[Officium] Tribunus Cohortis Praetoriae

  • Dies war mal wieder einer dieser Tage, an denen die Arbeit bei den Cohortes Urbanae so gut lief, dass sich der Tribun bei den Cohortes Praetoriae blicken lassen konnte. Tribun, wie hörte sich das eigentlich an? Irgendwie kam er immer noch nicht damit zurecht, dass er gewissermaßen zurückgestuft wurde. Er war immerhin seit Ewigkeiten Tribunus Angusticlavius gewesen und dann für eine weitere große Zeitspanne Praefectus Castrorum. Und jetzt Tribunus bei den Praetorianern, oder vielmehr bei den Urbanern. Das hätte er wenn er gewollt hätte auch schon vor mehreren Jahren haben können.
    Aber was soll ich machen, dachte er sich.
    Er konnte nichts an der Situation ändern. Es war ihm eigentlich nichts anderes übrig geblieben. Jeder, der einst mit Livianus von der IX. gewechselt hatte, hatte einen Posten bekommen, der seinem früheren entsprach, außer der Iulier natürlich.
    Naja, er würde sich wohl wieder einmal beweisen müssen, um in der Rangordnung aufzusteigen, oder vielmehr wieder den alten Status zu erhalten. Langsam wurde es ihm dann an Beweisen doch zu blöd, hatte er sich nicht schon vor vielen Jahren in einem kraftraubenden Krieg in Hispania bewiesen, dann die Verlegung nach Germania einfach so hingenommen und dort einen weiteren grausamen Krieg gefochten?
    Seine Belohnung dafür hatte er gewissermaßen in Form einer Beförderung erhalten, wenn auch etwas spät, aber er war dann Praefectus Castrorum geworden. Was ihm aber seit dem Kommandowechsel in der IX. nichts geholfen hatte.



    Der nun etwas gereizte "ehemalige Praefectus Castrorum" stand auf, zog sich seinen Mantel an und ging auf den Exerzierplatz. Vielleicht würde er sich dort etwas abreagieren können und mit ein paar anderen Tribunen reden können, die zwar sicherlich noch Jahre jünger als er waren und ihre Grundausbildung vor einem Jahr absolviert hatten, aber naja. Er würde seine Cohorte etwas auf Vordermann bringen.

  • Palladius trat in da Officium des Tribus ein und grinste ihn selbstgefällig an.


    Na viel zu tun hast du ja anscheiend nicht Onkel Seneca.


    Und lachte in einem gemäßigten Ton, dabei öffnete er seine Arme für eine Umarmung.

  • Mit einem musternden Blick schaute der Tribun auf und fragte sich, wer ihn so von der Seite anredete.
    Onkel Seneca?
    Das war doch der junge Palladius.


    Ach Palladius. Und du hast nichts besseres zu tun, als in der Castra herumzuschnüffeln, erwiederte er mit einem Grinsen und stand zur Begrüßung auf.

  • Nein eigentlich gerade nicht. Ich such Neros Leichnam.


    Behauptete er scherzhaft und trat richtig ein.


    Ich wollte doch einmal meinen Lieblingsonkel besuchen. Wie hat es dich denn gerade hierher zu den Prätorianern verschlagen? Seit wann bist du wieder in Roma? Ich denke wir haben uns viel zu erzählen und in der Casa sieht man dich ja nie!

  • Wenn du seine Asche meinst, findest du diese wie gewohnt auf dem Mons Pincius, scherzelte er.


    Aber setz dich doch.


    Du willst wissen, wie ich hier her kam? Nun, ich war begeisterter Soldat der Legio IX Hispana, bis der Kommandostab wechselte. Da es aber keine geeignete Stelle meinem Rang entsprechend gab, ging ich zu den Cohortes Praetoriae. Mein einziger Ausweg.
    Ich mache den Dienst hier nun schon seit Monaten, teilweise helfe ich auch bei den Cohortes Urbanae bei Ermittlungen und der Ausbildung aus.
    Etwas Wein?

