[Insula] Commodus' Unterkunft


  • Commodus' Unterkunft
    [Blockierte Grafik: http://img148.imageshack.us/img148/4238/insulae1el4.png
    im zweiten Obergeschoss gelegen, ein kleines Zimmer mit spartanischer Ausstattung, einem Bett, einem kleinen Tisch und Hocker, ein paar Holzregalen an der Wand zum Abstellen von Geschirr und Anlehnen von Amphoren


    im ersten Obergeschoss das Zimmer eines Handwerkers, der im erdgeschoss ein Geschäft betreibt, Werkzeuge aller Art herstellt und sie gleich vor Ort verkauft

  • Avitus betrat das kleine Zimmer in Begleitung Commodus'. Er schaute sich um in dem kleinen Raum. Das Fenster spendete gut Licht und war dem Süden hin zugewandt. Avitus schaute raus, sich dabei etwas aus dem Fenster rauslehnend. Links war gleich eine Terrasse, die zu einer besseren - und teureren - Unterkunft gehörte, die offenbar leer stand. Er sah wieder rein.


    In der Ecke stand ein kleine Tisch, der mit viel Fantasie auch als Schreibtisch dienen könnte... sobald Commodus das Lesen und Schreiben gelernt hätte. In letzter Zeit waren sie langsam damit vorangekommen, ihm dies beizubringen, aber Avitus gedachte es zu ändern. Ein Bett und ein Stuhl, eine Lampe, ein paar Regale, von denen eines aber offenbar kaputt war.


    "So... da wären wir"
    sagte er zum Sklaven.
    "Hier wirst du Hausen. Wie findest du es?"

  • Commodus schleppte seine paar Sachen rein, seinem Herrn folgend. Auch er sah sich um. Der Raum war durchaus angemessen und vor allem... es sollte sein Raum werden. Auch wenn er sich gewünscht hätte, dass Avitus ihm das Zimmer im Gebäude nebenan gemietet hätte, das doch etwas besser zu sein schien.
    "Naja..."
    sagte Commodus mit einem Unterton, der eine kleine Enttäuschung ausdrückte.
    "Die Unterkunft links von hier hätte mir besser gefallen"

  • Avitus musste lachen.
    "Mensch, bist du nie zufrieden? Du wirst hier leben, fast wie ein freier Mann"
    gab er zurück.
    "Was willst du mehr?"


    Natürlich hätte ihm die Unterkunft links von hier besser efallen. Dass sie um das Doppelte teurer war, schien aber für Commodus keine Rolle zu spielen. Er musste ja auch nicht zahlen... dieser Sklave kostete Avitus einiges an Unterhalt, aber andererseits war eine Wohnung ausserhalb der Castra zu haben vielleicht von Vorteil. Auch wenn es hier tagsüber bestimmt nicht gerade bequem und leise sein würde, wenn der Werkzeugmacher unten arbeitete. Aber vielleicht würde Commodus ja etwas von ihm lernen.

  • "Ja ..."
    gab Commodus zurück. Einerseits hatte der Artorier recht. Er würde hier leben, wie so mancher Plebejer, wie so mancher Bürger. Andererseits war da dieses "fast" vor dem Ausdruck "freier Mann". Eben nur fast... aber nicht frei.
    "Du hast ja recht, Herr"
    sagte er und ließ sich nichts anmerken. Er stellte seine paar Habseligkeiten in eine Ecke.

  • "Gut"
    gab Avitus zurück.
    "Mal sehen, wenn es mir hier auf die Dauer zu teuer wird, schicke ich dich zurück nach Rom"
    das war eine kleine, versteckte Drohung zum Schluß. Auch wenn Rom für Commodus bedeutet hätte, dass er in der Casa Artoria etwas besser untergebracht wäre, würde es doch einen immensen Verlust an Freiheit - vor allem Bewegungsfreiheit - bedeuten und ihn in der Abwesenheit Avitus' unter die Herrschaft anderer Artorier stellen... und das bedeutete Arbeit im Haushalt.
    "So. Ich muss zurück in die Castra. Richte dich hier gut ein und lern ein bißchen die Stadt kennen. Ist zwar ein verdammtes Provinzkaff im Vergleich zu Rom, aber was solls"

  • "Gewiss, Herr"
    gab Commodus zurück. Das meiste, was er von Rom gesehen hatte, war nicht wirklich glänzend und strahlend. Er freute sich dagegen, diese kleine Stadt kennenzulernen.
    "Eine Frage noch, Herr, ehe du gehst. Ist es mir gestattet, sollte mir Venus zulächeln und sich die Gelegenheit dazu ergeben, eine Frau hierhin mitzubringen?"

  • "Hmm"
    Avitus musste zugeben, dass er im ersten Moment um eine Antwort nicht wusste.
    "Im Grunde ist es dein Zuhause... naja... es ist mein Zuhause, ich lasse dich hier nur hausen und walten. Tu, was du nicht lassen kannst"
    sagte er. Vielleicht war es falsch, dies dem Sklaven zuzugestehen, aber sollte er seine Meinung diesbezüglich ändern, konnte er seine Erlaubnis ohnehin jederzeit widerrufen. Avitus verließ das Zimmer, ohne noch etwas zu sagen.

