~ locus amoenus detriti ~

  • Turia in Begleitung von Decima Valeria und ihrem Gefolge klopfte an die Tür des Quaestors und betrat erst das Zimmer als sie sein übliches und bekanntes 'ingredere' hörte.


    "Herr, Decima Valeria ist hier. Es geht um das Ulpianum."


    Natürlich hatte man ihr ganz genau erklärt weshalb man zum quaestor wollte, doch die Frau war alt und ihr Gedächnis war auch nicht mehr das Beste, ja früher ja da konnte sie sich noch jedes einzelne Wort merken, doch diese Zeiten waren schon lange vorbei.

  • Detritus saß gerade hinter einem holzernen Pult, das bestimmt noch aus Octavius Ciceros Zeit stammte und bearbeitete gerade einige Dokumente.


    "Sehr gut. Sie soll reinkommen. Bitte sorge für Speis und Trank."


    Nachdem er das gesagt hatte und die Sklavin das Gefolge reingeholt hatte, stand er auf und begrüßte die Decima, die er zuvor noch nie getroffen hatte, jedoch wusste er dass sie doch irgendwie mit seinem patronus verwandt war.


    "Salve Decima Valeria."

  • Carius ließ Valeria den Vortritt und trat nach ihr ein. "Salve Quaestor Octavius. Meinen Glückwunsch zur erfolgreichen Wahl", leitete die das Gespräch ein, während die Tür gerade geschlossen wurde. "Ich bin des Ulpianums wegen hier. Mich erreichte ein Brief, in welchem man mich um ein Angebot für die Bodenauslegung und Wandverzierung bat. Nun, Flavius Carius hier ist in meinen Augen der beste Mann in ganz Italia für die Beantwortung all deiner Fragen."
    Sie deutete auf den jungen Mann, der verlegen schmunzelte und Detritus die Hand reichte. "Salve, Quaestor. Und lass mich eines sagen: sie übertreibt."

  • Mit einer freundlichen Geste bat er die Gäste auf gut gepolsterte Sessel Platz zu nehmen, dann bedankte er sich für die Worte der Decima, die trotz eines sehr heißen Tages den weiten Weg auf sich genommen hatte um ihr Anliegen und Angebot dem quaestor persönlich vorzutragen.


    "Ich danke dir. Bei dieser Hitze, die wieder mal in Rom herrscht, werde ich euch sofort eine kleine Abkühlung vorbereiten lassen. Ein Glas Wein tut dir und...wie hieß der Mann noch mal?...bestimmt gut."


    Und mit einem perfekten Timing tauchte auch schon Turia mit dem Wein auf und übergab zuerst den Gästen und dann dem Octavier ein Glas.


    "Einen Trostspruch auf dich Decima Valeria, auf Bürger, die unseren Kaiser über alles lieben und mit ganzer Kraft an der Vollendung des Ulpianums arbeiten werden." Dann trank er hastig den Wein.

  • "Flavius Carius ist mein Name, Quaestor", antwortete Carius sogleich selbst, nachdem er sich gesetzt hatte. Auch Valeria nahm Platz und anschließend das Glas in Empfang, welches wirklich angenehm temperierten Wein enthielt. "Auf die treuen Anhänger des Kaisers. Mögen ihm die Götter einen raschen Sieg und damit eine baldige Heimkehr nach Rom gewähren", sagte Valeria und trank ebenfalls. Der Wein rann kühl ihre Kehle hinab.
    "So. Welche Motive sind denn für das Ulpianum geplant und wo sollen sie ausgelegt werden? Dies alles bestimmt den Preis", begann Carius und Valeria fügte hinzu: "...der natürlich von einer Geste guten Willens begleitet werden wird, indem wir einen nicht unbeträchtlichen Teil des Gesamtpreises selbst übernehmen." Prestige war alles heutzutage. :D

  • Darauf trank der Octavier noch einen und zwar mit der doppelten Dosis cannabis und widmete sich dann wieder dem negotium.

    "Flavius Carius ich dachte dabei an ein auffälliges Motiv für den Boden und zwar eins nur für die Kaiserhalle, kombiniert mit einem anderen Motiv in der Heldenhalle. Die Arbeiten an der zweiten Hallen wird ein Betrieb Namens 'tesselae artorii' übernehmen. Wir wollen ja, dass jeder ein Stück des Kuchens bekommt."


    Er wühlte auf seinem Pult, wahrscheinlich suchte er wohl was und fand es leider nicht.


    "Doch leider muß ich zugeben kein Beispiel hier zu haben." Doch gerade als er den Satz beendet hatte, fand er das wonach er gesucht hatte und zog eine Skizze hervor. "Wie wär's mit sowas?" Dann übergab er die Schriftrolle dem Mann. "Eigentlich wollte ich es beim Bau eines Schiffes benützen, doch was soll's, ich hab leider nichts besseres vorzuzeigen."


    Das äusserst grosszügige Angebot von Valeria akzeptierte der Octavier natürlich sofort, ohne zu zögern und überhäufte sie danach nur mehr mit Komplimenten.