    Er holte einen Kelch mit verdünntem Wein und zwei Becher hervor, die er dann mit der roten Flüssigkeit füllte.


    Da ich meine Unterkunft hier in der Castra habe, habe ich kaum Zeit einmal nach Hause zu kommen. Hat sich denn etwas ereignet? Muss ich wieder einmal vorbeischauen und für Ordnung sorgen?


    Er nahm einen Schluck Wein aus seinem Becher


    Und was hat dich nach Roma getrieben?
    Doch hoffentlich nicht mein hispanischer Wein hier.


    So ein Gespräch war einmal eine willkommene Abwechslung gegenüber dem eintönigen Dienst.

  • Palladius setzte sich und schmunzelte.


    Ja, ja die offizielle Version kennen wir ja... :D


    Sehr interssant, also die Prätorianer als letzter Ausweg. So, so...


    Ob sein Onkel wirklich erwartete das er ihm das glaubte? Prätorianer, das war doch das von dem jeder Militär in der Nacht träume. Und ihm blieb keine andere Wahl. :D


    Auch Palladius nahm einen Schluck Wein, wirklich, die Prätorianer tranken guten Wein in ihrer Dienstzeit. ;)


    Nein, ich habe eine kleine Repratur hier und da in Auftrag gegeben und hier und da etwas aufräumen lassen. Livillia, eine junge Iulierin aus Hispania wohnt nebs Solinius, einen Probati der Cohortes Urbanae wohnen mit mir dort. Helena scheint momentan etwas krank zu sein. Doch wir würden dich gern einmal sehen.


    Nein, der Wein trieb mich nicht nach Roma, ich wollte mein Heim wiedersehen und langsam auch einmal beginnen zu arbeiten.


    Erklärte Palladius sich.

  • Nun, es war nicht direkt der letzte Ausweg. Der Job hier ist auch nicht ohne.


    Seneca beschloss nicht weiter auf dieses Thema einzugehen.


    Livilla kenn ich. Sie ist die Tochter meines Bruders, Numerianuns. Hast du ihn schon einmal gesehen?


    In nächster Zeit wird mich der Dienst wohl komplett in Anspruch nehmen. Ich weiß nicht, wann ich wieder einmal in die Casa kommen kann. Es ist ja nicht so, dass ich nicht gerne würde, aber der Dienst... Du weißt schon.


    Von Hipania würde er auch nichts erzählen. Das ganze war ja gewissermaßen noch nicht offiziell.

  • Wie viele Büroräume hatte er nun schon auf ewig oder lange Zeit verlassen? Er hatte doch sicher schon in mehr als 10 verschiedenen Officien gearbeitet und immer hatte es ein letztes mal gegeben. Aber nur aus dem Grund, dass er entweder versetzt oder befördert wurde.
    Hier war es etwas anderes. Er musste hoffen, dass er wieder hierher zurückkehren würde und nichts passieren würde. Er zog in den Krieg, könnte man schon fast meinen. Aber so war es nicht. Es waren Aufständische, gegen die er kämpfen würde, aber bestimmt nicht weniger gefährlich als andere Krieger. Vielleicht nicht ganz so gefährlich wie die Germanen, aber man sollte trotzdem auf der Hut sein.


    Er stand also hier in seinem Officium und richtete sich zusammen mit einem Untergebenen seine Sachen zurecht. Das waren ein paar seiner persönlichen Gegenstände, sowie Rüstung, Paradeuniform und Waffen.
    Im Großen und Ganzen nahm er nicht viel mit nach Hispania, wozu auch.


    Als alles gepackt war, trug er mit dem Untergebenen die Sachen in seine Unterkunft. Das Officium schloss er von außen ab und versah es mit einem Schild.



