[Officum] Arbeitszimmer des Magister Officiorum.

  • Ein übles Grinsen überstrich mein Gesicht. Es gab doch nichts schöneres, aber auch lästigeres als sich mit einem Beamten rumzuschlagen:


    "Sieht diese Uniform so aus als wäre darin jemand erstochen worden. Wenn, dann müsste doch irgendwo eine Naht oder ähnliches zu sehen sein."


    Ich drehte mich demonstrativ langsam vor Cato um ihm auch wirklich jeden Zentimeter meiner Uniform zu zeigen, welche in einem perfekten Zustand war.


    Dann fuhr ich fort:


    "Warum sollte ich dich töten? Es gibt bei weitem bessere Methoden jemanden zu sprechen zu bringen. Tod nützt du mir noch weniger als lebendig."


    Kurz darauf fügte ich noch vieldeutig hinzu:


    "Warst du schon einmal in einem Carcer der Garde?"

  • "Es gibt in den südlichen Provinzen Tuchhändler, die jeden Schaden zu reparieren vermögen." Seine intakte Uniform beeindruckte mich relativ wenig.


    "Ich habe nicht vor in den Cacer der Garden zu kommen, fals du es versuchen willst, dann sei dir gewiss, dass ich dort hingehen werde, wegen der Erfüllung meiner Pflichten."


    Er stand mit hochrotem Kopf vor mir, als auch mir der Kragen platze:


    "VERDAMMT NOCHMAL, WAS IST SO SCHWER DARAN MIR ZU SAGEN, WIE DU HEIßT UND FÜR WEN DIE INFORMATIONEN SIND. DU STEHST IN MEINEM OFFICUM UND DU WILLST VON MIR INFORMATIONEN, DANN VERHALTE DICH AUCH SO..."
    Das Rot in meinem Gesicht verschwand und ich setzte mich wieder, da ich nicht wirklich Lust hatte jetzt eine Schlägerei mit einem Prätorianer herauszufordern. Wie stur diese Burschen doch waren, das sollte die Elite des Imperium sein?


    "...wurdest du schon einmal gewaltsam auf einem Raum entfernt und in den Cacer geworfen?"erkundigte ich mich und war kurz davor die Wachen zu rufen.
    Jedoch war ich relativ froh, dass dem Mann der Gladius abgenommen worden war...

  • Es entkam mir ein lautes Lachen, obwohl ich es eigentlich nicht wollte. Dann fixierte ich Cato mit meinen Augen und entgegnete ihm ruhig, völlig unbeeindruckt von seiner Drohung:


    "Du willst die Wache rufen? Nur zu, versuch es. Aber glaubst du wirklich diese Wachmänner wagen es sich an einem Praetorianer zu vergreifen? Diese Wachen wissen dieser Uniform Respekt zu zollen, und sie werden sich bestimmt nicht mit drei Praetorianern zeitgleich anlegen."


    Meine Kameraden, welche vor dem Tor standen hätten tatsächlich sofort eingegriffen wenn sie irgendwelche Gefah für mich verspürten


    "Sei dir sicher, auch wenn deine Regia Wachen in der Überzahl sind, sie würden sich nicht lange gegen uns stellen. Dazu fehlt ihnen die Kampferfahrung und der Wille. Mindestens dei Hälfte von denen träumt selber davon Praetorianer zu werden. Aber wenn du ein Blutbad anrichten willst, nur zu."


    Ich machte wieder eine Pause und verschränkte meine Hände nun auf dem Rücken:


    "Und was glaubst du wie der Gardepraefect reagieren wird wenn er erfährt, dass ein einfacher Provincialbeamter es gewagt hat sich an seinem Boten für den Proconsul zu vergreifen?"

  • Er hatte recht ach ich hatte früher davon geträumt mal bei den Prätorianern zu sein, jedoch hatte ich das geändert als ich merkte wie egoistisch sie sind.


    "Ich will ja nicht darauf herumreiten, aber du siehst nicht so aus, als o du Kampferfahrung hast... es tut nichts zur Sache. Du sagst, dass noch Praetorianer da sind? Wärst du so freundlich und würdest mir einen von ihnen schicken, vielleicht sind diese mehr kommunikativ."


    erklärte ich ihm und hofft, er würde verstehen.


    "Der Gardepreafect... ich kenne ihn nicht, daher weiß ich nicht was er sagen würde :D. ich übrigens kein einfacher Provincialbeamter sondern die rechte Hand des Proconsuls und ICH entscheide wer eine Audienz bekommt und niemand anderes. Dun möchtest zum Proconsul? Das hattest du noch nicht gesagt."

  • Wieder ein lächeln von mir:


    "Nun, auch wenn es nichts zur Sache tut, aber ich war bereits bei der Legio II im Kampfeinsatz. Und nein, ich werde keinen von meinen Kameraden holen, denn erstens würden sie ohnehin nicht mehr sagen als ich, zweitens habe ich den Befehl hier."


