• ...war ein großes Hochplateau, auf das ich meinen Cousin führte. Nach einer halben Stunde guten Fußmarsches durch die Hügel nahe der Stadt kamen wir endlich an. Mehrere große Holzkreuze lagen am Boden, während etwa zwanzig Männer, die das "Kommando Canis" bildeten, sich daran machten, die Kreuze zu präparieren.


    Nun, Scipio. Du siehst, hier wird tüchtig an der Zukunft von Corduba gearbeitet.

  • Schaute sich um, es sah beeindruckend aus, die vielen Großen Kreuze und die Arbeiter. Aber er war sich nicht sicher, wofür man so viele brauchte.


    Es sieht wirklich beeindruckend aus. Auch wenn ich mich frage, warum wir so viele Kreuze brauchen, gibt es so viele Feinde Roms hier, dass es eine Massenhinrichtung geben wird?

  • Nun, ich will offen zu dir sein, da deine Verwandtschaft zu mir dich hoffentlich zum Schweigen verpflichtet. Du kannst in Corduba von einer christlichen Gemeinde von etwa einhundert bis zweihundert Menschen ausgehen. Die Hälfte davon Frauen und Kinder, die ich mit gesonderter Behandlung bedenken werde. Bleiben also noch einhundert Männer. Ich erhalte zwar Deckung seitens meiner Vorgesetzten, doch einhundert Kreuze können selbst die nicht vertuschen in Rom. Daher werde ich etwa zwanzig handverlesene Männer ans Kreuz nageln lassen und die restlichen achtzig hier auf der Ebene durch das Schwert hinrichten lassen. Eventuell werd ich auch weniger ans Kreuz nageln lassen, da ich die ganze Aktion so geheim wie möglich gestalten will. Eventuell werd ich die Kreuze auch nur an der Stadtgrenze aufstellen und anzünden lassen. Da lasse ich mir freie Entscheidungsgewalt.


    Lass das bitte erst einmal sacken. Zweihundert Menschen der Obhut ihres Gottes zu übergeben, klingt grausam. Doch bedenke, dass erst vor einigen Tagen einer dieser Christen ein Attentat auf den Proconsul verübt hat. Daher muss ich ein Exempel statuieren, sodass sich hier nie wieder Christen ansiedeln. Ich hoffe du hälst mich nicht für wahnsinnig. Ich kann mich doch auf deine Unterstützung verlassen, denke ich.

  • Ich schaute mich um, nach einer weile.


    Christen also, die werden noch für denn zerfall des Römischen Reiches sorgen, wie wir es kennen, wenn man nicht radikal gegen sie vorgeht, es gibt einfach zu viele von ihnen um sanft mit ihnen umzugehen. Natrülich werde ich dicht halten, Feinde Roms, sind auch meine Feinde

  • Ich klopfte ihm lächelnd auf die Schulter.


    So ist es richtig. Du wirst dich sicher fragen, welche Aufgabe du dabei hast. Nun, du hast die Wahl. Entweder du hilfst mir bei der Planung, sprich Listen ausfertigen und Koordination meiner kleinen Trupps. Oder du begleitest die Trupps direkt und bist mitten im Geschehen, wirst aber Dinge sehen, die ein junger Bürger vielleicht nicht sehen sollte.

  • Ich nickte lächelnd und ging mit ihm über das Feld, wo die Männer weiter arbeiteten. Der Platz war scheinbar so abgelegen, dass bisher niemand Verdacht geschöpft hatte. Alles lief soweit nach Plan. In einigen Wochen würden hier gut zehn bis zwanzig Christen als abschreckendes Beispiel an den Kreuzen hängen.


    In Ordnung. Deine Arbeit wird sehr eigenverantwortlich sein. Neben deiner normalen Arbeit als Scriba, die du bitte auch nicht vernachlässigst, wirst du es mit längeren Listen zu tun haben. Wie du dir sicher denken kannst, stehen darauf die etwa zweihundert Namen derjenigen, die in wochenlanger Bespitzelung als Christen ausgemacht worden sind.
    Diese Listen werden dir entweder von einem Hauptmann namens Gracchus oder von mir persönlich gebracht. Du bekommst regelmäßig kurze Berichte darüber, welche der führenden Christen in der Stadt bereits aus dem Verkehr gezogen wurden. Dementsprechend machst du in deinen Listen einen Vermerk, sodass meine Männer später wissen, wer noch übrig ist.


    Das Ganze wird nicht in einem Ruck sondern kontinuierlich stattfinden. Immer werden mal eine Hand voll Christen vor die Stadt gebracht werden und dort ihr Ende finden. Bestimmte führende Christen lasse ich einsperren, um diese dann später an die Kreuze nageln zu lassen.


    Hast du Fragen dazu?

  • Überlegte ausgiebig, in ersten Moment fiel ihm aber nichts ein.


    Momentan fällt mir nichts ein, aber ich werde mich in der Stadt umhören und werde hoffentlich in ein paar Tagen wieder kommen um dir ein paar Vorschläge zu machen. Aber es sollte entweder etwas sein, was nicht viele Städte haben, aber dennoch viele brauchen oder etwas was alle Bürger brauchen, wir aber noch nicht haben, so, dass Bürger, die vorher durch das nicht Vorhandensein, dieser Anlagen abgehalten wurden sich hier niederzulassen. Das Problem bei denn meisten Sachen, sind Kosten und das ist ein Teufelskreis, ohne viele Einwohner haben wir nicht das Geld große Projekte anzupacken, jedoch ist es ohne größere Projekte schwieriger ein hohes Bevölkerungswachstum zu erreichen.
    Natürlich ist es nicht unmöglich mit geringen Mitteln eine Stadt attraktiv zu machen, und ich kenne auch nicht unsere genauen Finanziellen Rahmenbedingungen, nur muss man dann besondere Ideen haben um denn Bürgern etwas zu bieten, worauf noch keine andere Stadt gekommen ist.

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