    "Von einer Decima war nichts anderes zu erwarten, wenn ich das mal anmerken darf." ;)

  • "Ahja, prima. Wir sollten uns dann mit diesem anderen Betrieb abstimmen, wenn es um die Musterwahl geht....oh, ach da gibt es eine Vorlage, ah, kein Motiv, sondern ein Muster. Ja, sehr schön....dann ist eine Abstimmung natürlich nicht nötig..." brummelte Carius vor sich hin, nun voll in seinem Element. Valeria folgte dem Octavier mit den Augen und schmunzelte bei seinem Kompliment. Etwas zu viel Honig, für ihren Geschmack, aber vielleicht wollte der gute Mann ja auch nur einen besonders guten Eindruck hinterlassen, vielleicht hatte er gar etwas gutzumachen? ;)


    "Ich denke schon, dass wir uns mit dem Artorier absprechen sollten, sicher ist sicher. In der Haupthalle ein blaugoldenes Motiv zu verlegen und in der Heldenhalle ein grünes - das wäre wirklich ein Patzer, der sich damit vermeiden ließe, als Beispiel", sagte Valeria, und an Detritus gewandt: "Weißt du schon, wann der Bau beginnen soll? Es wird ja sicherlich noch eine geraume Weile dauern, bis dann Mosaike gelegt werden können. Und: Sind auch Wandmosaike geplant?"

  • "Nein der Bautermin steht noch nicht fest, jedoch wie du bereits erwähnt hast wird es natürlich dauern bis die Mosaike gelegt werden können. Wandmosaike? Was strebt dir dabei vor?"


    Gespannt wartete er, dass die Decima ihre Idee ausführlicher erklärte und gönnte sich nebenbei einen Schluck Wein.

  • Valeria nickte verständig und erklärte dem Quaestor anschließend, was sie meinte.
    "Nun ja, in der Kaiserhalle vielleicht ein stilisiertes Portrait des Kaisers und eventuell Portraits seiner Familie. Genausogut könnte man die Halle auch mit Motiven oder Mustern schmücken, welche der Kaiser sich selbst auswählen darf, immerhin wird es eine Halle ihm zu Ehren", erklärte sie.

  • "Es ist eine ausgefallene Idee, denn normalerweise benützt man Mosaike nur für den Boden und nicht für die Wände, die man dann doch lieber bemalt. Woher kennst du diese Technik?"


    Eine Technik, die dem Octavier leider völlig unbekannt war, vielleicht weil man sie bei Bauwerken nicht benützte, doch trotzdem wollte er die Decima nicht irritieren und fragte erstmal gründlich nach.


    "Wärst du eigentlich bereit auch diese Arbeit auf dich zu nehmen? Das heißt zahlreiche Vorschläge zu unterbringen und sie dann dem Kaiser vorzulegen damit dieser eine Wahl treffen kann."

  • "Ich kannte sie auch nicht, aber Carius hat schon einige Villen in Mogontiacum damit ausgestattet. Es scheint eine neue Mode zu sein, die recht gut ankommt", entgegnete Valeria.
    "Genau. Besonders in Balnei, in denen der Wasserdampf nur zu oft die Farbe von bemalten Wänden wischt", erklärte Carius. Bei der nächsten Frage konnte er nicht gut mitreden, doch dies war auch gar nicht nötig, da Valeria bereits antwortete.
    "Gewiss. Allerdings glaube ich nicht, dass er mich empfangen würde, so kurz vor dem Abmarsch gegen Parthien."

  • "Ich glaube wir sollten die Mosaike nur auf den Boden beschränken."


    "Die genaue Vorgehensweise wie das alles ablaufen wird, muss ich erst mit dem Consul besprechen. Ich denke du könntest aber alles dem consul vorlegen und er sendet dann einen Boten zum Kaiser und informiert ihn."

  • Am Ende des Gesprächs wurde noch ein kleines Bankett organisiert und dann zu Beginn der I vigilia wurde der weibliche Besuch nach Hause gebracht, natürlich in Begleitung einiger octavianischen Sklaven, denn in Rom war es nachts leider nicht all zu sicher.

  • Der Alexandriner wird von dem Sklaven in Detritus Zimmer geführt, wo er ihn sogleich herzlich begrüßt. "Chaire, Detritus, wie geht es dir?"

    gelehrter aus alexandria- gebildet, intellektuell, tolpatschig und zerstreut

  • Der Octavier lag auf seiner Kline aus Elfenbein und starrte die Wandmalereien an, denn nach seiner Quästur war ihm äußerst langweilig. Er seufzte, sah rüber zum Alexandriner und begrüßte ihn.


    "Chaire Theodoros, für einen Mann, der ständig negotium gewöhnt ist dieser otium unerträglich, aber bitte nimm doch Platz."


    Mit einer schnellen Geste zeigte er auf einen Sessel.


    "Was führt dich zu mir?"

  • "Ich wollte dich nur noch einmal besuchen, denn ich habe vom Rector den Auftrag bekommen, nach Alexandria zu reisen. Deshalb bin ich gekommen, um mit dir über das weitere Vorgehen bezüglich des Projektes zu sprechen und natürlich, um dir Lebewohl zu sagen."

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  • Die Abreise des Alexandriner hatte der Octavier schon befürchtet, da der Vertrag zwischen den beiden Männer schon lange abgelaufen war, trotzdem war es echt bedauerlich und Detritus würde bestimmt keinen so guten Baumeister finden wie Theodoros.


    "Ich verstehe, so lass uns keine Zeit verlieren und sprich."

  • "Was das Projekt angeht, so denke ich, bedarf es meiner nicht mehr, um es fertig zu stellen. Du hast ja alle Männer, alles Material und die Pläne bei dir. Für Nachfragen kannst du mir immer noch nach Alexandria schreiben, ich werde dir meine dortige Adresse zukommen lassen."

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  • Detritus hörte zu und war eigentlich der Meinung das Projekt wäre beim Theodoros Bestens aufgehoben, aber wenn der nun so schnell wie möglich nach Aegyptus flitzen wollte, konnte man hin davon kaum abhalten, also stimmte er dem Alexandriner zu.


    "Verstehe, da hast du wohl recht. Wann wirst du abreisen?"

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