    Ich beugte mich nach vorne, stemmte mich mit beiden Händen am Schreibtisch von Cato ab und sah ihm dann direkt in die Augen:


    "Und ich will nicht zum Proconsul, denn von diesem komme ich gerade. Er hat mir gesagt ich könne hier die Informationen über die beiden Verräter erhalten. Doch dem scheint wohl nicht so. Und ich bin gerade wirklich am überlegen was ich in meinen Bericht an den Praefectus Praetorio schreibe über die Mitarbeit der Curia."


    Mein letzter Satz war eine Drohung, eine ernstgemeinte Drohung. Doch ich war mir nicht sicher ob er diese verstehen würde......

  • "Ich glaube ich werde in Zukunft auch einen Brief an den Praefectus Praetorio verfassen..."


    Der Proconsul hatte ihn geschickt? Wie kam er zum Proconsul... naja es war mir jetzt auch egal...


    "Nun gut, ich habe keine Lust Stundenlang zu diskutieren, aber ich wüsste zu gerne deinen Namen. Wenn ich ihn weiß bekommst du die Informationen."

  • Na also, es ging doch. Warum nicht gleich so. Also entschloss ich mich zu etwas Kooperation:


    "Nun gut. Damit du ruhigen Gewissens diese Informationen preis geben kannst und wir hier endlich zu einem Ende kommen, mein Name ist Germanicus Maximianus."


    Dann wartete ich darauf, endlich die Dossiers über die beiden Verräter zu erhalten......

  • "Freut mich dich kennen zu lernen Lucius Germanicus." Ich gab ihm die Hand.


    "Die Informationen befinden sich in diesen Briefen." Ich gab ihm eine versiegelte Papyrusrolle.


    "Sollten die Informationen nicht reichen, dann bitte an mcih wenden. Sonst noch etwas?"



    Sim-Off:

    Das Original schick ich dir per PN

  • Ein plötzlicher Anflug von Höflichkeit oder wie. Aber warum nicht. Ehrenmänner sollten auch vergessen und über ihren Schatten springen können. Ich reicht Cato ebenfalls meine Hand.


    Dann nahm ich die Briefe in die Hand und steckte sie unter meinen Umhang den ich bevorzugt trug.


    "Wenn es dir nichts ausmacht, dann hätte ich noch gerne einige Informationen über die derzeitige Lage."


    Cato musste ja nicht wissen, dass ich eben jene Fragen die nun an ihn gerichtet wurden bereits an den Proconsul gestellt.....

  • Ich stand auf und ging zu einer tafel, auf der Hispania abgebildet war.


    "Hier in Corduba..." ich deutete mit einem Zeigestock auf die Stadt, "...ist das Nest der Rebellion. Es befinden sich einige hundert Männer mit einfachen Gladii und Secuti bewaffnet. Angeführt werden sie derzeit wahrscheinlich von Helvetius Sulla. Der ehemalige Comes Strabo hat die Truppen verlassen und hat sich auf den Weg nach Norden begeben. Ich vermute, dass er versuchen wird unter falschem Namen unterzutauchen.


    Die Truppen des Cato sammeln sich nördlich von Corduba und warten auf den Befehl zum Angriff.
    ich selbst werde eine kleinere Armee von etwa 100 Mann aus dem Volk befehligen und mich südlich positionieren... Es wird nicht einfach Corduba zu erobern, da die Stadt viele Möglichkeiten für einen Hinterhalt bietet: Enge Straßen, von hohen Häusern umschlossen, solche Sachen halt.


    Die Bevölkerung verhält sich - leider - ruhig. Es gab wahrscheinlich einzelne, kleine Aufstände, die jedoch niedergeschlagen wurden. Ich weiß nicht, wie es in der Stadt aussieht. Von den Spionen haben wir einige Tage nichts mehr gehört." Ich endete. Das waren die Tatsachen...

  • Ich stellte mich mit verschränkten Armen vor die Tafel und hörte Cato aufmerksam bei seinen Ausführungen zu. Bei Gedanken die mir spontan kamen rieb ich mir das Kinn, ließ den Magister aber erst enden. Dann stellte ich meine Fragen:


    "Ist damit zu rechnen, dass die Aufständischen in Corduba weiteren Zulauf erhalten und ist bekannt was die Aufrührler weiterhin planen? Ich meine machen sie Anstalten den Aufstand auszuweiten oder verharren sie ohne weiteren Plan in Corduba?"

  • "Sie sind vergleichbar mit einem Virus. Die erste Zelle ist befallen und schon geht die Krankheit auf die anderen Zellen über. Strabo hat ihnen ein Gefühl gegeben, dass sie nicht mehr verlieren wollen: Demokratie. Dieser demokratische Gedanke muss ausgerottet werden! Es bring nicht alle Einwohner zu kreuzigen oder sonstiges. Das Militär kann nur die Wiederständigen beseitigen. Dann kommt die Verwaltung mit der äußerst schweren Aufgabe die Bevölkerung davon zu überzeugen, dass der Kaiser und die derzeitige Regierungsform besser ist als eine Demokratie oder gar eine Aristokratie." erklärte ich dem Prätorianer. Es würde sehr viel Feingefühl benötig werden um die Regio wieder voll und ganz zu integrieren.

