Öffentlichkeitsarbeit

  • Die Schläfrigkeit der Anderen trieb Avarus nach oben und er erhob mit Blick über die Senatorenschaft das Wort.


    "Senatores, Princeps... ich möchte heute ein Thema ansprechen, das uns Senatoren und dem Hause des Senats seit einiger Zeit in Vergessenheit geraten ist. Wir vertrauen auf die Tätigkeit des Tribunen Pleibes und schenken in unseren Debatten wenig Aufmerksamkeit dem Volk von Rom. Wir könnten diesen Misstand mit einer einfachen Regelung beheben und das Volk durch Information daran glauben lassen, das der Senat mit mehr Leben gefüllt ist, als sie es von jeher glauben.


    Senatores, ein Herold sollte von jeher das Volk über die anstehenden Debatten am Morgen nach dem ersten Hahnenschrei auf dem Forum Romanum informieren, was der Senat in seiner anstehenden Sitzung plant zu besprechen und welche Abstimmungen durchgeführt werden."



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  • "Eine interessante Idee, aber sie scheint mir sehr schwer durchführbar", setzte Macer zu einer Antwort an.


    "Ist es nicht so, dass erst zu Beginn der Sitzung, wenn wir uns hier alle eigefunden haben und der Princeps Senatus anwesend ist, überhaupt erst festgelegt wird, wer in welcher Reihenfolge zu welchem Thema spricht?"


    Ihm schien, dass auch Avarus das gerade vorgetragenen Thema eher kurzfristig angesprochen hatte und spontan das Wort ergriff, weil keine anderen Themen vorlagen.


    "Wie sollen wir da schon morgens verkünden, was wir tun werden, wenn wir es selber noch gar nicht wissen können?"

  • Hungi schaute Macer etwas befremdet an.


    Naja, einige Themen sind ja schon im vorhinein bekannt.


    Sim-Off:

    Hm, gute Frage. :D Eigentlich dachte ich mir schon, daß wir simon Themen im voraus wissen und wir die Diskussionen zu einem späteren Zeitpunkt fortführen, wir aber zu faul sind, das simon so auszuspielen.

  • "Sicher, die Themen, die aus vergangenen Sitzungen fortgesetzt werden kennt man. Da wissen wir natürlich schon, was uns erwarten wird"", gab Macer zu. "Aber das ist doch längst nicht immer so, wir wurden doch schon manches mal davon überrascht, welche Themen zur Sprache gebracht wurden und wussten selber morgens nicht, ob wir bis abends eine Abstimmung hinbekamen oder noch Diskussionbedarf bestand."


    Sim-Off:

    Wenn du z.B. in einem Thread sagst "Gut, dann schreiten wir zur Abstimmung", dann sah ich das bisher immer so, dass das eine spontane Sache ist, die sofort umgesetzt wird. Wann und wie soll man dann also ankündigen, worüber der Senat heute abzustimmen gedenkt?
    Die Alternative wäre z.B. ein "Gut, dann werden wir in der nächsten Sitzung darüber abstimmen."

  • "Ein solcher Mann, der verkündet muß nicht zwangsläufig bis ins kleinste Detail dem Volk von Rom erzählen, wozu sich der Senat in seiner täglichen Debatte berät, sondern es wäre eine kurze Ansage mit den wichtigen Fakten, die geplant sind. Gewisse Zusätze kann der Verkünder auch am nächsten Tag nachreichen, so das das Volk spürt informiert zu werden und gewisse Barrieren zwischen ihm und der Curie abgetragen würden. Nicht selten muß man sich Vorwürfe anhören, die Untätigkeit im Unterton haben."


    Sim-Off:

    Oh ja etwas mehr RPG im Senatsspiel. :)




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  • "In etwas weiter gefassten Abständen wird das Volk durchaus regelmäßig über die Aktivitäten des Senats informiert. Die Acta Diurna verfügt in jeder ihrer Ausgaben über einen entsprechenden Artikel mit allen relevanten Informationen. Insofern wundert es mich sehr, woher dieser Eindruck und die Vorwürfe von Untätigkeit stammen mögen. Welche konkrete Verbesserung soll sich nun daraus ergeben, dass die Themen nicht erst nach, sondern schon vor der Sitzung bekannt gemacht werden?"


    Bei der Gelegenheit fällt Livia noch ein anderes Thema ein, welches sie im Senat längst schon einmal hat ansprechen wollen. Sie macht sich eine mentale Notiz, dies in einer der folgenden Sitzungen zur Sprache zu bringen.

  • "Zum Beispiel das jene die der Sprache mächtig, des Schreibens und Lesen aber nicht sind. Sich informiert fühlen. Wieviele Römer leben denn in dieser Stadt, die jene Vorzüge der allgemeinen Bildung nie genossen haben. Wir sollten den Kontakt zum einfachsten Volk aufrecht erhalten. Nicht nur Brot und Spiele intressieren sie, sondern auch was mit ihren Abgaben geschieht! Was wir für sie tun. Wer ihre Lebensverhältnisse wie verbessert oder wo es auf den Märkten in Zukunft welche neue Verordnung gibt, um nur einige Beispiele zu nennen.


    Das Volk wünscht sich eine tiefere Einbindung in den Informationsfluß. Jene die die Acta studieren, werden weit mehr erfahren, als jene die dem Herold auf dem Forum lauschen, aber ohne ihn werden jene die die Acta nicht lesen (können) an Unzufriedenheit zunehmen. Was kostet es für Mühen einen Magistrat, einen Schreibstubenbeamten oder sonst wem eine Rolle mit kleinen Stichpunkten in die Hand zu drücken. Er möge es verkünden."



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  • "Es wird sich auch immer jemand finden, der sich bereit erklärt, einem weniger gebildeten Mitbürger die aktuelle Ausgabe der Acta Diurna vorzutragen", murmelte Macer. "Es wäre doch sehr seltsam, wenn wir annehmen würden, dass diejenigen, die des Lesens nicht mächtig sind, bisher nicht mitbekommen würden, was im Senat passiert. Was machen die vielen Menschen denn sonst auf den Foren und in den Tabernae, wenn nicht die neusten Neuigkeiten zu diskutieren?"


    Und wenn sie es nicht täten, dann wohl deshalb, weil es sie nicht interessierte, dachte er sich. Immerhin hatte er selber auch gelegentlich keine Lust, über Politik zu sprechen.

  • “Eigentlich, so meine ich, wäre es an uns Senatoren, dem Volke zu sagen, worüber hier im Senat debattiert wird. So lange der Senat kein Stillschweigen über eine Sitzung beschließt, steht es jedem Senator frei, dort hinaus zu gehen...“ – Quarto zeigte zur großen, zweiflügeligen Tür der Curia Iulia, die hinaus zum Forum Romanum führte – “… und über die gerade anstehenden Themen offen zu reden.“

  • Erneut erhob sich der Senator Avarus und schaute durch die Runde.


    "Wohl dem, der diese Worte spricht und es sind auch die Meinen. Doch einen kleinen Abzug muß ich sprechen, denn wir sind vom Stande her Senatoren. Nicht gackernde Hühner, die im Lichte der Curie nach draußen eilen, um Volk und Pöbel zu belustigen.


    Ich spreche hier nicht von den ausführlichen Debatten, die einst das Ohr des Volkes nach oder während den Sitzungen des Senats die Rosta erfüllten, sondern von einem einfachen Vorstellen jener Tagesordnung, die schon weit vor dem Eintreffen der letzten Senatoren auf ihren Plätzen bekannt ist."


    Seine Worte unterstrich er mit Handbewegungen. Ein Künstler hätte es Untermalen genannt.



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