    Der Tribunus Cohortis Iulius Seneca befindet sich einige Monate nicht in der Castra. Bei Fragen hat man sich an den Princeps Praetoriae oder einen anderen Tribun zu wenden.


    gez. Tribunus COhortis Praetoriae C. Iulius Seneca

  • Nachdem der Tribun alle wichtigen Dinge geklärt hatte und die Männern wieder in ihren Unterkünften waren, betrat er sein Officium.
    Es war ein bisschen verstaubt, denn hier hatte in der Zeit seiner ABwesenheit niemand sauber gemacht. Aber wer denn auch, seine Sklaven und untergebenen hatte er alle mit nach Hispania genommen.


    Zum Glück lagen keine unanagenehmen Dokumente auf seinem Schreibtisch, denen er sich hätte annehmen müssen.
    Daher hatte er den restlichen Tag Freizeit, genau wie die Männern seiner Cohorte. Er hatte sogar dafür gesorgt, dass keiner von ihnen in dieser Nacht für die Nachtwache eingeteilt sein würde.


    "Ob der PP wohl schon in Parthia war", fragte er sich, als der das Officium verließ.

  • Die Torwache führte den Centurio der Urbaner zu dem Officium des Papeius. Sie betrat das Officium und meldete dem Tribun die Ankunft des Centurios sowie sein Anliegen. Dieser Kurz darauf kam die Wacher wieder aus der Türe heraus:


    Du kannst eintreten. und sie ging wieder zurück zu "seinem" Tor.

  • Der Centurio bedankte sich bei der Wache, richtete kurz seine Uniform und betrat dann den Raum.


    "Ave Tribun. Centurio Iulius Raeticus von der Stadtwache."


    Er nahm natürlich Haltung an und salutierte militärisch gefolgt von einem Schlag auf die Brust.


    "Es schickt mich der Praefectus Urbi. Es geht dabei um den Begleitschutz für die Patres Conscripti und die Magistrate."

  • Der junge Tribun saß hinter seinem mächtigen Schreibtisch und sah mit einem nichtssagenden Blick zu dem Urbaner:


    Ahja, der Miles informierte mich bereits darüber. Salve iterum.
    Ja, das ist richtig, ich bin für diesen Begleitschutz zuständig und stelle die dafür abkommandierten Prätorianer. Wie kann ich dir helfen?







  • "Der Praefectus Urbi Octavius Victor bedauert es außerordentlich nicht selbst kommen zu können, doch er lässt mich fragen ob ihr dabei vielleicht Hilfe benötigt und wenn ja dann soll ich euch meine Centuria zur Verfügung stellen. Das wäre dann die vierte Centurie."

  • Der Tribun sah den Centurio einen Moment lang verwundert an:


    Der Praefectus Praetorio meinte zu mir, dass "dein" Praefect in seinem Stab die Organisation und Einteilung der Leibwächter übernehmen würde und uns dann darüber informieren würde. Wurde das jetzt doch geändert?





  • Anscheinend gab es da ein kleines Missverständnis.


    "Mir sagte man die Prätorianer hätten schon 500 Soldaten für einen Teil des Schutzes eingeteilt und ich müsste mich erkundigen ob noch Hilfe der Cohortes Urbanae benötigt wird."

  • Der Tribun sah den Centurio verwirrt an, bis ihm noch etwas einfiel. Er zog ein Papyrus aus einem sorgfältig geordneten und gestapelten Stapel und überreichte ihn dem Centurio:


    Diese Männer wurden uns zugeteilt. Du kannst mit deiner Centurie den Schutz für sie übernehmen, dann könnten wir uns mit den verbliebenen Männern auf die anderen wichtigen Honoratoren konzentrieren, die uns ebenso zugeteilt werden.




    [/quote]

  • Iulius Raeticus sah sich die Liste an und darunter waren Magistrate unter anderem der vigintivir Marcus Aurelius Corvinus, dann der Curator Aquarum Spurius Purgitius Macer und die patres conscripti Medicus Germanicus Avarus, Marcus Vinicius Hungaricus, Manius Tiberius Durus und Gaius Octavius Victor.


    "Sehr gut, meine Centurie wird sich umgehend um die Sicherheit dieser Römer kümmern."

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