[Taberna] Gracchus allein

  • Sim-Off:

    Da Helena nicht wirklich aktiv ist, mache ich den Thread jetzt mal so auf. Ich habe nämlich nicht so die Lust ewig im Vestibulum zu warten ;)


    An einem Abend in der Taberna


    Gracchus hatte sich an diesem Tag alleine auf den Weg gemacht, um einfach mal durch die Stadt zu gehen. Wie meistens trug er eine gebleichte Tunika und eine wollene Toga. Trotz des warmen Stoffes fror er am Abend ein wenig auf den Straßen. Tarraco war belebt und auch kurz vor Sonnenuntergang schien hier eine Menge los zu sein. Ein Leibwächter folgte ihm mit ein wenig Distanz. Als Gracchus die Taberna betrat, um einen Becher Wein zu trinken, merkte er, dass es ziemlich voll war. Zum Glück verließen gerade zwei stockbesoffene Trunkenbolde einen Tisch. Die Bedienung hatte diesen gerade abgewischt und so nahm Gracchus dort Platz. Der Leibwächter blieb an der Tür stehen.

  • Gerade war ein Becher Wein gekommen, da fragte der fremde Mann.


    "Gerne, Gerne."


    Er gab dem Sklaven einen Wink noch einen Becher zu bringen.


    "Salve! Tiberius Gracchus."


    Freundlich blickte er zuerst seinen Wein und dann den Mann an.

  • Kein Wunder. Tarraco ist groß. Und so neu war er nun wieder auch nicht. Die Bedienung brachte noch einen Becher für Gabor und schenkte ihm auch einen Becher Wein ein. Gracchus genoss derweil seinen Wein.


    "Nein, ich bin nicht neu. Nur man kann nicht alle sehen oder kennen."

  • ->
    Es war schon spät, als Antistianus die Taverne betrat. Sie war brechend voll, wie nicht anders zu erwarten. An einem der Tische aber saßen bloß 2 Männer, also fackelte er nicht lange und trat näher, wohlwissend, damit das Gespräch der 2 zu stören.


    "Salvete. Laßt euch von mir nicht stören, gewährt mir lediglich, mich hier niederzulassen und meinen Durst zu stillen."


    Ob seine Höflichkeit angebracht war, vermochte Antistianus nicht zu sagen. Er hatte die Männer nie zuvor gesehen.

  • Etwas skeptisch musterte Gracchus den Fremden. Gut sah er aufjedenfall nicht aus. Hier trieb sich anscheinend allerhand Gesindel rum.


    "Setz dich, Setz dich..."


    Nocheinmal sah er sich nach der Bedienung um und wies sie an einen weiteren Becher und noch eine Kanne Wein zu bringen. Hier war wirklich etwas los.

  • Antistianus vernahm erleichtert das Wohlwollen der beiden Männer, ihm entging allerdings nicht der skeptische Blick des Älteren. Erst jetzt fiel dem Atier auf, daß eben jener ältere Mann edel gekleidet war. Mit einem Lächeln auf den Lippen setzte er zu einer Antwort auf die ihm gestellte Frage an.


    "Mein Name lautet Ancius Atius Antistianus, Sohn des Caius Atius Secundus. Verzeiht mein Auftreten, eine lange und staubige Reise liegt hinter mir.
    Meine Herren, wenn ihr die Frage erlaubt, mit wem habe ich die Ehre an einem Tisch zu sitzen?"

  • Sim-Off:

    Sieht Gracchus denn so alt aus? :(:D


    Etwas zweifelhaft blickte Gracchus den Mann an. Von einer langen Reise also.


    "Woher kommst du denn?"


    Die Bedienung brachte den Becher für den Atius und außerdem eine neue Kanne Wein. Ohne es zu merken, hatte Gracchus schon ziemlich viel getrunken. Zum Glück war der Wein verdünnt.


    "Tiberius Gracchus."


    Atia, Atia... Verzweifelt kramte Gracchus in seinem Gedächnis. War der Name ihm nicht schon einmal untergekommen? Nein, er wüsste nicht wo und in welchem Zusammenhang.

  • "Ich bin Titus Helvetius Gabor." Zum ersten Mal wurde Gabor bewusst, dass er den Namen seines Vaters absichtlich nicht nannte... "Ich bin im Moment Magistrat hier in Tarraco und wohne im Hause des Matinius Agrippa."

