äußerte selbst, dass er gern vorsprechen möchte, warum soll man ihn dass dann verwehren, immerhin ist er der Verantwortliche und entscheidet für seine Truppe am Besten und Iulia Helena was gibt dir das Recht zu entscheiden, welcher Soldat nun schlussendlich geschickt wird, nach deiner Aussage her, frage ich mich was du dann hier suchst? Könnte nicht ein unterer Beamter deiner Stadt hier vertreten sein."

  • Sie blickte den Sergier amüsiert an und schüttelte dann den Kopf. "Ich kenne das militärische Vorgehen durchaus aus eigener Erfahrung, Sergius Epulo, und zumindest meiner Erfahrung nach reisen die wenigsten Kommandanten durch die Provinzen, da ihr Tagesplan durch andere Pflichten zumeist restlos ausgefüllt ist. In sofern wäre der gängige Vorgang, einen untergeordneten Offizier Bericht zu erstatten, dessen Anwesenheit nicht so unmittelbar notwendig ist wie der eines Kommandanten - wenn dies bei der classis anders sein sollte, so bin ich natürlich sehr gespannt auf den Bericht und die Anliegen des Kommandanten. Was Du zu meiner Arbeit in der curia zu sagen hast, gehört, denke ich, nicht unbedingt zum Thema, oder? Und Du weisst selbst, dass ein gewähltes Mitglied dieser curia nicht durch einen nicht gewählten Magistraten ersetzt werden kann."

  • "Natürlich ist mir bewusst, dass ein Curia Mitglied nicht ersetzt werden kann. Aber ich wollte damit ausdrücken, dass du dich zur Wahl gar nicht aufstellen lassen hättest sollen, immerhin bist du auch der oberste Verwalter deiner Stadt. Und du kennst das militärische Vorgehen aus eigener Erfahrung? Lassen die Neudings Frauen zur Armee...Und warum sollte jeder Kommandeur gleich sein? Er selbst weiß doch was am Besten ist. Wenn er für sich entschieden hätte, ein Offizier würde eventuell ausreichen, dann hätte er es getan oder nicht? Außerdem gibt es doch immer einen Stellvertreter, er kann seine Aufgabe doch solang übernehmen.


    Iulia Helena, du bist eine attraktive Frau, aber bei jede Sitzung mehr stört mir einfach deine Sturheit, es behindert uns bei der Arbeit. Und manchmal kommt es mir vor, als möchtest du beweisen dass Frauen die besseren Männer sein können..."

  • Innerlich seufzte sie und blickte dem Sergier mit dem unglaublich großen Geltungsbedürfnis dennoch freundlich lächelnd entgegen. "Ich war zehn Jahre lang mit einem Offizier verheiratet, werter Sergius Epulo, Du darfst mir ruhig glauben, dass man als mitreisende Gemahlin eines Legionsoffiziers ein klein wenig etwas über das Militär erfährt. Wenn Dich meine Einwürfe so sehr stören, obwohl ich mich doch dieses Mal durch eine Erklärung überzeugen ließ, solltest Du mir vielleicht ein bisschen besser zuhören und meine Worte sorgfältiger abwägen - denn nur aus dem Prinzip heraus, um Dich zu ärgern, erhebe ich die Stimme sicher nicht. Dafür ist mir die Zeit der curia, die Du derzeit durch diese sinnlose Abschweifung vergeudest, zu kostbar. Deine Differenzen mit meiner Person lassen sich sicher auch abseits klären, wo sie andere nicht behindern."

  • Fragt sich nur wer die Ehe beendet hat, wahrscheinlich der Mann.


    "Sinnlose Abschweifung? Na zum Glück habe ich genauso viele gute Ideen. Und ob du mit einen Offizier verheiratet warst oder nicht spielt keine Rolle, oder willst du gar sagen er sprach für alle Kommandeure?"


    Oder eher sie hatte mit allen geschlafen. ;)


    "Es ist doch egal, wenn der Kommandeur es für sich entschieden hat, also ich kann damit leben. Aber es freut mich zu hören, dass du wie ein Mutter über die Classis wachst."
    Ich lächelte sie an und zwinkerte ihr zu.


    "Werte Mitglieder, ich wäre nun für eine Abstimmung. Laut §10 müssen wir abstimmen."

  • Das konnte ja richtig spannend hier werden, wie Crassus angesichts des Schlagabtauchszwischen Epulo und Helena feststellen musste. Traurigerweise hatte er den Anfang verträumt, allerdings war er jetzt um so mehr bei der Sache. Das machte sich dadurch bemerkbar, dass er erst grinste, dann lachte, dann laut lachte und nun vor lauter Lachen nach Luft jappste.

