Die Arbeit war vorbei und in den Gassen Roms herrschte ein geschäftiges Treiben. Nachdem ich mich über den Markt gedrängt hatte und hier und dort an einem Stand verharrt war, entschloss ich mich auf einen oder auch zwei Wein in die Taverne zu gehen. Der Weg dorthin war unmenschlich, da bei diesem Wetter die ganze Stadt drußen zu sein schien.
Endlich nach einer Odysee war ich angekommen und suchte mir drinnen einen freien Platz. Nach kurzer Zeit kam auch schon der Wirt heran und nahm die Bestellung auf. Zu meiner Begeisterung empfahl er mir einen spanischen Wein, der gerade frisch hereingekommen war...
Einen feinen Tropfen habe ich da bekommen, der kommt aus Spanien, den kann ich dir nur empfehlen!
...und ich orderte mir eine Kanne davon.
Einige Minuten später standen Kanne und Becher auf dem Tisch und ich konnte meine trockene Kehle mit dem ersten Schluck befeuchten...
Ein Trunk (noch) allein
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Durus war in Zeiten des Wahlkampfes in seiner weißen Toga unterwegs und besuchte sogar - wider seiner normalen Gewohnheit - Gasthäuser - schließlich gab es hier viele Wähler zu gewinnen! Als er die Taverna Apicia betrat, entdeckte er Decimus Maior, den Magister Officiorum. Er hatte sich noch nie persönlich mit ihm unterhalten, aber hier war eine Gelegenheit.
So trat er an den Tisch und fragte freundlich:
"Salve, Decimus Maior. Darf ich mich zu Dir setzen?" -
Herzlich gerne!, antwortete ich, als ich den jungen Advocatus erkannte, der gerade die Taverne betreten hatte. Ich rutschte auf der Bank zur Seite, um ihm einen Platz anzubieten, von dem aus er das Geschehen in der Taverne besser beobachten konnte.
Ich kann doch davon ausgehen, dass du einen Wein mit mir trinkst?, Tiberius?, fragte ich und zeigte dem Wirt an er möge einen zweiten Becher bringen.
Was führt dich auf die Märkte und in diese Taverne? -
"Ich war eben ein wenig unterwegs. Ein wenig unter die Leute kommen und etwas Abstand von der Arbeit gewinnen."
Er nahm auf der Bank Platz, wo Maior ihm einen Platz freigemacht hatte. Dass er aufgrund von Öffentlichkeitsarbeit unterwegs war, wollte er nicht direkt sagen, aber Maior konnte es sich sicher ohnehin denken - er war ja im gewissen Sinne auch Politiker... -
Ich verstehe, sagte ich lächelnd. Aus genau dem Grund bin ich auch hier. Ich meine...die Casa Decima ist groß, doch herrscht dort nicht ein so geschäftiges Treiben wie hier. Und von Zeit zu Zeit ist es doch eine schöne Beschäftigung einfach nur da zusitzen und die Leute zu beobachten...
Der Wirt kam und stellte den zweiten georderten Becher auf den Tisch und verzog sich wieder. Ich nahm diesen zur Hand und goss Wein in ihn hinein.
Möchtest du den Wein mit Wasser verdünnt oder trinkst du ihn so , fragte ich nach, da mir die Trinkgewohnheiten aller Mitarbeiter der Administratio Imperatoris doch noch nicht geläufig waren.
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"Verdünnt, bitte." antwortete Durus. Unterm Tag trank er meist sowieso wenig bis nichts und er wollte nicht vom Magister Officiorum unter den Tisch getrunken werden.
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Ich mischte ihm seinen Wein im Becher und stellte diesen anschließend vor ihn auf den Tisch. Danach erhob ich meinen Becher.
Zum Wohl! Und auf ein hoffentlich gutes Wahlergebnis für dich, Advocatus!, prostete ich ihm mit einem Augenzwinkern zu.
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"Danke! Auf dein Wohl!" entgegnete Durus mit einem Lächeln und prostete Maior zu.
Dann trank er einen Schluck und stellte den Becher wieder ab.
"Und wie läuft die Kanzlei?"
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