• Der Dienstplan wies Priscus' Cohorte als diensthabende Cohorte aus, die im Lager die Wache stellte und die Materialausgabe in der Kleiderkammer und der Waffenkammer zu übernehmen hatte. Da der Centurio der ersten Centurie dieser Cohorte offenbar für andere Aufgaben benötigt wurde, war Priscus als Wachkommandant eingeteilt worden.


    Voll gerüstet marschierte er also kurz nach Wachbeginn von einem Posten zum nächste und kontrollierte die Männer.

  • Der Optio lief Plautius bei einer Begehung des Castellums über den Weg. Zumindest wußte Plautius jetzt wo sich alle Latrinen befanden und hatte einen guten Überblick über das Castelllum. Die Unterschiede zu CCAA waren sehr gering.


    Obgleich der Optio nicht in seinen Zuständigkeitsbereich fiel, erkundigte sich Plautius freundlich bei ihm wie die Lage war.


    “Salve Optio! Irgendwelche besonderen Vorkommnisse auf deinem Rundgang?”

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • "Salve Primus Pilus! Bisher keine besonderen Vorkommnisse", meldete Priscus, nachdem er salutiert hatte.


    "Drei Posten sind mit je einem Mann weniger besetzt, weil die Centurie unter Sollstärke ist.


    Ich habe meine Runde allerdings gerade erst begonnen und war noch nicht am Tor und am Turm."

  • Priscus wunderte sich ein wenig, dass gerade einem Centurio, der in Germania sicher ganz andere Unterbesetzungen erlebt hatte, drei fehlende Männer eine Nachfrage wert waren. Aber andererseits stellte er vielleicht gerade deshalb besonders hohe Anforderungen an die Sollstärke.


    "Zwei Plätze wurden nach der letzten Veteranenentlassung noch nicht wieder aufgefüllt und ein Soldat ist längerfristig abkommandiert", gab er zur Auskunft. "Wann mit seiner Rückkehr zu rechnen ist, ist mir nicht bekannt, da ich selber gerade erst zu dieser Centurie gestoßen bin."

  • Plautius nickte.


    "Na, solche Unterbesetzungen gehen ja noch voll und ganz, Optio. In Germanien fehlte es lange Zeit an allen Ecken und Enden. Wenn da der Imperator mitunter zur falschen Zeit gekommen wäre und eine Parade gewollt hätte, dann hätten wir an ihm vorbei marschieren und hinter der ersten Häuserreihe ihn heimlich wieder umrunden müssen. Damit wir uns hinten wieder anstellen könnten. Das wäre sonst eine verdammt kurze Parade geworden. Na, dann will ich mal meinen privaten Rundgang weiter fortsetzen."

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Priscus malte sich in Gedanken aus, wie das aussehen müsste, wenn die Soldaten hinter dem Rücken des Imperators durchs Lager huschten und musste aufpassen, nicht zu vergnügt dabei auszusehen.


    "Vale, Primus Pilus!" verabschiedete er sich dann und setzte seinen Rundgang Richtung Tor ebenfalls fort.

  • Auch Tage später war Priscus immernoch zeitweilig als Wachkommandant im Einsatz, wenn er nicht auf der Baustelle zu tun hatte. Laut Anweisung gehörte er sogar zu jenen, die Nachts im Alarmfall als erste zu Wecken waren, aber das war zum Glück noch nicht eingetreten. So drehte er abends noch einmal eine Runde durch seinen Abschnitt und prüfte, ob alle Männer auf ihren Posten waren. Mit illegalen Würfelspielern rechnete er nach dem letzten Zwischenfall am Tor nicht.

  • Nachdem er die Posten an diversen Straßenkreuzungen im Lager kontrolliert hatte, begab sich Priscus auf die Mauer, die das Lager umgab. Langsam ging er den Gang entlang und schaute mal zur einen Seite ins Land hinaus und mal zur andere Seite ins Lager hinein. Schließlich erreichte er den massiven Eckturm und stieg die Treppen empor. Oben traf er planmäßig drei Mann von der Wache an. Normalerweise hätten es zwar vier sein müssen, aber das Contubernium war schon länger unterbesetzt. Die übrigen vier Männer der Gruppe patrouillierten in zwei Zweiergruppen auf der Mauer.


    Wie üblich nahm Priscus die Meldung entgegen, die wie üblich keine besonderen Vorkommnisse meldete. Natürlich gab es hier keine Angriffe, auch keine sonstigen Vorkommnisse und zuletzt war wohl nicht einmal ein neugierger Vogel auf einer Turmecke gelandet und hatte den Männern Gesellschaft geleistet. Immerhin war das Wetter gut und die Soldaten brauchten nicht im Regen oder eisigem Wind hier oben ausharren.


    Priscus nutzte den Besuch auf der Plattform des Turmes, um selber eine kleine Pause von seinem Rundgang zu machen. Einigermaßen bequem stützte er sich an einer Zinne der Mauer ab und unterhielt sich ein wenig mit den Wachen.

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