Heute war ein recht angenehmer Tag. Es war nicht mehr so unbändig heiß wie in den letzten Wochen, es war aber auch nicht wirklich kühl. Die Sonne brannte nicht so auf die Haut, aber selbst die Wolken hielten sich in Grenzen. Ein Wetter, welches einfach perfekt war, um ein wenig in Rom umher zu schlendern, um Rom wieder ein Stück näher kennen zu lernen. Es ist ja nicht so, dass mir meine geliebte Stadt unbekannt war, nur konnte man in jedem Winkel etwas neues entdecken und hinter jeder Ecke gab es etwas neues zu erblicken. Rom war eine Großstadt, nein, es war die Großstadt und sie wandelte sich stetig und unaufhaltsam. An der einen Straßenseite taucht von einem auf den anderen Tag ein neuer Stand auf, während der geliebte Laden um die Ecke, von dem man nie erwartete, dass er jemals verschwindet, eben dies tut ... verschwinden.
Einerseits war es so sehr schwer, sich auf dem Laufenden zu halten und es konnte einem erschweren, sich zurecht zu finden, aber andererseits zeigte dies die Lebendigkeit von uns. Etwas, was Rom ausmacht, mit dem Rom zu dem wurde, was es nun ist. Der Wandel der Zeit und der Fortschritt.
Und so schlenderte ich gedankenverloren durch die Straßen Roms. Warum? Um den Tag einmal zu genießen, die wenige Freizeit, die ich derzeit hatte, mal nutzen zu können ohne gleich bei der Familie zu sein und deren mögliche Sorgen und Probleme wie ein Schwamm einzusaugen, wie es doch so oft der Fall war. Denn dort konnte man derzeit absolut nicht entspannen und teilweise war ich froh, im Officium zu sitzen und nicht in der Casa. Ruhe war das, was ich suchte - obwohl: Ruhe nicht einmal .... vielleicht einfach nur etwas Ablenkung vom Alltag. Wie oft ich das derzeit doch brauchte und doch war es eigentlich jedes mal wieder ein neues Abenteuer, denn man traf immer wieder eine bekannte Person oder auch ganz oft entstanden freiwillig oder unfreiwillig Gespräche mit fremden Personen, die nach einer Zeit gar nicht so fremd mehr waren.
So wanderten meine Blicke durch die Umgebung, auf der Suche, eine solche Person vielleicht zu finden.
Wer will mich aus meinen Gedanken reißen?