  • "Danke, Herr"
    sagte Commodus. Noch fühlte er sich hier nicht wie zu Hause, aber dieses Gefühl würde sich sicher bald einstellen. Als der Artorier gegangen war, ordnete Commodus seine Sachen und legte sich für eine Weile aufs Ohr. Später würde er nach dem Pferd sehen müssen, für das sie unweit der Insula einen Platz in einem Stall gemietet hatten. Doch ersteinmal wollte er sich ausruhen, ein Luxus, den er sich nicht entgehen lassen wollte.

  • Am nächsten Tag erschien Avitus unvermittelt in dem Zimmer. Er trug seine volle Uniform, selbst die Vitis hatte er bei sich. Er trat ein, ohne anzuklopfen und setzte sich hin, den Helm seinem Sklaven reichend, damit dieser ihn ablegen konnte.
    "Wein"
    verlangte er.

  • Damit musste Commodus also jetzt ständig rechnen. Dass der Artorier unangemeldet reinplatzt und sich in dem Zimmer breit macht... nun ja, wirklich verübeln konnte es ihm Commodus nicht, schließlich war es ja des Artoriers Zimmer.
    "Salve, Herr ich hoffe du ha..."
    setzte er zur Begrüßung an, wurde jedoch von Avitus unterbrochen, als dieser ihm wortlos seinen Helm reichte. Commodus nahm ihn vorsichtig entgegen und legte ihn ab. Dann schnappte er sich zwei Becher und stellte sie auf den kleinen Tisch, um einzuschänken.

  • Commodus folgte der Aufforderung und nahm Platz. Auch er trank etwas von dem stark verdünnten Wein. Er sah den Artorier zum ersten Mal in dessen Rüstung und musste sich eingestehen, dass er vergessen hatte, dass er Eigentum eines Soldaten war.

  • "Ich habe einen Auftrag für dich, der Dich nach Germania führen wird..."
    sagte Commodus.
    "Ich habe ein paar Briefe, die schnellstmöglich zugestellt werden sollen und ich möchte, dass du diesen Auftrag übernimmst"
    Avitus wartete nicht auf die Reaktion, denn es war keine Bitte, sondern ein glasklarer Befehl, wie er sie zu geben von seinem Legionsleben her gewohnt war.
    "Du wirst morgen aufbrechen und nach Mogontiacum reisen. Dort, nahe der Stadt, lagert die Legio II Germanica. Am Eingang wirst du dich ausweisen und den Anweisungen der Wachen folgen. Diese werden dich entweder auffordern, den Brief am Tor abzugeben oder aber dich in die Principia geleiten, wo du in einem Tabularium die Briefe abgeben wirst. Kommst du noch mit?"

  • "Ach du scheiße... nach Germania... und das schon morgen"
    dachte Commodus, als er hörte, wohin ihn seine erste Reise führen würde. Er versuchte, den Worten des Artoriers zu folgen und sich zu merken, was zu tun war, wenn er die Legion gefunden hatte.
    "Ja, Herr, ich denke schon"

  • "Du denkst, hm?"
    gab Avitus leicht spöttisch zurück.
    "Also gut. In Mogontiacum kannst du dann einen Tag lang verweilen und dich von der langen und anstrengenden Reise ausruhen. Und glaube mir, die Reise wird dir einiges abverlangen... Nachdem du in Mogontiacum alles erledigt hast, ziehst du weiter in Richtung Colonia Claudia Ara Agrippinensium. Dort in der Nähe lagert meine alte Legio, die IX Hispana. Dort kannst du die dafür vorgesehenen Briefe direkt am Tor abgeben"
    erklärte Avitus.
    "Anschließend verweilst du einen oder maximal zwei Tage lang in Colonia Claudia und kennst dann auf dem schnellsten Wege zurück. Verstanden?"

  • "Fein"
    entgegnete Avitus und erhob sich wieder. Er leerte den Becher und übergab dem Sklaven eine Tasche, die die Briefe enthielt.
    "Da du noch nicht gut lesen gelernt hast, habe ich sie farblich markiert. Die mit den roten Bändern sind für Mogontiacum, die mit den grünen für Colonia... merk dir das"
    sagte er eindringlich.
    "So... ich muss dann wieder weiter. Bin im Dienst. Also, bereite alles für die Abreise vor. Morgen will ich, dass du noch vor Sonnenaufgang weg bist. Und Commodus... enttäusche mich nicht. Wenn du mir gute Dienste leistest, wer weiß, vielleicht winkt dir irgendwann die Freiheit. Aber wenn du mich enttäuschst..."
    er sprach es nicht aus, denn er wusste, dass Commodus ahnte, was ihm in diesem Falle blühte. Avitus würde ihn nicht kreuzigen oder auspeitschen. Nein, er würde ihn ganz einfach abstechen. Abstechen wie einen räudigen, dreckigen Hund.

  • Commodus nahm die Briefe entgegen und sah den Römer fest an.
    "Ich habe dir gesagt, Herr, dass auf mich Verlaß ist, oder nicht?"
    sagte er fest entschlossen. Diese Drohungen waren aus seiner Sicht völlig unangebracht, hatte er doch nicht vor gehabt, zu fliehen oder sonst Schande über sich zu bringen.
    "Und das gilt nach wie vor"
    fügte er hinzu.

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