  • Sim-Off:

    Er sollte auf jeden Fall älter aussehen als Gabor. Zumindest laut Charakterbeschreibung ;)


    Wohlklingende Namen, dachte sich Antistianus. Ob die Herren auch mit den einflußreichen Vertretern ihrer Gentes verwandt sind, galt es erst herauszufinden.


    "Ich hielt mich einige Zeit im Norden des Landes auf, in Uttarae. Genauer gesagt, in der Siedlung der Veteranen aus Meridius' Legionen. Nun aber bin ich froh, mich wieder in Tarraco aufhalten zu können."


    Es half nichts, er war zu neugierig. Er mußte seine Neugier stillen.


    "Tiberius Gracchus... ich nehme an, du entstammst einem patrizischen Zweig der Gens Tiberia?"

  • Sim-Off:

    Jo, stimmt schon. ;)


    Uttarae. Der Name war ihm einmal untergekommen, als er von den Aufständen in Hispania gehört hatte. Und davon, dass dort jetzt Veteranen wohnten, hatte Gracchus auch gehört.


    "In der Tat, so ist es."


    Das hätte man auch an dem kleinen Halbmond an den Sandalen erkennen können.

  • Die knappe Antwort des Patriziers ließ Antistianus vorsichtiger werden. Womöglich hatte er ihn beleidigt oder aber der Tiberier wollte seine Abstammung nicht näher beleuchten. Womöglich war er direkt mit dem unsäglichen ehemaligen Proconsul Hispanias verwandt...


    "Es ist mir eine Ehre und Freude, an einem Tisch mit einem Mitglied einer derart hoch angesehenen Gens zu sitzen."


    Antistianus erinnerte sich schlagartig an seine trockene Kehle. Er wandte sich um und deutete dem Wirt, daß er einen Krug verdünnten Wein bringen solle. Lächelnd widmete er sich daraufhin wieder dem Gespräch mit den 2 Männern.


    "Ich war wie gesagt lange nicht mehr in der Stadt und hatte noch keine Möglichkeit, mich über die Neuigkeiten zu informieren. Da ich nun an einem Tisch mit einem ehrenwerten Mann, wie du es zweifellos bist, Tiberius Gracchus, und einem Magistrat der Stadt sitze, muß ich die Gelegenheit am Schopfe packen. Ihr erzählt mir, was es zu erzählen gibt, und ich sorge dafür, daß eure Kehlen niemals trocken werdet. Kommen wir überein, meine Herren?"


    Gerade als er zu Ende sprach, erschien ein Angestellter der Taverne samt Krug und Becher. Antistianus holte aus seinem Geldbeutel eine Sesterze hervor und drückte sie dem Mann in die Hand.

  • Für wen hielt ihn dieser Mann? Glaubte er Gracchus sei ein armes Schwein? Er ließ sich nichts anmerken und blieb freundlich.


    "Versteh mich nicht falsch, Atius, aber ich bin durchaus in der Lage meinen Wein selbst zu bezahlen."


    Gracchus musste plötzlich husten. Aber nach wenigen Augenblicken war der Hustenanfall genauso schnell vorbei wie er gekommen war.


    "Sag mir was du wissen willst, und ich berichte dir davon. Nur was in Tarraco passiert ist?"

  • Überrascht blickte Antistianus auf. Daß ein Mann eine Einladung zum Wein ausschlug, geschah nicht alle Tage.


    "Das, werter Marcus Tiberius Gracchus, hätte ich nie in Frage gestellt. Es liegt schlicht nicht in meiner Natur, eine Bitte die mir erfüllt wird, nicht zu vergelten. Daher erlaube mir bitte, dich einzuladen. Es würde mir viel bedeuten."


    Hoffnungsvoll wartete Antistianus die Reaktion des Patriziers ab.

  • Das war schon anderes formuliert. Eine einfache Einladung konnte er nicht abschlagen. Aber ein Tauschgeschäft, das war etwas anderes.


    "Solch eine Einladung werde ich natürlich nicht abschlagen."



    Gespannt wartete Gracchus darauf, was der Atius jetzt machen würde.

  • Erleichtert bat Antistianus den Angestellten der Taverne die 3 Becher zu füllen.


    "Ich danke dir. Um deine Frage von vorhin zu beantworten: Ja, nur die Geschehnisse in der Stadt. Speziell interessieren mich dabei die politischen Belange."

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