Nachwirkungen der Rostra

  • Zusammen mit Iulia Helena, Crassus und Macer, erreichte ich die Taveren, öffnete die Türe, wir traten ein und ich sah mich nach einem freien Tisch um.


    Als uns der Wirt erblickte, zwei Senatoren und ein Reichspraefect, wurde er auf einmal ziemlich schnell, kam auf uns zu, begrüsste die Runde freundlich und brachte uns persönlich an einen seiner besten Tische...

  • An die Sonderbehandlung in der Taverne konnte man sich gewöhnen, dachte die Iulierin und schmunzelte ein klein wenig vor sich hin. Dass sie politisch gesehen das kleinste der anwesenden Lichter war, störte sie wenig, es verhinderte zumindest auch die ewig gleiche Diskussion darüber, ob Frauen nun in die Politik sollten oder nicht - je mehr Macht eine Frau besaß, desto öfter würde sie sich wohl einer solchen Diskussion stellen müssen. Sie folgte den drei Männen an den Vorzugstisch und blickte sich währenddessen ein wenig in der Taverna um, in der sie bisher noch nicht gewesen war - ihr üblicher Schatten Wonga hatte vor der Taverna Stellung bezogen, ging er doch, wie sie selbst auch, davon aus, dass ihr in der Begleitung zweier Senatoren und des praefectus praetorio nicht allzu viel geschehen würde.


    "Ich fürchte, es bedarf eines sehr guten Weins, um das Ereignis auf der Rostra zu vergessen," bemerkte sie mit einem Schmunzeln in die Richtung der Herren.

  • Zum Glück war die Taverna Apicia nicht sehr weit von der Rostra entfernt, sodass man sie schon nach einem kurzen Fußmarsch erreicht hatte. Drinnen angekommen bekamen sie selbstverständlich den besten Tisch, wenn er besetzt gewesen wäre, hätte der Wirt ihn halt räumen müssen.


    Da muss ich dir leider widersprechen, Iulia Helena. Nach diesem "Ereignis" wird nicht die Qualität, sondern nur die Quantität helfen, dass Ereignis zu vergessen.

  • Der Wirt stand noch immer da und wartete, die Bestellung aufnehmen zu dürfen...


    "Reichlich Wein und Wasser und vier Becher" sagte ich dem Wirt und wandte mich dann wieder an meine Begleiter "Wollt ihr auch etwas Essen?"

  • "Ich weiss nicht, wie es euch geht, aber ich war heute den halben Tag in der curia und habe Hunger wie ein Wolf ... wer den Abend also überleben möchte, sollte mir tunlichst nicht im Weg stehen, wenn ich an eine Olivenschale will," sagte die Iulierin schmunzelnd und nickte dem Wirt zu. "Was kannst Du denn alles anbieten?"

  • Der Wirt fing an, alles aufzuzählen, was er so hatte..... doch bevor jetzt eine grosse Debatte anfing, was gut war und was nicht, sagte ich einfach...


    "Bring einfach von Allem ein bisschen, sodass jeder von dem nehmen kann, was er will und keiner hungern muss!"


    Der Wirt nickte und ihm blitzen schon förmlich die Sz in den Augen, als er ging, um alles vorzubereiten....

  • Die schnelle Entschlussenheit seines Senatskollegen ersparte Macer eine lange Auswahl, den wenn der Wirt ohnehin von allem etwas bringen würde, dann wäre für seinen leichten Hunger sich der passende Imbiss dabei.


    Gespielt besorgt schaute er sich um, ob er niemandem den Weg zu einer Olivenschale versperrte und nahm dann Platz. "Die Qualität des Weines muss aber auch stimmen," fügte er dem kleinen Disput hinzu, "sonst müssen wir womöglich doch noch einmal hinaus aufs Forum um ihn mit Gratisbier hinunter zu spülen."

  • Auf die Bemerkung von Macer lachte ich.... "Wobei ich bezweifle, dass die Qualität seines Bieres unseren Ansprüchen genügt. Er mag den Pöbel beeindrucken, aber ich glaube nicht, dass er dafür auf die Qualität schaut...."

  • "Ich mache mir ohnehin nichts aus Bier", gab Macer seine grundsätzliche Meinung zum Getränkethema bekannt.


    "Aber wer vermochte euch denn zu überzeugen von den anderen Kandidaten?"

  • Ich lächelte und deutete, mit einem Hin und Her bewegenden Zeigefinger...


    "Nein, Senator, das politische Frage- Antwortspiel hatten wir doch schon auf der Rostra, das reicht. Obwohl du einer der wenigen bist, der wirklich eine gute und sachliche Argumentation bevorzugt und mit dem das Diskutieren einen Sinn ergibt!"

  • "Bitte bloß kein Bier," sagte die Iulierin scheinbar entsetzt und schüttelte dann schmunzelnd den Kopf, wenn sie daran dachte, das schäumende Wahlgetränk der Germanen zu verkosten. Es ging doch nichts über einen guten Wein. Die schnelle Entschlossenheit des Lucianus, mit dem er das Bestellproblem gehandhabt hatte, gefiel ihr, und sie begann langsam aber sicher, sich diesem Ausflug in eine Taverne gedanklich anzunähern.
    "Was die Kandidaten angeht, gibt es nun einige, bei denen ich mir sicher bin, sie nicht wählen zu wollen, dafür war der Ausflug auf das forum allemal gut."

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