  • "Wenn Du mich danach fragst, woher ich meine Erfahrungen habe, spielt meine Ehe durchaus eine Rolle, werter Sergius Epulo," versetzte sie lächelnd und hob dann die Brauen ein klein wenig an. "Aber schreiten wir zur Abstimmung, wenn sonst niemand mehr etwas einzuwenden hat..." Damit blickte sie sich kurz unter den Anwesenden um, allerdings unterbrach der Lachanfall des praefectus praetorio dann doch ihre Gedanken.


    "Wie schön, dass sich zumindest unsere Beisitzer hier prächtig amüsieren. Wir sollten wirklich darüber nachdenken, ob wir Eintritt verlangen und diesen Sonderfonds dann für besondere Projekte der Städte verwenden können," kommentierte sie das Prätorianergelächter von den Rängen recht trocken, nicht ohne ein kurzes Zuzwinkern in Richtung des Crassus.

  • Es handelte sich zwar um einen Verstoß gegen die Geschäftsordnung, da noch keine Abstimmung angesetzt worden war, jedoch war es Callidus gleich. Ständige Abstimmungen über alle möglichen Themen führten ja auch stets zu Debatten und verzögerten vieles einfach nur. So war es für Callidus auch kein Wunder, dass die Republik ja scheitern musste.
    In der ersten Reihe sitzend nickte er Theodores zu, dessen Gesicht er noch aus den Zeiten in Misenum kannte.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Sie lehnte sich etwas auf ihrem Sitz zurück und betrachtete den Kommandanten der Flotte mit durchaus merklichem Interesse - um dann abzuwarten, was er zu sagen hatte. Der Blick der Iulierin blieb jedoch die ganze Zeit auf den Besucher gerichtet, als versuche sie ihn damit einzuschätzen.

  • Theodores nickte den Mitgliedern der Curia freundlich zu und begann dann.
    "Salve, ehrenwerte Mitglieder der Curia Italica.
    Ich wurde von dem Princeps Curiae Octavius eingeladen, hier einige Worte zu dem Nachwuchsproblem der Classis Misensis zu sagen, und das will ich gern tun.
    Dieses Nachwuchsproblem besteht hauptsächlich daraus, dass die Anzahl römischer Bürger, die sich zum Dienst bei der Classis melden, verschwinden gering ist, die Anzahl der Peregrini ist zwar höher, aber immer noch zu gering. Wenn diese Entwicklung sich nicht in absehbarer Zeit zum positiven Entwickeln sollte, so besteht die Gefahr, dass die Classis unter massivem Personalmangel leiden wird.
    Ich persönlich führe diese Zustände auf die mangelhafte Attraktivität der Classis für römische Bürger zurück. Es scheint so, als wäre die Classis in ihren Augen nicht besonders wichtig, ebenso scheint das Bild der Classis in der Öffentlichkeit nicht besonders positiv zu sein. Was die Peregrini bterifft, sie benutzen den Dienst in der Classis hauptsächlich als Sprungbrett zum römischem Bürgerrecht und führen ihn nicht unbedingt aus Überzeugung.
    Dies ist umso erstaunlicher, da die Classis im Grunde hervorragende Aufstiegschancen für junge Männer bietet."


    Er machte nach diesen Ausführungen eine Pasue, dann fuhr er fort:
    "Das wäre ein erster Überblick über die Probleme der Classis, wenn noch irgendwelche Frgane bestehen so will ich diese gern beantworten."

  • Crassus lauschte den Worten des Kommanderus genau. Natürlich interessiere es ihn als Kommandeur sehr, was andere Einheiten für Probleme hatten. Allerdings verstand er das Problem des Ferrius gar nicht wirklich, zumindest verstand er nicht, warum er das hier in der Curie kundtun musste. Klar, dass wenige Neue kamen war ein Problem, aber immerhin bekam er ja überhaupt neue, auch wenn es nicht viele waren. Und die Herrn Curia-Mitglieder würden sich ja wohl kaum nach der Ansprache zur Classis melden.


    Und wie möchtest du das Bild der Classis in der Öffentlichkeit verbessern? So gut wie jede Einheit kämpft um neue Mitglieder und hat Schwierigkeiten, die Sollstärke zu halten. Da ist die Classis keine Ausnahme. Und überhaupt, dass die Classis, ähnlich wie die Vigiles, nicht zu den angesehnsten Einheiten gehören, ist ja nun wirklich nicht neu. Doch trotzdem meldeten sich stets Neue, wie du sagtest, auch wenn es nur wegen dem Bürgerrecht ist. Aber kann dir doch eigentlich egal sein, weshalb sich Neue melden, hauptsache sie melden sich und bringen ihre Verpflichtungszeit gut herum.

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