  • Ich wusste nicht ob Cato schon wusste das Cohorten der Garde auf den Weg nach Hispania sind oder ob er es nicht wusste, doch tat es ohnehin nichts zur Sache. Vermutlich würde ihn der Proconsul ohnehin informieren, deshalb sprach ich frei heraus:


    "Keine Sorge, sobald die Garde Corduba zurückerobert hat wird der Gedanke an Demokratie genausoschnell aus dieser Stadt und Regio weichen wie er Einzug gehalten hat, dem kannst du dir sicher sein."


    Trotzdem hatte Cato meine Frage nicht beantwortet. Was war nun mit den Aufständischen?


    "Aber wie ist die Lage? Liegen Anzeichen vor, dass die Aufständischen in der Lage sind weitere Städte einzunehemen oder ist der Aufstand erst einmal eingedämmt?"

  • Die Garden kommen nach Hispania? Ich versuchte keine Verwunderung zu zeigen. Aber eigentlich war es mir egal.


    "Wenn sie es wollen sind sie mit absoluter Sicherheit in der Lage weitere Städte einzunehmen."

  • Ich hielt meinen Kopf nun etwas schief, denn es stimmte mich nicht gerade glücklich dass die Aufständischen anscheinend besser organisiert waren als bisher angenommen. Doch dann fuhr ich fort:


    "Wieviele Männer stehen der Provinzverwaltung derzeit insgesamt zur Verfügung um den Aufstand einzudämmmen?"

  • "Ich bin mir nicht ganz sicher wie viele Männer Praefect Cato hat. Vielleicht 900 vielleicht auch mehr. Ich selbst habe 100 Männer. Das sind natürlich noch nicht alle die sich eintragen wollen. Ich denke, dass sich die Zahl der Bürger aber auf etwas mehr als 400 belaufen wird. Die


    Bürgerwehr wird eine Woche geschult, sodass diese etwas Erfahrung haben. Diese Ausbildung wird von einem ehemaligen Kommandeur der Vigiles der Stadt geleitet." erläuterte ich Maximianus

  • Also alles in allem nicht recht viel. Ich fragte mich wahrlich ob diese knapp 1300 Männer in der Lage sein würden eine befestigte Stadt wiederzuerobern. Nun es würde vermutlich von der Kampfbereitschaft der Aufständischen und deren Moral abhängen, doch zweifelte ich doch stark daran. Aber auch das war etwas was Cato nicht unbedingt wissen musste:


    "Für wann habt ihr die Rückeroberung von Corduba geplant?"


    Obwohl ich mich seit geraumer Zeit fragte ob hier wirklich etwas geplant war. Wenn selbst der Proconsul keine genauen Angaben machen konnte, dann war das doch recht wenig.....

  • "So etwas liegt nicht in meinem Ermessen. Es liegt davon ab, was der Kaiser für Truppen schickt, wie viele es sind und vor allem, wann sie eintreffen.


    Ich bitte dich außerdem, dass du alle weiteren taktischen Einzelheiten in Bezug auf die Einhame mit jemand anderen besprichst. Ich kann euch nicht mehr geben als 400, wenn Fortuna gewillt ist auch 500 Männer aus dem Volk, die eine Woche an die Waffen herangeführt wurden. Es wäre eigentlich nicht meine Aufgabe gewesen eine Bürgerarmee auf die Beine zu stellen.


    Es wird drei Gruppen geben:
    1. Die Sturmgruppe. Normale Schwertkämpfer zum Nahmkampf 'ausgebildet'
    2. Die Distanzgruppe. Einfache Bogenschützen, leicht gepanzert.
    3. Die Infiltratoren. Sie sind gut gepanzert, besitzen kurze Gladii und wurden über 3 Wochen ausgebildet Häuser zu infiltrieren und einzunehmen."

  • Zitat

    Original von Caius Octavius Cato
    Die Aussagen wiedersprachen sich absolut. Ich notierte trotzdem alles was er sagte.


    "Sehr ineressant das ganze. Ich vertraue dir voll und ganz" log ich. "...aber der Proconsul wird den militärischen Befehlshabern nicht den Angriffsbefehl auf Städte geben, wenn er keine konkreten Beweise hat."


    Brutus fühlte sich einmal wieder neu in seiner "Kunst" der Manipulation bestätigt, denn er schenkte der Vertrauenszusage dieses Mannes natürlich Glauben. Er sprach weiter:



    "Doch woher sollt ihr Beweise nehmen? Die revoltierenden Städte sind abgeriegelt. Niemand kann sie verlassen. Habt ihr Spione in den Reihen der Verräter?"


    Er merkte nicht einmal selbst, dass er sich damit selbst aufs Glatteis brachte, denn wie sollte er Corduba verlassen haben, wenn doch alles abgeriegelt war?

  • "Ich wüsste nicht, warum ich mit dir darüber sprechen sollte... aber egal. der Anführer Helvetius Sulla ist viel zu intiligent und würde jeden Spionageversuch sofort durchblicken." innerlich bagann ich zu lachen...

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!