Barcino| Das Fischerdorf vor den Toren der Provinzhauptstadt

  • Es reicht manchmal zum Vorteil bei der Schiffsauswahl zu schauen mit was man fährt, so ließ es sich in diesem kleinen Örtchen vor den Toren Tarracos an Land gehen.


    Der Bug des Navis actuaria setzte ruppisch auf die Sandkante auf und ließ so das Schiff zum Stehen kommen. Einige Planken wurden am Bug ausgelegt, um das Abladen möglich zu machen. Herius hingegen packte seinen Mantel und betrat als einer der Ersten hispanisches Eiland.


    Es würde eine Weile dauern, bis man einen zuverlässigen Transporteur gefunden hatte, der seine Sachen, Möbel und Kostbarkeiten sicher in das Lager der in Tarraco ansässigen Mansiones bringen würde. Doch es war im Preis mit inbegriffen. Er mußte sich nicht kümmern und wartete nur, bis man ihm ein Pferd versorgt hatte und begab sich dann in Richtung der Fischerhäuser.


    Der Hunger trieb ihn voran, die Mahlzeiten während der zweiwöchigen Seereise waren weder ansprechend, noch ausreichend gewesen. Aber die Holzklasse unter den Seeschiffern zumindest im Rahmen bezahlbar.


    Nach einem Mahl in der Ortstaverne würde er weiter nach Tarraco reiten, um das Einlagern vorzubereiten, sich nach einer Bleibe umzuschauen und auch einen Schritt auf den Markt zu nehmen. Vielleicht würde er schon kurzfristig eine Werkstatt für seine Handwerker finden, die später mit einem anderen Schiff nachkommen sollten.


    Es gab also viel zu tun und noch mehr, wenn er an seine neue Anstellung dachte.


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • Die Taverne entpuppte sich als verräucherte Spellunke, in der Taugenichste und Seeleute ihren Suchten nach hingen. Zwischen dem lauten Getöne und klappern der Weinbecher verdingte man sich mit Würfelspielen und Armdrücken.


    Auf einem freien Platz an der Theke setzte sich Herius hin. Mit Bedacht, denn der Rücken war nun durch eine Bretterwand, welche die Gaststube von den Latrinen trennte geschützt.


    "Ein Becher Wein und etwas Brot, ein paar Oliven uund eine Räucherwurst." bestellte er und beobachtete aus dem Augenwinkel das bunte Treiben. Zwei recht grob aussehende Kerle mit kantigen Gesichtern und masssigen Oberkörpern lähmelten in der Ecke herum. Er war sich sicher, das sie den Wirt bei einsetzenden Keilereien die Gaststube freiräumten.


    Das Essen war weder delikat, noch genießbar, aber Herius als ehemaliger Soldat einiges gewöhnt, aß es lieber unter den strengen Augen des Wirtes auf. Für ein Handgemenge hatte er heute weder Lust, noch beim Anblick einiger 'Gäste' Laune. Wenigstens der Wein war recht annehmlich und so bestellte er einen weiteren Becher, den er sogleich, wie das Mahl auch bezahlte. Das Trinkgeld fiel sehr sparsam aus. Sicher war es nicht intelligent in diesem Millieu mit den Sesterzen umsich zu werfen.


    Als er fertig war, verließ er den 'Laden' so rasch, wie er ihn betreten hatte und nahm sein Pferd, um der Hauptstadt entgegen zu streben.


    Auf dem Weg würde er hoffentlich den einen oder anderen Landhändler treffen, der ihm frische Trauben, Obst oder ähnliche Schmankel verkaufen konnte. Der Weg war nicht zu weit, die Sonne stand in der Mittagshöhe und so nahm er sich die Zeit das Land und die Leute auf seinem Ritt näher zu betrachten.


    Völlig anders sah es hier aus, als im unwirklichen Winter, wo er einst jene Fluren berührte...


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

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