Gedankenverloren kaute ich auf einigen Weintrauben herum, während ich über die schmalen, gewundenen Pfade des kleinen Parks schlenderte. Meine Gedankenwelt war ein völliges Chaos. Was mich momentan allerdings am meisten beschäftigte, war Deandras Aufenthaltsort. Die Familie hatte nichts bekommen. Kein Schreiben, keine Nachricht, einfach nichts. Ich trat nach einem kleinen Steinchen und verfolgte seinen Weg mit den Augen. Wo war mein Schwesterchen nur? Ich machte mir schreckliche Sorgen. Ihr konnte schließlich alles Mögliche zugestoßen sein, vom Überfall auf dem Weg bis zum Kentern des Schiffes auf hoher See, einem verletzten Sklaven, während ihre Sänfte gerade zwischen zwei Städten steckte.... Tief seufzend blickte ich mich um und fand mich in einer Ecke des kleinen Parks wieder, in der ich zuvor noch nicht gewesen war. Etwas enfernt hielten sich zwei junge Leute auf einer Bank eng umschlungen, hinter mir spazierte ein alter Mann mit Stock und krummem Rücken. Meine Gedanken wanderten zu dem Ausritt mit Aquilius, der gar nicht so weit zurück lag, gleichzeitig wurde mein Gesichtsausdruck noch gequälter als er ohnehin schon war. Irgendetwas stimmte nicht, irgendetwas war anders. Mit mir, mit Rom, mit dem Imperium. Ich wusste nicht was, und das war es wohl auch, was das Schlimmste an der ganzen Sache war.
Der Stein zu meinen Füßen bekam einen weiteren Tritt. Leider flog er nicht nur ein ganzes Stück nach vorn, sondern auch ein ganzes Stück nach oben, sodass der Stein an ein Schienbein prallte. Erschrocken sah ich die Person an, die ich eben angeschossen hatte.
Über Gesellschaft würde ich mich sehr freuen!