[Sklavenmarkt] Fahrer für die Russata

  • Es war später Nachmittag und die Sonne schien heiß und unerbitterlich auf das große und mächtige Herz des römischen Imperiums, die Stadt auf den sieben Hügeln, Rom. Von dieser Begeisterung über die Größe eher wenig angesteckt, schlenderte Corvi über das staubige Gelände eines Sklavenmarktes und begutachtete die 'Ware'. Jetzt war er erst ein paar Monate bei der Russata und musste in Ermangelung von Mitgliedern selbst Arbeit verrichten - nun schaden konnte es ihm nicht, dummerweise hatte er nicht viel Ahnung von den Pferderennen. Aber das konnte sich ändern, er war viel bei der Sache dabei und ließ sich gerne anstecken von der Begeisterung jener, die ihm etwas erklären wollten.


    Einen kleinen Stein am Rande der staubigen Straße traf die volle Härte und Ungnade von Corvinus, als er dagegen trat und versuchte, ihn auf die andere Seite der Straße zu kicken. Macer wollte freie Fahrer. Freie. Corvinus wusste ganz genau, in Misenum würde er ein Gestüt aufbauen und dort vielleicht auch eine kleine "Fahrschule" errichten, wo er Fahrer ausbilden konnte. Also - nicht er selbst, denn Corvinus war kein großer Wagenlenker. Aber es ließen sich dafür bestimmt ältere Wagenlenker begeistern, die Kunst des Fahrens. Seine Gedanken schweiften weiter ab, bis sie an den durchaus ansehnlichen üppigen Brüsten einer rothaarigen Keltin hängen blieb. Was für ein fruchtbares Weib. Ceadh hätte sicher seine Freude mit ihr. Nach kurzer Überlegung trat er an sie heran, musterte sie - vielleicht einen Moment zu genau - was dem Händler ein feixendes Grinsen entlockte.


    "Gefällt sie dirr, Sahib? Nurr drreihunderrt Sesterrzen fürr dieses Prrachtweib keltischerrr Frruchtbarrkeit!"
    Blinzelnd sah Corvinus gen Sklavenhändler und schüttelte den Kopf. Doch schoß wieder ein Gedanke durch seinen Kopf, ehe er schmunzelte und an den Händler herantrat.
    "Sag an, Mercator. Kann das Weib fahren?"
    Nun war es an der Zeit für den Sklavenhändler, überrumpelt zu blinzeln. Was meinte dieser seltsame Mann? "Fahrren, Sahib? Ochsenkarrrren? Sie kann gut.." Breit grinsend ahmte er eine eindeutige Geste mit seinen Händen nach, die so manchen anderen potentiellen Käufer ebenso grinsen ließ.
    "Nein, Streitwägen. Wägen, die in der Arena fahren.", erwiderte Corvinus ungerührt und musterte die starken, gestählten Schenkel der Frau, die doch irgendwie ihre Reize hatte, obwohl sie nur eine Barbarin war.


    Einen sehr langen Moment lang sah ihn der Sklavenhändler an, ehe er schallend lachte. Die Rothaarige mit ihren listigen Augen sah Corvinus verwirrt an. "Ahh, du naiverr naiverr Rrömerr. Denkst du wirrklich, Frauen könnten ein Gefährrt steuerrn?" Irgendwie nervte Corvinus dieses rollende R, aber er nahm es hin und seufzte innerlich. Nein, damit hatte er schon recht, Frauen würden heute und auch selbst in 2000 Jahren kein Gefährt lenken können. "Mein naives Rrömerrlein, geh diese Strraße entlang, da findest du einen Sklavenmarrkt mit Sklaven, die gut fahrren können." Nach einem kurzen Dank und einem erneuten mentalen Seufzen begab er sich in die Richtung, die ihm der fette Phönizier gewiesen hatte. Er hätte Sklavenhändler werden sollen, der verdiente sicher mehr als er selbst auf seinem Posten als magistratus. Irgendwie gehörte es auch zum Klischee des Sklavenhändlers, übermäßig fett zu sein.

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